Marc Raabe - Der Schock

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    Meine Inhaltsangabe


    Laura, Greg und die Geschwister Jan und Katy verbringen einen Urlaub in Frankreich. Das ist nicht gerade ein ungewöhnlicher Anfang. Eine gewisse Beziehungswürze fehlt ebenfalls nicht. Katy hat eine Affäre mit Greg, obwohl sie verheiratet ist und Kinder hat. Sie versucht Jan mit seiner Jugendliebe Laura, die er viele Jahre nicht mehr gesehen hat, zu verkuppeln.


    Jan ging mit Laura zur Schule. Doch sie musste von einem Tag auf den anderen die Schule verlassen und ein Internat besuchen. Jan hat nie verstanden weshalb.


    Der Urlaub steht unter keinem guten Stern. Das Ferienhaus, das Jans und Katys Vater gehört, ist nur zu einem kleinen Teil bewohnbar und da es andauernd regnet macht sich langsam der Hüttenkoller breit. Greg, Katy und Laura fahren in einen benachbarten Supermarkt, wo Laura von einem unbekannten Mann beobachtet wird. Auf der Rückfahrt kommt es zu einem Streit und Laura verlässt verärgert den Wagen, kommt aber nie im Ferienhaus an. Eine Suche bleibt erfolglos. Jan findet nur ihr Handy, das ihr heruntergefallen sein muss. Darauf findet er ein verstörendes Video. Da Laura in ihrem Leben schon öfters davon gelaufen ist und auch in der Schule oft geschwänzt hat, versucht Katy Jan zu beruhigen. Doch er spürt, dass Laura etwas zugestoßen ist und reist zurück nach Berlin, wo er sich auf die Suche macht.


    Zurück in seiner Wohnung findet er die Leiche einer Nachbarin in seinem Gefrierschrank. Spätestens da wird ihm klar, dass Laura und er in sehr großer Gefahr schweben. Er muss sie finden. Gleichzeitig ist auch die Polizei hinter ihm her, weil der Nachbar seine Freundin vermisst.


    Was relativ ungewöhnlich beginnt, mündet in eine sehr spannende und unerwartete Verfolgungsjagd, die man nicht unmittelbar vor dem Einschlafen genießen sollte.



    Meine persönliche Meinung


    Wie schon der Titel vermuten lässt, ist dieses Buch wenn nicht ein echter Schock, so doch ziemlich verstörend. Die Handlung ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man begleitet Jan bei seiner Suche nach Laura und erfährt in Rückblenden immer mehr aus Lauras wechselhafter Vergangenheit. In einer anderen Perspektive ist man bei Laura selber und erlebt mit, was ihr widerfährt. Auch der Täter wird sehr früh eingeführt und man erfährt recht viel über ihn und seine Beweggründe. Aber wie er mit den Lebensgeschichten der anderen Figuren zusammenhängt, wird erst ganz zum Schluss klar, was bei mir wirklich für Gänsehaut gesorgt hat.


    Besonders gruselig fand ich, dass sich der Täter bei seinen Verbrechen sein Gesicht mit schwarz weißen Mustern verunziert. Das kann man sich bildlich so leicht vorstellen, dass einem das Buch wirklich in die Träume verfolgen könnte. Seine „Behandlungen“, die er seinen Opfern zukommen lässt, sind recht genau beschrieben, so dass ich dieses Buch sensibleren Lesern nicht wirklich empfehlen würde.


    Marc Raabe hat es geschafft, mich mit seinem angenehm flüssig zu lesenden Schreibstil mehrere Tage lang an dieses Buch zu fesseln. Ich verwende den Begriff „Pageturner“ sehr sparsam. Aber im letzten Drittel konnte ich das Buch wirklich kaum mehr weglegen, weil ich unbedingt wissen musste, in welche menschlichen Niederungen mich dieses Buch noch führen wird.


    Etwas weniger gefallen hat mir, dass die Polizei mehr oder weniger außen vor gelassen wurde. Spätestens als man die Leiche von Jans Nachbarin in seinem Gefrierschrank gefunden hat, musste ja ein Großfahndung laufen. Davon hat man leider nicht wirklich was mitgekriegt. Ein paar andere Dinge sind mir ebenfalls etwas unglaubwürdig. Aber das würde jetzt zuviel am Inhalt verraten.




    Mein Fazit


    „Der Schock“ ist ein sehr spannender Thriller, der beweist, dass Marc Raabes Erfolg mit „Schnitt“ keine Eintagsfliege war. Mir persönlich hat „Schnitt“ etwas besser gefallen, aber ich habe mich dennoch wiederum bestens unterhalten gefühlt. Die Wendung, die die Handlung nimmt, finde ich sehr ungewöhnlich und unerwartet. Ich vergebe 4ratten und eine Lesempfehlung.

  • Meine Meinung:


    Titel: Wenn der Frosch seine Prinzessinnen wach küsst


    Jan fährt zusammen mit seiner Schwester Katy, deren Freund Greg und einer Bekannten namens Laura (die seit Kindertagen Jans heimlicher Schwarm ist) in den Urlaub an die Côte d'Azur. Leider ist ihnen das Wetter nicht hold, die Unterkunft ist auch nicht der Hit und so vertreibt man sich die Zeit mit Shoppen. Doch plötzlich kommt es zum Streit zwischen Laura und der Gruppe, so dass sie kurzerhand aus dem Auto geworfen wird, was Lauras schlimmste Albträume wahr werden lässt, denn jemand entführt sie. Jan findet später in Gregs Auto Lauras Handy und macht dort eine merkwürdige Entdeckung: Laura hat jemanden gefilmt, der das Auto der Gruppe verfolgt hat. Was hat das zu bedeuten? Jan begibt sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe und zieht damit eine blutige Spur durch Berlin...


    Marc Raabe schafft es dem Leser die schockierenden Momente des Buches in gut aufgeteilten Dosen zu verabreichen, was dem Namen des Romans alle Ehre macht. Man muss schon ein wenig abkönnen, um dieses Buch in vollen Zügen genießen zu können, aber es ist nun auch ein Psychothriller, da erwartet man so etwas ja auch. Die Schreibweise ist einfach gehalten ohne Niveau missen zu lassen. In der gesamten Handlung sind Hinweise gestreut, die es dem Leser ermöglichen nach der Lösung zu suchen, das gefiel mir ganz besonders. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was den Lesefluss sehr fördert. Man kann jedoch auch kurz innehalten/ pausieren und später wieder einsteigen ohne das Gefühl zu haben nicht wieder in die Geschichte zu finden.


    Die Protagonisten sind sehr detailliert dargestellt und man kann sich als Leser seinen Liebling herauspicken.


    Ausgesprochen gut fand ich, dass hier mal nicht die Polizei ermittelt, sondern jemand, der seine Freundin retten will, das hat man eher selten.


    Das Buch schließt mit einem schlüssigen Ende, die Mehrzahl der aufgeworfenen Fragen wird geklärt, aber eine letzte Grübelei bleibt dem Leser überlassen, so dass man das Buch nicht allzu schnell wieder vergisst.


    Fazit: Ich habe mich äußerst gut unterhalten gefühlt, habe mit Spannung gelesen und den Thriller einfach nur genossen. Ich kann diesen Psychothriller nur wärmstens empfehlen, ideal um sich mal wieder ein wenig zu gruseln. Genial!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

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    Inhalt
    Nach vielen Jahren kehrt Jan gemeinsam mit seiner Schwester und zwei Freunden in das Ferienhaus der Familie nach Südfrankreich zurück. Doch der Urlaub entwickelt sich schnell zum Albtraum. Bei einem Unwetter verschwindet Jans Jugendfreundin Laura. Jan erhält nur eine knappe SMS, in der sie ihm mitteilt, dass sie in ihre Heimatstadt Berlin zurück gekehrt ist.


    Bis jetzt
    ... folgt die Geschichte einem bekannten Muster. Froggy ist der Böse, der in seiner Kindheit von den Eltern misshandelt und offensichtlich auch von seinen Mitschülern schikaniert worden ist. Er jagt und tötet Frauen, aber warum?


    Jan hat auch eine tragische Vergangenheit, die nur angedeutet wird. Es gibt einen Bruder, der gestorben ist und die Mutter, die die Familie verlassen hat. Der Vater scheint Jan nicht zu lieben und zu seiner Schwester hat er offensichtlich ein gespanntes Verhältnis.


    Auch Laura scheint etwas zu verbergen. Ihre Vergangenheit ist auch dramatisch, aber was passiert ist, weiß ich noch nicht. In der Schule war Jan in sie verliebt, aber dann ist sie plötzlich auf eine andere Schule gegangen. Warum, habe ich noch nicht erfahren.


    Jans Schwester und der gemeinsame Freund scheinen nur insofern wichtig zu sein, dass sie Laura nach einem Streit aus dem Auto werfen und sie danach verschwindet. Aber wer bitte wirft einen Freund während eines Unwetters aus dem Auto? :schulterzuck: Ich verstehe auch nicht ganz, warum ausgerechnet diese vier, die für mich nicht zusammenpassen, gemeinsam in Urlaub gefahren sind.


    Bis jetzt finde ich die Geschichte ganz nett, aber um mich wirklich zu überzeugen muss sie noch ein bisschen zulegen.


    Autorennamen im Titel korrigiert. LG, Valentine

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Wenn Max Raabe ein Buch geschrieben hätte, würde ich das gerne mal lesen :breitgrins:


    Ich habe mal einen Marc draus gemacht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Äh, ich will ja nicht kleinlich sein ... aber der Herr heißt laut Cover Marc und nicht Max. :breitgrins::wegrenn:


    Verdammt! Ich sollte vielleicht nicht nur im Buch lesen, sondern auch auf dem Cover :redface: Übrigens habe ich Herrn Raabe überall als Max geführt... echt peinlich.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • So, genug über die Namen geklagt und wieder über das Buch geschrieben.


    Die Geschichte wird chaotisch. Jan gerät auf seiner Suche nach Laura immer wieder in gefährliche Situationen, kann sich aber jedes Mal befreien. Er schafft es, seine Schwester mit einzuspannen. Die hat mittlerweile Mann und Kinder verlassen und ist mit Greg zusammen. Habe ich etwas verpasst? Die Reise nach Frankreich, auf der Greg nur "ein guter Freund" war, ist nur wenige Tage her, trotzdem leben die Beiden schon ein paar Monate zusammen. Sehr seltsam. Außerdem scheint sich Greg nicht daran zu stören, dass Jan wegen Mord von der Polizei gesucht wird. Wenn der Freund meiner Schwester in so einer Situation wäre würde ich zusehen, dass ich da verschwinde.


    Laura hat sich auf geheimnisvolle Weise befreien können und nimmt direkt ihr altes Leben wieder auf. Sie lebt auf der Straße und kommt nur ab und zu nach Hause, um ihre Eltern zu bestehlen. Ihre Entschuldigung dafür ist, dass ihre Mutter sie hasst. Irgendwie kann ich die Mutter verstehen, denn Laura ist nicht wirklich eine nette Person- wie die Mutter übrigens auch nicht.


    Die Geschichte ist verworren und die Personen nicht sympathisch, aber ich halte durch. Neugierig bin ich schon, was alles in Lauras Vergangenheit passiert ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung
    Vier Freunde gehen gemeinsam in Urlaub. Dabei verschwindet eine von ihnen. Zwei ist es egal, der Dritte macht sich auf die Suche nach ihr.
    Je mehr er sucht, desto mehr gerät er in Gefahr. Damit nicht genug, er bringt auch jeden anderen in Gefahr, dem er begegnet. Trotzdem macht er mit seiner Suche weiter.


    Was Jan auf seiner Suche entdeckt, bietet Stoff für mehr als nur ein Buch. Wie ich schon vorher geschrieben habe, wird die Geschichte ab einem gewissen Punkt chaotisch, weil einfach zu viel aufgedeckt wird. Die meisten Sachen werden nur kurz erwähnt, aber nicht richtig erklärt. Erst ganz zum Schluß werden die vielen kleinen Episoden zu einer Geschichte zusammen geführt, die mich aber nicht vollständig überzeugen konnte.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Taschenbuch: 400 Seiten

    Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Juni 2013)

    ISBN-13: 978-3548285245

    Preis: 9,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Super spannend, aber nicht immer glaubwürdig


    Inhalt:

    Bei einem Urlaub an der Côte d’Azur verschwindet Laura spurlos. Nur ihr Handy ist noch im Wagen, darauf ein unheimlicher Film. Jan lässt sich durch eine SMS von Laura, wonach sie einfach eine Auszeit braucht, nicht beruhigen. Er sucht nach Laura und ahnt nicht, mit welcher Bösartigkeit er es zu tun bekommt.


    Meine Meinung:

    Ich mag den Schreibstil von Marc Raabe sehr. Er fesselt mich in der Regel von der ersten Seite an, so auch hier. Die Ereignisse sind gleich zu Anfang super spannend und mysteriös. Allerdings konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum Jan auf eigene Faust ermittelt und sich nicht an die Polizei wendet.


    Für zart besaitete Leser*innen ist dieser Thriller eher weniger geeignet. Es werden brutale und blutige Szenen detailliert beschrieben, und davon gibt es nicht gerade wenige. Die psychischen Abgründe, die sich hier auftun, sind enorm.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, Jans, Lauras, der des Täters. So weiß man als LeserIn immer ein bisschen mehr als die ProtagonistInnen. Der Spannung tut dies keinen Abbruch, im Gegenteil! Dadurch dass man manchmal schon weiß, was auf die Figuren an Schlimmem zukommt, steigt der Adrenalinspiegel umso mehr.


    Immer wieder sorgt der Autor für kleine Überraschungen, mit denen ich nie gerechnet hätte und die der Handlung eine neue Dimension geben.


    Fazit:

    Empfehlenswert für ThrillerleserInnen, die es gerne etwas brutaler mögen.


    ★★★★☆