Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen

Es gibt 167 Antworten in diesem Thema, welches 28.589 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kleinerHase.


  • Daher würde es mich interessieren wie die anderen Fleischesser diesen Satz von Joy finden.


    Ich habe das letzte Kapitel zwar auch noch nicht gelesen, sehe das Ganze aber etwas differenzierter. Ich kann Joys Absicht schon verstehen und denke, dass sie positiv an die Sache gegangen ist und tatsächlich nicht belehren wollte. Sie wollte aufklären und - wie sie eben sagt - das System an sich anklagen.


    Aber genau da ist eben der Haken, wie illy schon festgestellt hat. Ich kann ein System nicht verurteilen ohne die Mitwirkenden zu verurteilen. Ich finde, dass das Problem an Joys eigener Sicht liegt, da sie sich selbst (und andere Veganer) stets außerhalb des Systems platziert und dadurch zwischen den Zeilen immer mitschwingt: "Wir wissen mehr als ihr" "Wir sind dem System entkommen" - und dadurch entsteht dann doch wieder eine Opposition. Joy müsste ihre eigene Sicht auch mit einschließen und eben auch den Veganismus beleuchten, um der Sache mehr Substanz und mehr Neutralität zu geben. Aber wie wir an anderer Stelle auch schon festgestellt haben, ist es bei einem Thema wie Ernährung, das ja wirklich jeden betrifft, schwierig bis unmöglich die eigene Position ganz auszublenden.

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Eine kleine Erzählung dazu: Ich hatte mein Buch kleinerHase geliehen und sie hat mir das Buch vor einiger Zeit schon zurückgeschickt. Als ich es erhielt, war meine Mama zu Besuch und sie hat sich das Buch geschnappt und hier während ihres Aufenthalts recht schnell gelesen. Meine Mama (die das NS-Regime noch miterlebt hat) ist Allesesserin. Ich habe gestern noch mit ihr telefoniert und sie gefragt, wie sie das Buch empfunden hat. Sie wusste erst nicht, wie ich das nun meine. Dann fragte ich, ob sie sich gefühlt hat, als ob sie beschuldigt würde. Diese Frage hat sie verwundert und sie antwortete nur "Nein, überhaupt nicht. Wie kommst Du denn auf die Idee?". Dazu muss ich sagen, dass sie diesen Studienkram mit wissenschaftlicheren Erklärungen nur überflogen hat.


    Nun kann man natürlich sagen, dass es sich um meine Mama handelt, die eventuell unter meinem Einfluss steht oder dass sie das sagt, was ihre Tochter erwartet, oder dass ich euch irgendwas erzähle. Den weiteren Verlauf des Gesprächs verrate ich hier nicht, denn das würdet ihr mir erst recht nicht glauben :zwinker:


    Es sind aber nicht alle Allesesser, die sich hier stigmatisiert fühlen. Für mich wäre hier innerhalb der Diskussion interessant, weshalb manche das so empfinden und manche nicht :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Joy müsste ihre eigene Sicht auch mit einschließen und eben auch den Veganismus beleuchten, um der Sache mehr Substanz und mehr Neutralität zu geben. Aber wie wir an anderer Stelle auch schon festgestellt haben, ist es bei einem Thema wie Ernährung, das ja wirklich jeden betrifft, schwierig bis unmöglich die eigene Position ganz auszublenden.


    Nein, das finde ich inzwischen nicht mal mehr. Ich spiele z.B. auf Facebook sehr gerne Advocatus Diaboli. Neulich hatte jemand das Bild eines Gebissvergleiches gepostet. Omnivoren, Carnivoren, Frutarier, Herbivoren, Mensch. Das Gebiss beim Fruchtfresser sieht aus wie das Gebiss eines Schimpansen mit abgeschliffenen Zähnen. Und warum wird ein Löwe beim Omnivoren abgebildet? So einen Mist verbreiten manche Veganer. Und ich wünsche mir wirklich ein Buch, das auch mal den Veganismus kritisch (aber trotzdem ehrlich) beleuchtet.


    Das Problem daran ist, dass man dann schnell Richtung Verharmlosung schliddert. Beispiel Bio-Haltung - viele kaufen Bio, weil sie glauben, den Tieren geht es wenigstens bis vor ihrem Tod gut. Letzten Endes erkauft man sich damit ein bisschen besseres Gewissen, oder nicht? Wenn man nun in einem Veganismus-Buch schreibt, dass es auch Landwirte gibt, die ihre Tiere gut behandeln (z.B. mein Bekannter, der Demeter-Landwirt), dann erweckt das den Anschein, dass dies die Regel ist. Leider ist es aber die Ausnahme. Es ist auch Ausnahme, dass Imker den Bienen genügend Honig lassen, damit sie nicht mit Zuckerwasser zugefüttert werden müssen. Trotzdem gibt es so etwas. Kritisch kann man auch Pudding-Veganer sehen, die keine Rücksicht auf Palmölproduktion oder Kinderarbeit machen. Es gibt aber auch Veganer, die darauf sehr stark achten (ich z.B. - ich ernähre mich gesund, kaufe faire Produkte und Second Hand Klamotten). Es ist schwer, da dann einen Hebel zu finden, um zu sagen: Hey, das läuft bei euch in der Szene aber grottenfalsch. Am schlimmsten in der veganen Szene finde ich übrigens die gegenseitigen Anfeindungen und die Diskussionen, wie vegan man nun überhaupt ist (aber das hatten wir schon und wir kamen zum Schluss, dass es dies in jeder Szene gibt: Antifa, Tierschutz usw.). Wo also den Daumen drauf drücken?


    Es ist nun mal so, dass man, um Tiere nutzen zu können, sie töten muss. Tiere, die Leid und Schmerz empfinden, ebenso wie Menschen. Ihr einziger Fehler: Sie können es uns nicht mit Worten sagen - und selbst wenn: Was würde das helfen? Sie würden trotzdem geschlachtet, weil der Mensch auch vor Menschen nicht halt macht (und genau diese Brücke schlägt Joy) und weil dies einigen wenigen nutzt (tatsächlich dem geringsten Teil der Erdbevölkerung). Und kann jemand wirklich abstreiten, dass es nicht mit Gewalt zusammenhängt, wenn andere Lebewesen für einen selbst getötet werden?


    Ach, passend zu dem Bio-Gedanken. Auf Facebook hatte ich das Interview auch verlinkt und als Antwort von einer Veganerin erhalten:


    Zitat

    Ich hab neulich nen Sticker irgendwo hingeklebt auf dem ein halbtotes Schwein zu sehen ist und der Satz daneben "Noch Pommes dazu?" ZWEI DRITTEL der Leute dachten ich möchte daran appellieren mehr BIO FLEISCH zu kaufen!!!


    Mal davon ab, dass es problematisch sein kann, solche Sticker irgendwo hinzukleben: Könnt ihr hier an dem Beispiel sehen, wie die Gehirnwäsche bezüglich Biotiere funktioniert?


    Edit: Mir ist gerade noch was eingefallen. Thema Reiten. Auch das gilt im Veganismus letzten Endes als Tierausbeutung und wenn man sich auf das Pferd setzt, ist man ein Tierquäler. Trotzdem gibt es nicht wenige Veganer, die das eben nicht so sehen (ich z.B.). Der Turniersport ist hart und er verschleißt unglaublich viele Pferde. Gar keine Frage. Es gibt aber auch Reiter, die den Willen ihrer Pferde nicht brechen. Mit Spazierengehen kann man einem Pferd diese Strecken, die es täglich zurücklegen sollte, gar nicht bieten. Und riesige, karge Weiden (Pferde sind Steppentiere) können die meisten ihren Pferden ebenfalls nicht bieten. Folge davon sind Krankheiten (Hufrehe, Arthrose). Aktuell ist es also unter bestimmten Voraussetzungen sogar nötig, Pferde zu reiten. Trotzdem sehe ich als Ziel ein Ende jeder Tierzucht (Utopie) und dann werde ich auch ganz sicher keine Tiere mehr hier bei mir einziehen lassen. Doch bis dahin bedürfen sie unserer Fürsorge. Und bis dahin werde ich auch Tiere in Not hier aufnehmen. Wären das solche kritischen Betrachtungen des Veganismus, wie Du sie meinst, Mrs. Dalloway?

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    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Es sind aber nicht alle Allesesser, die sich hier stigmatisiert fühlen. Für mich wäre hier innerhalb der Diskussion interessant, weshalb manche das so empfinden und manche nicht :winken:


    Ich würde mal sagen Joy stellt alle Allesesser an den Pranger. Allein mit dem Begriff "Zeugnis ablegen" macht sie das meiner Meinung nach. Sie will von uns Allesessern dass wir "Zeugnis ablegen" und warum will sie das nur von uns: weil Veganer das nicht tun müssen. Sie essen kein Fleisch, sie machen nichts falsch, sie sind eben die besseren Menschen.


    Ich weiß, dass sie das so im Buch nicht sagt, vor allem das mit den besseren Menschen, aber genau das kommt bei mir an. Der Übersetzer hat ja schon erklärt, dass der Begriff im amerikanischen andere Bedeutungen hat, aber dennoch bleibt bei mir der negative Nachgeschmack des "Buße tun müssen". Denn ich mache etwas falsch, ich bin böse.


    Vielleicht hat es aber, speziell bei mir, auch damit zu tun, dass sie mit dem Karnismus Recht hat. Ich sehe das System, ich weiß, dass es falsch ist und ich mache trotzdem mit. Und warum: wegen der einzigen Begründung weil es mir schmeckt.


    Zum Thema veganes Buch: Wäre zwar eine gute Sache, aber ich denke wirklich, dass das dann viele als Rechtfertigung nehmen würde: es ist doch eh alles okay.


    Katrin


  • Wären das solche kritischen Betrachtungen des Veganismus, wie Du sie meinst, Mrs. Dalloway?


    Die Ausführungen sind auf jeden Fall interessant und geben Einblick in eine Lebenswelt, die uns Fleischessern nicht oft gewährt wird. Allein schon deshalb fände ich so ein Buch interessant.


    Auf Joy angewandt finde ich es aber rein methodologisch nicht ganz so passend. Wie schon erwähnt: Sie sieht Karnismus als Ideologie, die durch keine realen Basis erklärt werden kann ("Fleisch essen ist normativiert, nicht natürlich, nicht notwendig"). Genauso müsste sie auch mit Veganismus vorgehen, aber da legt sie reale Gefühle zugrunde. Auch Ethik und Moral waren nie schon "einfach da" und müssten im Rahmen ihrer Argumentation erst einmal beleuchtet und hinterfragt werden. Ich meine, dass sie am Anfang erwähnt, dass Veganismus als Ideologie gesehen wird und sie deshalb den "Karnismus" als Gegenbegriff wählt. Aber sie geht nie darauf ein, wie genau diese Ideologie ist und was denn daran die Schwachstellen sind.


    Kurzum: Ich glaube, dass jedes Veganerbuch zwangsläufig eine Moralskala entwerfen wird und da steht der ledertragende, Pferde reitende, palmölverwendende Veganer wohl doch letztendlich wieder über dem Fleischesser.


    Nachgedanke: Vielleicht wäre es hilfreich, den Begriff "Veganer" noch zu unterteilen in "Menschen, die keine tierische Nahrung zu sich nehmen", "Menschen, die im Alltag keine tierischen Produkte nutzen", "Menschen, die das eigene Wohl hinter das der menschlichen und tierischen Gemeinschaft stellen" etc. Aber dann wird's kompliziert... Irgendwie verstrickt man sich hier (leider) immer in Richtig-Falsch-Fragen. :sauer:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Nachgedanke: Vielleicht wäre es hilfreich, den Begriff "Veganer" noch zu unterteilen in "Menschen, die keine tierische Nahrung zu sich nehmen", "Menschen, die im Alltag keine tierischen Produkte nutzen", "Menschen, die das eigene Wohl hinter das der menschlichen und tierischen Gemeinschaft stellen" etc. Aber dann wird's kompliziert... Irgendwie verstrickt man sich hier (leider) immer in Richtig-Falsch-Fragen. :sauer:


    Du machst Dir gar keine Vorstellung :rollen:


    Neulich gab es auf Facebook eine riesige Diskussion, weil eine Veganerin ein Bild von sich gemacht hat, das zeigt, wie sie gerade Oreo-Kekse isst. Diese sind von der Zutatenliste her vegan, allerdings gehört das Herstellerunternehmen zur Kraft Foods Gruppe und die machen Tierversuche. Außerdem ist der Kakao in den Keksen nicht fair. Was in Summe bedeutet: Diese Kekse sind nicht vegan. :spinnen: Und die 100%-Veganer-aus-Prinzip regen sich natürlich auf über die Veganer, die Oreos essen, damit nicht ganz vegan sind. Weil: Es gibt ja nur ganz oder gar nicht (ich muss zugeben, dass ich auch Parasiten töte - vorsätzlich und mir sind Schildläuse auch nicht so wichtig wie Kälber - deshalb bin ich in vielen Augen ebenfalls gar keine Veganerin und ich finde den Begriff inzwischen auch schon fast abstoßend *zugeb*)

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich würde mal sagen Joy stellt alle Allesesser an den Pranger. Allein mit dem Begriff "Zeugnis ablegen" macht sie das meiner Meinung nach. Sie will von uns Allesessern dass wir "Zeugnis ablegen" und warum will sie das nur von uns: weil Veganer das nicht tun müssen. Sie essen kein Fleisch, sie machen nichts falsch, sie sind eben die besseren Menschen.


    In meiner Widmung im Buch steht "Thank you for being a Witness!" - und ich bin Veganerin. Ich denke also, sie verlangt es von jedem Menschen unabhängig von der Ernährungsform ;)


  • Da muss man dann aber echt die Frage stellen: Was darf/soll man denn wirklich noch essen?


    Warum glaubst Du, dass diese Frage jemand anderes für Dich beantworten könnte? :winken: Am Ende kann das nur jeder für sich selbst tun, aber vorher muss gerade diese Frage von allen Seiten beleuchtet werden, denn es geht hier nicht nur um einen 15 Minuten andauernden Genuss.



    In meiner Widmung im Buch steht "Thank you for being a Witness!" - und ich bin Veganerin. Ich denke also, sie verlangt es von jedem Menschen unabhängig von der Ernährungsform ;)


    :daumen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Neulich gab es auf Facebook eine riesige Diskussion, weil eine Veganerin ein Bild von sich gemacht hat, das zeigt, wie sie gerade Oreo-Kekse isst. Diese sind von der Zutatenliste her vegan, allerdings gehört das Herstellerunternehmen zur Kraft Foods Gruppe und die machen Tierversuche. Außerdem ist der Kakao in den Keksen nicht fair. Was in Summe bedeutet: Diese Kekse sind nicht vegan. :spinnen: Und die 100%-Veganer-aus-Prinzip regen sich natürlich auf über die Veganer, die Oreos essen, damit nicht ganz vegan sind. Weil: Es gibt ja nur ganz oder gar nicht (ich muss zugeben, dass ich auch Parasiten töte - vorsätzlich und mir sind Schildläuse auch nicht so wichtig wie Kälber - deshalb bin ich in vielen Augen ebenfalls gar keine Veganerin und ich finde den Begriff inzwischen auch schon fast abstoßend *zugeb*)


    Spannend! Mir war gar nicht klar, was es da quasi für eine "Szene" gibt und wie fein dann noch weiter zwischen "Veganern" unterschieden wird. Unglaublich!


    Ich habe ja schon bei einem der Abschnitte geschrieben, dass das Buch einem ein schlechtes Gewissen macht und ich habe selber gemerkt, wie mein schlechtes Gewissen immer größer wurde und dabei dann gleichzeitig eine innere Mauer gewachsen ist, die irgendwann so weit war, dass ich mir auch fast gedacht habe: "Ach, habe keinen Bock mehr, die kann mich mal!" Dann habe ich mir selber die Frage gestellt, warum ich so aggressiv werde und dabei gemerkt, dass ich einfach GERNE Fleisch esse und darauf nicht komplett verzichten möchte. Ja, damit bin ich ein böser, böser Fleischesser, aber - Todschlagargument - mir schmeckt es. Aber so einfach ist die Sache nicht: Was Joy ja trotzdem aufzeigt und ich finde es schade, dass sie dabei teilweise so einen belehrenden Ton annimmt und deswegen eigentlich die wichtigen Botschaften untergehen: Unser Überfluss und dass nichts in Maßen erfolgen kann, sondern immer in Hülle und Fülle und mit Gewinn. Ganz wichtig ist der Gewinn. Damit wird alles ausgebeutet, was geht.


    Nach diesen Überlegungen bin ich für mich so weit gekommen, dass ich zumindest nicht Unmengen an Fleisch essen muss und ingesamt mich bewusster ernähre und dann im Zweifelsfall eben das teure Biofleisch kaufe, dafür aber nur noch einmal die Woche Fleisch esse. Halte ich so ganz konsequent auch nicht ein, aber ich denke das Wichtigste ist, sich vieles bewusst zu machen und einfach auf gewisse Dinge zu achten. Auf alles kann man nicht achten und von heute auf morgen werden wir auch nicht die Welt verbessern können, aber ich denke, dass auch kleine Schritte schon kleine Erfolge bewirken.


    Wahrscheinlich wäre es besser, würde Joy so was irgendwo schreiben und nicht gefühlt andauernd den Finger heben und einem das Gefühl geben, dass man quasi ein Schwerverbrecher ist. Auch wenn es nicht ihre Absicht ist, kommt der erhobene Zeigefinger doch auch bei mir andauernd an. Gerade durch die letzten Kapitel, in denen sie sich dann auch noch ähnlich einem Prediger immer wieder wiederholt.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich finde es ganz wunderbar, dass ihr euch so viele Gedanken macht und teilweise auch was für euch mitnehmen konntet aus der Leserunde und - Zeigefinger hin oder her - auch etwas von Melanie Joy lernen konntet :rudelknuddeln:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Wahrscheinlich wäre es besser, würde Joy so was irgendwo schreiben und nicht gefühlt andauernd den Finger heben und einem das Gefühl geben, dass man quasi ein Schwerverbrecher ist. Auch wenn es nicht ihre Absicht ist, kommt der erhobene Zeigefinger doch auch bei mir andauernd an. Gerade durch die letzten Kapitel, in denen sie sich dann auch noch ähnlich einem Prediger immer wieder wiederholt.


    Das unterschreibe ich vollumfänglich. Den Versuch, weniger Fleisch zu essen habe ich auch schon länger laufen und finde das völlig okay und bereichernd. Es ist mir eben auch wichtig, diese Vielfalt an Möglichkeiten an meine Tochter weiter zu geben.

  • Ich wollte schon vor einigen Jahren zum Veganismus wechseln, bin dann aber (leider?) an die sehr extremen Veganer gekommen und die haben mir den Veganismus ziemlich schnell wieder ausgetrieben. Wäre ich früher auf Nimue getroffen, wäre ich jetzt wohl schon 100% Veganer. Veganer ist halt nicht gleich Veganer :breitgrins:


    Im Übrigen: Vor einigen Tagen kam mein Schatz an und sagte, dass er Fleisch gekauft hat (er ist Fleischliebhaber), merkte aber Stolz an, dass er extra Bio gekauft hat, obwohl es nicht einmal reduziert war. Für manche mag das bloss ein Kopfschütteln wert sein, für mich war es jedoch ein riesiger Schritt. Er hinterfragt seine Essgewohnheiten selten bis nie und doch hat er sich jetzt bewusst für bio entschieden. Ich war stolz auf ihn. Wer weiss, was da noch folgen wird?

    //Grösser ist doof//


  • Ich wollte schon vor einigen Jahren zum Veganismus wechseln, bin dann aber (leider?) an die sehr extremen Veganer gekommen und die haben mir den Veganismus ziemlich schnell wieder ausgetrieben.


    Ging mir leider ganz genau so. Ich habe mich schon vor über 10 Jahren dazu informiert, aber dann war ich so entsetzt von all' diesem Hass, dass ich gar nicht weiter selbst recherchiert und nachgedacht habe :traurig: So viele motzen über Attila Hildmann, aber er erreicht so unglaublich viel mehr Menschen mit seiner undogmatischen Art. Das ist meiner Meinung nach viel wichtiger für die Tiere als Prinzipienreiterei.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wer mag schon den erhobenen Zeigefinger und die Prinzipenreiterei? Gut, ich verzichte auf auch Mars & Co., weil die Tierversuche machen... Oreos mag ich leider trotzdem. Wären sie hierzulande auch vegan, würde ich wahrscheinlich noch viel mehr davon futtern. Immerhin freut sich meine Figur über meine Abneigung gegen Milchprodukte :breitgrins:

    //Grösser ist doof//


  • So viele motzen über Attila Hildmann, aber er erreicht so unglaublich viel mehr Menschen mit seiner undogmatischen Art. Das ist meiner Meinung nach viel wichtiger für die Tiere als Prinzipienreiterei.


    Ich finde es großartig, wie publik und "salonfähig" er das Ganze macht/gemacht hat. Was ja oft kritisiert wird an ihm ist, dass es ihm "nur" um die Gesundheit geht. Ich hatte bisher noch nicht die Muse mich ausführlicher mit ihm zu beschäftigen, was er im Genauen vom Thema Tiere hält, es wird in seinem Vegan for fit eher gestreift. Aber mit Honig fängt man Fliegen (schlechtes Wortspiel für einen Veganer :rollen:) und mit dem Gesundheitsaspekt lassen sich bei weitem mehr Menschen dafür begeistern.





    Ging mir leider ganz genau so. Ich habe mich schon vor über 10 Jahren dazu informiert, aber dann war ich so entsetzt von all' diesem Hass,


    Der wie immer auf beiden Seiten zu finden ist und keinem dient.



    Wobei lustige Sache: Probiert mal vegan zu leben und teilt eurer Umwelt mit, dass ihr euch jetzt vegan ernährt. Und schaut mal was passiert. Gute Gelegenheit recht schnell und einfach zu schauen, wie die Qualität z.B. eurer Freundschaften ist.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Oreos mag ich leider trotzdem. Wären sie hierzulande auch vegan, würde ich wahrscheinlich noch viel mehr davon futtern.


    Oreos sind seit Januar vegan *hust* Nachdem die ersten veganen Oreos in Berlin gesichtet wurde, gab es einen Wettlauf, wer die ersten Exemplare in Hamburg ausfindig macht. Sorry für deine Figur :breitgrins:
    Ich glaube aber, die haben auch den Haken mit Tierversuchen :grmpf: müsste ich aber nochmal recherchieren.

  • Oreos sind seit Januar vegan *hust* Nachdem die ersten veganen Oreos in Berlin gesichtet wurde, gab es einen Wettlauf, wer die ersten Exemplare in Hamburg ausfindig macht. Sorry für deine Figur :breitgrins:


    Sind die jetzt generell vegan, oder ist das eine bestimmte Sorte? Bzw. steht das drauf? Habe es irgendwie nie geschafft, die vorher mal zu probieren, also überhaupt meine ich.

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