Ich hab den Tag heute mal genutzt und bin jetzt fertig.
Ab der Höhlenszene hat mir das Buch dann auch mehr Spaß gemacht und die Jagd fand ich als actionreichen Höhepunkt auch nicht zu übertrieben.
Einzig nicht so gut fand ich die Stelle in der Höhle als Lindsey darauf herumreitet, dass sie nur Rollen spielt in ihrem Leben und jeder andere eben so ist wie er ist. Ich finde so eine Weltsicht immer ganz schön traurig, weil meiner Ansicht nach kein Mensch "so ist wie er ist" und auch die populären und hübschen Menschen ihre traurigen Momente und Unsicherheiten haben. Jeder hat doch etwas besonderes und Lindsey scheint das zu übersehen. Ich habe leider eine Freundin, die auch so denkt und Menschen aufgrund dessen sehr schnell in Schubladen packt, was zwischen uns schon oft zum Streit geführt hat, weil sie Menschen so leicht unterschätzt und einfach auf basale, oberflächliche Elemente reduziert.
Obwohl es klar war, dass Lindsey wohl die erste Nicht-Katherine sein würde, fand ich die zweite Hälfte des Buches einfach schön zu lesen und habe mich für Colin gefreut, dass seine Theorie dann doch nicht so aufgegangen ist. Auch schön war die Erkenntnis, dass es ja eigentlich gar nicht wichtig ist, ob wir als Individuen in der Zukunft etwas bedeuten, denn irgendwann ist alles vergessen und auch Erinnerung kann nur anhand von Geschichten aufrecht erhalten bleiben. So siegt das Geschichtenerzählen über die kalte Logik der Mathematik, was mich als glühende Mathehasserin letzten Endes sehr glücklich gemacht hat und über die meiner Meinung nach schwache erste Hälfte hinweg tröstet.