Andreas Winkelmann - Höllental

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    Eine junge Frau steigt in einer eisigen Winternacht die Höllental-Klamm hinauf und stürzt sich in den Tod. Roman Jäger, ein Mitglied der Bergwacht, kommt zufällig vorbei, sieht ihre Spuren und folgt ihr, kann sie jedoch nicht mehr retten. Was hat die junge Frau zu diesem verzweifelten Schritt getrieben? Der Gedanke an sie lässt Roman nicht mehr los und er nimmt Kontakt zu ihren Angehörigen und Freunden auf, um die Gründe für diesen Selbstmord herauszufinden.


    Auch die Eltern der Toten wollen einen Selbstmord nicht einfach so akzeptieren und engagieren einen Privatdetektiv.


    Und dann ist da noch Mara, die beste Freundin des Opfers, die das Gefühl hat, nicht genug für ihre Freundin dagewesen zu sein und somit eine Mitschuld zu tragen. Ihre Clique bestand aus fünf jungen Leuten und irgendetwas scheint bei einer Bergtour vorgefallen zu sein, doch was? Erst als Mara und Roman aufeinandertreffen, kommt langsam etwas Licht ins Dunkel.


    Durch rätselhafte Zwischenkapitel aus Sicht eines unbekannten Soldaten wird die Spannung weiter vorangetrieben. Der Zusammenhang zwischen diesen Absätzen und der Haupthandlung wird nur langsam klar.


    Der Autor greift einige interessante Themen in der Handlung auf, insbesondere zum Thema Freundschaft und Zusammenhalt. Insbesondere die verschiedenen Figuren der Clique fand ich sehr spannend und lebensecht dargestellt.


    Einzig das Ende fand ich ein bisschen übertrieben. Hier hätte ein bisschen weniger Dramatik im Showdown meiner Meinung nach auch gereicht. Auch fand ich gegen Ende einige Stellen unnötig brutal.


    Insgesamt aber ein superspannender Thriller, den man am liebsten schnell an einem Tag verschlingen möchte! Mir persönlich hat dieses Buch des Autors wieder viel besser gefallen als "Wassermanns Zorn", mit dem er mich gar nicht hatte überzeugen können.


    4ratten

    LG, Dani


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  • Meine Meinung:


    Ich fange am Ende an:


    Einzig das Ende fand ich ein bisschen übertrieben. Hier hätte ein bisschen weniger Dramatik im Showdown meiner Meinung nach auch gereicht.


    Genau diesen Eindruck hatte ich auch. Obwohl sich die Handlung auf einen Showdown zu bewegt hat, fand ich dieses Ende ein bisschen zu stark. Ansonsten hat mir Höllental sehr gut gefallen. Die Rollenverteilung in der Clique und welche Rolle sie in dem Fall gespielt haben, war sehr realistisch. Solche Konstellationen kann man öfter sehen, wenn auch nicht mit so einem dramatischen Ende.


    Die Idee,


    Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Rückblenden. Auch wenn ich mir so eine Situation durchaus vorstellen kann, kamen mir die ein bisschen künstlich vor. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, der den Spaß am Buch nur unwesentlich verkleinert hat.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Die Auflösung zu konstruiert!


    Es ist ein nasser und grauer Tag als Roman Jäger, der bei der Bergwacht arbeitet, die Brücke, hoch über dem Höllentalkamm, passieren will. Ihm stockt der Atem, denn dort steht eine junge Frau, die sich in die Tiefe stürzen will. Er versucht sie zu retten, doch sie entgleitet und stürzt in die Tiefe.

    Ihre Eltern und Freunde sind davon überzeugt, dass Laura keinen Selbstmord verübt hat, sondern in den Tod getrieben wurde. Roman Jäger lässt die Sache und vor allem der letzte und verzweifelte Blick von Laura nicht mehr los und er beginnt in ihrer Vergangenheit nach Anzeichen dafür zu suchen, dass sie nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist.


    Andreas Winkelmann legt sehr viel Gewicht auf atmosphärische Beschreibungen. So wird zum Beispiel zu Beginn die Stimmung, dort mitten in den Bergen, sehr gut zum Leser transportiert. Der nasskalte Tag, der viele Schneefall und die unheimliche Atmosphäre dort auf der Brücke fand ich sehr gut beschrieben. Doch dann ufert das Ganze doch leicht aus … irgendwann habe ich gedacht, wann denn nun endlich die Handlung, die den Thriller rechtfertigt, beginnt.

    Nach rund 50 Seiten geht's dann endlich los und man wird hineingezogen in eine Geschichte, bei der unterschwellig immer ein Geheimnis aus der Vergangenheit mitwabert. Das fand ich schon sehr spannend und so hatte mich der Autor am Wickel.

    Regelmässig wurden Rückblenden in die Vergangenheit. in der ein Soldat in Afghanistan über seine Kriegeserlebnisse berichtet, eingefügt. Die haben mir lange Zeit ein grosses Rätsel aufgegeben, werden jedoch nach und nach nachvollziehbar.

    Mir gefällt der Schreibstil von Andreas Winkelmann eigentlich gut. Im Gegensatz zu anderen Büchern, die ich schon von ihm gelesen habe, ufern Beschreibungen, wie oben erwähnt, hier etwas aus.

    Die Geschichte behandelt das komplexe Gefüge einer Clique alter Freunde. Die waren mir zu oberflächlich charakterisiert, und so bin ich ab und an mit den Namen durcheinander gekommen.

    Andererseits zeigt sie auch, dass Freundschaft sehr zerbrechlich sein kann und manchmal der Ehrgeiz über Freundschaft siegen kann.

    Praktisch das ganze Buch über habe ich Spannung verspürt. Ist Laura freiwillig aus dem Leben geschieden, war es Mord oder wurde sie dazu getrieben?

    Der Schluss bringt zwar Auflösung und auch einen neuen Kritikpunkt meinerseits. Die Auflösung war mir einfach zu konstruiert und zu weit hergeholt.

    Und so muss ich erneut ein paar Punkte in meiner Bewertung abziehen.


    3ratten