Deana Zinßmeister - Der Hexenschwur

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    Buchreihe:


    1. Das Hexenmal
    2. Der Hexenturm
    3. Der Hexenschwur



    Kurzbeschreibung:


    Im Jahr 1635 erreicht der Dreißigjährige Krieg das Land an der Saar. Der gebürtige Thüringer Johann will mit seiner Frau Franziska und den gemeinsamen Kindern Magdalena und Benjamin quer durchs Reich aufs Eichsfeld fliehen – in ihre alte Heimat, die sie vor siebzehn Jahren verlassen mussten, da Franziska der Hexerei bezichtigt wurde. Auf ihrer Reise müssen sie die Schrecken des Krieges am eigenen Leib erfahren, doch dann gewährt ein schwedischer Tross ihnen Schutz. Besonders ein junger Arzt setzt sich für die Familie ein, und die 17-jährige Magdalena fühlt sich bald zu ihm hingezogen. Arne gehört zwar feindlichen Truppen an – aber er ist auch der Einzige, der ihr helfen kann, ein dunkles Geheimnis ans Licht zu bringen …
    Über die Autorin:


    Deana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller »Das Hexenmal« ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.
    Meinung zum Buch:


    Johann Bonner und seine Familie lebt 1634 in einem kleinen Ort an der Saar. Noch sind die Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges im Westen des Reiches in Westrich nicht zu spüren, doch der Krieg kommt mit seinen Schrecken näher.


    Nach 17 Jahren in der „Fremde“ packt Johann gerade jetzt die Sehnsucht nach der Heimat. Er will wieder zurück aufs Eichsfeld in Thüringen. Aber nicht alleine, seine Familie soll mitkommen. Doch seine Frau Franziska hat Angst. Haben sie doch die Heimat damals verlassen müssen, da sie der Hexerei beschuldigt wurde. Doch Johann lässt sich nicht beirren und bricht mit seiner Familie 1635 auf nach Hundeshagen.


    Doch die Reise ist alles andere als einfach. Die Menschen leiden unter dem langen Krieg, viele Soldaten sind wegen mangelnder Bezahlung und schlechter Verpflegung desertiert und versuchen ihr Glück in Raub und Mord. Und so geraten auch Johann und seine Familie in die Fänge einer solchen Gruppe.
    In letzter Sekunde erhalten sie Hilfe von zwei Schweden, die sie retten und in den Schutz ihres Trosses aufnehmen. Aber dann verliebt sich die 17jährige Tochter von Johann in den Arzt des Trosses…



    Die Geschichte startet mit einem Prolog, der bereits 1628 spielt. In diesem Prolog wird gleich die Neugierde des Lesers geweckt. Wer war die Frau, die nachts durch die Gegend geschlichen ist und was wollte sie von der alten Hebamme?


    Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen. Der erste beginnt in Wellingen bei der Familie Bonner und ihrem Weg nach Hundeshagen. Der Leser begleitet die Familie von den ersten Überlegungen wieder in die Heimat zu gehen, bis hin zur Ankunft.


    Im zweiten Handlungsstrang lernt der Leser die Schwester von Johann Bonner kennen. Karoline lebt in Hundeshagen auf dem elterlichen Hof, ist mittlerweile verheiratet und birgt ein dunkles Geheimnis. In ihrem Keller lebt ein sogenanntes Wechselbalg, das sie mehr schlecht als recht versorgt, immer in der Hoffnung, ihren eigenen Sohn wiederzubekommen.


    Diese beiden Handlungsstränge verlaufen nebeneinander bis sie sich gegen Ende vereinen. Die Geschichte ist in der auktorialen Erzählweise geschrieben, so dass der Leser einen guten Überblick hat.


    Zwar handelt es sich bei dem Buch um den dritten Band, doch kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse der beiden vorangegangenen Bände lesen. Die Autorin gibt immer wieder Rückblicke, Hinweise oder Erläuterungen zu den vergangenen Geschehnissen, dass selbst einem Leser, der die anderen Bände nicht kennt, die Geschichte und die Handlungen verständlich werden.


    Der Schreibstil ist flüssig und vor allem mitreißend. Deana Zinßmeister gelingt es, den Leser an der Geschichte regelrecht teilhaben und ihn in die Zeit des dreißigjährigen Krieges eintauchen zu lassen. Der Leser wird praktisch an die Hand genommen und Teil der Familie Bonner, erlebt die Schrecken des Krieges mit, die sich entwickelnde Liebe zwischen der Tochter Magdalena und dem Arzt Arne, aber auch die Furcht vor dem Wechselbalg und die Verwirrung des Wechselbalgs selbst.


    Immer wieder stellt man sich die Frage, was hat es mit dem Kind auf sich? Was ist dem Kind passiert, dass es zu einem Wechselbalg wurde und wie wird es mit ihm weitergehen? Fiktive und reale Personen werden miteinander verwoben, dabei ihre Macken und Kanten deutlich beschrieben und jeder Figur einen individuellen Charakter eingehaucht. Das Ende ist in sich schlüssig und abgeschlossen. Viel zu schnell muss man die Familie Bonner wieder verlassen und auf eine Fortsetzung der Geschichte hoffen.


    In 45 Kapiteln darf der Leser die Familie Bonner begleiten. Mit einem Epilog rundet die Autorin die Geschichte ab, gibt noch weitere Erläuterungen in einem Nachwort. Auch eine Danksagung sowie eine Bibliographie findet man im Anhang. Im vorderen Bereich des Buches stellt die Autorin dem Leser ein Personenregister zur Verfügung, bei dem die realen Personen deutlich gekennzeichnet sind. Eine Karte des deutschen Reiches von 1635, in dem die in der Geschichte erwähnten Orte eingetragen sind, rundet den positiven Eindruck des Buches noch zusätzlich ab.



    Fazit:


    Eine gelungene Fortsetzung der Geschichte um die Familie Bonner, die den Leser mitnimmt in eine dunkle Zeit und eine aufregende Reise quer durchs deutsche Reich.


    5ratten

    LG, Ariadne

  • Hier meine Meinung zum Buch:


    "Der Hexenschwur" ist nunmehr der dritte Band, nach "Das Hexenmal" und "Der Hexenturm" von Deana Zinßmeister, und ich muss sagen, er hat mir noch Mal eine ganze Ecke besser gefallen, als seine beiden Vorgängerbände, die so schon großes historisches Zeitkino für mich gewesen waren. Speziell, da die Autorin diesmal eine ganz neue, fesselnde „Tonart“ mit eingearbeitet hat. Das „Keller-Kind“. Ich möchte hierzu nicht allzu viel verraten sondern nur erwähnen, dass mir die jeweiligen Passagen um den armen Wechselbalg bei jeder Erwähnung einen, ja fast schon gruseligen Schauer, beschert haben und mich gleichfalls stetig mit ihm hoffen lies.


    Zum Ablauf der Geschichte möchte ich eigentlich gar nicht so viel sagen. Wichtig für mich waren vielmehr neben der spannenden wie bildreichen Handlung, inmitten des dreißigjährigen Krieges, die äußerst authentisch beschriebenen beiden Handlungsstränge der Familie Bonner. Lebendig, vielschichtig und aus dem damaligen Leben gegriffen. Erzählt als wäre man mittendrin. Was mir persönlich immer wieder an Deana Zinßmeisters Romanen besonders gefällt, ist die Schilderung dieser früheren Zeit aus Sicht der einfachen Leute aus dem Volk. Mit der so geschilderten Kulisse kann ich mir als Leserin stets wunderbar ein sehr anschauliches und auch sehr informatives Bild dieser Epoche machen. Es sind die Probleme, Wünsche und Herausforderungen des Alltags und in Kriesenzeiten, welche untermalt durch die Lebensweise des schlichten Volkes in Not, ein Wechselspiel kreieren, welches den Intrigenspinnereien der hochherrschaftlichen Adligen anderer Romane ganz sicher in nichts nachsteht.


    Und so bangte ich mit, als der gebürtige Thüringer Johann Bonner trotz der aufkommenden Gefahr mit seiner Frau und den Kindern, nach einem familiären Schicksalsschlag, quer durch die Verwüstungen des Krieges Richtung Heimat ziehen will. Erst nach einigen Tiefschlägen und zum Teil voller Unmut treffen sie auf einen kleinen schwedischen Tross, der auf dem Rückzug ist und der ihnen streckenweise ein behütetes Geleit bieten könnte. In einer tödlichen Gefahr trifft der junge, schwedischer Arzt des Trosses dann auf die 17 jährige Magdalena, Bonners Tochter. Er verliert sofort sein Herz an sie, während das junge Mädchen nur langsam ahnt was sie empfindet. Doch die mitreisende Hübschlerin Brigitta beansprucht den attraktiven Burschen für sich, und auch Magdalenas Vater ist nicht gerade angetan, von dem was sich da für seine Tochter anzubahnen droht.


    Hexerei, Legenden und Krankheiten, der Glaube an Dämonen sowie Kriegsschauplätze und eingeflochtene, historisch verbürgte Fakten, komponierte die Autorin hier zu einem großartigen Roman, den ich jedem nur empfehlen kann. Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die mich als Leserin emotional mitreißen konnte und mir genussvolle Lesestunden bescherte.


    Wieder einmal großartiges, historisches Kopfkino...


    Daher, auch von mir: 5ratten

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • Immer wieder stellt man sich die Frage, was hat es mit dem Kind auf sich? Was ist dem Kind passiert, dass es zu einem Wechselbalg wurde und wie wird es mit ihm weitergehen?


    Gerade auch dieser Handlungsstrang, der mich als Leserin hier stetig mitfiebern liess, gab dem Buch noch einmal eine zusätzliche Würze. Rätsel, Spannung, Emotion. Diese Mischung hat bei mir prima funktioniert.

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    Inhalt: Johann Bonner will meiner seiner Familie zurück auf das Eichsfeld, von wo er vor 17 Jahren geflüchtet war. Seine Frau Franziska und Tochter Magdalena sind nicht begeistert aber trotzdem machen sie sich auf den Weg. Leider treten sie ihre Reise mitten im dreißigjährigen Krieg an und so werden auch sie mit den Schrecken des Krieges Bekanntschaft machen. Als sie in eine brenzlige Situation geraten hilft ihnen Arne, ein junger schwedischer Arzt. Er sorgt dafür, dass sie mit dem Tross der Schweden weiter reisen können. Magdalena fühlt sich schnell zu ihm hingezogen.


    Meine Meinung: Der moderne Erzählstil von Deana Zinßmeister erlaubt ein schnelles und zügiges Lesen und so flogen die Seiten nur so dahin. „Der Hexenschwur“ ist bereits der dritte Band um Johann und Franziska Bonner, aber da es immer mal wieder Rückblenden gibt, muss man nicht zwangsläufig auch die Vorgänger gelesen haben (allerdings würde man dann einiges verpassen). Die Autorin hält den Leser gut auf dem laufenden und man sieht schnell die Zusammenhänge. Mir hat das gut gefallen. Gleich zu Beginn wird klar, dass es auch bei Franziska und Johann kleine Geheimnisse gibt die sich erst im Laufe der Handlung lösen. Für ausreichend Spannung ist also gesorgt. Schnell stellte ich fest, dass sich die Charaktere wie Johann und Franziska weiterentwickelt und auch ein bewegtes Leben geführt haben. Aber auch die neuen Protagonisten wie der junge schwedische Arzt Arne oder sein Freund Erik Gustavson fügen sich nahtlos in die Geschichte mit ein. Sie zeigen einmal den Blick aus der Richtung der Schweden, dieser Blickwechsel hat mir gut gefallen und gibt somit ein Gesamtbild der damaligen Situation wieder.


    Cover/Aufmachung: Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist ein bisschen geheimnisvoll und hat einen schön versteckten Hinweis auf den Inhalt des Buches. Mir hat das gut gefallen. Auch gibt es hier eine Karte, die zeigt welchen Weg Franziska und ihr Mann genommen haben, genauso wie ein Personenregister und ein ausführliches Nachwort der Autorin. Mit gefallen solche Details sehr gut.


    Mein Fazit: „Der Hexenschwur“ ist eine tolle Fortsetzung zu „Der Hexenturm“ und „Das Hexenmal“. Die Bücher zeichnen ein Bild des dreißigjährigen Krieges und ihrer Menschen. Es erzählt vom Leben der einfachen Menschen wie es gewesen sein könnte. Mir gefallen solche Bücher einfach und ich bin gespannt, ob es nochmal eine Rückkehr aufs Eichsfeld geben wird. Auch wenn mit der Hexenschwur die Reihe eigentlich abgeschlossen ist, gibt es doch den ein oder anderen Protagonisten von dem ich gern mehr lesen würde. Z.B. von Magdalena der Tochter der Eheleute Bonner.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: