Myriane Angelowski - Finkenmoor

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    Inhalt
    Ein Junge wird auf dem Heimweg vom Schwimmbad ermordet, ein kleines Mädchen wird verschleppt und ein Teenager stirbt bei dem Versuch, sie zu retten. zurück bleiben die Verwandten und Freunde der Opfer, die mit dem Verlust fertig werden müssen. Die Täter kommen zwar ins Gefängnis, aber nie lange genug. Wenn sie entlassen werden, liegt das Leben wieder vor ihnen. Aber die Opfer bekommen keine zweite Chance.


    Meine Meinung
    Die Geschichte beginnt mit einem Mord in der Vergangenheit und geht weiter mit einer Frau, die sich eine Babypuppe Internet bestellt. Beide Geschichten sind gleich tragisch, aber wie gehören sie zusammen? Das habe ich erst nach und nach heraus bekommen. Und es passiert noch mehr, wobei viele tragische Zufälle eine Rolle spielen. Eigentlich hätte jede Geschichte nämlich gut ausgehen können, aber das Quäntchen Glück hat immer gefehlt. Und so sind schreckliche Dinge Menschen zugestoßen, die es sowieso schon nicht leicht in ihrem Leben hatten.


    Die Täter sehen sich als Opfer der Umstände, die zu dem gemacht wurden, was sie sind. Die Eltern haben sie nicht geliebt, die Umwelt hat sie nicht verstanden... in ihren Augen gibt es viele Rechtfertigungen, ein Kind zu töten.


    Die Angehörigen wollen das nicht hinnehmen. Wenn die Justiz die Täter nicht der gerechten Strafe zuführen kann, muss man die Gerechtigkeit in die eigenen Hand nehmen. Dass aus dem Treffen von Verbrechensopfern eine Gruppe wird, die ihre Lieben rächen wollen, nehme ich der Autorin nicht so ganz ab. Auch das teilweise zu dramatische Ende hat für mich nicht zu diesem ungewöhnlichen Krimi gepasst, in dem es vor allem um die Menschen geht, die zurückbleiben.


    Trotzdem kann ich Finkenmoor aufgrund des ungewöhnlichen nur empfehlen.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Inhaltsangabe:


    Zwei Kinder verschwinden Cuxhavener Finkenmoor. Der Täter wird geschnappt und verurteilt. Doch das Urteil ist in den Augen der Angehörigen viel zu mild. Die Zeit vergeht und die Familien versuchen, mit ihrem Schicksal umzugehen. Doch je näher der Tag kommt, an dem der Täter das Gefängnis wieder verlassen kann, desto mehr nimmt der Gedanke an Rache in ihren Köpfen Raum ein….


    Meine Meinung:


    Der Emons-Verlag ist bekannt für seine Regionalkrimis, die ich gespannt verfolge und auch gerne lese. Es gibt immer wieder Perlen darunter, nicht nur wegen dem regionalen Flair, sondern weil manche Geschichten einfach ein wenig anders gewoben sind als die, die man sonst so vorgesetzt bekommt.


    So ist es auch mit dieser hier, denn obwohl es sich um einen Kriminalroman handelt, kommen keine Ermittler darin vor. Der Roman erzählt sich durch die Erlebnisse und Gefühle der Opfer, der Angehörigen und des Täters. Durch ihre Augen erleben wir, was mit ihnen geschieht. Ich fand das recht hart aber auch sehr intensiv. Es wird einem vor Augen geführt, was die Opfer in ihren letzten Minuten erleben oder die Angehörigen nach der Tat durchmachen.


    Es gibt verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen, die miteinander verwoben werden. Am Anfang wirkt es etwas verwirrend, aber so nach und nach klärt sich alles auf und man kann die Protagonisten einander zuordnen. Die Täter sind gleich von Anfang an bekannt, dennoch packt einem die Geschichte und man will wissen, wie es weitergeht mit den einzelnen Personen. Gegen das Ende hin steigert sich die Spannung noch und man fragt sich, ob die Rache tatsächlich durchgeführt wird oder ob der Täter seiner Strafe durch die Angehörigen entgeht.


    Die Personen sind realistisch und lebensecht dargestellt, ihre Emotionen und Leiden ebenso. Manche hangeln sich mehr schlecht als recht durch die schweren Zeiten, andere zerbrechen an den Geschehnissen. Man spürt als Leser die Verzweiflung der Protagonisten, aber auch ihren Kampfeswillen. Die Geschichte driftet jedoch nie ins weinerliche ab und auch nicht ins voyeuristische, obwohl man viel von dem, was mit den Opfern geschieht, mitbekommt. Die Schicksalsschläge kommen allerdings bei einigen Personen ziemlich gehäuft vor, was ich dann und wann ein wenig übertrieben fand. Aber manchmal ist das Leben einfach so.


    Eine starke Geschichte, die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dafür vergebe ich: 5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)