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Titel: Mädelsache!: Frauen in der Neonazi-Szene
Autoren: Andrea Röpke und Andreas Speit
2 Informationen:
Dieses Buch entstand vor den Anschlägen der NSU
Auf der Seite der Bundeszentrale für politishe Bildung kann man Mäddelssahe für 4,50 € erwerben
Meine Meinung:
Ich denke grade als Frau unterschätzt man andre Frauen eher weniger. Es wundert mich nicht das sowohl in der NPD als auch in anderen Organisationen auch die Frauen ihre Rolle haben und diese ausfüllen. In den Medien sind aber rechtsradikale Frauen erst seit Kurzem auch ein Thema. Doch es wird klar das Frauen auch in der Rechten Szene immer mehr an Gewicht gewinnen. Vor allem die NPD hat erkannt das sie Frauen Instrumentalisieren kann, etwa für den Wahlkampf oder für Themen die soziale Fragen betreffen - für andere Themen sehen sie die Frau übrigens als nicht geeignet an...
Andrea Röpke und Andres Speit versuchen in diesem Buch einen Überblick, über den weiblichen Teil der Rechten Szene zu geben. Zu zeigen das auch rechtsradikale Frauen eben nicht nur die Frauen und Freundinnen rechtsradikaler Männer sind sondern die Ideologie nicht nur genauso verinnerlicht haben wie sie sondern sie auch genauso hartnäckig nah außen tragen. Zum Teil eben auch mit Gewalt - darüber sollte man sich klar Sein, Skingirls sind alles andere als brave Mäddels die die Klappe halten... - zum anderen auch Aktiv in verschiedenen Kameradschaften, Vereinigungen und Parteien wie der NPD.
Ich interessiere mich schon seit einiger Zeit für die Thematik weil ich auch selbst sehe das Frauen bisher in dieser Hinsicht ausgeklammert wurden. Ich finde es wichtig das die Autoren hier versuchen das Bild zu korrigieren und zu zeigen das die Frauen dieser Szene nicht zu unterschätzen sind und das man hier genauso hinsehen sollte wie bei den Männern. Die Frauen haben oft nur einen anderen Weg gewählt um die Gesellschaft mit ihrer Ideologie zu unterwandern. So stellen die Autoren auch dar das manche davon regelrecht dazu aufgefordert werden soziale Berufe zu ergreifen, vor allem in Kindertagesstätten usw. sollen sie arbeiten um die Erziehung aktiv mit zu gestalten. Mit welchem Ziel kann man sich Ausrechnen...
Manchmal überfallen die Autoren den Leser jedoch mit zu vielen Namen auf einmal. Natürlich wollen sie Beispiele aufzeigen wer, wo, wie in der Szene engagiert ist. Die vielen Namen kann man aber manchmal nicht mehr so Recht einordnen. Da wäre ein etwas allgemein gehaltenerer Überblick ich und da leichter zu lesen gewesen. Die wirklich bekannten Namen kennt man - wenn man sich mit Rechtsradikalismus auseinander setzt so oder so, jemanden der das Buch ohne Vorkenntnisse liest, könnte es jedoch schon verwirren wenn er eigentlich eher einen Überblick haben möchte. Das heißt aber nicht das sie nicht genannt werden sollten. Manchmal wäre es nur schöner gewesen sie anders präsentiert zu bekommen.
Fazit:
Die Autoren räumen auf mit dem Klischee der Rechtsradikalen Frau die nur als Stütze ihres Mannes agiert und keine eigene politische Arbeit betreibt um ihre Ideologie zu verbreiten. Sie zeigen auf das Frauen in der Rechten Szene längst auch in der Öffentlichkeit zu Wort kommen und sich längst auch in der Szene etablieren - wenn auch nah wie vor mit dem tradionellen Rollenverständnis und selbstverständlich aber eben auch genauso radikal wie die Männer der Szene. Wer dachte das Bild des Rechtsradikalen wäre nur männlich irrt sich gewaltig.