Elisabeth Büchle - Sturmwolken am Horizont

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    Inhalt: Es ist das Jahr 1914, Anki lebt in St.Petersburg und arbeitet als Kindermädchen bei einer russischen Adelsfamilie. Dort lernt sie den angehenden Arzt Robert Busch kennen und verliebt sich. Ihre Schwester Demy lebt im Hause ihrer Schwester Tilla, die mit Jakob Meindorff, einem reichen Berliner Industriellen verheiratet ist. Sie wird im Haus nur geduldet und das spürt sie auch jeden Tag aufs Neue. Der erste Weltkrieg sorgt dafür, dass sie nicht weiter beachtet wird. Die Männer müssen in den Krieg und die Frauen dafür sorgen, dass zu Hause alles läuft.


    Meine Meinung: „Sturmwolken am Horizont“ ist der zweite Band der Meindorff-Saga aus Berlin. Schon im ersten Teil „Himmel über fremdem Land“ lernt der Leser die Protagonisten kennen. Hier nun werden ihre Charaktere nochmals vertieft. Die Handlung beginnt hier 6 Jahre nach dem Ende von Band 1. Allerdings hat die Autorin geschickt Rückblenden eingebaut, so das auch jeder die Sturmwolken lesen kann der Band1 nicht gelesen hat, sie sind sogar eine schöne Gedankenstütze und schaffen so eine tolle Verbindung. Mir hat dies gut gefallen.


    Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem facettenreichen, bildhaften Erzählstil. Manchmal vielleicht schon zu lebhaft. Sie schildert auch Szenen aus dem Krieg und die düstere Atmosphäre die damit verbunden ist, scheint zum greifen nah zu sein. Sie erzählt aber auch von den Menschen die Daheim Leben und Arbeiten. Schildert ihre Hoffnungen und Träume und die Dialoge z.B. zwischen Demy und Philippe tragen dazu bei, dass es Hoffnung und vielleicht auch Liebe gibt.
    Immer wieder wechselt Frau Büchle zwischen den einzelnen Erzählsträngen hin und her und sorgt damit für zusätzliche Spannung. Ich musste mich schon sehr anstrengen um nicht zwischen durch auf meinen Nägeln zu kauen, weil ich doch eigentlich wissen wollte wie es z.B. gerade bei Anki in Russland weitergeht und dann kam doch erst wieder ein Abschnitt über Demy oder Philippe, die natürlich genauso spannend waren und zu Ende gelesen werden wollten. So hat es mich auch nicht verwundert, dass ich mit diesem Buch noch schneller fertig war als mit dem Vorgänger.


    Cover/Aufmachung: Das Cover ist ein absoluter Hingucker und gefällt mir sehr gut. Gleich zu Beginn gibt es ein Personenregister mit dem man den Überblick über die Protagonisten behält und am Ende gibt es sogar noch Bemerkungen zu den historisch belegten Personen sowie Erklärungen zu einzelnen Geschehnissen dieser Zeit. Ich lese solche Anmerkungen sehr gern und fand sie klasse.


    Mein Fazit: „Sturmwolken am Horizont“ ist ein tolles Buch über eine sehr düstere Zeit. Es ist spannend, interessant und liebevoll. Ich hatte Lesestunden mit einem großen Kopfkino. Leider war die Lesezeit viel zu schnell vorbei und Teil drei erscheint erst im nächsten Frühjahr. Jeder der gern was aus dieser Zeit lesen möchte kann ich nur empfehlen es mit dieser Reihe zu versuchen, es lohnt sich.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von nirak ()

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    "Sturmwolken am Horizont" ist der zweite Teil einer Trilogie, die mit "Himmel über fremdem Land" begonnen hat. Ich kannte den ersten Teil nicht, bin aber dennoch gut in die Geschichte hineingekommen. Natürlich merkt man an einigen Stellen, dass es eine Vorgeschichte gibt, es wird aber genug erklärt, so dass man auch ohne Vorkenntnisse problemlos einsteigen kann.


    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der wichtigste Handlungsstrang handelt von Anki van Campen, einer jungen Niederländerin, die als Kindermädchen bei einer reichen russischen Adelsfamilie in Sankt Petersburg tätig ist. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs spitzt sich die politische Lage in Russland immer weiter zu. Der unheimliche Rasputin spielt eine bedrohliche Rolle in Ankis Leben und dem ihrer adligen Freundinnen. Anki verliebt sich in den jungen Arzt Robert, doch der ausbrechende Krieg überschattet ihr junges Glück und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe.


    Ein weiterer Teil der Handlung spielt in Berlin, wo Ankis Schwester Demi (um die es im ersten Band der Reihe hauptsächlich ging) versucht, den Haushalt ihrer älteren Halbschwester Tilla trotz aller Widerstände des Schwiegervaters am Laufen zu halten und sich gleichzeitig mit einer erneuten unfreiwilligen Zwangsverlobung - diesmal mit Philippe Meindorff - auseinanderzusetzen.


    Die Schrecken des Krieges werden geschildert durch Hannes Meindorff, der als Soldat in Frankreich stationiert ist und das Grauen dieses furchtbaren Gemetzels an jungen Männern hautnah miterlebt.


    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch den ersten Band lesen, bevor der dritte und abschließende Teil erscheint. Die liebenswerten und gut gezeichneten Figuren tragen viel dazu bei, aber der Autorin gelingt vor allem auch sehr gut, die Stimmungen und Eindrücke dieser Zeit einzufangen und wiederzugeben, egal ob es sich um das noch zaristische Russland handelt oder um die anfängliche Kriegseuphorie im Kaiserreich oder eben um das Grauen an der Westfront, wo ganze Jahrgänge ihr Leben in den Schützengräben lassen mussten.


    Ich freue mich darauf, wie im letzten Teil die verschiedenen Schicksale weitergeführt werden und hoffentlich alle ihr glückliches Ende finden werden!


    4ratten

    LG, Dani


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