Olga A. Krouk "Im Netz des Verbrechens"

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    Olga A. Krouk „Im Netz des Verbrechens“
    Belogen, verraten, entführt … Zusammen mit anderen jungen Mädchen wird die Russin Juna von einem Menschenhändlerring verschleppt. Doch für die Drahtzieher hat sie einen ganz besonderen Wert. Als ihr die Flucht gelingt, muss Juna lernen, wieder zu vertrauen – einem Mann, der anscheinend ein Handlanger ihrer Peiniger ist.


    Meine Meinung:
    Bei diesem Buch stimmt einfach alles – es ist ein Gesamtpaket wie es besser nicht sein kann. Das beginnt bei dem Cover – hier haben sich die Grafikerinnen von Lyx wieder selber übertroffen.


    Aber das wichtigste, von dem das Buch grundsätzlich natürlich lebt, in die Geschichte. Der Autorin Olga A. Krouk gelingt es wieder von der ersten Seite an, den Leser in ihren Bann zu ziehen, mitzureißen und in atemlose Spannung zu versetzen. Sie schafft es, den Spannungsbogen so aufzubauen und fortzuführen, das er konstant gehalten wird und nie abbricht oder durchhängt. Sie schafft es, den Leser so in atemlose Spannung zu versetzen, dass man selbst in „ruhigeren“ Szenen nicht wirklich abschaltet sondern immer und ständig mit etwas rechnet. Es gibt Wendungen mit denen der Leser so nicht rechnet, es gibt Verstrickungen und es gibt Charaktere, die sich nicht so leicht und einfach einordnen lassen.


    Womit wir schon beim dritten Punkt angelangt sind – die Charaktere. Vielschichtig aber teilweise auch undurchsichtig. Sympathisch und liebenswert in ihrer ganzen Art zu denken und zu handeln die einen; unsympathisch und durch und durch verabscheuungswürdig die anderen. Und dann, dazwischen, Figuren die einen immer wieder verblüffen, die sich nicht greifen lassen und die sich auch nicht in Schubladen stecken lassen. Das Schubladen-Denken sollte man hier sowieso aufgeben.


    Der Schreibstil der Autorin, ihre Art beide Protagonisten jeweils abwechselnd die Geschichte erzählen zu lassen, ist faszinierend und bereichernd. Ebenso die sprachlichen Eigenheiten der Autorin, die fast schon poetisch erzählt, dabei so leidenschaftlich und spannend, das der Leser dran bleiben möchte. Ein weiterer sehr positiver Fakt sind die sprachlichen Verwicklungen. Ich hab oft gelacht über die deutsch-russischen Dialoge und hab so auch ein bisschen gelernt. Also nicht nur spannend, sondern auch lehrreich.


    Ein weiteres besonderes Highlight waren die einstreuten Gedichte und Zitate – für mich waren sie alle unbekannt und wahrscheinlich hat es auch darum sehr viel Spaß gemacht, mal etwas anderes zu entdecken.


    Alles in allem ein wunderbarer Romantic-Thriller, in dem es der Autorin gelingt, beide Elemente gekonnt zu vereinen. Ich freue mich schon jetzt auf ein weiteres Buch und hoffe, das es noch nicht das Ende war.


    Meine Wertung: :5ratten

  • Zum Inhalt:
    Junas Freundin Pyschka ist spurlos aus St. Petersburg verschwunden. Juna ist davon überzeugt, das Pyschka die Stadt nicht freiwillig verlassen hat. Sie glaubt, das Pyschka in irgendeinem Bordell in Deutschland festgehalten wird und macht sich auf den Weg nach Deutschland um sie zu finden. Doch das ist eine Nummer zu groß für Juna und sie gerät selbst in die Fänge der Mädchenhändler. Juna kann entkommen und findet in Nick eine Hilfe. Doch kann sie ihm vertrauen? Nick arbeitet genau für den Mann, der auch Juna entführen ließ.


    Meine Meinung:
    „Im Netz des Verbrechens“ ist die Fortsetzung von „Im Visier des Todes“ und steht dem in Punkto Spannung in nichts nach. In diesem zweiten Teil lernen wir Nick Milla besser kennen. Aber auch einige Charaktere aus dem ersten Band sind wieder mit dabei. Vor allem über Leah und Kay habe ich mich gefreut.


    Juna, die verzweifelt nach ihrer Freundin sucht, ist ein sehr ansprechender Charakter. Sie ist immer bereit für andere einzustehen. Köstlich sind ihre Satzstellungen, so gab es in diesem Thriller nicht nur Spannung und Romantik, sondern ab und an auch einen Grund zum schmunzeln.


    Nick Milla, ist der etwas undurchsichtige Freund von Kay Gordon aus dem ersten Band. Er arbeitet für den Nachtclubbesitzer Pawel, einem Russen. Dabei lernt er Juna kennen und fühlt sich gleich zu ihr hingezogen. Für mich verkörpert Nick das Bild des harten Mannes mit weichem Kern.


    Und daraus hat Olga A. Krouk eine spannende Geschichte gemacht. Ich hoffe das es weitere Geschichten mit den Protagonisten geben wird. Die sind mir schon richtig ans Herz gewachsen.

  • Als ihre Freundin Pyschka aus St. Petersburg plötzlich spurlos verschwindet, ist sich die junge Russin Juna sicher, dass Pyschka nicht freiwillig gegangen ist. Juna macht sich auf die Suche und gelangt aufgrund eines Hinweises nach Deutschland, wo sie Pyschkas Exfreund Oleg begegnet. Dieser gibt Juna zu verstehen, dass er nicht weiß, wo Pyschka sich aufhält oder was ihr zugestoßen sein könnte. Enttäuscht verlässt Juna das Restaurant, in dem sie sich mit Oleg getroffen hat, und sinkt plötzlich ohnmächtig zu Boden. Als sie wieder erwacht, befindet sie sich zusammen mit anderen Mädchen in einer Lagerhalle und muss erkennen, dass sie in die Fänge von Mädchenhändlern geraten ist. Ihr gelingt die Flucht und sie findet ausgerechnet bei dem Mann Unterschlupf, der für ihre Entführer arbeitet. Juna wird aus dem geheimnisvollen Fremden, der sich Nick nennt, nicht schlau und doch fühlt sie sich von Anfang an zu ihm hingezogen. Aber welche Ziele verfolgt er und kann sie ihm vertrauen?


    In diesem Band begegnet der Leser einigen alten Bekannten wieder. Da ist zunächst Nick. Während er im ersten Band eher eine Randfigur war, hat ihn Olga A. Krouk neben Juna nun zum Protagonisten auserkoren. Er ist ein sehr vielschichtiger Charakter, und, genau wie Juna selber, weiß der Leser nicht, wie er Nick einzustufen hat. Ich konnte mir nie sicher sein, ob er nun zu den Bösen oder zu den Guten gehört. Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit Leah und Kay, den Protagonisten aus „Im Visier des Todes“. Es ist nicht notwendig, den ersten Band zu kennen, um den zweiten verstehen zu können, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Trotzdem ist es für die Entwicklung einzelner Charaktere immer schöner, wenn man eine Reihe von Beginn an liest.


    Der Ablauf der beiden Geschichten ähnelt sich ein bisschen. Hübsches junges Mädchen begegnet geheimnisvollem Fremden und verliebt sich. Und doch gelingt es der Autorin, mich wieder genau damit zu fesseln. Für mich gab es in dem Roman keine Möglichkeit, mich in ruhigeren Szenen wieder zu entspannen. Ich hatte einfach das Gefühl, vom ersten bis zum letzten Satz komplett unter Strom zu stehen. Hier hat Olga A. Krouk wieder einmal mit ihrem Schreibstil überzeugen können. Sie spielt mit dem Leser und versteht es, alleine durch die Perspektivwechsel einiges an Spannung zu erzeugen. Während die Szenen mit Juna aus der auktorialen Perspektive erzählt werden, sind Nicks Szenen in der Ich-Form geschrieben, was dafür sorgte, dass ich mich einfach näher am Geschehen fühlte.


    Dass die Autorin trotz des ganzen Thrills auch Wert auf ein paar lustige Szenen legt, wird deutlich bei den deutsch-russischen Sprachbarrieren, die sich gerne in bekannten Redensarten präsentieren. Da auch die Romantik nicht zu kurz kommen darf, hat Frau Krouk auch hier wieder unter Beweis gestellt, dass sie sich in vielen Genres zuhause fühlt. Die erotischen Szenen sind das, was sie sein sollen und driften nicht ins Kitschige ab. Die Mischung zwischen Thrill und Romantik ist durchaus gelungen und schreit geradezu nach einer Fortsetzung. Ich hoffe, diese lässt nicht lange auf sich warten und vergebe derweil fünf Ratten für einen gelungenen Roman.


    5ratten


    Reihenfolge der Catwalk-Bände


    1. Im Visier des Todes
    2. Im Netz des Verbrechens

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)