Elizabeth von Arnim - Verzauberter April

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.404 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.

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    Inhalt:
    An jene, die Glyzinien und Sonnenschein zu schätzen wissen. Kleines mittelalterliches Castello an der italienischen Mittelmeerküste für den Monat April zu vermieten. Z. Postfach 1000, The Times.« Auf diese Anzeige hin entfliehen vier ernsthafte englische Damen ihrem tristen Alltagsleben und genießen den Zauber des mediterranen Frühlings. Dabei entdecken sie nicht nur die Schönheiten der Natur, sondern auch die Liebe.


    Ich finde schon der Klappentext ist Urlaubslektüre pur und ich freue mich schon auf dieses Buch. Ich habe nun zwar erst das erste Kapitel gelesen, aber schon jetzt kann ich gut die Empfindungen nach vollziehen, einfach mal ganz spontan etwas schönes, lang ersehntes zu tun und einfach mal aus dem Alltag auszubrechen.
    Vielleicht reizt mich die Lektüre ja auch, mal wieder nach Italien zu fahren. Es ist schon ewig her, dass ich dort war, aber ich habe an dieses Land nur gute Erinnerungen. Am liebsten würde ich mich jetzt direkt ins Auto setzen und losfahren. :breitgrins:

  • Ach, das Buch ist herrlich. Ich bin jetzt schon einige Kapitel weiter und es macht einfach Spaß. Die beiden Damen sind das erste mal im Ausland und kommen um Mitternacht in Italien an. Sie können keinen Brocken italienisch und werden von Beppo mit der Droschke abgeholt, der sie nach San Salvatore bringen wird. Allerdings haben sie ein wenig Panik dort auch wirklich anzukommen. Weniger wegen Beppo selbst, aber wegen seiner Fahrweise (daran hat sich auch Jahrzehnte später nichts geändert, ausser dass es sich heutzutage um wilde itlaienische Autofahrer handelt :breitgrins:) und ich zitiere:


    Zitat

    Angenommen, ein Rad ginge ab. Angenommen, sie begegneten Faschisten oder dem Gegenteil von Faschisten.


    Ich freue mich schon auf's weiterlesen.

  • Nun schon im siebten Kapitel bin ich immer begeisterter von dem Buch. Die vier Damen, die nun alle in Italien angekommen sind um vier Wochen in einem Castello zu verbringen kannten sich vor Beginn der Reise nicht und nun gilt es erst einmal, gewisse Richtlinien festzulegen, denn obwohl Mrs. Arbuthnot und Mrs. Wilkins zuerst das Inserat sahen und das Castello mieteten, mussten sie feststellen, dass einen Tag vor ihrer Ankunft Mrs. Fisher und Lady Carolin schon angereist waren und sich ihre Zimmer ausgesucht hatten und nun die beiden Damen von Mrs. Fisher wie Gäste behandelt werden. Ich muss sagen, dass sie sich ganz gut schlagen. :breitgrins: Unterschwellig gibt es also schon ein paar Ungereimtheiten, aber ich bin gespannt, ob die vier sich wohl zusammenraufen werden.
    Besonders schön fand ich die Beschreibung, als Mrs. Wilkins am ersten Morgen aufwachte und von Arnim die Eindrücke zu Papier brachte, welche sich beim Blick aus dem Fenster auf Mrs. Wilkins ergossen. Ich sah alles wie in einem Film vor mir. Ich hatte sogar den Eindruck, die Luft spüren zu können und den Duft der Blumen.
    Das Buch ist schön, von seiner Wortwahl, den Beschreibungen, den leicht verschrobenen Damen und dem Humor, der in vielen Zeilen sachte durchscheint.
    Ich werde nun wohl auch auf andere Bücher der Autorin achten.

  • Ich muss jetzt einfach mal eine der vielen Stellen zitieren, die förmlich nach Urlaib schreien.


    Zitat

    Die Wellen machten kleine gurgelnde Laute zu ihren Füßen. Sie kniffen die Augen zusammen, um in das helle Licht jenseits des Schattens ihre Baumes sehen zu können. Der warme Duft der Piniennadeln und der wilden Thymiankissen, die die Spalten zwischen den Klippen polsterten und der Geruch von reinem Honig, der gelegentlich aus einem Büschel besonnter Lilien hinter ihnen aufstieg, streiften ihre Gesichter. Bald schon zog sich Mrs. Wilkins Schuhe und Strümpfe aus und ließ ihre Füße ins Wasser hängen. Nachdem Mrs. Arbuthnot ihr einen Moment zugeschaut hatte, tat sie desgleichen. Das Glück der beiden war damit vollkommen. Ihre Männer würden sie nicht wiedererkannt haben. Sie hörten auf zu reden. Sie unterließen es, das Paradies zu erwähnen. Sie waren nur noch empfangende Schalen.


    Ist das nicht schön?

  • Der erste Tag ist fast überstanden und wie zu erwarten treten erste Schwierigkeiten auf, wenn vier sich fremde Frauen auf einmal in einem fremden Land unter dem selben Dach leben. Die Schwierigste Person ist Mrs. Fisher, die älteste der vier Damen und damit sehr eigen und relativ unflexibel, aber ich denke, dass es dieser illustren Gruppe gelingt sich miteinander zu arrangieren.
    Das Buch gefällt mir nach wie vor. Sehr schön, finde ich in meiner Ausgabe, dass in der Mitte Bilder aus dem Film zu diesem Buch zu finden sind.

  • Die Dialoge der Damen sind einfach herrlich. Vor allem der beim ersten Abendessen, denn da werden verbal die Klingen gekreuzt. Elizabeth von Arnim hatte eine nette ironische und humorvolle Art zu schreiben. Sie erinnert mich stellenweise ein wenig an Jane Austen.

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    OT: The enchanted April
    OA: 1922
    273 Seiten
    ISBN: 978-3458349570


    Inhalt:
    An jene, die Glyzinien und Sonnenschein zu schätzen wissen. Kleines mittelalterliches Castello an der italienischen Mittelmeerküste für den Monat April zu vermieten. Z. Postfach 1000, The Times.« Auf diese Anzeige hin entfliehen vier ernsthafte englische Damen ihrem tristen Alltagsleben und genießen den Zauber des mediterranen Frühlings. Dabei entdecken sie nicht nur die Schönheiten der Natur, sondern auch die Liebe. Verzauberter April ist Elizabeth von Arnims bekanntestes und erfolgreichstes Buch.


    Eigene Meinung:
    Ich hatte noch nie zuvor ein Buch dieser Autorin gelesen, aber dies wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.
    Ich war wie schon Titel geschrieben ebenfalls verzaubert. Verzaubert von der bilderreichen Sprache der Autorin, die alle Sinneseindrücke umfasst, so dass man dieses Castello und seine Umgebung nicht nur vor Augen sieht, sondern auch alle Geräusche und Düfte wahr nimmt und fast den sanften Sommerwind auf der Haut spürt. Liest man das Buch über diese vier verwegenen Damen, die sich Anfang des Jahrhunderts auf den Weg nach Italien machen um ihrem Leben und ihren Männern für 4 Wochen zu entfliehen, so erfasst den Leser selbst bald das Verlangen die Koffer zu packen und sich unverzüglich auf den Weg nach Italien zu machen.
    Die Geschichte selbst ist lustig, ernst und der stellenweise ironische Ton der Autorin, machen es zu einem Vergnügen, diese so grundverschiedenen Damen in ihrem Urlaub zu begleiten.
    Verzauberter April ist, obwohl der April ja eher ein Monat des Frühlings ist, ein wunderschönes, leichtes Sommerbuch.


    5ratten

  • Zu diesem Buch gab es bisher keinen Thread ???
    Danke, dass Du den Titel auf den Tisch bringst :)


    Ich habe das Buch seinerzeit sehr geliebt, allerdings zu einer Zeit gelesen, als ich noch nicht rezensiert habe. Es ist ein Buch, das meiner Meinung nach vieles schafft: Erholsam, sonnig, herzöffnend und es zeigt einem, wie gut es tut, mal von Standards abzuweichen und einfach zu genießen. Wer das Buch einfach als Gute-Laune-Buch nimmt, hat nicht die ganze Portion genommen.

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    Inhalt:
    Elizabeth von Arnims Roman erschien 1922 und wird bei Wikipedia als Novelle geführt, was auch besser passt, denn der Text hat zwar mit über 270 Seiten in meiner Ausgabe (oben die zweite verlinkte) Romanlänge, zeigt aber, wie der Titel schon zeigt, nur einen Ausschnitt aus dem Leben von vier Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen dem grauen März Londons und seiner Vororte entfliehen möchten. Im Castello in der Nähe Genuas angekommen tauen sie alle ganz schnell auf, erholen sich von ihren alltäglichen (Ehe)problemen und werden mehr und mehr enthusiasmiert durch den wunderschönen italienischen Frühling. Schließlich treffen auch zwei Ehemänner und der Eigentümer des Castello ein, so dass nun auch die Ehen im Zauber des Frühlings neu aufblühen sowie die gelangweilte wunderschöne Lady Caroline sich der Liebe hinzugeben wohl bereit ist, und selbst die alte Mrs. Fisher fühlt in sich neue Knospen aufspringen.


    Meine Meinung:
    Arnim ist eine gute Naturschilderin, das Castello und seine blühenden Gärten, die genuesische Küstenlandschaft rücken so nahe an einen ran, dass man sie zu sehen, hören und zu riechen meint.
    In bester englischer Manier gelingen ihr auch schöne Chrakterisierungen mit feinen Seitenhieben, insbesondere bei der alten, einsamen, dafür umso bornierteren Mrs. Fisher, die in der viktorianischen Vergangenheit verhaftet bleibt, in der sie Kontakt zu vielen der großen Autoren und Künstler hatte. Auch die Ehemänner werden seziert, insbesondere Mellersh Wilkins, ein Anwalt, der jeden anderen Gast im Castello nur unter dem Aspekt eines möglichen späteren Klienten sieht.


    Es ist einfach das Genre, was mir nicht so gefällt. Obwohl das Buch bestimmt für viele sogar ein Lieblingsbuch sein kann, ist es mir zu gefühlig und auch zu plakativ mit diesen Paaren, die sich plötzlich alle wieder liebhaben.

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Um etwas Abstand von ihren Ehemännern und dem eintönigen Alltag zu bekommen, mieten zwei junge Engländerinnen für einen Monat ein Landhaus an der italienischen Adriaküste. Da die Kosten hoch sind, werden noch zwei weitere Damen als zahlende Gäste aufgenommen. Keine der vier hat sich vorher gekannt, deshalb sind Taktgefühl und Rücksicht gefragt. Erwartungsgemäß ist es bei den unterschiedlichen Charakteren nicht ganz einfach, unvoreingenommen aufeinander zuzugehen. In dem wunderschön gelegenen Landhaus mit herrlichem Garten, der jetzt im April in allen Farben blüht, erscheinen die heimatlichen Probleme plötzlich viel kleiner, und die Stimmung wandelt sich allmählich.


    Besonders bei Lotty, die den Ansporn zu diesem Unternehmen gab, dauert es nicht lang, bis sie in der idyllischen Umgebung die Rüstung abstreift, die sie für ihren Londoner Alltag angelegt hat, und sie selbst wird, ein sorg- und selbstloses Wesen, das ähnlich wie der Garten endlich aufblüht. Auch die anderen drei Damen erliegen dem Zauber des Landhauses am Meer, doch bis sie ihre Vorbehalte gegenüber den anderen Mitbewohnerinnen ablegen und sich gegenseitig zu schätzen lernen, dauert es ein Weilchen. Ihre Herkunft aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten erfordert Kompromisse und gegenseitiges Verständnis, um bloße Toleranz in Respekt umzuwandeln. Es braucht Zeit, bis die gewohnten unsichtbaren Barrieren und Masken fallen. Die Vorsichtsmaßnahmen, sich nicht zu oft über den Weg zu laufen und zur Konversation gezwungen zu sein, führen zu einigen amüsanten Momenten. Auch das italienische Hauspersonal trägt unfreiwillig zur Situationskomik bei.


    Abseits der Bemühungen um eine harmonische Hausgemeinschaft bleibt viel Zeit zum Nachdenken. Vielleicht liegt es an ihrer Spontanität, vielleicht auch an ihrer Unkompliziertheit, aber Lotty ist den anderen Frauen in ihren Empfindungen etwas voraus, so ist sie auch die Erste, die erkennt, dass noch etwas anderes fehlt, bevor ihr Glück vollkommen ist.


    Das Buch lebt nicht nur durch seinen Humor, sondern auch den sprachgewandten Stil, der ruhige und lebhafte Momente gekonnt in Szene setzt. Sich den blühenden Garten und das Landhaus vorzustellen, fällt absolut nicht schwer. Abstriche gibt es für das allzu schnelle und unproblematische Einrenken in Hinsicht auf die Beziehungen zu den Ehegatten, aber halten wir das dem sorglosen italienischen Flair zugute.



    4ratten

  • Ich mag ihre Bücher - hab auch 1-2 gelesen - die lesen sich so leicht irgendwie und immer ne Prise Humor mit dabei

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Ich kenne bis jetzt nur dieses, möchte aber auf jeden Fall mehr von ihr lesen. Der Humor gefällt mir, aber auch, dass bei all der Leichtigkeit doch auch Ernst in der Geschichte steckt.

  • Ja Doris das stimmt. Hab vom Flohmarkt mal welche gekauft - da findet man die öfter mal.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane