Eric-Emmanuel Schmitt - Oskar und die Dame in Rosa

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 10.304 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Meli.

  • Huhu!


    Ich habe mal eine Frage bevor ich dafür extra einen Thread aufmache und das Forum vollspamme ^^


    Habt ihr schon mal von dem Buch "Oskar und die Dame in Rosa" gehört? Habt ihr Interesse an dem Buch? Es hat nicht viele Seiten, ist nicht sehr teuer & ich finde das Thema ist sehr interessant. Ich habe es mir heute gekauft & es soll sehr gut sein. ^^


    [size=9px]Edit: Ich habe das vom Laber-Thread abgetrennt - wie Galadriel schon sagte, ist das ein Buchforum und ist eigentlich Spam nur, was nicht von Büchern handelt - bitte also keine Buchthemen im OT posten ;) LG nimue[/size]

    Wirklich reich ist,<br />wer mehr Träume in seiner Seele hat,<br />als die Realität zerstören kann.

  • Ich habe das Büchlein im Winter gelesen, es hat mir gut gefallen. Die Grundidee ist originell, und das Thema "krebskranke Kinder" wird angenehm unsentimental angeschnitten, was nicht heißt, dass nicht das eine oder andere Tränchen fließen kann.


    Berichte doch mal!


    (Liest sich ja auch fix, die paar Seiten ;) )

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab's sowohl auf Deutsch als auch Franzoesisch gelesen (und zum Ueben hab ich es als franzoesisches Hoerbuch auf meinem iAudio). Eine interessante Story mit einigen ueberraschenden Wendungen. Mir blieb nur ein wenig schleierhaft, wie es in diesen von EES angestrebten Zyklus der Religionen passt.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • @Ben: hm ... Oskar unterhält sich ja sozusagen mit Gott, aber der wird nicht näher spezifiziert, lässt also wenig Rückschlüsse auf die gemeinte Religion zu.


    Wobei ich denke, dass das Buch fürs Christentum stehen soll ("Das Kind von Noah" beschäftigt sich eindeutig mit dem Judentum und "Monsieur Ibrahim" mit dem Islam).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zitat von "Valentine"

    @Ben: hm ... Oskar unterhält sich ja sozusagen mit Gott, aber der wird nicht näher spezifiziert, lässt also wenig Rückschlüsse auf die gemeinte Religion zu.


    Wobei ich denke, dass das Buch fürs Christentum stehen soll ("Das Kind von Noah" beschäftigt sich eindeutig mit dem Judentum und "Monsieur Ibrahim" mit dem Islam).


    Soweit sogut. Nur ist halt ein Gespraech mit Gott wenig spezifisch fuer das Christentum. Jede theistische Religion enthaelt solche Elemente. Da finde ich, das er das Kind von Noah und Monsieur Ibrahim besser hinbekommen hat.
    Aber die "Schule der Atheisten" ist IMHO das Beste seiner Buecher.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Zitat von "BigBen"

    Nur ist halt ein Gespraech mit Gott wenig spezifisch fuer das Christentum.


    Das sage ich doch ;)


    Die anderen Bücher habe ich noch nicht gelesen, aber Schatz hat sie, so dass ich mir irgendwann dazu auch noch ein Urteil werde bilden können.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Es war jetzt mein zweites Schmitt-Buch innerhalb weniger Tage und mein insgesamt Drittes und ich bin wiederum tief beeindruckt.


    Es ist unbeschreiblich, wieviel Eric-Emmanuel Schmitt auf so wenigen Seiten transportieren kann. :heybaby:


    Ich möchte hier an dieser Stelle Elke Heidenreich zitieren, die zu diesem Buch Folgendes gesagt hat:


    "Es ist eine Geschichte vom Kummer, vom Verlust, vom Tod, von der Liebe, vom Erwachsenwerden und von der Toleranz in dieser durchgeknallten Zeit, in der wir leben. Ein Lehrstück in Sachen Güte. Das ist ein unendlich zartes, schönes und liebevolles Buch"


    Und das alles auf 104 großgeschriebenen Seiten, da ist eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen!


    Herzliche Grüße :blume:

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • "oskar und die dame in rosa" ist nach "narziss und goldmund" mein absolutes lieblingsbuch!!! ich finde es auch noch ein ganzes stück besser als "Monsieur Ibrahim".
    oskar vereint einfach unglaublich viele charakterzüge in sich, die vielen christen heute zueigen sind; zb seine anfänglichen zweifel, oder dass er sich erst im angesicht einer schweren persönlichen krise mit gott beschäftigt, und auch sein ganz individueller weg sich gott zu nähern und in dialog mit ihm zu treten. all das finde ich exemplarisch dargestellt für unsere heutige christliche gemeinschaft. auch oma rosa passt hier wiederum sehr gut. wo monsieur ibrahim mit dem koran begründet, erklärt sie aufgrund eigener lebenserfahrungen. deshalb meine ich, dass auch diese schmitt-buch bestens in die trilogie passt.

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "BigBen"


    Soweit sogut. Nur ist halt ein Gespraech mit Gott wenig spezifisch fuer das Christentum. Jede [mono- ? edit Sandhofer] theistische Religion enthaelt solche Elemente.


    Schon rein von der Komposition her - klassische Novellentheorie: Der Wendepunkt, der Falke, die unterhörte Begebenheit ist ja ein Weihnachtsfest.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo,


    habe gerade dieses Büchlein in der Bibliothek stehen sehen und aufgrund des Regens draußen gleich mal gelesen. Was soll ich sagen?!


    Ich habe schon einige Bücher darüber gelesen, wie Kinder sich mit dem Tod auseinandersetzen (und seltsamerweise(?) gehen Kinder damit eben zumeist weniger sentimental um als Erwachsene). Das besondere an diesem Buch ist m.M. nach der Witz, der einen hier und da ziemlich zum Schmunzeln bringt, und man erkennt sich oder seine Eltern oder seine Großeltern doch in der einen oder anderen Situation wieder.


    Es war kein sonderlich christliches Buch, Gott war für mich eher ein Synonym für einen verständigen Partner. Man hätte auch den Bären oder eben Oma Rosa nehmen können. Mit Gott war es halt eine Figur, die indirekt antworten kann.


    Kurz vorher hatte ich Die Blumen des Koran gelesen, auch ein sehr optimistisches Buch. Ja, ich denke, Optimismus ist das, was mich an EES begeistert.


    Die Frage, die für mich bleibt: Ist das ein Kinder-/Jugendbuch? Oder soll es "uns" Erwachsenen eine Welt zeigen, die wir glauben, hinter uns gelassen zu haben?


    Grüße,
    die Lidscha

  • Zitat von "Die Lidscha"

    Die Frage, die für mich bleibt: Ist das ein Kinder-/Jugendbuch? Oder soll es "uns" Erwachsenen eine Welt zeigen, die wir glauben, hinter uns gelassen zu haben?


    Nein, für mich ist es definitiv kein Kinder/Jugendbuch, und ich glaube, dass E.-E.-Schmitt dies auch nicht bezwecken wollte.


    Vielmehr ist es eine Erinnerung, manche Dinge mit den Augen oder der Einstellung eines Kindes zu sehen, Kinder können auch Vorbilder in gewissen Belangen sein!


    Ich habe es auch als sehr positives, optimistisches Buch empfunden!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Gelesen für den SUB-Wettb. 2006


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    Klappentext


    Der zehnjährige Oskar hat Leukämie und weiß, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat. Seine Eltern sind Feiglinge und meiden das Thema. Nur die ehemalige Catcherin Oma Rosa ht den Mut, mit Oskar zusammenzusitzen und über seine Fragen nachzudenken. Sie rät ihm, sich jeden verbleibenden Tag wie zehn Jahre vorzustellen, und so durchlebt Oskar auf wundersame Weise ein ganzes Menschenleben: Pubertät, erste Liebe, Eifersucht, Midlife-crisis und das Alter.
    Glücklich, erschöpft und manchmal auch enttäuscht und nachdenklich erstattet er dem lieben Gott davon Bericht un dkann schließlich erfüllt und mit seinem Schicksal versöhnt sein Erdendasein beenden.


    Meinung


    Ein wundervolles Buch. Unbeschreiblich schön, voll von Leid und doch großer Hoffnung. Es ist kaum zu glauben, wie so viel Inhalt in ein so kleines Büchlein passt, das nur 105 Seiten fasst.
    Schmitt verpackt heikle Themen wie das der Leukämie verständlich und nachvollziehbar. Der kleine Oskar hinterlässt einen bleibenden und starken Eindruck. Die Stärke, die er aufbringt, um seine Krankheit bis zum Tod durchzustehen, ist einerseits unglaublich und andererseits so gut geschildert, dass es das wieder glaubhaft macht.
    Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte, um dieses Buch treffend zu beschreiben. Ich war jedenfalls restlos davon beeindruckt und zutiefst gerührt.
    Oskars letzter Brief an den lieben Gott, der nur zwei Zeilen umfasst sowie auch der Brief von "Oma Rosa" brachten mich zum Weinen.


    Meine Wertung


    5ratten

    :leserin: Ozzy Osbourne - I Am Ozzy<br /><br /><br /><br />Never trust anything that can think for itself, if you can&#39;t see where it keeps its brain

  • Huhu!


    Ich habe das Buch letzten Monat gelesen (auf französisch) und es war eines der wenigen Bücher, die ich am liebsten direkt von vorn bis hinten durchgelesen hätte. Sprachlich wurde die Thematik so stilvoll und niedlich behandelt, am Ende (beim letzten Brief habe ich geheult wie ein Schlosshund), einfach nur schön und anrührend!


    Lg Dania

  • Hallo !


    Habe das Buch gerade auf Französisch gelesen und es hat mich wirklich sehr gerührt.
    Seit langem mal wieder ein Buch, was mich wirklich traurig gestimmt hat.
    Eric- Emmanuel Schmitt ist es gelungen, die Freundschaft zwischen Oscar und Mamie Rose so einfühlsam zu schildern, dass bei mir die Tränen kullerten.
    Er behandelt in seinem Buch ein sehr ernstes Thema und das so gekonnt, das das Ganze sehr real für den Leser ist.


    Ich vergebe 5ratten und somit ist das Buch mein :tipp: für diesen Monat.


    LG, IceTea

  • Oskar fand ich deutlich besser als Monsieur Ibrahim. Es passiert weniger, was viel besser zum ruhigen, nachdenklichen Ton der Erzählung passt. Die Idee, Oskar ein ganzes Leben in wenige Tagen leben zu lassen, finde ich sehr schön, vor allem, weil Schmitt es schafft Oskar einerseits zu Erkenntnissen zu verhelfen, ihn aber trotzdem einen kleinen Jungen sein lässt. Erfrischend ist außerdem, dass man nicht das Gefühl hat ein „Bekehrungsbüchlein“ zu lesen. Trotz der Szene in der Krankenhauskapelle (die neben dem Weihnachtsfest schon ein guter Hinweis darauf ist, dass es um den christlichen Gott geht :zwinker: ) zeigt Schmitt eher den Glauben außerhalb der Kirche, eben das ganz persönliche Zwiegespräch wie es auch ein Jude oder Moslem mit „seinem“ Gott führen würde. Alles in Allem ein schönes, zartes Buch, das mich auch den Trubel um Schmitts Bücher besser verstehen lässt.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

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    Meine Meinung:
    Ein wunderbares Buch der leisen Töne!
    Oskar ist 10, an Leukämie erkrankt und hat nur noch wenige Tage zu leben. Er weiß das, doch alle Erwachsenen sind zu feige ihm die Wahrheit zu sagen, mit ihm über den Tod, den Abschied zu reden. Alle, außer Oma Rosa - eine alte Kinderbetreuerin, die für die Kinder zur Catcherin wird und von spannenden, aussichtslosen Duellen ihrer Jugend erzählt, die sie dann doch durch ihre Rafinesse gewonnen hat.
    Oskar ist von dieser Feigheit enttäuscht & wütend auf seine Eltern. Oma Rosa gibt ihm den Rat jeden Tag einen Brief an Gott zu schreiben, um alle Fragen, die er nicht stellen kann, alle Sorgen, die er nicht erzählen kann, loszuwerden. Diese Briefe bilden die Geschichte:Oskar erzählt Gott von den letzten Tagen seines Lebens.
    Mit der Perspektive eines Kindes werden die Themen Krankheit & Tod behandelt. Doch es handelt sich keineswegs um ein Kinderbuch. Dieses Buch steckt voller Weisheit, erinnert an die Zerbrechlichkeit des Lebens und daran, dass man jeden Tag seines Lebens genießen sollte - Neues erleben so wie Oskar.


    Für mich ein echter Lesetipp - viel besser als der hochgelobte Monsieur Ibrahim.


    5ratten


    lg
    bane

  • Man wirft Schmitt ja vor dieses Buch und "Mr Ibrahim et les fleurs du Coran" sehr an das Buch "La vie devant soi" von Romain Gary, erschienen unter dem Pseudonym Emile Ajar, zu lehnen. Ich hab alle drei gelesen und vor langer Zeit mal ein Referat darüber gehalten. Seitdem mag ich die beiden Schmitt Bücher nicht mehr, die mir sonst, vorallem Madame Rose gut gefallen hatten.
    Leider sind wirklich viele Parallelen, nicht unbedingt in Handlung sondern vielmehr in Charakteren zu sehen. So heißt zum Beispiel der Junge in la vie devant soi Momo genau wie der Junge in Ibrahim und die alte Frau Rosa genau wie in Oscar. Ich erinnere mich nicht mehr an die einzelnen Details, weiß aber noch, dass mich La vie devant soi mehr bewegt hat als die beiden anderen Bücher.

  • Dieses kleine Buch habe ich auf einer zweistündigen Zugfahrt in einem Schnurz durchgelesen. Eine schlicht erzählte Geschichte, die einen trotz ihrer undramatischen Art tief berührt. Wunderschön!


    5ratten

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst