Colm Tóibín - Brooklyn

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 7.120 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Hier kommt unser Leserundenthread zu "Brooklyn" :smile:


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    Eilis Lacey ist kaum jemals aus ihrer Heimatstadt im Süden Irlands herausgekommen. Nun soll sie auf Wunsch der Mutter nach Amerika auswandern und sich dort eine Zukunft aufbauen. Eilis geht nach Brooklyn, in einem Warenhaus findet sie eine Anstellung als Verkäuferin. »Manche Leute sind nett«, sagt sie sich, »und wenn man mit ihnen auf die richtige Weise redet, können sie sogar noch netter sein« – das ist ihre Devise, aber sich einzuleben ist sehr schwer. Kommt ihr Leben ins Lot, als sie sich endlich verliebt? Ein einfühlsamer, sensibler Roman über Selbstbestimmung und Fremdsein.

    (Quelle: amazon.de)


    Teilnehmer:


    tina
    Valentine

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe vorhin die ersten Seiten gelesen und ich glaube es wird mir gefallen. Eilis und Miss Kelly sind wunderbar beschrieben, aber wenn Eilis den Job annimmt verkauft sie sich wirklich unter Wert. Allerdings ist es immer noch besser, als überhaupt keinen Job zu haben. Eilis scheint ernster zu sein, als die anderen Mädels in ihrem Alter. Mir war anfänglich nur nicht so ganz klar, in welcher Zeit diese Geschichte spielt, bis ich auf der Rückseite sah, dass 1950 ist. Irgendwie dachte ich beim lesen an eine Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, ich weiß auch nicht warum.

  • Ich habe nun etwas weiter gelesen und ich musste das ein oder andere Mal grinsen. Manche Mädels ändern sich wohl nie, egal in welchem Jahrzehnt oder gar Jahrhundert. Die Szene im Athenaeum, als Nancy mit George tanzt und Eilis mit einem grimmigen Jim an der Bar steht erinnerte mich an eine Begebenheit und auf einmal wusste ich auch woran. Die Szene hatte eine große Ähnlichkeit mit der aus Pride and Prejudice, als die Bennett-Mädels beim Tanz waren und ein übelgelaunter Mr. Darcy anwesend ist. :breitgrins:

  • Eilis soll nach Amerika, weil dort die Chancen, einen adäquat bezahlten Beruf zu finden einfach viel höher stehen. Die Arme. Ich habe den Eindruck, dass sie gar nicht erahnt, welche Veränderung dass in ihrem Leben bedeutet, und wie es wohl sein wird, alles was sie kennt und liebt hinter sich zu lassen um wirklich in die Fremde zu gehen, denn nichts anderes ist Amerika für sie.


  • Irgendwie dachte ich beim lesen an eine Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, ich weiß auch nicht warum.


    Ich auch, komischerweise. Vielleicht, weil mich die Geschichte so ein bisschen an "Die Asche meiner Mutter" erinnert, das spielte ja vor dem Krieg (wenn ich mich recht erinnere).


    Sehr weit bin ich leider noch nicht gekommen, Eilis hat gerade erst den Job bei Miss Kelly angenommen, aber ich fühle mich schon sehr wohl in der Geschichte, irgendwie. Man ist richtig dabei in dem irischen Städtchen.


    Ich bin gespannt, was wir noch über Rose erfahren. Eine Frau, die mit 30 noch zu Hause wohnt, nicht verheiratet ist und anscheinend eine ganz gute Arbeitsstelle hat, ist zu der Zeit in Irland doch ziemlich ungewöhnlich. Und ist Golfspielen nicht ein teurer Spaß, gerade wenn das Geld der ganzen Familie so knapp sitzt?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich bin gespannt, was wir noch über Rose erfahren. Eine Frau, die mit 30 noch zu Hause wohnt, nicht verheiratet ist und anscheinend eine ganz gute Arbeitsstelle hat, ist zu der Zeit in Irland doch ziemlich ungewöhnlich. Und ist Golfspielen nicht ein teurer Spaß, gerade wenn das Geld der ganzen Familie so knapp sitzt?


    Rose finde ich auch faszinierend. Sie ist für damalige Verhältnisse eine Frau die, obwohl sie zu Hause lebt, mit beiden Beinen im Leben steht und ich denke auch wesentlich zum Lebensunterhalt der Familie beiträgt. Die Brüder sind in England und ich glaube zu der damaligen Zeit war es für Iren nicht leicht in England, denn die Briten hatten im Allgemeinen kein gutes Bild von den Iren.
    Sogar heute noch. Ich weiß noch, als ich mich mit einer Freundin unterhielt, sie lebt in Winchester, die mir von ihrer Firma erzählte. Sie ist eine wirklich liebe und nette Person, aber dann machte sie eine Bemerkung über die Iren in ihrer Firma, die hat mich sehr getroffen und geschockt. Sie hatte keine gute Meinung von ihnen, mit der Begründung, sie seien faul und würden zu viel trinken. Ich war entsetzt über die Verallgemeinerung dieser Äußerung.


    Was das Golfspielen anbelangt, denke ich, dass es erst in den letzten Jahren zu einer Freizeitbeschäftigung der Reichen wurde. In Amerika ist es sogar heute noch so, dass auch Leute wie ich dort Golf spielen. :smile: Also die bescheidene Mittelklasse, zu der ich mich zähle.


  • Die Brüder sind in England und ich glaube zu der damaligen Zeit war es für Iren nicht leicht in England, denn die Briten hatten im Allgemeinen kein gutes Bild von den Iren.


    Die Jungs hatten es sicher dort nicht besonders leicht. Eine blöde Situation - zu Hause gab es gar keine Arbeit, und in England bekamen sie wahrscheinlich auch nicht die Traumjobs und wurden dazu noch schief angeschaut :sauer:


    Ich muss ja sagen, dass ich für die Iren schon ewig ein Faible habe. Irgendwie mag ich dieses Volk, das es nie leicht hatte und doch trotz aller Probleme den Humor nicht verliert. (OK, ist jetzt auch verallgemeinernd, aber so zieht es sich zumindest durch viele Bücher aus Irland.)


    Und stimmt, Golf ist ja nicht überall so eine "Elitesportart" wie hier ( :rollen: :breitgrins: )

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    Leonard Cohen





  • Ich mag vor allem auch die irische Musik. Sie hat so eine unbeschwerte Fröhlichkeit und ich schließe ganz oft von der Musik auf die Menschen, weil gerade Musik auch so viele Emotionen beinhaltet.
    Ich will auf alle Fälle auch in den nächsten Jahren mal nach Irland.


  • Ich mag vor allem auch die irische Musik. Sie hat so eine unbeschwerte Fröhlichkeit und ich schließe ganz oft von der Musik auf die Menschen, weil gerade Musik auch so viele Emotionen beinhaltet.
    Ich will auf alle Fälle auch in den nächsten Jahren mal nach Irland.


    Das kann ich (mal wieder :breitgrins: ) komplett unterschreiben. Und weil wir schon dabei sind und ich es heute schon bei Facebook einer Freundin zum Geburtstag verlinkt habe, hier eines meiner irischen Lieblingslieder: Ansacht na nAnsacht. Die Iren sind musikalisch aber auch Meister der herzzerreißenden Traurigkeit. Wenn ich "Fields of Athenry" höre, könnte ich _jedes_ Mal heulen.


    Ich habe noch ein bisschen weitergelesen bis zu Eilis' Abreise nach Birmingham. Das ging ja ganz schön hopplahopp mit der Entscheidung, und irgendwie völlig über Eilis' Kopf hinweg. Aber was wollte sie machen in der Situation als gute Miene, wenn sich schon so spontan die große Chance ergibt.


    Auch Rose ergibt sich offenbar ziemlich klaglos in die Konsequenzen, die aus Eilis' Abreise resultieren - als letzte der Geschwister, die zu Hause zurückbleibt, wird sie diejenige sein müssen, die sich um die alternde Mutter kümmert.


    Ich bin gespannt, wie es den beiden auf längere Sicht damit geht, denn ich bin mir bei beiden nicht sicher, ob sie die Tragweite derzeit wirklich begreifen.


    Und wie Jack erzählt, haben es die Iren in England tatsächlich nicht einfach ...

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  • Ich habe den ersten Teil beendet und Eilis weiß um die Konsequenz, die sich aus ihrer Reise nach Amerika für ihre Schwester ergibt. Ihr Bruder hat sehr gut daran getan, nicht zu viele Gefühl beim Abschied entstehen zu lassen und etwas auf Distanz zu bleiben, denn ich denke er weiß, dass es dann noch schwerer für Eilis wird. Er scheint ja auch mit Heimweh gekämpft zu haben, er er möchte nicht darüber reden. Um so schlimmer ist es dann wohl für ein Mädel und vor allem hat Jack ja noch seine Brüder in erreichbarer Nähe. Nur gut, dass sich Eilis in Amerika nicht noch mit einer fremden Sprache herumschlagen muss.


    Dass Lied kenne ich. Ich habe es auf irgendeiner CD, aber ich weiß nicht mehr auf welcher. Ich mag es auch sehr gerne.

  • Die arme Eilis. Ich stelle mir eine Schifffahrt nach Amerika nicht gemütlich vor, vor allem nicht zu jener Zeit und dann noch in der dritten Klasse. Der Autor hat dieses Schiffspassage wirklich gut geschildert. Ich war nur froh, dass Eilis in Georgina eine so verständnisvolle und nette Kabinengenossin gefunden hatte. Ich würde mich freuen, wenn sie ihr in Brooklyn noch einmal begegnen würde.
    Diese bescheuerte Idee mit dem geteilten Bad zwischen zwei Räumen ist leider nicht aus der Mode gekommen. Ich konnte Eilis so gut nachempfinden. In meiner Klinik teile ich das Bad in meinem Bereitschaftsdienstzimmer ebenfalls mit anderen diensthabenden Kollegen und da ist es genauso, Läßt einer das Licht brennen, dann kommt der andere nicht rein. :rollen: Das ist besonders lustig, wenn man um 3:00 aus dem OP kommt und sich einfach mal noch zwei oder drei Stunden hinlegen will, nachdem man schon 21 gearbeitet hat und dann feststellen muss, dass man sich noch nicht einmal die Zähne putzen kann, weil der Döspaddel von nebenan das Licht hat brennen lassen.
    Allerdings ist diese Angelegenheit im Zusammenhang mit Reisekrankheit und dem dringenden Bedürfnis nach einer Toilette noch um einiges schlimmer.

  • Die arme Eilis hat mir so leid getan auf der Überfahrt. Ich kenne Seekrankheit zur Genüge und leide schon bei 2 Stunden Kanalüberfahrt wie ein Hund - und wenn man dann weder ein Fenster noch vernünftiges Licht noch ein benutzbares Bad hat und tagelang unterwegs ist, wird das ja noch viel, viel schlimmer :kotz:

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    Leonard Cohen





  • Ich habe das zweite Kapitel beendet und ich muss mich wirklich beherrschen, das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen. Ich kann noch nicht einmal behaupten, dass es so extrem spannend ist, aber es ist toll geschrieben und ich habe das Gefühl alles mit Eilis mitzuerleben.
    Sie ist nun in Brooklyn und die Landlady ist schon ein wenig merkwürdig, aber mal abwarten. Ich denke, so verkehrt ist sie gar nicht. Sie hat sich sehr nett verhalten, als es Eilis so schlecht ging, wie übrigens alle, vor allem Father Flood. Ich glaube er ist ein wirklich guter Priester, der nicht nur predigt, sondern auch aktiv etwas für seine "Schäflein" tut, weil sie ihm wirklich am Herzen liegen. Das hat man schon alleine an dem Weihnachtsabend gesehen. Eine schöne Geste und die Stimmung an diesem Weihnachten in der Pfarrei war sehr lebhaft geschildert. Er hatte wohl das perfekte Mittel gegen Heimweh. Vor allem, als der Autor die Musik beschrieb und den Gesang. Ich sah und hörte direkt, die Geigen, die Lieder und die Menschen, die ihrer Heimat ein wenig näher waren.
    Ich habe mich sehr für Eilis gefreut, dass sie die Möglichkeit bekam am Brooklyn College zu studieren. Es ist mit Sicherheit eine Ablenkung.

  • Es ist auch nicht im klassischen Sinne spannend, also irgendwie "aufregend" oder "thriller-mäßig", aber mir gefällt es auch sehr gut, wie Tóibín Stimmungen und Ereignisse schildert. Er wird ja nie gefühlsduselig, aber trotzdem empfinde ich seinen Stil als sehr einfühlsam.


    Diese zusammengewürfelte Mädels-Mieterschar ist sicher ganz schön anstrengend, gerade auch für Eilis, die ich als eher ruhig und sich selbst genug sehe.


    Dieses kleine Stück Irland in der Pfarrgemeinde hat mir auch gut gefallen und besonders das "Armenweihnachtsfest". Schön von Father Flood, das zu organisieren. Geschluckt habe ich, als Eilis in einem der Gäste kurz ihren Vater zu sehen glaubte, und die musikalischen Einlagen konnte ich mir dann richtig gut vorstellen :herz:


    Überhaupt scheint Flood wirklich etwas an seinen Pfarrkindern zu liegen, ohne dass er dabei fürchterlich "heilig" oder aber schmierig mit unappetitlichen Hintergedanken wäre, wie es Priester in Büchern ja häufig sind. Dass er Eilis zu dem Buchhalterkurs rät und für die Finanzierung sorgt, fand ich auch klasse von ihm.


    Was ich ganz abgesehen von Eilis' Lebensweg toll beschrieben finde, ist das Leben in den Fifties, sowohl in Irland als auch in den USA und die die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen hüben und drüben, und auch die alltäglichen Kleinigkeiten wie die Abläufe im Kaufhaus.


    Und apropos Musik: ich hatte das Lied schon im Kopf, als ich von Eilis' in England arbeitenden Brüdern gelesen habe, und dann wurde auch noch Mullingar erwähnt, also muss ich das auch noch schnell verlinken: Noel McLoughlin - The Reason I Left Mullingar. Seufz.

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    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Oh ist das Lied schön. Es läuft gerade im Hintergrund während ich hier schreibe. Nur weiter so, liebe Valentine. Immer her mit den Tipps.



    Was ich ganz abgesehen von Eilis' Lebensweg toll beschrieben finde, ist das Leben in den Fifties, sowohl in Irland als auch in den USA und die die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen hüben und drüben, und auch die alltäglichen Kleinigkeiten wie die Abläufe im Kaufhaus.


    Das stimmt. Für mich ist es auch interessant, denn ich stelle immer wieder fest, dass die Mädels gar nicht so brav und altmodisch sind, wie ich es mir immer in dieser Zeit vorstelle. Teilweise sind es wirklich selbstständige und selbstbewusste Frauen. Auch Eilis scheint in positivem Sinne davon beeinflusst.
    Auch ihre Arbeitgeber finde ich klasse. Auch wenn sie in irgendeiner Weise sehr streng sind, ihre Firmenphilosophie schützen und waren, so sind sie doch auch sehr emphatisch und wissen wie es dem Fremden ergeht, der seine Familie vermisst. Gerade eben auch Italiener, bei denen ich schon selbst erleben durfte, was für sie Familie bedeutet.
    Ich denke, Eilis ist wirklich an gute Menschen geraten und ich glaube sie erahnt gar nicht, wie schlimm es sie hätte treffen können, wenn dem eben nicht so wäre.


  • Das stimmt. Für mich ist es auch interessant, denn ich stelle immer wieder fest, dass die Mädels gar nicht so brav und altmodisch sind, wie ich es mir immer in dieser Zeit vorstelle. Teilweise sind es wirklich selbstständige und selbstbewusste Frauen. Auch Eilis scheint in positivem Sinne davon beeinflusst.


    Das stimmt. Irgendwie hat man immer nur diese strahlenden Hausmütterchen in blitzenden Einbauküchen im Kopf, wenn man an die 50er Jahre denkt ( :rollen::breitgrins: ).


    Zitat

    Auch ihre Arbeitgeber finde ich klasse. Auch wenn sie in irgendeiner Weise sehr streng sind, ihre Firmenphilosophie schützen und waren, so sind sie doch auch sehr emphatisch und wissen wie es dem Fremden ergeht, der seine Familie vermisst. Gerade eben auch Italiener, bei denen ich schon selbst erleben durfte, was für sie Familie bedeutet.


    Zur irischen Musik sollten wir vielleicht mal noch einen Extrathread aufmachen :breitgrins: Ich hätte da schon noch einige Tips.


    Ja, ich hatte eher erwartet, dass man sie streng anpfeift und nicht, dass sie auf Verständnis für ihr übles Heimweh stößt, wahrscheinlich auch, weil man merkt, dass sie sich generell Mühe gibt mit ihrer Arbeit und ihre Sache anständig macht.

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    Leonard Cohen





  • Ich bin mitten im 3. Kapitel und ich freue mich sehr für Eilis, dass sie sich endlich einlebt und sogar die Schönheit, dieser bis vor kurzem noch für sie fremden, Welt entdeckt. Die Tanzabende sind eine nette Idee und nun wird Brooklyn Irisch. Tony kam wie gerufen und ich hoffe, dass sie mit hm glücklich wird, aber er scheint wirklich ein charmanter Undercover-Ire zu sein. :breitgrins:


    Mr. Rosenblum scheint sehr nett zu sein und ich hoffe für Eilis, dass sie die Prüfung schafft. Sie war ja nicht so ganz ehrlich, als er fragte, ob sie bei seinem Unterricht mitkomme. Ich denke, sie hätte es ihm schon sagen können, dass es da für sie einige Unklarheiten gibt, aber vielleicht ist sie zu stolz es zuzugeben.


    Diese ganze Diskussion mit dem Zimmer fand ich sehr merkwürdig.


    Die Mädels, die mit ihr bei Mrs. Kehoe wohnen kann ich ganz schlecht einschätzen. Hier hat sich übrigens Mrs. Kehoe sehr positiv von diesen Hühnern abgehoben, als die Diskussion aufkam, dass man bei Bartocci's nun auch Schwarze bedient.


    Zitat

    „Well, we mightn‘t like them, but the Negro Men fought in the overseas war, didn‘t they?“ Mrs. Kehoe asked. „And they were killed just the same as our men. I always say that. No one minded them, when they needed them.“


    Es ist unglaublich, dass die Menschen zu dieser Zeit im aufgeklärten Amerika immer noch so rassistisch sein konnten, zumal sie alle gesehen hatten, was Rassismus in Europa angerichtet hatte.


  • Tony kam wie gerufen und ich hoffe, dass sie mit hm glücklich wird, aber er scheint wirklich ein charmanter Undercover-Ire zu sein. :breitgrins:


    :breitgrins: In der Tat.


    Zitat

    Mr. Rosenblum scheint sehr nett zu sein und ich hoffe für Eilis, dass sie die Prüfung schafft. Sie war ja nicht so ganz ehrlich, als er fragte, ob sie bei seinem Unterricht mitkomme. Ich denke, sie hätte es ihm schon sagen können, dass es da für sie einige Unklarheiten gibt, aber vielleicht ist sie zu stolz es zuzugeben.


    Das glaube ich auch. Sicher wollte sie nicht "dumm dastehen", auch wenn Mr. Rosenblum ihr das sicher nicht übelgenommen hätte.


    Zitat

    Die Mädels, die mit ihr bei Mrs. Kehoe wohnen kann ich ganz schlecht einschätzen. Hier hat sich übrigens Mrs. Kehoe sehr positiv von diesen Hühnern abgehoben, als die Diskussion aufkam, dass man bei Bartocci's nun auch Schwarze bedient.


    Patty und Diana halte ich vorwiegend für ziemlich oberflächlich und nicht unbedingt die Hellsten, und die anderen können manchmal ganz schön giftig sein.


    Zitat

    Es ist unglaublich, dass die Menschen zu dieser Zeit im aufgeklärten Amerika immer noch so rassistisch sein konnten, zumal sie alle gesehen hatten, was Rassismus in Europa angerichtet hatte.


    So seltsam das klingt, ich glaube, viele haben die Parallele einfach nicht gesehen (oder nicht sehen wollen) :traurig: Aber dass Mrs. Kehoe hier Partei für die Schwarzen ergreift, habe ich ihr auch hoch angerechnet.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Sorry, ich hatte die letzten Tage keine Zeit, hier hereinzuschauen (und zum Lesen :sauer:). Aber ich habe festgestellt, dass ihr euch fast genau die gleichen Gedanken zu dem Buch macht wie ich :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • @ Kirsten: Stimm ja, Du hast das Buch ja auch gelesen und Du warst auch der ausschlaggebende Punkt, dass ich es mir damals gekauft hatte. :smile:


    Part Three:
    Ich mich sehr für Eilis gefreut, dass sie ihre Examen so gut bestanden hat und sie nun auch das zweite Jahr absolvieren darf. Diese Badeanzugaktion im Kaufhaus fand ich äußerst merkwürdig. Die arme Eilis. Ihre Chefin scheint nicht nur auf ihren Freund zu stehen. :breitgrins:


    Alles läuft bestens und auch Tonys Familie ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Nett, gastfreundlich und unkompliziert.


    Leider nahm ja das Kapitel gegen Ende eine tragische Wendung. Arme Rose - Arme Eilis und natürlich auch die restliche Familie. Nun ist die Mutter alleine in Irland und ich bin jetzt schon gespannt, welche Entscheidung Eilis treffen wird und das gerade jetzt, wo sie sich mit ihrem Leben in Brooklyn arrangiert hat. Hier zeigt sich wieder einmal, wie sehr die Menschen damals bereit waren sich zu helfen.


    Ich habe gerade mein Buch nicht zur Hand und werde morgen noch etwas merh dazu schreiben. Ich bin ein wenig traurig, dass nicht mehr all zu viele Seiten übrig sind.


    Liebe Grüße Tina