Matt Ruff - The Mirage

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 15.248 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.

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    Kurzbeschreibung:


    A mind-bending novel in which an alternate history of 9/11 and its aftermath uncovers startling truths about America and the Middle East


    11/9/2001: Christian fundamentalists hijack four jetliners. They fly two into the Tigris & Euphrates World Trade Towers in Baghdad, and a third into the Arab Defense Ministry in Riyadh. The fourth plane, believed to be bound for Mecca, is brought down by its passengers.


    The United Arab States declares a War on Terror. Arabian and Persian troops invade the Eastern Seaboard and establish a Green Zone in Washington, D.C. . . .


    Summer, 2009: Arab Homeland Security agent Mustafa al Baghdadi interrogates a captured suicide bomber. The prisoner claims that the world they are living in is a mirage—in the real world, America is a superpower, and the Arab states are just a collection of "backward third-world countries." A search of the bomber's apartment turns up a copy of The New York Times, dated September 12, 2001, that appears to support his claim. Other captured terrorists have been telling the same story. The president wants answers, but Mustafa soon discovers he's not the only interested party.


    The gangster Saddam Hussein is conducting his own investigation. And the head of the Senate Intelligence Committee—a war hero named Osama bin Laden—will stop at nothing to hide the truth. As Mustafa and his colleagues venture deeper into the unsettling world of terrorism, politics, and espionage, they are confronted with questions without any rational answers, and the terrifying possibility that their world is not what it seems.
    (Quelle: Amazon)


    Startermin: 01-10-2013


    Teilnehmer:
    Jari
    Saltanah
    Tina

  • Ich habe heute Abend den Prolog und den Auszug aus der Bibliothek von Alexandria gelesen.


    Dieses Buch ist wirklich skurril. Die Wortspiele und die verdrehte Sicht der Dinge erscheinen wie ein Parallel-Universum. Auch wenn ich nur die ersten Seiten gelesen habe, so denke ich, dass dieses Buch noch sehr viele Überraschungen bringen wird. Momentan erscheint es harmlos, aber ich denke, dass dieses Buch sehr viel nachdenkliches zum Vorschein bringen wird.
    Noch bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob es sich hier um eine sehr heftige Art von schwarzem Humor handelt oder aber nicht.
    Die Angriff auf Bagdad erschienen mir sehr harmlos geschildert. Vielleicht kommt es auch nur mir so vor, da es in Form von Zeitungsanzeigen zur Sprache gebracht wurde, aber es liegt bestimmt auch an den Bildern, welche ich immer noch von 9/11 im Kopf habe und noch heute, wie vor 12 Jahren den Schock fühlen kann, der mich damals traf.

  • :winken: Hallo ihr zwei!


    Ich fürchte, dass diese Leserunde zumindest was mich angeht, schnell beendet ist. Ich bin nämlich begeistert und kann das Buch kaum weglegen (Lesestand S. 72). Matt Ruff versteht es, Informationen bröckchenweise auszuteilen und den Leserinnen die Arbeit zu überlassen, diese Bröckchen zusammenzusetzen.


    So bekommt seine alternative Realität langsam Konturen. Dass er sich dabei der "Library of Alexandria" bedient, ist ein guter Trick, um das Infoübermittlungsproblem zu lösen. Den Lesern Grundlegendes über eine fiktive Welt zu vermitteln kann ja ansonsten leicht langweilig und/oder unglaubwürdig werden. Zweiteres, wenn die Info in einem Dialog gebracht wird, in dem die eine Person der anderen etwas erklärt, was jene eigentlich weiß, bzw. wissen möchte. Nein, da ist die "Library"-Lösung wirklich geschickt. (Woher hat Wikipedia eigentlich seinen Namen?)


    Beim ersten Library-Eintrag auf S. 15 fiel mir auf, dass Israel als Grenzland nicht genannt wurde und schloss daraus, dass es dieses Land in dieser Realität nicht gibt. Umso mehr wunderte ich mich dann, als es 2 Seiten weiter in einer Überschrift (1948: Israel, the Orthodox Union...) doch genannt wurde. Was es mit Israel auf sich hat, wird erst in einem weiteren Library-Eintrag (S. 36) berichtet. Ich möchte hier nicht spoilern und belasse es dabei bei einem Super! :breitgrins:


    So wie Ruff überhaupt seine Parallelwelt sehr sorgfältig und detailliert (wobei wir von den Details bisher nur einen kleinen Teil erfahren haben) aufgebaut hat. Aber als ob das noch nicht reichte, baut er eine schon im Klappentext angesprochene Komplikation ein und stellt erst recht die Frage danach, was wirklich ist.


    S. 36:
    Der britische Premierminister dürfte jener David Irving sein.


    S. 40:
    Versteht ihr, wieso der Israeli nach seinem Sprung den Spitznamen Sin(d)bad bekommen hat?


    S. 70:
    Die Left Behind-Serie.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Na dann stürme los, liebe Saltanah. :breitgrins: :winken:
    Ich weiß, wie das ist, wenn man von einem Buch so begeistert ist, dass man es nicht mehr aus der Hand legen will. Ich werde erst am Feiertag und am Wochenende dazu kommen größere Abschnitte am Stück zu lesen, da ich auch morgen noch einiges zu erledigen habe.
    Deine Begeisterung bestärkt mich, das dieses Buch mit Sicherheit eine gute Wahl ist und ich freue mich auch schon darauf, morgen endlich weiter zu lesen.
    Mir gefiel die Idee vom Palästinenser, der in Haifa ein Strand-Hotel betreibt. :breitgrins:
    Allerdings musste ich auch grinsen, als Ruff den Einsatz der Drogenfandung beschreibt und sich die Ermittler an der Beschlagnahmten, hochprozentigen Ware erfreuen.


  • Was es mit Israel auf sich hat, wird erst in einem weiteren Library-Eintrag (S. 36) berichtet. Ich möchte hier nicht spoilern und belasse es dabei bei einem Super! :breitgrins:


    In diesem Abschnitt konnte ich auch nur noch grinsen. Was für Ideen. Herrlich.



    S. 40:
    Versteht ihr, wieso der Israeli nach seinem Sprung den Spitznamen Sin(d)bad bekommen hat?


    Tja, das habe ich auch nicht verstanden.


    Sehr amüsiert habe ich mich auch über die "Biografie" Sadam Husseins.

  • Ich bin gestern auf Seite 68 angelangt und werde heute eine kleine Pause machen, um mich meinen anderen Büchern noch ein wenig zu widmen und um nicht zu schnell zu lesen.
    Die Geschichte fasziniert mich mehr und mehr. Machmal habe ich einen Gewissenskonflikt, weil ich über bestimmte Dinge grinsen muss, aber das Thema des Buches in unserer realen Welt eigentlich viel zu schlimm ist, um darüber Scherze zu machen. Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, wie alt ihr damals wart, als am 11. September der Anschlag in New York verübt wurde, aber ich weiß es noch sehr genau und ich weiß auch noch, wie fassungslos ich war und wie lange es gedauert hatte, bis ich wirklich die ganze Tragweite und Abartigkeit erfasst hatte - weil es eben so unglaublich war.


    Doch nun zu der Geschichte: Mustafa ist mir sehr sympathisch geworden, genauso wie auch Amal. Samir kann ich noch nicht so richtig einschätzen.


    Interessant fand ich jetzt das Verhör mit Dr. Castello. Hier wird zum ersten Mal erwähnt, dass die Welt, wie sie Mustafa, Amal und Samir kennen nur ein Trugbild ist. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht, ob es Beweise für dieses Aussage Dr. Castellos geben wird und wie Mustafa sich weiter entwickeln wird.
    Noch immer fällt es mir schwer mich in diese alternative Realität einzufinden und muss mich immer wieder daran erinnern, dass hier in diesem Spiegeluniversum alles anders ist.
    Bin Laden als Senator, das fand ich auch heftig.

  • Ich bin auf Seite 22 und finde die Idee von Ruff hier alles auf den Kopf zu stellen super. Ich muss in meinem Gehirn auch erst einmal umdenken, denn ich habe immer das Bild des Word Trade Center vor Augen.
    Bei dem Anschlag war ich übrigens 22 und ich kann mich noch sehr genau an alles erinnern. Ich saß mit meinem damaligen Freund und seiner Familie fassungslos vor dem Fernseher. Das werde ich mein Leben lang nie vergessen.




    Nein, da ist die "Library"-Lösung wirklich geschickt. (Woher hat Wikipedia eigentlich seinen Namen?)


    Die Art das Problem mit der Darstellung der Welt zu klären finde ich einfach voll genial. Und wikipedia weiß das natürlich: Der Name Wikipedia :breitgrins:



    Was es mit Israel auf sich hat, wird erst in einem weiteren Library-Eintrag (S. 36) berichtet. Ich möchte hier nicht spoilern und belasse es dabei bei einem Super! :breitgrins:


    Neugeierig wie ich bin habe ich vorgeblättert. Einfach super.


    Das Wort "Crusader" musste ich nachschlagen. Das hatte ich noch nie gehört. Ich gebe das also bei google ein und was kommt: "Panzer, verwendet im zweiten Weltkrieg". Mein erster Gedanke: Was macht ein Panzer denn im 11. Stock :breitgrins:


    Ansonsten komme ich mit dem Buch sehr gut zurecht, einige Wörter bei denen ich mir auch nicht sicher war ergaben sich dann alle aus dem Zusammenhang. Ich werde heute weiterlesen und versuchen ein wenig aufzuholen :winken:
    aber lasst euch bitte nicht aufhalten, ich lese englisch immer langsamer, weil ich da genau lesen muss um nichts zu verpassen. Im deutschen liest es sich nun mal viel schneller.


    Katrin

    Einmal editiert, zuletzt von Jaqui ()


  • Doch nun zu der Geschichte: Mustafa ist mir sehr sympathisch geworden,


    Den habe ich nun auch kennen gelernt. Er kommt schon auf den ersten Seiten sehr sympathisch rüber, auch einige Dialoge sind recht witzig. Wie Farouk zum Beispiel zu Mustafa im Spital sagt, als er ihm seine Waffe hinlegt: "Next time try loading the fucking thing". :breitgrins:


    Der Eintrag über Bagdad ist auch interessant. "The City that never sleeps". Eindeutig der Gegenpol zu New York. Und bei der Erwähnung der Serie von 24/7 Jihad und der Erklärung dazu musste ich sofort an Jack Bauer denken.
    Ruff baut hier sehr geschickt eine Welt auf, die unserer sehr, sehr ähnelt.


    Katrin


  • Und bei der Erwähnung der Serie von 24/7 Jihad und der Erklärung dazu musste ich sofort an Jack Bauer denken.
    Ruff baut hier sehr geschickt eine Welt auf, die unserer sehr, sehr ähnelt.


    Jack Bauer sagt mir nun gar nichts, aber dass 24/7 Jihad eine amerikanische Parallele hat, wundert mich nicht. Wie du sagst, eine Welt, die unserer sehr, sehr ähnelt. Dabei hat Ruff aber nicht einfach alles umgedreht, sondern schon an islamische Verhältnisse angepasst. Parallelen ja, aber kein bloßer Abklatsch.


    Dabei tauchen sehr viele mir unbekannte oder nur vage bekannte Namen auf, die ich eigentlich am liebsten alle googeln möchte, wozu ich dann aber doch zu faul bin. Saddam Hussein ist mir aber doch bekannt. Er taucht hier als Gewerkschaftsführer auf und wie diese "Gewerkschaft" aussieht, kann man sich ja denken. Er hat weiterhin einen sehr netten Charakter. Hier bin ich am Überlegen, ob es nicht eine Parallele zu Jimmy Hoffas korrupter Gewerksachaft gibt.


    Ansonsten muss ich leider feststellen, dass die ganz große Begeisterung verflogen ist. Mir ist nun (Lesestand S. 190) zuviel und vor allem zu geballt über die Vergangenheit von Mustafa, Amar und Samir erzählt worden. Ich mag Infos eben lieber häppchenweise und keine 10 Seiten persönliche Geschichte am Stück. Außerdem sind mir diese persönlichen Hintergründe dann doch ein wenig platt und klischeehaft. Außerdem ist mit Idris ein Schurke aufgetaucht, der schurkenhafter nicht sein könnte und wohl direkt aus einen Hollywoodthriller importiert wurde. Schade!


    Sobald es dann aber wieder um die Welt im Ganzen oder die "Mirage" geht, bin ich ganz hin und weg.
    Omar Sharif als Held in der Invasion der Körperfresser zum Beispiel. In dem Zusammenhang finde ich es höchst spannend, dass Samir sich an ein anderes Ende erinnert. Erinnerungsfehler oder ein (weiteres) Zeichen dafür, dass die Mirage vielleicht an Realität gewinnt?

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Ihr legt hier schon so vor und mein Buch ist noch nicht einmal da :sauer:


    Ich habe es jetzt auf die Seite gelegt und begebe mich erst einmal wieder mit Spock, McCoy und Kirk in die tiefen des Weltraums. :winken:
    Ich warte bis Dein Buch da ist. Das ist für mich kein Problem. :smile:

  • Oh, das ist ja lieb *gerührt ist* Tut mir Leid, dass ich den gesamten Betrieb aufhalte :sauer:

    //Grösser ist doof//


  • Mir ist nun (Lesestand S. 190) zuviel und vor allem zu geballt über die Vergangenheit von Mustafa, Amar und Samir erzählt worden. Ich mag Infos eben lieber häppchenweise und keine 10 Seiten persönliche Geschichte am Stück. Außerdem sind mir diese persönlichen Hintergründe dann doch ein wenig platt und klischeehaft.


    Ich weiß jetzt was du meinst. Ich verstehe auch nicht ganz, was die Kinderlosigkeit mit der aktuellen Situation zu tun hat, oder ob es einfach nur dazu dient Seiten zu füllen. Wenn dem so ist, dann fände ich das nicht so schön, aber vielleicht ergibt ja doch noch alles einen Sinn.
    Den Schurken Idris dagegen finde ich gar nicht so schlecht.

  • ENDLICH! Wurde mein Buch verschickt :rollen: Ab nächster Woche bin ich mit von der Partie. Wieso auch immer das so lange gedauert hat :grmpf:

    //Grösser ist doof//


  • ENDLICH! Wurde mein Buch verschickt :rollen: Ab nächster Woche bin ich mit von der Partie. Wieso auch immer das so lange gedauert hat :grmpf:


    Sehr schön.


    Ich habe weiter gelesen und fand das Verhör mit Dr. Costello auch recht interessant. Vor allem der Grund warum diese Mirage besteht, fand ich gelungen. Das könnte man den USA ja auch wirklich vorwerfen. Ob allerdings der Weg, den Costello und anscheinend auch ein paar andere eingeschlagen haben, um aus dieser Illusion wieder zu entkommen, funktioniert? Ich bin mal gespannt.


    Bisher bin ich sehr gefesselt von dem Buch und der Idee. Bin Laden als Senator fand ich auch sehr heftig. Was es allerdings mit Al Quaida auf sich hat habe ich noch nicht durchschaut. Existiert dieser Verein nun in der Mirage oder nicht? Da bin ich offenbar nicht ganz mitgekommen :gruebel:


    Katrin

  • Ich habe noch ein wenig weitergelesen, und kann nun aber zumindest verstehen, warum die Hintergründe von Amal so detailliert beschrieben wurden, denn anscheinend hat ihre Vergangenheit ja doch etwas mit der Sache zu tun.