Philip Gourevitch - A cold case (Auf Eis gelegt)

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    Inhalt
    Ende der 90er Jahre nahm in New York ein Polizist einen Fall wieder auf, der lange Jahre an ihm genagt hatte. Fast dreißig Jahre vorher wurde ein Freund von Andy Rosenzweig nach einem Streit in seiner Wohnung erschossen. Es gab einen Verdächtigen, den die Polizei aber nicht fassen konnte. Wenige Jahre später wurde Frank Koehler, der vermeintliche Täter, für tot erklärt und der Fall geschlossen. Rosenzweig konnte aber nicht damit abschließen. Nicht nur, weil eines der beiden Opfer ein Freund von ihm war. Sondern auch, weil seiner Meinung nach nicht genug unternommen wurde, um den Täter hinter Gitter zu bringen.


    Meine Meinung
    Frank Koehlers kriminelle Karriere ist typisch. Schon als Jugendlicher kam er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt und kam in Jugenstrafanstalten. Seine einzige Chance auf ein geregeltes Leben war die Armee, aus der er desertierte. Kurz darauf tötete er einen Mann, der ihn seiner Meinung nach betrogen hatte. Trotz dieser und anderer Taten blieb er nie lange im Gefängnis. Der Doppelmord ist der traurige Höhepunkt. Danach verschwand er und es wurde still um ihn. Deshalb 8und weil ein gelöster Fall besser in der Statistik aussieht) wurde er für tot erklärt und der Fall geschlossen.


    Frank ist ein böser Mensch, eine andere Bezeichnung fällt mir zu ihm nicht ein. Er nimmt sich, was er will und hat seine eigene Gerechtigkeit. Schuldgefühle wegen seines ersten Mordes hat er nicht. Dabei hält er sich nicht für einen schlechten Menschen, denn er hat noch nie seine Frau oder Kinder geschlagen oder ähnliche unmoralische Dinge gemacht. Mord ist für ihn eine Ehrensache.


    Ganz anders ist der Mann, der sich auf seine Fersen heftet. Andy Rosenzweig war am Anfang seiner Karriere bei der Polizei nicht beliebt. Er schlief nicht im Streifenwagen, wenn er im Dienst war oder nahm Bestechungsgelder an. Den leichten Weg ist er bei seiner Arbeit nie gegangen. Deshalb tat es ihm auch so weh, dass der Fall seines Freundes so früh zu den Akten gelegt worden war.


    Die Ermittlungen im Fall Frank Koehler sind mühevolle Puzzlearbeit. Einiges von dem, was Rosenzweig aufgedeckt hat, wirft ein sehr schlechtes Licht auf die New Yorker Polizei und ihre Arbeit. Ich bin mir nicht sicher, ob es Einzelfälle waren oder leider der traurige Standard. Was mich gewundert hat, ist dass Rosenzweig sich so lange Zeit mit seinen Ermittlungen gelassen hat. Wenn der Fall wirklich so an ihm genagt hat, hätte er sich doch früher wieder damit beschäftigen können.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine zweite Meinung

    Puh, ich habe die erste Lektüre so erfolgreich verdrängt, dass ich mir das Buch im Urlaub noch einmal gekauft habe. Es hat auch einige Seiten gedauert, bis ich gemerkt habe, dass es eigentlich ein reRead ist. Beim zweiten Lesen hat mich Koehlers Charakter mehrt gestört als beim ersten Mal. Fast kam es mir so vor, als ob für ihn sein Opfer selbst schuld an seinem Schicksal war. Aber auch Andy Rosenzweig habe ich schlechter bewertet. Dieses Mal hatte ich den Eindruck, als ob es ihm weniger um das Opfer ging, sondern eher dass sein Stolz mit diesem ungelösten Fall verletzt wurde. Für ein so dünnes Büchlein hat sich die Lektüre überraschend gezogen.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.