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Inhalt:
Sibylla heiratet den bei ihrem Vater angestellten Benedikt Hopkins. Auf diese Weise kann sie sich ihren großen Traum von Freiheit und Abenteuer erfüllen. Benedikt muss nämlich die Firma seines Schwiegervaters in Mogador vertreten und Sibylla lässt es sich nehmen ihn zu begleiten. So tauscht sie das feuchte London des Jahres 1836 gegen das orientalische Mogador. Diese fremde Welt wie aus 1001 Nacht fasziniert Sibylla vom ersten Tag an und sie kann sich nicht mehr vorstellen diese Welt jemals wieder zu verlassen. Sie genießt die Freiheit auch als Frau hier Handel treiben zu dürfen. Doch dann wird ihr Mann in dunkle Geschäfte verwickelt und Sibylla begegnet dem französischen Offizier André. Jetzt muss sie beweisen wie stark sie ist und versuchen alles zu schützen was ihr Lieb und Teuer ist.
Meine Meinung:
Das Autorenpaar Julia und Horst von Droste schafft es schon mit den ersten Sätzen mich in ihren Bann zu ziehen. Der Erzählstil ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen und so viel es mir nicht schwer mich auf die Reise mitnehmen zu lassen. Die bildhaften Beschreibungen machten es mir möglich mir alles gut vorstellen zu können. Ich war genau wie Sibylla gefangen von der Welt des Orients. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und manche von ihnen hatten es mir vom ersten lesen an gleich angetan. Wie z.B. André, der französische Offizier oder Sibylla selbst. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte um Sibylla über einen Zeitrahmen von 20 Jahren spielte. So kann der Leser Sibylla und ihre Familie einen Großteil ihres Lebensweges begleiten. Sie erlebt Höhen und Tiefen, begegnet der Liebe ihres Lebens und verliert sie wieder. Sie bekommt Kinder die dann selbst zu Protagonisten werden und an deren Leben man ebenfalls teilhaben darf. Ich mag solche generationsüberschreitenden Geschichten sehr. Dadurch gewinnt die Geschichte an Intensität und Glaubwürdigkeit. Neben diesen Liebesgeschichten, ja es sind mehrere, erhält der Leser auch Einblick in die politische Situation Marokkos. Es gab Unruhen in dieser Zeit, die gut in die Geschichte um Sibylla eingewoben sind. Das Leben der Frauen des Sultans wird genauso beschrieben wie das Leben der einfacheren Leute. Ebenfalls interessante Einblicke gibt es in den Anbau von Safran. Gerade solche geschichtlichen Details lese ich einfach gern und macht so einen Roman für mich erst zu einem interessanten Buch.
Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt eine verschleierte Frau, so zart gezeichnet als wäre sie eine Fata Morgana. Die Farben sind in zarten Rosétönen gehalten. Das Cover passt für mich sehr gut zu dem Titel des Buches „Die Löwin von Mogador“ und jetzt nach Beendigung des Buches finde ich auch, dass es sehr schön zum Inhalt passt.
In einem kleinen Nachwort erläutert das Autorenpaar noch einmal kurz was Fiktion und Wahrheit ist, für mich ist sowas immer sehr wichtig, ich lese das einfach gern. Leider fehlt hier ein Personenregister, eine nette kleine Karte von Marokko wäre auch schön gewesen.
Mein Fazit:
„Die Löwin von Mogador“ ist ein historischer Roman aus der Mitte des 19 Jahrhunderts über eine junge Frau die die Freiheit sucht und dabei ist sich selbst zu verlieren. Es ist eine großartige Liebesgeschichte eben wie aus 1001 Nacht ohne dabei kitschig zu werden. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und kann es nur jedem ans Herz legen der gern historische Romane liest. Es enthält alles was so ein Buch braucht. Eine großartige Liebesgeschichte, viel Spannung, ein paar Intrigen und einfach traumhafte Schilderungen der Landschaft und des Lebens aus dem Orient. Für mich eine unbedingte Buchempfehlung.
Einen kleinen Wermutstropfen hat die Geschichte am Ende dann aber doch. „Die Löwin von Mogador“ gibt es leider nur in E-Bookform. Ich hätte es lieber als richtiges Buch in Händen gehalten. Allerdings spricht der Preis dann seine ganz eigene Sprache und für gerade mal 6,13€ bekommt der Leser sehr viel Geschichte geliefert.