01 - Anfang bis einschl. Kap. 3 (Anfang - S. 86)

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 14.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.

  • Hallo ihr Lieben!


    hier treffen wir uns zur Leserunde zu dem Buch "Der freundliche Mr. Crippen - Die Geschichte eines Mordes" von John Boyne. Schön, dass ihr dabei seid!


    Postet hier bitte erst, wenn ihr angefangen habt und etwas zu dem Buch zu sagen oder fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag.


    Es wäre schön, wenn ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir größtenteils zusammenbleiben können, also bitte nicht schneller als ein Abschnitt pro Tag.


    Bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure Rezensionen zum Buch sind und stellt diese am Ende der Runde hier im Forum und auch literaturschock.de direkt ein. Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.


    Ich wünsche nun allen viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!


    Hier könnt Ihr bis zur Seite 86 schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo :winken:


    Endlich ist es soweit, die Leserunde startet :klatschen:


    Ich habe ein wenig gebraucht um in das Buch einsteigen und mich somit auf die Geschichte einlassen zu können. Merkwürdigerweise haben mich in diesem Buch, die zeitlichen Sprünge zunächst irritiert. Mittlerweile komme ich damit aber ganz gut zu recht.


    Dieses Buch ist mein erstes Buch von John Boyne und bisher mag ich seinen Erzählstil sehr. Er ist anders, als von den Autoren, die ich zuletzt gelesen habe, aber so wie er die Geschichte aufbaut, kommen immer wieder überraschende Wendungen, wie etwa, dass das angebliche Vater-Sohn-Gespann eigentlich ein Paar ist und sie "nur" ihre Homosexualität vertuschen wollen. Jedoch habe ich mich immer wieder gefragt, weshalb Mr. Robinson so dermaßen nervös ist. Edmund scheint es nicht im gleichen Maße zu sein.


    Hawley tat mir Anfang sehr Leid, dass seine Mutter zu einer dermaßen religiösen Fanatikerin sich entwickelt hat und er von seinem Vater mehr oder weniger mit ihr allein gelassen wird. Seine Entwicklung hat mich jedoch sehr überrascht, dass er es schafft, sich von ihr loszueisen und seinen eigenen Weg zu gehen. Mich wundert es jedoch, dass er trotz seiner Lektüre der medizinischen Fachmagazine so leicht den Job in der Schlachterei erledigen kann. Ich frage mich, ob da nicht noch mehr hintersteckt und er es ihn eventuell wirklich, wie der Vorarbeiter behauptet, alles kalt lässt.


    Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird. Vor allem was auf dem Schiff geschehen wird und wie Hawley nach England gelangt, interessiert mich sehr!


    Liebe Grüße
    YRachel

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Ich habe erst das 1. Kapitel gelesen, wollte mich aber schon mal melden.


    Das Buch gefällt mir schon sehr, auch wenn ich noch nicht so recht weiß, wo diese Geschichte hinführt (Klappentexte überfliege ich möglichst nur und von John Boyne habe ich schon einiges gelesen, um mich quasi blind anzumelden).


    Wir befinden uns also auf einem Schiff zwischen Antwerpen und Quebec im Jahr 1910. Die ersten Personen werden eingeführt und bringen mich zum Schmunzeln und Rätseln.
    Victoria fand ich erst noch ganz sympathisch, vor allem im Vergleich zu ihrer Mutter, aber auch die Tochter scheint nicht unbedingt eine besonders nette Person zu sein. Da war ich ja glatt ein wenig schadenfroh, als sie bei Edmund so abblitzt.


    Martha Hayes ist bisher noch eher unauffällig, ich weiß noch nicht, was von ihr zu halten ist. Was hat sie erlebt, vor was oder wem läuft sie weg, warum will sie ein neues Leben anfangen?


    Mr. Robertson und sein "Sohn" Edmund sind bisher eindeutig die spannensten Figuren. Was für ein Geheimnis steckt hinter ihrer Beziehung? Ich hatte kurz überlegt, ob Edmund überhaupt ein Mann ist oder sich hier eine junge Frau aus welchen Gründen auch immer verkleidet hat. Aber er scheint schon ein Kerl zu sein, allerdings nicht der Sohn von Mr. Robertson, sondern dessen Geliebter. Kein Wunder, dass sie die Zeit lieber in der Kabine verbringen wollen :breitgrins: und möglichst wenig Kontakt zu den anderen Reisenden suchen. Ich bin nicht ganz sicher, wie es mit Homosexualität zu dieser Zeit so war, aber besonders angesehen dürfte sie sicher nicht gewesen sein, also wohl nichts, was die beiden bekanntwerden lassen dürften.


    Der neue erste Offizier wird es mit dem altmodischen Kapitän nicht leicht haben, er tut mir jetzt schon leid! Dabei will er doch eigentlich nur in Ruhe seine Arbeit machen, aber sein Vorgesetzter sucht schon fleißig nach möglichen Fehlern...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Hallo zusammen,
    ich habe gestern Abend auch nur das erste Kapitel gelesen. Eigentlich war ich schon sehr müde und hatte gar keine Lust mehr zum Lesen, aber dann bin ich doch in der Geschichte hängengeblieben.
    Mr. Robinson und Edmund sind mir ebenfalls sehr suspekt. Ich hatte den Verdacht, dass diese beiden Mr Crippen und die Mätresse sein könnten. Da aber schon auf dem Klappentext steht, dass diese beiden gesucht werden, wäre das doch zu offensichtlich. Hoffe ich :rollen: Edmund scheint ja auf den ersten Blick ein netter "Junge" zu sein, aber zwischendurch kann man kurz seine Gedanken lesen und erfährt, dass er es leibt, Macht auszuüben. Das hat mich überrascht und ich fand es auch etwas gruselig.


    Billy Carter tut mir leid, unter so einem Kapitän fahren zu müssen. Jetzt, wo wir wissen, dass er binnen Kürze Vater wird, habe ich irgendwie Angst, er könnte das Kleine nie zu Gesicht bekommen. Wer weiß, was noch passiert.


    LG
    Claudi

  • Ich habe gestern noch weitergelesen.


    Die Crippens sind ja eine traurige Familie. Jezebel mit ihrer übertriebenen Frömmigkeit finde ich ganz schrecklich. Und der Vater ist völlig passiv und lässt das alles einfach so passieren. Erstaunlich, dass ihr Sohn Hawley sich aus diesem Umfeld befreien kann und seinen eigenen Weg entwickelt. Wobei ich den Nebenjob in der Schlachterei ziemlich gruselig finde, v.a. die Tatsache, dass ihn das nicht mal anfangs irgendwie zu beeindrucken scheint. Das macht ihn schon auch so ein bisschen unheimlich...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ich hatte gestern im Zug Zeit zu lesen und habe die ersten drei Kapitel regelrecht verschlungen.
    Auch wenn ich noch nicht ganz genau weiß, worauf die Geschichte hinauslaufen wird bzw. es nur vermuten kann, bin ich bereits gefesselt.


    Mr. Robinson und sein "Sohn" Edmund sind schon mal sehr mysteriös. Warum ist der "Vater" so nervös und möchte keinen Kontakt zu den anderen Mitreisenden? Warum ist es für Edmund so ungewohnt, das Wort Vater zu benutzen? Meine Vermutung war erst, dass es sich um einen Mann mit seinem jungen Geliebten handelt, nachdem ich das zweite und dritte Kapitel gelesen habe bin ich mir nun sicher, dass es sich bei dem Paar um Dr. Crippen und seine Geliebte handelt, dass Edmund also eine Frau ist.
    Umso lustiger dann im Rückblick Victorias Versuch, Edmund um den Finger zu wickeln :breitgrins:. Victoria und vor allem ihre Mutter sind schrecklich verzogene und überhebliche Menschen, die aber die Szenen auflockern, weil sie so lächerlich sind!
    Gespannt bin ich auf die weitere Geschichten der bisher noch eher unauffälligen Matha Hayes und des armen ersten Offiziers Billy Carter.


    Das zweite Kapitel beschreibt die Kindheit des titelgebenden Mr. Crippen, der bei einer fanatisch religiösen Mutter und einem resignierten Vater aufwächst und es trotzdem schafft, sich seinem Traum, Arzt zu werden, Schritt für Schritt zu nähern. Ob die Arbeit in der Schlachterei, die Hawley so emotionslos ausführt, auf spätere Ereignisse hindeutet? Auf jeden Fall scheint Hawley ein sehr willensstarker, aber auch seltsamer und ein bisschen unheimlicher Charakter zu sein.


    Im dritten Kapitel erfährt der Leser dann, dass Dr. Crippens zweite Frau in Amerika auf nicht geklärte Art und Weise ums Leben kam und ihr Mann mit einer jungen Frau gesichtet wurde, die ihren Schmuck trug. Schön gezeichnet fand ich Mrs. Louise Smythson, die an einen Mord glaubt und es für ihre Aufgabe hält, dies der Polizei mitzuteilen. Am besten gefiel mir die Szene mit der Prostituierten, in der sie erst versucht, diese mit Nichtachtung loszuwerden, dann aber auf die Sprache ihrer eigentlichen Herkunft zurückgreift, was dann auch von Erfolg gekrönt ist :breitgrins:.


    Bisher habe ich rein gar nichts an dem Buch auszusetzen und freue mich schon aufs Weiterlesen :lesewetter:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ich bin mit dem ersten Teil auch schon fast durch. Ich bin überrascht, wie schnell ich drin war, denn ich lese es auf englisch udn hatte - warum auch immer - mit Verständnisproblemen gerechnet. Bisher läuft aber alles wie geschmiert.


    Martha Hayes ist die Person, über die ich gerade gerne mehr erfahren möchte. Ich kann sie überhaupt nicht einordnen und mich interessiert brennend, was ihre Geschichte ist.
    Mr. Robinson und Edmund haben mich erstmal zum Schmunzeln gebracht. Ich hatte schon die ganze Zeit die Vermutung, dass Edmund nicht das ist, was er vorzugeben scheint. Ich war aber nicht enttäuscht, als es dann wirklich so war.
    Über Victoria udn ihre Mutter kann ich im Augenblick nur die Augen verdrehen. Die sind ja so peinlich :rollen:


    Im Grunde genommen finde ich bisher alle Charaktere interessant und die Geschichte hat mich schon gepackt.



    Ich bin nicht ganz sicher, wie es mit Homosexualität zu dieser Zeit so war, aber besonders angesehen dürfte sie sicher nicht gewesen sein, also wohl nichts, was die beiden bekanntwerden lassen dürften.


    Das war zu der Zeit doch bestimmt ein Tabu-Thema, oder?

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mittlerweile den ersten Abschnitt auch beendet und auch gut in die Geschichte hinein gefunden. Obwohl ich sagen muss, dass zu Beginn das alles erstmal sehr verwirrend war und ich gerade mit Victoria und ihrer Mutter so gar nichts anfangen konnte. Die Mutter ist ja eine ganz anstrengende und furchtbare Person und bei Victoria habe ich auch zuerst gedacht, dass sie ja ganz in Ordnung zu sein scheint, bis dann ihre Gedankengänge offenbart worden sind. Anscheinend ist sie ein ganz schönes Miststück. Na, das wird ja noch heiter auf dem Schiff.



    Mr. Robinson und sein "Sohn" Edmund sind schon mal sehr mysteriös. Warum ist der "Vater" so nervös und möchte keinen Kontakt zu den anderen Mitreisenden? Warum ist es für Edmund so ungewohnt, das Wort Vater zu benutzen? Meine Vermutung war erst, dass es sich um einen Mann mit seinem jungen Geliebten handelt, nachdem ich das zweite und dritte Kapitel gelesen habe bin ich mir nun sicher, dass es sich bei dem Paar um Dr. Crippen und seine Geliebte handelt, dass Edmund also eine Frau ist.


    Ja, zuerst habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt, warum der "Vater" so nervös ist und der Sohn ihn nicht unbedingt mit Vater anreden möchte, aber als sich die beiden dann auf ihr Zimmer zurück ziehen, war mir auch alles klar. Ich vermute auch, dass "Edward" in Wahrheit eine Frau ist. Der eng gebundene Stoff, den "Edward" am Körper trägt, deutet daraufhin und außerdem hat die Frau in deren Begleitung Dr. Crippen in London gesehen wurde genau die gleiche Narbe von der Nase bis zur Lippe, wie "Edward".



    Die Crippens sind ja eine traurige Familie. Jezebel mit ihrer übertriebenen Frömmigkeit finde ich ganz schrecklich. Und der Vater ist völlig passiv und lässt das alles einfach so passieren. Erstaunlich, dass ihr Sohn Hawley sich aus diesem Umfeld befreien kann und seinen eigenen Weg entwickelt. Wobei ich den Nebenjob in der Schlachterei ziemlich gruselig finde, v.a. die Tatsache, dass ihn das nicht mal anfangs irgendwie zu beeindrucken scheint. Das macht ihn schon auch so ein bisschen unheimlich...


    Ja, die Familie ist wirklich sehr traurig. Die fanatische Züge der Mutter haben mir zum Teil richtig Angst gemacht und der Vater ist viel zu schwach, um sich gegen seine Frau zu behaupten. Armer Hawley, der in so einem irren Haushalt aufwachsen muss. Kein Wunder, dass er anscheinend doch etwas Schaden genommen hat. Die Faszination mit der er seinen Job in der Schlachterei beginnt, finde ich auch sehr gruselig und nicht gerade normal für einen jungen Mann in seinem Alter. :entsetzt:


    Über Mrs Smythson musste ich einfach die ganze Zeit schmunzeln. Wie sie krampfhaft versucht unbedingt eine Lady sein zu wollen und sich doch sofort als Emporkömmling enttarnt. Auch schön die Unterhaltung mit ihrem Mann, der immer wieder versucht ihr in Erinnerung zu rufen, dass sie mit Cora Crippen gar nicht mehr reden wollte, aber was sie einfach beiseite wischt. Herrlich!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Die Geschichte beginnt ja gleich mit vielen Fragen:


    Was ist mit Mr. Robinson und Edmund, also warum sind die so nervös? Sie haben schon einige Stationen auf ihrer Reise gehabt, unter anderem ja auch Paris, aber augenscheinlich sind sie nirgends lange geblieben.
    Die angesprochene Narbe hat mich dann auch darauf gebracht, dass Edmund eine Frau sein könnte.



    Die Crippens sind ja eine traurige Familie. Jezebel mit ihrer übertriebenen Frömmigkeit finde ich ganz schrecklich. Und der Vater ist völlig passiv und lässt das alles einfach so passieren. Erstaunlich, dass ihr Sohn Hawley sich aus diesem Umfeld befreien kann und seinen eigenen Weg entwickelt. Wobei ich den Nebenjob in der Schlachterei ziemlich gruselig finde, v.a. die Tatsache, dass ihn das nicht mal anfangs irgendwie zu beeindrucken scheint. Das macht ihn schon auch so ein bisschen unheimlich...


    So richtig befreit hat er sich ja noch nicht. Klar, er hat einen eigenen Job, um sein Fernstudium zu finanzieren, aber wohnt er nicht immer noch zu Hause?
    Ich bin gespannt, ob wir noch mehr erfahren werden, was seine Mutter alles anstellt, um ihn von dem abzuhalten, was er gerne machen möchte.


    Mrs. Smythson finde ich auch amüsant. :breitgrins:
    Vor allem muss ich bei dem Satz "ich bin eine Lady" immer an die Serie "little Britain" denken. :err:
    Ihr Ansehen scheint ihr sehr wichtig zu sein, ansonsten würde sie nicht immer wieder betonen, wer sie ist, wen sie geheiratet hat und in welchen wichtigen Familienkreisen sie sich bewegt. Leider merkt sie nicht, dass sie sich immer so normal benimmt, wie sie es nicht sein möchte.

  • Ich habe mittlerweile auch den 1. Leseabschnitt beendet und bin ganz begeistert von der Geschichte.


    Die 3 unterschiedlichen Handlungsstränge waren ja zuerst etwas verwirrend, aber irgendwann erkennt man überall kleine Details wieder, so dass mir auf einmal klar war, auf was die Geschichte hinauslaufen wird. Echt toll gemacht! Vor allem liebe ich diese herrlich skurrilen Charaktere jetzt schon! :breitgrins:


    Irgendwann hatte ich schon anfangs das Gefühl, dass alle Passagier der Montrose irgendetwas zu verbergen haben, vor allem natürlich der übernervöse Mr. Robinson und sein "Sohn" Edmund, aber sicher auch die zurückhaltende Martha Hayes.
    So richtig borniert und grauenvoll sind ja Victoria und ihre Mutter, wobei sie mir bei der Taxifahrerszene noch gar nicht so unsympathisch war. Als man dann aber ihre Gedanken zu Edmund liest, wird klar, dass auch sie in ihrer Arroganz ihrer Mutter in nichts nachsteht!
    Ich freue mich schon auf weitere peinliche Begegnungen mit ihnen. :zwinker:


    Auch ich dachte mir gegen Ende schon, dass es sich bei Mr. Robinson und Edmund, um ein homosexuelles Pärchen handelt, was ja damals sicher bei Bekanntwerden zu einem Eklat geführt hätte, war aber andererseits auch etwas stutzig geworden, was Edmund da unter seinem Jackett auszuwickeln hat.
    Nun gut – spätestens im 3. Kapitel ist es dann eindeutig, als die auffällige Narbe von Dr. Crippens neuer Geliebter erwähnt wird.
    Die beiden sind offenbar inkognito auf dem Schiff!


    Toll fand ich ja auch das 2. Kapitel, das uns in die Kindheit und Jugend von Crippen einführt, die sicherlich mit dieser fanatisch frommen Mutter nicht einfach war zumal der Vater stets hilflos daneben steht.
    Faszinierend wie zielstrebig der junge Mann trotz aller Widrigkeiten sein Ziel verfolgt ein „Mann der Wissenschaft“ bzw. Arzt zu werden.
    Ich bin jetzt schon sehr gespannt, zu erfahren wie er schließlich seinen Berufswunsch erfüllen konnte und sein Leben weitergegangen ist!


    Über diese herrlich gezeichnete Mrs. Louise Smythson erfahren wir nun einige Hintergründe, die Dr. Crippen später wohl zu seiner Flucht veranlasst haben könnten.
    Köstlich amüsiert habe ich mich über die Szene bei Scotland Yard amüsiert – irgendwann hat sich die gute LADY dann doch nicht mehr im Griff gehabt und ihre wahre Herkunft preisgegeben! HihI! :breitgrins:


    Im Raum steht ja nun der Verdacht, dass er seine 2. Frau ermordet hat, um mit seiner jungen Geliebten zusammen zu leben.
    Ich kann ja fast nicht glauben, dass sich ein so hochintelligenter Mann bei seiner Verschleierungstaktik so einen Schnitzer erlaubt und seine Geliebte den Lieblingsschmuck seiner Frau tragen lässt. Das ist wirklich sehr auffällig!

    Einmal editiert, zuletzt von bookstars ()


  • Armer Hawley, der in so einem irren Haushalt aufwachsen muss. Kein Wunder, dass er anscheinend doch etwas Schaden genommen hat. Die Faszination mit der er seinen Job in der Schlachterei beginnt, finde ich auch sehr gruselig und nicht gerade normal für einen jungen Mann in seinem Alter. :entsetzt:


    Schaden genommen hat Hawley in seinen Elternhaus sicherlich, aber ich bin mir nicht sicher, ob dies sich bei seiner Arbeit im Schlachthof zeigt!
    Ich hatte sein Verhalten und übergroße Faszination eigentlich eher so verstanden, dass er die Arbeit als hervorragende Vorbereitung auf seinen Arztberuf sieht. :zwinker:
    Vor allem da erst ja erst einmal gar nicht Medizin studieren darf und nicht die Möglichkeit zu Autopsien hat!
    Durch das fanatische Studium seiner Fachzeitschriften war er doch schon bestens vorbereitet auf die anatomischen Begebenheiten und hat sich sogar darauf gefreut, das alles in Natura zu sehen!


  • Ich kann ja fast nicht glauben, dass sich ein so hochintelligenter Mann bei seiner Verschleierungstaktik so einen Schnitzer erlaubt und seine Geliebte den Lieblingsschmuck seiner Frau tragen lässt. Das ist wirklich sehr auffällig!


    Das dachte ich mir auch! Mit seiner mit dem Schmuck der Gattin behängten Geliebten in der Öffentlichkeit aufzutauchen, nachdem man die Gattin ermordet hat, wäre schon zu dumm. So einen Fehler traue ich Hawley Crippen, so wie man ihn bisher kennengelernt hat, nicht zu.



    Ich hatte sein Verhalten und übergroße Faszination eigentlich eher so verstanden, dass er die Arbeit als hervorragende Vorbereitung auf seinen Arztberuf sieht. :zwinker:
    Vor allem da erst ja erst einmal gar nicht Medizin studieren darf und nicht die Möglichkeit zu Autopsien hat!
    Durch das fanatische Studium seiner Fachzeitschriften war er doch schon bestens vorbereitet auf die anatomischen Begebenheiten und hat sich sogar darauf gefreut, das alles in Natura zu sehen!


    Dass er sich über die Möglichkeit freut, Anatomie in natura studieren zu dürfen, kann ich schon nachvollziehen, aber dass er bei seinem ersten Rind nicht mal ein bisschen zusammenzuckt, lässt für mich trotzdem auf einen sehr abgebrühten Charakter schließen. Eine Abbildung in einer Zeitschrift und ein riesiger, blutiger Kadaver in der Realität sind ja doch ein Unterschied.

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  • Ich steige dann morgen voll mit ein, heute hatte ich erst noch schnell meine Wochenendlektüre beendet, damit ich mich dann voll und ganz auf die Leserunde konzentrieren kann.
    Mr. Crippen ist ja eine historische Figur.


    SUB und Neuzugänge


    Seltsam im Nebel zu wandern... (Hesse)

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • @Holden


    Das ist ja irre! Ich war mir gar nicht bewusst, dass das Buch auf einem wahren Fall beruht (Ich habe den Text auf dem Buchrücken bis eben ignoriert :zwinker:). Da macht das Lesen doch gleich noch mehr Spaß!

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • :lachen: Für mich war das der Grund für mein Interesse an dem Roman. Aber ich irgnoriere Klappentexte auch immer gerne, so vermeidet man Spoiler (die ja immer öfter vorkommen...) Ich lese wohl später nach dem Tatort, ich hab jetzt durch die Bilder total Lust bekommen so schnell wie möglich los zu legen. :err:

  • @Holden
    Das sind ja tolle Links.


    Jetzt mach ich mich nachträglich aber auch mal schnell über den wahren Fall Crippen schlau.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Ich hatte noch vage im Hinterkopf, dass es hier um einen wahren Fall handelt. Ich denke ich beschäftige mich aber erst näher damit, wenn ich das Buch gelesen habe. Danke, Holden, aber schon mal für die Links :breitgrins:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Uh, der schaut wirklich merkwürdig drein!


    Für mich ist dies auch das erste Buch von Boyle, und sein Stil gefällt mir sehr gut, ich war sehr schnell "drin" in der Geschichte und konnte die Atmosphäre förmlich spüren.


    Die Drakes sind für mich zwei ganz furchtbare Weiber - die Mutter herrisch und aufdringlich und die Tochter ein manipulatives kleines Biest.


    Billy Carter ist mir ziemlich sympathisch und tut mir ganz schön leid, der hat mit seinem neuen Kapitän ja nicht gerade das große Los gezogen. Zwischen den beiden gibt es sicher noch einen großen Knall.


    Martha Hayes kommt mir recht interessant vor und ich bin gespannt, was wir noch über sie erfahren. Bisher hält sich Boyne ja diesbezüglich ziemlich bedeckt.


    Mr. Robinson und Edmund habe ich zunächst auch für ein homosexuelles Pärchen gehalten, der "eng gebundene Stoff" und die Narbe an der Lippe haben mich dann aber auf die Fährte gebracht, dass "Edmund" eine Frau sein muss und um wen es sich bei den beiden tatsächlich handelt.


    Hawley Crippen hatte es in seiner Kindheit ja wirklich nicht leicht mit dieser überreligiösen Mutter. Über seine und des Vaters Reaktionen auf ihr ewiges "Danket dem Herrn" (oder so ähnlich, ich hab das Buch gerade nicht greifbar) musste ich trotzdem öfter schmunzeln, "Gottes glorreicher Alkohol" und so :breitgrins: Kein Wunder, dass Hawley sich genau in die entgegengesetzte Richtung entwickelt mit einem unbändigen Interesse an der Wissenschaft. Dass er so abgebrüht auf den Job im Schlachthof reagiert, hat mich auch nicht so sehr gewundert; er wird nach seinen langjährigen theoretischen Anatomiestudien mit einem gewissen Fachinteresse herangehen und sich dabei nicht groß Gedanken machen, dass die toten Rinder mal Lebewesen waren.


    Mrs. Louise Smythson auf der Polizeiwache hat mich köstlich amüsiert, auch wenn ich sie schon fast ein wenig überzeichnet fand in ihrer dummen Arroganz.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Von Boyne kenne ich nur "Der Junge mit dem gestreiften Pyjama!" allerdings eigentlich indirekt durch die Verfilmung, richtig gelesen habe ich bisher noch nichts von ihm.
    Was mir momentan besonders gefällt ist das ganze Flair das auf dem Schiff herrscht. Ich hatte sofort einige schöne Bilder dazu im Kopf und konnte mir richtig gut vorstellen wie die Passagiere auf einander treffen. Ich wäre eigentlich noch gerne dort geblieben, auch wenn das nächste Kapitel einen durchaus interessanten Einblick in Crippens Jugend bietet. Es wird für meinen Geschmack halt ein wenig abgehandelt. Andererseits ist es natürlich schwierig solche Daten in einen Roman ein zu binden, vor allem wenn man sich in einem Strang erstmal auf andre Dinge konzentrieren möchte. Da bietet es sich schon auch an das zu separieren. Trotzdem lese ich momentan die Schiffskapitel mit mehr Leidenschaft.


    Wie Valentine habe ich mich über Mrs. Smythsons auch sehr amüsiert, gerade ihre Art die Upperclass zu imitieren. Das kommt in der Originalsprache sicher noch ein wenig schöner raus. Ich finde das passt zu ihrem Verhalten auf die Wache zu gehen und einen Mord an zu zeigen. Sie hält sich sicher für wichtig genug und erwartet ein kräftiges Lob, das sie sich als so eine standhafte Dame erweist und ihre Pflichten kennt.


    Das Edmund und sein "Vater" ein Liebespaar sind habe ich mir recht schnell gedacht, das Edmund eine Frau ist kam mir dann auch, als mir einfiel wie Crippen sich getarn hat :breitgrins: In dem Fall kann es also ein Segen und Fluch sein den Fall schon zu kennen. In diesem Licht betrachtet ist sein Zusammentreffen mit Victoria ja sehr interessant *gg* ich mag sie gar nicht, obwohl sie natürlich mit solch einer Mutter auch nicht zwingend eine nette Person werden konnte... Marke verzogene junge Göre für meinen Geschmack... Ich bin gespannt ob ihre Mutter sie nicht doch durchschaut und natürlich freue ich mich besonders auf Victorias weitere Spielchen :breitgrins:


    Martha finde ich interessant, gerade zur damaligen Zeit ist es ja doch noch sehr ungewöhnlich das eine Frau ohne irgendeine Begleitung reist. Ich denke das hat sicher seine Gründe und ich bin neugierig darauf sie zu erfahren. Mein erster Eindruck ist irgendwie das sie Klug sein könnte. Vielleicht durchschaut sie unser sauberes Vater und Sohn Gespann ja bald? Und wenn dem so ist, wie werden die beiden reagieren?