Carol Rifka Brunt – Tell the Wolves I’m Home
June hat ein besonderes Verhältnis zu ihrem Onkel Finn. Er ist nicht nur ihr Onkel, sondern gleichzeitig auch ihr bester und einziger Freund. Regelmäßig besucht sie ihn in New York, zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Greta. Dort, in seiner Wohnung, fertigt Finn, ein Künstler, ein Porträt von seinen beiden Nichten an. Aber Finn ist krank, er hat Aids. Als er stirbt, scheint June alleine zu sein mit ihrer Trauer. Doch dann wird sie von Toby kontaktiert. Wer ist der Mann, der Finns Freund war und den ihre Familie beschuldigt, Schuld an Finns Tod zu sein? Heimlich trifft sich June mit Toby und erfährt mehr über Finns Leben, Dinge, von denen sie nichts wusste, und wie viel Einfluss Toby auf Finn hatte.
Allerdings belasten die heimlichen Treffen mit Toby auch das bereits angespannte Verhältnis zu ihrer Schwester Greta. Und was passiert mit dem Porträt der beiden, das einen hohen Wert zu haben scheint?
(Der Titel des Porträts ist übrigens "Tell the Wolves I'm Home, doch das findet June erst nach Finns Tod heraus und noch später erst, warum es so heißt.)
In recht kurzen Kapiteln erzählt June dem Leser ihre Seite der Geschichte. Wie sie sich nach dem Tod ihres Onkels alleine mit ihrer Trauer fühlt. Wie sie gleichzeitig Angst vor einem heimlichen Treffen mit Toby hat, aber auch neugierig auf den Mann ist, der ihr so viel über Finn erzählen kann. Wie sie mit niemandem darüber reden kann. Wie sie versucht, wieder Zeit mit ihrer Schwester zu verbringen.
Am Anfang wusste ich nicht so ganz, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln sollte. Doch es dauerte nicht lange, bis ich June bei ihrer Reise (die eigentlich in drei Richtungen ging: mit Toby zu Finns Leben, aber auch zurück zu ihrer Familie und zu sich selbst) folgen musste. Es ist keine spannende Handlung, es gibt keine großen Überraschungen, keine unerwarteten Wendungen – und dennoch nimmt einen diese Geschichte durchaus mit. Sie ist traurig, berührend, schön, angenehm zu lesen und – wenn auch vielleicht stellenweise etwas unrealistisch – nachvollziehbar.
Ich habe „Tell the Wolves I’m Home“ sehr gerne gelesen und werde mir die Autorin auf jeden Fall merken!
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