Oliver Kern - Die Kälte in dir

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.609 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Blackfairy71.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Des Wahnsinns fette Beute


    Der Schädel gespalten, der Bauch aufgeschlitzt... jäh wird Stuttgart von einem abscheulichen Verbrechen aus seiner hochsommerlichen Trägheit gerissen, als die grausam verstümmelte Leiche eines Pensionärs gefunden wird. Kommissarin Kristina Reitmeier ist ratlos: wer hatte solch einen Hass auf den Toten, um ihn derart zuzurichten?
    Doch egal, in welche Richtung sie auch ermittelt, alle Spuren scheinen im Sande zu verlaufen. Erst als weitere Leichen auftauchen, lässt sich ein Muster erkennen: ein Serienmörder ist am Werk, und er hat es auf Übergewichtige abgesehen...



    Meine Meinung:


    Ich weiß nun schon, dass die Reihe um Kristina Reitmeier mich weiterhin begleiten wird!
    Die Charaktere in dem Buch sind liebenswert und dazu realitätsnahe. Sie haben Ecken und Kanten, ihren eigenen Kopf und so endet mancher Ausflug chaotisch.
    Der Fall ist ebenfalls sehr gelungen und obwohl ich viele Krimis lese, fand ich das Motiv sehr ungewöhnlich.Der Krimi erschien mir zudem sehr gut recherchiert.
    Oliver Kern schaffte es, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Für Folgebücher hoffe ich, dass das Niveau ähnlich hoch bleibt, denn die Charaktere und das Vorgehen und Kristina Reitmeier und ihren Kollegen bieten noch viele Möglichkeiten!


    5ratten

  • Inhalt


    Oberkommissarin Kristina Reitmüller von der Kriminalpolizei Waiblingen hat gerade ein großes Problem. Sie musste ihren Führerschein wegen schnell Fahrens für 3 Monate abgeben. Das ist in ihrem Beruf sehr schwierig. Weil sie gerade ein Mordfall aufklären muss, stellt man ihr Daniel Wolf an die Seite, ein Kollege, der zurzeit gerade suspendiert ist.


    Auf dem Grundstück, das zu einer abgelegenen aber sehr schönen Villa gehört, wird der Eigentümer tot aufgefunden. Seine Leiche lag bei großer Sommerhitze wochenlang im Garten. Der Kriminaltechniker Sampo stellt fest, dass dem Toten einen Teil seines Bauchfettes entfernt wurde. Beim Mordopfer handelt es sich um Egon Osswald, der früher als „Heuschrecke“ mit seiner Firma zahlreiche kleinere Unternehmen ausgeblutet hat. Osswald hat großen Reichtum angehäuft und verbrachte in der Villa seinen Ruhestand.


    Kurz darauf werden im Remstal zwei weitere Tote gefunden: Ein Mann ist im Altpapiercontainer auf einem Wertstoffhof verbrannt. Ob es sich um einen Unfall handelt ist unklar. Sowie eine Frau, die eindeutig Opfer eines Verbrechens geworden ist. Auch ihr fehlt ein Teil ihres Bauchfettes.


    Wer tötet übergewichtige Menschen? Was kann man mit menschlichem Fettgewebe anstellen? Für die Aufklärung wird die Soko „Sommerhitze“ eingerichtet und Kristina Reitmüller bekommt einen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt, was ihr gar nicht behagt. Sie lässt sich weiterhin von Daniel Wolf herumfahren und ermittelt mit ihm auf eigene Faust.



    Meine Meinung


    Schon nach der Lektüre weniger Seiten war ich mitten in der Geschichte drin. Die Spannung ist sehr schnell geweckt und es wird eine Vielzahl von Figuren eingeführt, was mich ziemlich bald etwas überfordert hat. Als ich mir ein Verzeichnis der wichtigsten Figuren aus Polizeikreisen und rund um die Mordopfer anlegte, war es mir dann aber sehr viel leichter gefallen, der Handlung zu folgen.


    Der Thriller spielt im Remstal und in Stuttgart, die Schauplätze sind genau genug beschrieben, so dass man eine gute Vorstellung davon bekommt. Die Protagonisten Kristina und Daniel tragen beide ein ordentliches Paket voller persönlicher Probleme mit sich herum, was einerseits die Neugierde weckt, aber manchmal den Lesefluss was die Aufklärung des Falles betrifft, etwas hemmt. Die Ermittlungen laufen nicht geradlinig. Es werden sehr viele Aspekte angesprochen und es nimmt einem wirklich wunder, wie sie am Ende zusammen hängen. Die Polizeiarbeit wird ausführlich dargestellt, dennoch konnte ich manchmal die Beweggründe der Handelnden nicht ganz nachvollziehen. Ebenso empfand ich manches etwas zu sehr in die Länge gezogen.


    Der Showdown ist sehr rasant und mit einer unerwarteten Wendung versehen. Die aufgeworfenen Fragen wurden zum großen Teil geklärt. Allerdings empfand ich die Zusammenhänge etwas zu konstruiert.
    Der Autor hat auch Bezug zur Aktualität genommen. In einer kurzen Episode wird ein Ermittler in der Baustelle des „bestgeplanten Bauprojekt Europas“ einbetoniert. Ich bin nun sehr gespannt, ob sich die im Ländle heiß diskutierte Polizeireform der grün-roten Landesregierung im nächsten Band niederschlagen wird.



    Mein Fazit


    Ich fand die Idee, die hinter dem Motiv der Mordfälle steckte, sehr interessant und wirklich mal etwas Neues. Mit Kristina Reitmüller, Daniel Wolf und dem finnischen Kriminaltechniker Sampo hat Oliver Wolf ein viel versprechendes Ermittlertrio geschaffen. Ich vergebe diesem Krimi mit Thrillerelementen eine Leseempfehlung mit 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Insgesamt hat es mir gut gefallen, vor allem die Idee und damit das Motiv des Killers waren mal etwas Neues. Es ging mal nicht um entführte und verstümmelte Frauen, wie es ja oft bei Thrillern dieser Art ist.
    Trotzdem kann ich keine volle Punktzahl vergeben, da mir irgendwas gefehlt hat. Und ich kann nicht mal genau sagen, was. Die Geschichte ist spannend, aber so wirklich fesseln konnte sie mich nicht, auch nicht zum Ende hin. Es liegt vielleicht daran, dass der Autor sehr detailverliebt schreibt und dadurch die Spannung etwas auf der Strecke bleibt. Weniger wäre mehr gewesen.
    Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mit der Figur der Kristina Reitmeier nicht warm geworden bin. Daniel Wolf dagegen mochte ich von Anfang an, wahrscheinlich war das auch das Problem, denn daher konnte ich Kristinas Verhalten manchmal nicht wirklich nachvollziehen.
    Manche Fragen blieben zum Schluss auch offen, was ich immer unbefriedigend finde, wenn der Roman eigentlich eine abgeschlossene Handlung hat. Und für den Autor ist es natürlich praktisch, wenn er aufgrund fehlender Spuren oder verstorbener Personen keine Erklärungen für gewisse Zusammenhänge liefern muss.


    Insgesamt habe ich es aber nicht bereut, das Buch gelesen zu haben, ein spannender Thriller ist es auf jeden Fall und man wird gut unterhalten. Und ich denke, wenn es eine Fortsetzung gibt, wird Kristina auch bei mir noch eine zweite Chance bekommen


    3ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe: