Tom Perrotta - Little children

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    Inhalt
    So hatte sich Sarah ihr Leben nicht vorgestellt. An einem heißen Sommertag sitzt sie zwischen lauter perfekten Müttern auf dem Spielplatz herum und fragt sich, wie sie eigentlich in diesen Albtraum geraten konnte. Da kommt ihr der Megatyp, für den alle Mütter heimlich schwärmen, gerade recht. Aus einer Laune heraus lässt sie sich von ihm küssen und ahnt nicht, was sie damit heraufbeschwört.


    Meine Meinung
    Sarah hat in ihrem Leben schon vieles angefangen, aber nur wenig zu ende gebracht. Sie ist schnell zu begeistern und langweiligt sich genauso schnell. Dann legt sie ihr aktuelles Projekt beiseite und fängt die nächste Sache an. Aber als sie schwanger wird und das Leben als Mutter nicht das ist, was sie sich darunter vorgestellt hat, kann sie ihre Tochter nicht so einfach beiseite legen. Und so wandert sie von Spielplatz zu Spielplatz, immer auf der Suche nach Müttern, mit denen sie sich über etwas anderes als nur Kinder und Familienleben unterhalten kann.


    Todd ist seit der Geburt seines Sohnes Hausmann. Er scheint sein Leben zu geniessen. Wenn sein Sohn schläft, macht er Sport und wenn seine Frau daheim ist, geht er in die Bücherei um sich auf seine dritte Zulassungsprüfung als Anwalt vorzubereiten. Aber die schöne Fassade trügt. Todd fühlt sich leer. Genau wie Sarah hat er außer seinem Sohn noch nichts wirklich zustande gebracht. Statt abends zu lernen beobachtet er die Skateboarder vor der Bibliothek und trauert seiner vergangenen Jugend und seinen verlorenen Träumen hinterher.


    Nach dem ersten Kuss beginnen Sarah und Todd eine Affäre. Anfangs hatte ich sogar Mitleid mit den beiden. Sie schienen nicht die Chance zu haben, ihr Leben wirklich zu bestimmen, sondern wurden von ihrem Leben bestimmt. Aber mit der Zeit änderte sich das, denn die beiden fingen an, sich selbst zu bemitleiden. Todd stößt mehr oder weniger zufällig auf eine Footballmannschaft, mit der er sich austoben kann. Dabei geht es ihm ähnlich wie Sarah mit ihren Spielplatzmüttern: die Männer sind nicht der Umgang, den er eigentlich haben will, aber sie sind immerhin besser als nichts und er hat wenigstens Ansprache.


    Ab einem gewissen Punkt kommen die Partner ins Spiel. Sarah sieht Todd, der in seiner Ehe so unglücklich zu sein scheint, an einem Wochenende zusammen mit seiner Frau Kathy und dem gemeinsamen Sohn. So schrecklich unglücklich wirkt er weder auf sie noch auf mich. Kathy wiederum lernt Sarah und ihren Mann Richard kennen und auf einmal sehe ich Sarah mit anderen Augen: mit Kathys Augen. Und durch die sieht Sarah gar nicht gut aus. Kathy weiß, dass Sarah keine Gefahr für sie ist. Ab diesem Punkt tut mir Sarah fast wieder Leid.


    Little Children ist ein wunderbares Buch über verpasste Chancen und Menschen, die sich etwas vormachen. Es ist von vorneherein klar, dass es wenn überhaupt nur einen Gewinner geben kann. Wer das war, hat mich am Ende überrascht.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.