Alfred Kubin - Die andere Seite

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    Der Erzähler ist – wie der Autor – Künstler. Eigentlich recht zufrieden mit seinem Leben, lässt sich doch in ein "Traumland" locken, wo man vom Stress der modernen Welt entrückt ist. Dass es da nicht so toll ist, merkt er erst mit der Zeit, leider ist das Land von Gebirge und Mauern umgeben...


    Angesichts der Inhaltsangabe hatte ich mit einer dystopischen Geschichte gerechnet und am Anfang klang es auch ganz danach. Das Schweigen, zu dem der Erzähler sich verpflichtet, die Abgeschiedenheit und Abgeschlossenheit des Traumlandes lassen in einem Roman auf nichts Gutes schließen. Doch nach und nach schleichen sich surreale und phantastische Elemente in die Geschichte und machen das Ganze noch interessanter.


    Doch in der zweiten Hälfte nimmt das Surreale überhand und „Die andere Seite“ erinnert an ein apokalyptisches Gemälde von Hieronymus Bosch – mir war das ehrlich gesagt zu viel, ich fühlte mich überfordert. Durch die Zweiteilung bin ich auch unschlüssig, was der Autor eigentlich schreiben wollte oder ob er einfach mit seiner Gesellschaftsstudie in einen Wirbel von Worten und Bildern abgedriftet ist.


    Ich empfand das Buch übrigens generell als aktuell und modern und war nur ständig fasziniert von dem gut gemachten, leicht altmodischen Stil und dann erst fiel mir wieder ein, dass das Buch an sich schon von 1909 ist und der Stil somit vollkommen authentisch und ursprünglich zeitgemäß.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: