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Hand Me Down World
Von Lloyd Jones‘ Roman Mister Pip war ich ziemlich begeistert und so habe ich direkt zugegriffen als mir dieser Roman hier in der Bücherei vor die Füße lief.
Der erste Teil des Buches heißt „Was sie sagten“ und schildert die eigentliche Protagonistin des Buches – die Frau im blauen Mantel - aus verschiedensten Blickwinkeln. Sie ist wohl eine afrikanische Illegale auf ihrem Weg nach Berlin bzw. dort. Dabei wird jedes Kapitel von einer anderen Person auf ihrem Weg geschildert, so dass man immer nur die Außenansicht bekommt und sich die eigentliche Geschichte zusammenreimen muss. Man sieht immer nur den Teil von ihr, den der jeweilige Erzähler wahrnimmt, eine jeweils eingeschränkte Perspektive. Sie nennt sich Ines, doch es ist klar, dass das nicht ihr eigentlicher Name ist – den erfährt man nie.
In der zweiten Hälfte darf sie dann zwar selbst zu Wort kommen, doch in gewisser Weise bleibt sie eine Fremde. Ihr Grundmotiv ist zwar nachvollziehbar, doch längst nicht all ihre Handlungen. Durch diese Distanz, die stets zum Leser besteht hat mir „Die Frau im blauen Mantel“ nicht so gut gefallen, wie ich es gehofft hatte. Es ist zwar durchaus ein starkes Buch, das einige unangenehme Wahrheiten über die eingeschränkten Blickwinkel, mit denen wir alle durchs Leben gehen, aufzeigt, aber etwas mehr Nähe hätte ich schon gerne gehabt.