Im 2. Kapitel nimmt es für meinen Geschmack mit den Fremwörtern überhand. Soll das Angeberei sein?
Ja
Ich mag Thomas Manns Erzählstil unheimlich gerne. Allerdings ist er mir als Person äußerst unsympathisch. Thomas Mann hat sich als ein zweiter Goethe gesehen und war beleidigt, als er den Literaturnobelpreis für die Buddenbrooks bekam. Beleidigt, weil dieser Preis nicht sein gesamtes Werk honorierte.
Von daher: Durch seine Art zu schreiben, wollte er schon demonstrieren, wie gebildet er war. Allerdings ist der Roman auch 100 Jahre alt. "Unterhaltungsliteratur" von heute ist schon etwas anderes. Damals schrieb man tatsächlich nicht für die breite Masse, sondern Lesen und Romane waren eher für die gebildete Oberschicht, die weniger Probleme mit Fremdworten und Französisch hatte.
Die Beschreibung der KLeider und ellenlange Beschreibungen dienen auch der Intention des Autors, ein Zeitporträt zu schaffen. Er wollte möglichst genau die Lebensumstände 1900 festhalten. Weil ihm das so gut gelingt, lesen wir u.a. die Buddenbrooks ja auch heute noch in der Schule.
LG
Claudi