Erich Kästner - Emil und die Detektive

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 15.022 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Zitat von "Pünktchen"

    @ capesider
    Schande über mich, da bitte ich dich extra dass du deine Meinung postest und dann sag ich selber nichts dazu.
    :redface:


    Ich hab meine Meinung zum Buch schon im Erich Kästner Thread gepostet, aber ich geb sie hier trotzdem nocheinmal ab. Ich hab jetzt, inspiriert von diesem Thread, Emil und die Detektive nochmal gelesen und bin hin und weg. Erich Kästner mag zwar ein bisschen klischeehaft sein, aber er hat einen Wortwitz der nahezu einmalig ist. Dieses Buch sprüht nur so vor Lebensfreude, verzaubert den Leser und lässt ihn nicht mehr los. Am liebsten wäre man selber wieder elf Jahre alt, würde sich ins Getümmel werfen und den Mann mit dem steifen Hut verfolgen. Einfach schön.


    lg Pünktchen


    Da kann ich dir nur zustimmen. Ich liebe diesen Humor und Schreibstil. Was mir bei dem Buch immer einfällt ist auch das Buch "Gepäckschein 666".

  • "Emil und die Detektive" ist eines meiner Lieblingsbücher von Kästner. Und genauso wie das Buch, kann ich auch die Verfilmungen nur empfehlen! :herz:

  • Horusina: Magst Du alle 3 Emil-Verfilmungen? Wir haben ja im Seminar letztens alle 3 Filme hintereinander angeschaut, und ich muss sagen, dass der ganz alte Film von 1931 immer noch der allerschönste ist!! :herz:


    Den ganz neuen Film fand ich persönlich ein wenig ... krass! :entsetzt: :zwinker:

  • Mir hat die Neuverfilmung auch nicht gefallen.
    Ganz im Gegensatz zu der Neuverfilmung von Pünktchen und Anton. Auch wenn da die schwarzweiß-Verfilmung noch einen Tick besser ist, fand ich sie gelungen.


    Bei Emil, kann ich mich an die zweite grad gar nicht erinnern (die erste habe ich glaube ich mal gesehen).

  • Zitat von "Mira"

    Bei Emil, kann ich mich an die zweite grad gar nicht erinnern (die erste habe ich glaube ich mal gesehen).


    Die zweite Emil-Verfilmung ist von 1954 und dem Drehbuch von 1931 sehr ähnlich, mit ein paar klitzekleinen Änderungen. Und der Film ist ist Farbe, das ist noch ein großer Unterschied. Alles in allem auch sehr nett gemacht! :smile:


    Hier ist noch ein Bild von der 2. Verfilmung:


    B00008K4X7.03.LZZZZZZZ.jpg

  • Zitat von "Capesider"

    Horusina: Magst Du alle 3 Emil-Verfilmungen?


    3? :wegrenn:


    Ich kenne, wie Mira auch nur den ersten und den dritten. Die haben mir aber beide sehr gut gefallen!


    Capesider
    Was mochtest du nicht an der letzten Verfilmung?

  • Horusina: Die 3. Verfilmung ist mir einfach zu neumodisch. Kinder, die das Buch nicht kennen oder die alten Filme doof und langweilig finden, hatten beim 3. Film im Kino sicherlich ihren Spaß, aber mir war er einfach zu möchtegern-cool! :rollen:


    Die Gruppe wird angefährt von einer rappenden Pony Hütchen im bauchfreien T-Shirt, dabei sind noch 2 Graffiti-Sprayerinnen und diverse andere "Straßenkids", und die Sprüche waren halt auch dementsprechend.
    Emil lebt bei seinem allein erziehenden Vater und fährt nach Berlin, weil sein Vater nach einem Autounfall mit gebrochenem Bein im Krankenhaus liegt. Emil soll in Berlin die Schwester eines Freundes besuchen (diese stellt sich dann als Mutter von "Gustav mit der Hupe" heraus, eine unglaublich chaotische Pfarrerin, die sich von ihrem Sohn immer die Predigten korrigieren lässt! :vogelzeigen: ). Emil hat sich vorgenommen, seinem Vater in Berlin einen gefälschten Führerschein zu besorgen, damit dieser seine Arbeit nicht verliert! Diesen Führerschein will ihm angeblich der Bösewicht besorgen, den er im Zug trifft, und so wird die ganze Geschichte dann abgewandelt.


    Wenn man die alten Filme liebt, dann tat der neue Film wirklich in den Augen und Ohren weh! :breitgrins:


    Hier auch mal das Cover des 3. Films, zu sehen sind Emil und Pony Hütchen:


    B00005Q3DT.03.LZZZZZZZ.jpg

  • Zitat von "Capesider"

    Die Gruppe wird angefährt von einer rappenden Pony Hütchen im bauchfreien T-Shirt, dabei sind noch 2 Graffiti-Sprayerinnen und diverse andere "Straßenkids", und die Sprüche waren halt auch dementsprechend.


    :entsetzt:


    Wie kann man nur??? :grmpf:


    Da geht doch der ganze Zauber verloren :(

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





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    Deutschland, Ende der zwanziger Jahre. Emil, in beengten finanziellen Verhältnissen aufwachsender Sohn einer alleinstehenden Frau, soll eine Woche seiner Ferien bei Großmutter und Tante in Berlin verbringen. Seine Mutter bringt ihn zum Zug, mit den zu der Situation gehörenden Aufforderungen: "Sei höflich zu deinen Mitreisenden, grüß’ die Verwandten von mir, verpass’ den richtigen Bahnhof nicht, deine Großmutter wartet am Blumenstand und pass’ gut auf dich auf!" Und vor allem: "Verliere die 140 Mark nicht, die ich dir für die Oma mitgebe!" Denn 140 Mark sind für eine alleinerziehende Friseuse viel Geld, das sie sich mühsam vom Mund absparen musste.
    Emil ist nicht nur wohlerzogen sondern auch sehr vernünftig und verspricht seiner Mutter, dies alles zu tun. Nur hatte er nicht damit gerechnet, im Zug einzuschlafen. Und schon gar nicht hatte er erwartet, von seinem Mitreisenden, dem Mann im steifen Hut, bestohlen zu werden. Dies entdeckt er an einem der Berliner Bahnhöfe gerade noch rechtzeitig, um den besagten Mann aussteigen zu sehen. Er beschließt, sich das Geld von diesem zurückzuholen. Dies ist natürlich nicht ganz einfach, aber zum Glück trifft er auf Gustav mit der Hupe, der ihm zusammen mit vielen weiteren Freunden hilft.


    Dieser Kinderbuchklassiker, den sicher einige von euch kennen, gehörte als Kind zu meinen Lieblingsbüchern. Leider ging mir das Buch im Laufe der Jahrzehnte verloren, aber als ich es in einem schwedischen Second Hand-Laden sah, konnte ich nicht umhin, es mir zu kaufen.
    Voller Spannung darauf, wie es mir wohl 35 Jahre später gefallen würde, begann ich mit der Lektüre und wurde schon auf der ersten Seite überrascht. Diese ist nämlich so betitelt: "Die Geschichte fängt noch gar nicht an".
    Hinter dieser Überschrift verbergen sich Überlegungen zur Kunst des Schreibens. Die Wichtigkeit genauer Recherche wird ebenso angesprochen wie die Frage, ob Bücher, die in einem exotischen Milieu spielen, spannender sind als solche, die von der Alltagswelt von Autor und Leser handeln.
    Dies diskutiert Kästner ebenso witzig wie leicht verständlich, und ich finde es nur schade, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wie diese Einleitung auf mich als Kind gewirkt hat. Habe ich sie immer wieder gelesen oder bei Zweit-, Dritt- und Viertlektüre übersprungen und direkt mit der "eigentlichen" Geschichte begonnen? Ich weiß es leider nicht.


    Die Geschichte selbst ist immer noch so spannend wie früher, der Stil auch für Erwachsene genießbar, die Beschreibung der Charaktere und des Milieus gelungen und die Einbindung tieferer Fragen (wie zum Beispiel die, ob man einem Dieb das Diebesgut stehlen darf) gibt dem Buch eine Dimension, die über einen "einfachen" Kinderkrimi hinausreicht. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Kästner sich selbst in die Geschichte hineingeschrieben hat. Nur erinnere ich mich leider auch hier nicht mehr, ob mir die Namensgleichheit zwischen Autor und dem "Journalisten Kästner", der gegen Ende eine wichtige Rolle spielt, als Kind aufgefallen ist.
    Besonders gefreut hat es mich, endlich den Ursprung eines Zitats zu entdecken, dass mir seit Jahrzehnten nicht aus dem Kopf geht:
    "Zankt euch nicht, haut euch nicht, kratzt euch lieber die Augen aus", empfielt die Großmutter den streitenden Kindern und auch heute noch muss ich über diese weisen Worte lächeln.


    Alles in allem war mein Ausflug in die Literatur meiner Kindheit erfolgreich und ich vergebe
    4ratten .

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Diese Frage hatte ich befürchtet :zwinker: .
    Sie ist nicht leicht zu beantworten, da ich an dem Buch nichts auszusetzen habe. Allerdings fehlte mir die absolute Begeisterung, die ich für ein 5Rattenbuch verspüren möchte. Es ist ein gutes Buch, gelungen, aber nicht genial.
    Ich weiß, dies ist eine schwammige Antwort, aber eine bessere kann ich es nicht liefern.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich glaub den Emil muss ich auch mal wieder lesen. Ist schon lange her.


    Vom doppelten Lottchen hab ich hier noch eine alte Ausgabe. Seebühl am Bühlsee, jaja. :herz:

  • Erich Kästner - Emil und die Dedektive


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    Kurzbeschreibung
    Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin fahren um seine Großmutter zu besuchen. Doch im Zug übermannt ihn vor lauter Aufregung der Schlaf, und als er aufwacht, muss er feststellen, dass ihm sein ganzes Geld gestohlen wurde! Was für eine Katastrophe! Nur einer kann der Dieb sein: der Herr mit dem steifen Hut und diesen »feinen« Herrn lässt Emil von nun an nicht mehr aus den Augen. Doch wie soll er den Dieb überführen, ganz allein und dann noch in dieser großen, fremden Stadt? Da begegnet er glücklicherweise Gustav mit der Hupe und seinen Jungs, die ihm unbedingt helfen wollen. »Parole Emil!« ist ihr Motto und das hört man bald in ganz Berlin. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt...


    Bevor man zu der eigentlichen Geschichte kommt, muss man erst eine kurze witzige Abhandlung über das Schreiben lesen - darüber, dass er eigentlich ein ganz anderes Buch hätte schreiben wollen und wie es zu diesem Buch kam...
    Danach werden die wichtigsten personen und Orte der Geschichte vorgestellt und danach geht es mit dem typ. angenehmen Schreibstil von Erich Kästner weiter. Der leise Humor von Kästner kommt dabei auch nicht zu kurz. Die Geschichte ist einfach gestrickt, wie für ein Kinderbuch zu erwarten.


    von mir
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Diese Frage hatte ich befürchtet :zwinker: .
    Sie ist nicht leicht zu beantworten, da ich an dem Buch nichts auszusetzen habe. Allerdings fehlte mir die absolute Begeisterung, die ich für ein 5Rattenbuch verspüren möchte. Es ist ein gutes Buch, gelungen, aber nicht genial.
    Ich weiß, dies ist eine schwammige Antwort, aber eine bessere kann ich es nicht liefern.


    Gute Antwort.


    Ich bin ein bekennender Kästner-Fan und lange galt Emil für mich als die Nummer 1. Aber eigentlich weiß ich gar nicht wieso. Mittlerweile habe ich viel mehr Bücher von ihm gelesen und ich liebe Emil immer noch, die Charaktere, der Stil, der Plot - alles ist herrlich Kästnerisch, aber ich mag seine anderen Bücher irgendwie einen Ticken mehr. Am Ende wird darüber geredet, was man aus dieser Geschichte nun lernt, eine wirkliche Antwort bekommen wir nicht, aber in den anderen (Kinder-)Büchern fand ich das schon immer so. In "Pünktchen und Anton" ist das ja ganz deutlich, aber auch der Zusammenhalt einer Freundschaft und Kameradschaft an sich, kommt zB in "Das fliegende Klassenzimmer" herrlich raus.
    Ja, "Emil und die Detektive" ist ein tolles Buch. Ich hab mich schon in den ersten paar Seiten über die Sprache gefreut. "Frau Friseuse Tischbein". Sprachwandel ist bei Kästner immer faszinierend zu beobachten, der Beruf ist mittlerweile wesentlich unwichtiger geworden - auf gewisse Weise. Und so geht das weiter.
    Toll ist Emil als Kind, der lieb ist, weil er sein will, weil er sieht, was seine Mama alles für ihn tut. Er ist ein kleiner Prachtkerl und wenn man von so einem Helden liest, bekommt man vielleicht ein gutes Vorbild. Emil ist aber auch wirklich schon reif für sein Alter.
    Der Plot ist teilweise natürlich ein wenig phantastisch, aber es ist ein Kinderbuch und von daher völlig in Ordnung. Es ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, schlüssig, manchmal ein wenig übertrieben. Aber es stört eigentlich gar nicht.
    Was soll ich noch groß sagen? Ein super Kinderbuch, aber trotz des großen Erfolges - für mich - nicht Kästners Bestes. ;)


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, ob ich Emil und die Detektive in meiner Kindheit schon gelesen habe. Irgendeins dieser gelben Bücher war es, aber welches? Wie auch immer, da in meiner Kästner-Werkausgabe auch die Kinderbücher enthalten sind, kann ich sie jetzt lesen.


    Ein möglicher Grund, warum ich dieses Buch nicht gelesen haben könnte, ist das Vorwort. Die mochte ich als Kind nicht besonders und auch jetzt fand ich es nicht unbedingt erforderlich. Die darauf folgenden zehn Bilder reißen das dann allerdings wieder raus, weil sie schön anzusehen und auch wichtig für die Erzählung sind. In der eigentlichen Geschichte ist man schnell drin. Emil ist ein aufgeweckter Junge mit einer fast unglaublichen Mischung aus Einfühlsamkeit, Intelligenz und Lausbub. Er hat erstaunlich gute Manieren und zeigt sie so selbstverständlich, dass es nicht übertrieben erscheint. Als er unverschuldet das Geld verliert, schlussfolgert er richtig und macht sich auf die Spur des Täters. In Berlin trifft er dann auf ganz unterschiedliche und unbekannte Menschen, die ihm mit Kleinigkeiten oder großem Tatendrang dabei helfen, den Dieb zu stellen. Am Schluss gibt es sogar noch eine Überraschung für ihn.


    Selbst als Erwachsener macht es Spaß, Emils Abenteuer zu lesen. Es ist spannend, humorvoll und führt zurück in eine Zeit, in der man noch persönlich mit seinen Freunden redete und etwas unternahm, anstatt sich online auszutauschen. Das Berlin der damaligen Zeit macht einen richtig beschaulichen Eindruck, selbst wenn man es nicht aus eigener Erfahrung kennt, und schon gar nicht aus Emils Zeit. Entsprechend altbacken erscheint aber leider auch Emils Kusine Pony Hütchen, die als Brotzeitbotin und mit altklugen Sprüchen ein bisschen arg auf das Weibliche reduziert wird. Ich bin sicher, sie hätte gerne mehr zur Lösung des Falles beigetragen :zwinker:.


    Erich Kästner, der sich selbst einen Auftritt in dem Buch gönnt, zeigt auf unterhaltsame Art, wie man mit Kameradschaft und gegenseitiger Hilfe zum Ziel kommt. Eine tolle Geschichte, nicht nur für Kinder, die lautstark nach dem nächsten Emil-Buch schreit.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Von Erich Kästner habe ich als Kind ausschließlich "Das doppelte Lottchen" gelesen. Und dann kenne ich noch eine Reihe von Gedichten und Zitaten, die wir in der Schule gelesen haben oder die mir beim Stöbern in Gedichtebänden untergekommen sind. "Emil und die Detektive" habe ich nicht gelesen; da meine Tochter aber jetzt ins Lesealter kommt, wäre das vielleicht ein heißer Tipp für das diesjährige Weihnachtsfest. So habe ich dann auch die Möglichkeit, mal reinzulesen und wieder ein bisschen zum Kind zu werden (bzw. das nachzuholen, was ich als Kind versäumt habe - nämlich "Emil und die Detektive" zu lesen...)...

  • Für ein Kind, das gerade ins Lesealter kommt, finde ich "Emil" noch ein bisschen zu schwer. Aber ich weiß natürlich nicht, was dein Kind mag, und bis Weihnachten ist ja auch noch ein Weilchen hin :zwinker:.