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Für Jack Aubrey geht ein Traum in Erfüllung, als er das Kommando über die "Sophie" erhält. Zwar handelt es sich dabei nur um eine kleine Brigg, die noch dazu in nicht allzu gutem Zustand ist - aber immerhin, sein erstes "eigenes" Schiff.
Den jungen Arzt Stephen Maturin hat er von seiner ersten Begegnung her als recht humorlosen Typen in Erinnerung, doch beim zweiten Aufeinandertreffen muss er seine schlechte Meinung revidieren, und als er feststellen muss, dass der "Sophie" ein Schiffschirurg fehlt, fällt seine Wahl auf Maturin (und zwar nicht nur in Ermangelung einer Alternative), und mit der Zeit werden die beiden extrem unterschiedlichen Männer richtig gute Freunde.
Nach und nach macht Aubrey aus der zusammengewürfelten Mannschaft der "Sophie" ein gut eingespieltes Team, so dass die erste Mission, die Begleitung eines Handelskonvois auf dem Mittelmeer, ziemlich erfolgreich verläuft, wie auch die folgenden Fahrten - bis sich eine spanische Fregatte mit dem schönen Namen "Cacafuego" auf die Fersen der "Sophie" setzt mit dem Auftrag, sie aufzubringen.
Aubrey und Maturin kannte ich schon aus dem tollen Film mit Russell Crowe und Paul Bettany und hatte beim Lesen auch immer so ein bisschen deren Gesichter vor Augen, mit der dort erzählten Handlung hat dieses Buch allerdings wenig gemeinsam (soweit ich weiß, beruht der Film auf einem späteren Band aus der umfangreichen Reihe).
Hier wird erst einmal der Grundstein gelegt für die Freundschaft der beiden, und wir lernen die Gegebenheiten bei der Royal Navy um 1800 kennen, wobei sich Patrick O'Brian durch historische Korrektheit und sehr detailreiche Sachkenntnis auszeichnet und sich nicht nur im militärischen und nautischen Bereich bestens auskennt, sondern auch in Medizin, Musik und Literatur. Die minutiösen Beschreibungen der Takelage der "Sophie" habe ich bei weitem nicht immer verstanden, aber der Handlung kann man gottlob auch folgen, wenn man nicht weiß, was ein "mainstaysail" oder "yardarm" ist (und irgendwie hat es mich trotzdem einfach fasziniert, die ganzen nautischen Fachbegriffe zu lesen).
Die ereignisreichen Fahrten kreuz und quer übers Mittelmeer, Beschuss und Verfolgungsjagden inklusive, wobei deren Ausgang immer Glückssache ist, je nachdem, ob der Wind günstig steht, sind ziemlich spannend zu lesen; was mir aber sogar noch besser gefallen hat, waren die Passagen, die einfach den harten Alltag auf See schildern, die vielen kleinen Details, die O'Brian so lebendig einfängt, die lakonischen Logbucheinträge, in denen neben Position und Wetterlage auch die Bestrafung unbotmäßiger oder angeschickerter Matrosen eingetragen werden und allen voran die Menschen an Bord, die mit ihren Eigenheiten, Beziehungen und Rivalitäten so herrlich beschrieben werden.
Dank der vielen Fachausdrücke nicht immer ganz einfach für jemanden wie mich, die von der Seefahrt ungefähr so viel Ahnung hat wie Stephen Maturin (=gar keine), aber trotzdem ein Buch, das ich innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe, mit großem Appetit auf me(e)hr!