Benedict Wells - Fast genial

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.225 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Benedict Wells - Fast Genial


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    Klappentext Amazon:
    Die unglaubliche, aber wahre Geschichte über einen mittellosen Jungen aus dem Trailerpark, der eines Tages erfährt, dass sein ihm unbekannter Vater ein Genie ist, und sich auf die Suche nach ihm macht, das Abenteuer seines Lebens.



    Über den Autor:
    Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Mit sechs Jahren begann seine Reise durch drei bayrische Internate. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Jobs. Wells lebt derzeit in Barcelona und München.



    Zum Buch:
    Dem Autor ist ein wundervolles Buch gelungen!


    Ein weiterer Roadtrip, so könnte man meinen. Ja, aber einer, an den man sich noch eine Weile erinnert!


    Der fast 18jährige Francis muss sehr früh Verantwortung für sich und seine manisch-depressive Mutter übernehmen. Vom Stiefvater geschieden und durch häufige Klinikaufenthalte zur Genesung, muss Francis mit seiner Mutter, zwecks Geldmangel, in einen Trailerpark ziehen. Es sieht nach Endstation aus. Kein Entkommen mehr von dort, denn wer mal dort landet, findet den Weg nicht mehr heraus.


    Durch einen unglücklichen Vorfall erfährt er, dass er ein Retortenbaby ist, und sein Vater aus der Genie-Samenspenderdatei stammt. Endlich scheint für ihn sein Versagerleben und die Versagerzukunft ein Ende zu haben. Er hat einfach noch nie sein Potential ausgeschöpft. Nachdem er jetzt weiß, dass er von einem Genie abstammt, kann sich sein Leben endlich zum Besseren wenden. Mit nur wenigen Anhaltspunkten macht er sich mit seinem besten und einzigen Freund Grover und seiner Fast-Freundin Anne-May auf die Suche nach seinem Vater.


    Nicht nur der Weg ist das Ziel. Auf Abweichungen des Weges lernen die Jugendlichen Freiheit kennen, leben und erleben Freundschaft und Neid, stellen sich ihren Ängsten und Herausforderungen und wachsen an der Aufgabe, Francis Vater zu finden.


    Alle drei Hauptcharaktere wachsen dem Leser ans Herz. Es fällt leicht, sich mit ihnen zu freuen, zu leiden, glücklich und traurig zu sein. Man fiebert gespannt dem Ende entgegen - ja, dem Ende und nicht nur dem Ziel!
    Eine Erklärung liefere ich dafür nicht. Wer des Rätsels Lösung wissen möchte, soll unbedingt selber lesen! :zwinker:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

    Ein Tag ohne Buch ist kein guter Tag!<br />______________________________<br /> :lesen: &quot;Der Tod und die Diebin&quot; - Swantje Berndt<br /> :lesen: &quot;Elyson&quot; - Thomas Elbel<br /> :lesen: &quot;Der Märchenerzähler&quot; - Antonia Michaelis<br /><br />TAMKA 2/4&nbsp; März 2/3&nbsp; Mai 1/2

  • Ich bin jetzt mal faul und schreibe nichts über den Inhalt, der weiter oben schon geschildert wurde.


    Grundsätzlich gefiel mir die Geschichte, die laut Klappentext im wahren Leben passiert ist. Drei junge Leute - Francis, Anne-May und Grover - kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, und obwohl zwei von ihnen zumindest gute finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern bekommen, haben sie doch auch noch ganz persönliche Probleme. Vordergründig ist es Francis, dem die beiden anderen zur Seite stehen, während er versucht, seinen biologischen Vater zu finden, doch gleichzeitig erfahren auch sie, wo ihre individuellen Grenzen liegen und müssen mit dieser Erfahrung fertig werden. Die Botschaft ist deutlich: Man darf sich nicht nur auf andere verlassen, sondern muss ab einem gewissen Punkt und Alter sein Leben - man könnte auch sagen: sein Schicksal - selbst in die Hand nehmen. Man kann sich helfen lassen, aber die Verantwortung für sich persönlich trägt jeder selbst.


    Nachdem mir Wells' Buch "Vom Ende der Einsamkeit" sehr gut gefiel, waren meine Erwartungen an "Fast Genial" hoch. Leider bin ich hier etwas enttäuscht worden. Wirklich mitgerissen hat mich die Erzählung nur am Anfang und ganz am Ende, wo es tatsächlich äußerst spannend wird. Im Mittelteil hatte ich mitunter Mühe, mich zum Lesen zu motivieren. Zum Teil lag das an der Sprache, die sehr einfach gehalten ist. Gemessen an "Vom Ende der Einsamkeit" wirkte Francis' Geschichte nicht so ausgereift. A ußerdem erscheint manches in der Handlung ein wenig zu konstruiert (man weiß als Leserin nicht, was bei dieser wahren Begebenheit wirklich passiert und was dazugedichtet wurde). Das Ende wiederum hat mir gefallen,



    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Benedict Wells - Fast Genial“ zu „Benedict Wells - Fast genial“ geändert.
  • Francis ist nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens aufgewachsen, er wohnt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem Trailerpark, schlägt sich mehr schlecht als recht durch den Schulalltag und muss jetzt auch noch damit zurechtkommen, dass seine Mutter in die Psychiatrie eingewiesen wurde.


    Doch dann erfährt er etwas, das ihn aufrüttelt: sein unbekannter Vater soll ein Genie mit Rekord-IQ gewesen sein! Eigentlich müsste dann doch auch etwas Genialität in ihm selber stecken, überlegt Francis und kommt zu dem Entschluss, sich auf die Suche nach seinem Erzeuger zu machen. Er stellt einige Nachforschungen an und macht sich schließlich mit seinem besten Freund und einem ungewöhnlichen Mädchen auf einen Roadtrip quer durch die USA, um den Mann aufzuspüren, über den er wenige Monate zuvor noch überhaupt nichts wusste.


    Man glaubt kaum, dass Benedict Wells ein deutscher Autor ist, so authentisch amerikanisch wirkt das Szenario dieses Romans - der schmuddelige Trailerpark, die tiefen Klüfte zwischen Arm und Reich und auch die Figuren selbst. Auch Wells' Stil erinnert eher an US-Autoren als an deutsche Nachwuchsschriftsteller (was ja nichts Schlechtes sein muss ;) ).


    Wie Francis Dinge über seinen unbekannten Vater erfährt und diese einen Hoffnungsschimmer in seinem eher trostlosen, eintönigen Leben aufscheinen lassen, hat mir gut gefallen und auch die Art, wie Wells manche Erwartungen wieder konterkariert und der Versuchung widersteht, ein allzu rosarotes Märchen zu verfassen.


    Die Charaktere selbst erschienen jedoch manchmal etwas zu krass und leicht überzeichnet, und ein bisschen weniger pubertäres Jungsgequatsche hätte es auch getan. Auch wenn das sicherlich nicht ganz an den Haaren herbeigezogen ist.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen