Gillian Flynn - Gone Girl

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  • Gillian Flynn - Gone Girl

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    Eine Frau verschwindet spurlos. Der Tatort wirft jedoch mehr Fragen auf als er beantwortet. Der Ehemann ist schnell als Hauptverdächtiger im Visier von Polizei und presse, Nicks Verhalten ist seltsam und auch das Tagebuch von Amy legt den Verdacht nahe, dass sie sich schon lange bedroht gefühlt hat. Und das, wo sie doch alles für ihren Mann aufgegeben hat. Die Schlinge zieht sich für ihn immer mehr zu, hat er seine Schwester und Schwiegereltern belogen und Amy heimtückisch ermordet? Doch die Geschichte kann auch von einer anderen Seite erzählt werden und die Frage, wer das Opfer ist erscheint in ganz anderem Licht.


    Für mich einer der erzähltechnisch besten Krimis aller Zeiten. Eine unglaubliche Geschichte wird hier überzeugend und fesselnd erzählt, mit überwältigenden Wendungen, die einem als Leser immer wieder alles neu ordnen lassen. Wo normalerweise die Sympathien für Figuren klar zuzuordnen sind, wird hier bewusst mit den Emotionen gespielt und der Leser immer wieder aus der Bahn geworfen.


    Intelligent, fesselnd und zu Recht mit all den Lobeshymnen versehen.


    5ratten

  • Ich tu mich momentan noch etwas schwer damit. Das liegt aber daran das die beiden Erzählperspektiven - einmal von Amy und einmal ihrem Mann Nick so schnell wechseln, das nervt mich ein wenig. Ich hätte es besser gefunden wenn die Kapitel dafür etwas länger wären. So ist der Wechsel einfach sehr schnell. Zudem kann ich den Roman auch sonst noch überhaupt nicht einschätzen. Und das nach knapp 170 Seiten... Es ist nicht so das ich nicht gerne weiter lese, aber ich kann auch Pausen machen und muss nicht zwingend gleich wieder zu diesem Roman greifen. Mal sehen wie sich das noch entwickelt. Der Ansatz das man beiden Figuren nicht so ganz trauen kann gefällt mir aber. Ich kann jedenfalls noch überhaupt nicht einschätzen was wirklich passiert ist.


    Ich lese Gone Girl im Original, das ist kein Problem. Verständnisprobleme habe ich kaum.


  • Meine Meinung:
    Einerseits wurde der Roman ab etwa der Hälfte wirklich spannend und ich musste mich zusammen reißen um nicht zu schnell zu lesen. Andererseits hat die Autorin mich auch irgendwie enttäuscht. Etwa bis zu meinem obigen Kommentar wusste ich nicht so genau wohin der Roman steuern würde, aber dann kam besagte zweite Hälfte. Der Verlauf der weiteren Handlung war genauso wie ich es vorhergesehen hatte. Keine Einzige Sekunde war anders. Das fand ich sehr schade, denn einerseits gefällt es mir zwar, denn es ist kein Ende das allen Lesern wirklich gefallen wird. :err: Andererseits ist es aber eben doch irgendwie langweilig. Es gab für mich eben keinerlei Überraschungen. Und solche Überraschungen sind für mich das Zünglein an der Waage. Gerade Romane wie "Gone Girl" leben von diesen Überraschungsmomenten. Für mich war nur schlichtweg keiner da.
    Zudem waren die ersten 200 Seiten einfach nur sehr lahm... es ging darum zu überlegen wie die Ehe zwischen Amy und Nick aussieht oder wie sie aussehen könnte. Nur mir war eben einfach irgendwann klar, was genau mir hier suggeriert werden sollte. Als der wirklich interessante Punkt kam, hatte ich schon mit ihm gerechnet. Ab der Mitte sollen dann wohl die berühmten Drehungen und Wendungen in der Handlung einsetzten... naja ich wusste immer genau wann wieder eine solche falsche Fährte gelegt wurde. Was mir aber gefallen hat war die Art und Weise wie das ganze aufgebaut wurde, zu Beginn hat man schon so die Frage wem der beiden Erzähler kann man hier trauen? Mein Gefühl hat mich zwar nicht getäuscht, aber ich hatte keine echten Hinweise dafür, ein Punkt wie schlaue die besagte Figur aufgebaut ist. So würde sie handeln, wenn sie echt wäre. Das war schon beunruhigend. Und auch das Ende ist eigentlich beunruhigend und für mich gibt es dabei auch ein ungeschriebenes Kapitel das dem ganz ein Ende setzen würde. Nur dem Leser bleibt das selbst überlassen.


    "Gone Girl" hat meiner Meinung nach sein Potential ein wenig verschenkt. Denn Spannung kam trotzdem auf. Der Autorin ist es schon gelungen mich trotzdem bei der Stange zu halten. Ich halte den Roman für solide, kann aber nicht nachvollziehen weshalb es so überschwängliches Lob dafür gibt. Für mich persönlich kein Flop, aber auch kein Highlight.


    3ratten

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    Meine Meinung
    Ich hatte mal wieder so richtig Lust auf einen Thriller, am besten mit einem Schuss "psycho". Da kam mir dieses Buch gerade recht und ich muss sagen, dass es in diesem Moment perfekt für mich war. Ich habe schon lange nicht mehr dieses Bedürfnis gehabt, ununterbrochen zu lesen, egal, was ich gerade tue bzw. tun sollte. Aber hier war es wieder: das Gefühl, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können (mit all seinen Konsequenzen wie liegengeblieben Arbeit und genervte Blicke des Freundes :zwinker:).


    Dazu hat bestimmt auch der Aufbau des Buches beigetragen. Relativ kurze Kapitel mit abwechselnder Erzählperspektive verleiten ja meistens dazu, "nur-noch-ein-Kapitel" lesen zu wollen. Aber ich fand die Handlung auch so spannend, dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Mich stört bei sowas auch nicht, wenn ich mir schon denken kann, was passiert. Ich will ja in meinen Vermutungen bestätigt werden und außerdem hatte die Handlung noch einiges Unvorhersehbares zu bieten, so dass mir nie langweilig wurde.


    Das ganze Szenario fand ich übrigens ziemlich beängstigend und manchmal lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich muss mir beim Lesen immer vorstellen, wie es wohl wäre, das selbst zu erleben und hier ist es wahrlich keine schöne Vorstellung. Im Gegenteil: Es hinterlässt ein ungutes Gefühl, gerade wenn man sich das Ende anschaut. Das fand ich übrigens äußerst gelungen und auch das ist bei mir eher selten, weil ich bei Thrillern oft mit dem Schluss unzufrieden bin.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es einige Leser gibt, denen das ganze Buch zu platt, zu amerikanisch oder zu unwirklich ist und ich kann diese Argumente auch verstehen. Aber für mich war es zu diesem Zeitpunkt das perfekte Buch ... ohne Abstriche.
    5ratten


    P.S.: Sehr cool fand ich übrigens das Zitat aus der "Financial Times" auf dem Klappentext:

    Zitat

    "Read it and stay single!"


    :breitgrins:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • mondy
    Oja der Schluss ist wirklich das wirklich beängstigende an der ganzen Sache.


  • Mod-Edit: Ich hab mal einen Spoiler draus gemacht statt ein Zitat, hoffe, das war in Deinem Sinne, mondy ;)

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • mondy


  • Mod-Edit: Ich hab mal einen Spoiler draus gemacht statt ein Zitat, hoffe, das war in Deinem Sinne, mondy ;)


    O Gott, danke! Da hab ich mich wohl verklickt. :redface:


    @Holden:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Ja, Spekulieren macht immer Spaß ... auch wenn wir nie wissen werden, was wirklich passiert. :breitgrins:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Ich habe letzte Woche auch mit diesem Buch begonnen.
    Irgendwie dachte ich immer, das sei sehr bekannt, aber so viele haben es hier noch gar nicht gelesen :zwinker:


    Den Anfang fand ich auch etwas dahin plätschernd.


    Langsam wird es aber spannend.


    Bisher kann ich nicht mal richtig sagen, ob ich die beiden Hauptpersonen mag. Irgendwie ist mir Nick unheimlich. Amy kann ich noch nicht wirklich einschätzen.
    Da aber meine Freundin im Urlaub am Ende kaum noch das Buch zur Seite legen konnte, bin ich sehr optimistisch.


    Ich werde berichten (und später auch die Spoiler lesen :zwinker:)

  • Amy Dunne ist spurlos verschwunden. Ausgerechnet an ihrem 5. Hochzeitstag findet ihr Ehemann Nick beim Nachhausekommen zu seinem Entsetzen nur eine leere, verwüstete Wohnung vor. Der Fall erregt schnell großes mediales Aufsehen, ist Amy doch die Tochter des Autorenpaares, das die legendäre Jugendbuchserie "Amazing Amy" geschrieben hat und außerdem jung, hübsch und sympathisch. Ein gefundenes Fressen für die Presse.


    Der Schuldige steht für die Öffentlichkeit auch sehr schnell fest. Wer sollte es anderes gewesen sein als Nick höchstpersönlich? Tatsächlich weisen zahlreiche Indizien darauf hin, dass er seine Frau getötet hat, und es stellt sich heraus, dass die Ehe nicht so mustergültig war, wie sie von Außenstehenden wahrgenommen wurde. Und ist es nicht in einer Vielzahl von Fällen tatsächlich der Ehemann, der am mysteriösen Verschwinden bzw. der Ermordung der Frau die Schuld trägt?


    Die Wahrheit ist allerdings um einiges komplexer und verzwickter als diese simple Annahme ... und Gillian Flynn hat auch mich relativ erfahrene Krimileserin ziemlich erfolgreich auf diverse falsche Fährten geführt und mit immer wieder neuen Wendungen überrascht.


    Leider hatte ich aber ein großes Problem mit dem Buch: die Charaktere. Weder mit Nick noch mit Amy bin ich warm geworden. Ich wollte zwar schon wissen, wie es ausgeht, aber die Hauptfiguren selbst waren mir weitgehend egal, sofern sie mir nicht gerade richtiggehend auf die Nerven gegangen sind. Die Nebencharaktere empfand ich als reichlich klischeehaft und die Dialoge oft als hölzern.


    Am meisten geärgert hat mich allerdings die Übersetzung, in der vieles entweder schlecht, falsch oder aber gleich gar nicht übersetzt wurde. Es ist ja keineswegs verkehrt, im Deutschen gebräuchliche Anglizismen stehenzulassen, aber hier war das definitiv zuviel des Guten und hat mir den Lesespaß echt verleidet.


    Den großen Hype um das Buch kann ich nur ansatzweise nachvollziehen, am ehesten noch im Hinblick auf die wirklich clever gemachte Konstruktion.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Am meisten geärgert hat mich allerdings die Übersetzung, in der vieles entweder schlecht, falsch oder aber gleich gar nicht übersetzt wurde.


    Da bin ich froh, dass ich die englische Ausgabe habe. Mal sehen, wann ich zu diesem Buch komme, es subbt ja seit dem Weihnachtsurlaub.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung
    Eine Frau verschwindet spurlos. Ihr Ehemann ist verzweifelt, denn sie hatte keinen Grund, davonzulaufen. Aber ist das wirklich so? Amys Tagebuch beschreibt ein glückliches Leben, das nach und nach immer weniger glücklich wurde bis sie schließlich Angst vor Nick bekam. Nick selbst ist nicht das Unschuldslamm, als das er sich sieht. Oder doch?


    Amy und Nick erzählen ihr gemeinsames Leben. Schnell wird klar, dass es nicht nur die Versionen der beiden gibt, sondern auch die von Freunden und Bekannten. Je mehr ich gelesen habe, desto weniger glaubte ich Amy oder Nick. Die beiden waren offensichtlich unglücklich, aber ich fand durchaus, dass sie sich und ihr gemeinsames Schicksal verdient hatten.


    Gone Girl fängt spannend an. Die unterschiedlichen Sichtweisen von Amy und Nick sind interessant, denn anscheinend haben die beiden völlig aneinander vorbei gelebt. Aber nach und nach erzählen sie nichts Neues mehr und ich habe das Gefühl, die Geschichte tritt auf der Stelle. Dann bekommt sie eine überraschende Wendung, aber das hält nur kurz an. Bald ist es wieder eine Wiederholung von bereits Gelesenem. Schade, daraus hätte man mehr machen können.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Die beiden waren offensichtlich unglücklich, aber ich fand durchaus, dass sie sich und ihr gemeinsames Schicksal verdient hatten.


    :breitgrins:


    Ich konnte vor allem Amy von Anfang an nicht leiden :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • @Holden: ja- die Armen. Da macht man so viel falsch und wird dann auch noch bestraft.... ich habe selten einen Krimi gelesen, bei denen ich den Protagonisten ihr Schicksal so gegönnt habe. Je weiter man am Lack gekratz hat, desto weniger schön war es. Auch Amys Eltern sind keine Ausnahme. Die Einzige, die ich noch mochte, war Go.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich auch nicht. Little Miss Perfect... viel zu schön um wahr zu sein :rollen:



    Amys Eltern fand ich extrem klischeehaft.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen