Tad Williams - Osten Ard

Es gibt 160 Antworten in diesem Thema, welches 35.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Firiath.

  • Stimmt Ohnehand und seine sperrige Frau, die mochte ich auch. Und Tiamak und...


    Äh... wen mochte ich eigentlich nicht? Ich mochte sogar die "Bösen", weil sie so gut geschrieben waren. Elias zum Beispiel. Um den tat es mir leid. Und Ineluki war Klasse.
    Nur der rote Priester, der war schon ziemlich gruselig.

    :lesen:






  • Habt ihr das schon gesehen? :zwinker:


    Klaro! :klatschen:


    Vermutlich hat man beim Übersetzen erst gemerkt, dass die Hexenholzkrone gar nicht zwischen zwei Buchdeckel passt, so wie immer bei Tad Williams. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich lese gerade den Drachenbeinthron und kann die Bejubelung nicht verstehen. Es ist langweilig. :schnarch: Es zieht sich. Das Ganze auf die Hälfte komprimiert hätte dem Buch und dem Schwung der Handlung sicher gut getan. Fantasie muss nicht im zwangsläufig im Ziegelformat daherkommen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001


  • Ich lese gerade den Drachenbeinthron und kann die Bejubelung nicht verstehen. Es ist langweilig. :schnarch: Es zieht sich. Das Ganze auf die Hälfte komprimiert hätte dem Buch und dem Schwung der Handlung sicher gut getan. Fantasie muss nicht im zwangsläufig im Ziegelformat daherkommen.


    Bist du schon über die ersten 200 Seiten raus? Die sind zum Aufwärmen beim ersten Mal vielleicht etwas gemütlich. Aber dann ist nämlich nix mehr langweilig, finde ich. Sondern nur noch geniale Fantasy. Und ich möchte keine der weiteren 3400 Seiten missen. :zwinker:

    :lesen:






  • Bist du schon über die ersten 200 Seiten raus?


    Ich bin schon über die Hälfte hinaus. Ich habe schon wiederholt ans Abbrechen gedacht. Ich bin kein großer Fantasy-Leser, aber da sind mir doch schon deutlich bessere Werke über den Weg gelaufen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich bin schon über die Hälfte hinaus. Ich habe schon wiederholt ans Abbrechen gedacht. Ich bin kein großer Fantasy-Leser, aber da sind mir doch schon deutlich bessere Werke über den Weg gelaufen.


    Mir nicht. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden.

    :lesen:






  • Erdsee hab ich abgebrochen. :zwinker: War nicht mein Geschmack.


    Ich auch - aber vor zehn, zwölf Jahren schon. Ich müsste mich mal wieder ranwagen. Vielleicht sehe ich es ja heute anders.

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Die Osten Ard Saga habe ich vor vielen Jahren gelesen und war restlos begeistert. Jetzt, da Tad Williams eine Fortsetzung geschrieben hat bzw. schreibt, habe ich mir die 4 Bände der Saga hervorgeholt, um sie nochmals zu lesen, bevor ich mit den neuen Bänden beginne.


    Ich habe die gebundenen Bände von Klett Cotta, die wunderschön gestaltet sind, aber auch sehr dick und daher sehr schwer zu halten. Aber egal. Der Anfang ist bei Williams immer etwas langatmig, aber dann nimmt die Geschichte Fahrt auf und hat mich wieder voll in den Bann gezogen. M. E. gibt es auf dem Fantasygebiet nichts Vergleichbares, vielleicht bis zu einem gewissen Punkt die Bücher von Bernhard Hennen. Die Geschichte ist komplex und die Charaktere sind vielschichtig mit vielen Grautönen. Die Schattierungen sind nicht so auf die Spitze getrieben wie beim "Game of Thrones"-Zyklus, dafür wird Williams aber in einer angemessenen Zeit mit seinen Zyklen fertig und lässt einen gut unterhaltenen Leser zurück.
    Die Sprache der Williams-Bücher entzückt mich immer wieder. Dazu trägt aber auch die sehr gute Übersetzung bei. Insgesamt eine runde Sache, ich bin gespannt, ob die "Hexenholzkrone" da mithalten kann. Die Aufmachung ist schon mal ein wenig sparsamer, das Lesebändchen fehlt - aber wenn der Inhalt stimmt....

  • Endlich habs auch ich es geschafft den "Drachenbeinthron" und damit den Beginn der Osten Ard-Reihe zu lesen. Das Buch lag schon seit Ewigkeiten auf meinem SuB. Tad Williams warnt den Leser ja schon im Vorwort nicht zu früh zu urteilen, nicht zu früh zu glauben man kenne die Geschichte, daran hab ich mich tatsächlich bewußt gehalten. Gerade anfangs haben mich nämlich die an verschiedensten Stellen sehr ausgeprägten Parallelen zum "Herrn der Ringe" schon sehr gestört, aber mit der Zeit hat sich die Geschichte dann doch immer eigenständiger entwickelt, die bekannten Versatzstücke wurden zu einer neuen Geschichte zusammengefügt.


    Für mich ist es ein typischer erster Band, der viel erklären und einführen muß (die Welt, die Völker, die Protagonisten usw.) und damit immer mal wieder ein paar Längen aufweist. Die Grundstory an sich ist jetzt nichts wirklich Neues oder allzu Überraschendes, dafür hab ich wahrscheinlich schon zu viel Fantasy gelesen. Aber wie es erzählt wird hat mir dann doch zunehmend gefallen, auch wenn ich anfangs ständig Parallelen zu anderne Büchern gezogen habe. Eigentlich ist es eine Mischung aus sehr vielem Bekannten (auch aus der realen Welt: Wikinger, japanisch anmutende Namen, Inuit-Anleihen, bekannte Religionen, Völker, etwas abgewandelt, anders benannt) aber doch gut gemischt und mit genügend Eigenanteil und Abwandlung.


    Durch das Alter dieses ersten Bandes (1988) erinnert es natürlich nicht nur an noch ältere Geschichten sondern auch an Neuere (z.B. Game of Thrones, Eragon), die sich vielleicht selbst wiederum Anleihen von Tad Williams Osten Ard genommen haben.


    Richtig gern mag ich Binabik und die Idee mit den Quanuk. Gut gefällt mir auch die etwas sperrigere Art wie die Sithi beschrieben sind und ihre Historie angelegt wurde und auf die Grundthematik verweist.


    Für mich die besondere Stärke des Autors und letztlich auch was mich über die Durststrecken und die "Ähnlichkeits-Stirnrunzler" gebracht hat, sind die wirklich liebenswerten, zwiespältigen oder sonst interessanten Haupt- und Nebencharaktere, die nicht schwarz-weiß gezeichnet sind, sondern ihre Stärken und Schwächen haben und sehr lebendig beschrieben sind. Ab ca. der Hälfte konnte ich mich auch von den "Vorbildern" einigermaßen lösen und mich allmählich immer mehr auf die eigentlich erzählte Geschichte einlassen.


    Ich werde sicher weiterlesen, muß doch wissen wie es mit Seoman, Binabik, Jiriki, Josua und allen anderen weitergeht.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Oh, "Osten Ard"!

    Ich habe mir gerade meinen ersten Post hier im Thread durchgelesen und musste schmunuzeln. 2005 war ich noch wirklich begeistert. Wohl deshalb, weil es die zweite Fantasy-Reihe war, die ich in die Finger bekam. Beim Posten war sie mir noch gut in Erinnerung, das Lesen lag erst fünf Jahre zurück.

    Vor ein paar Jahren habe ich mir die Reihe noch einmal als Hörbuch genehmigt. Was soll ich sagen? Vom ursprünglichen Zauber war zwar noch einiges da, aber eben nicht mehr viel. Nach Rothfuss, Sanderson etc. kommt einem Williams doch sehr gewöhnlich vor. Bin rausgewachsen...


    ***

    Aeria

  • Ach, schade!


    Dann traue ich mich ja gar nicht, irgendwann noch mal "Otherland" zu lesen :gruebel: Oder kann Williams das Sci-fi-Setting besser als Fantasy? "Der Blumenkrieg" hat mich letztes Jahr ja auch nicht restlos begeistert.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich fand Osten Ard und Otherland beides wirklich sehr unterhaltsam. Neulich habe ich Blumenkrieg bei meiner Freundin mitgenommen, das will ich dieses Jahr irgendwann lesen.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Oh, "Osten Ard"!

    Ich habe mir gerade meinen ersten Post hier im Thread durchgelesen und musste schmunuzeln. 2005 war ich noch wirklich begeistert. Wohl deshalb, weil es die zweite Fantasy-Reihe war, die ich in die Finger bekam. Wohl deshalb, weil es die zweite Fantasy-Reihe war, die ich in die Finger bekam. Beim Posten war sie mir noch gut in Erinnerung, das Lesen lag erst fünf Jahre zurück.

    Vor ein paar Jahren habe ich mir die Reihe noch einmal als Hörbuch genehmigt. Was soll ich sagen? Vom ursprünglichen Zauber war zwar noch einiges da, aber eben nicht mehr viel. Nach Rothfuss, Sanderson etc. kommt einem Williams doch sehr gewöhnlich vor. Bin rausgewachsen...

    Das ist wahrscheinlich so ein bisschen das Problem, ich hab ja auch schon sehr viel High Fantasy gelesen - da kennt man halt einfach viel von dem Setting, ahnt viel voraus; man vergleicht mehr, kaum etwas ist wirklich überraschend, das "Kopfkino" ist viel stärker beeinflußt. Wär "Osten Ard" das erste große Fantasy-Epos gewesen das ich gelesen hätte, wär mein Kommentar sicher sehr viel enthusiastischer gewesen, jezt lese ich es fast wie eine Art Reminiszenz an diese Genre.


    Aber, allein die Tatsache daß ich über die vielen Bezüge zu Bekanntem und die Längen relativ gelassen hinwegsehen konnte und doch immer weitergelesen habe spricht für die Geschichte. So manches Buch hab ich schon wegen weniger abgebrochen. Die Gesamtstory um die Schwerter ist für mich im Augenblick noch etwas "holprig" , so richtig schlüssig find ich das alles noch nicht, die Sache mit der Träumerei und den Visionen ist mir auch ab und an etwas zu ausufernd - aber, mal schaun wie es weitergeht.


    Ich mag Binabik und Jiriki und natürlich auf seine noch manchmal recht pupertäre Art auch Seoman, außerdem will ich wissen wie es mit Josua weitergeht. Wie oben schon geschrieben, die Charaktere machen es für mich aus. Auch Nebencharaktere sind gut und differenziert ausgearbeitet sind, sowohl bei den Guten als auch bei den Bösen. Geloe (die Eulenfrau im See) ist auch so ein toller Charakter Die zweite Hälfte des Buches fand ich auch richtig spannnend und von den erzählten "Bildern" her sehr schön. Insgesamt hätte man aber sicher so manches ein bisschne staffen können.


    Valentine

    Wahrscheinlich kommts einfach auf einen Versuch an, "Osten Ard" ist bei mir auch so ein Versuch und bisher hat es genügend Charme für mich um es weiterzulesen. "Otherland" steht auch noch auf meiner "Irgendwann mal anlesen"-Liste.

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    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Das ist wahrscheinlich so ein bisschen das Problem, ich hab ja auch schon sehr viel High Fantasy gelesen - da kennt man halt einfach viel von dem Setting, ahnt viel voraus; man vergleicht mehr, kaum etwas ist wirklich überraschend, das "Kopfkino" ist viel stärker beeinflußt.

    Da hast Du wohl recht. In der High Fantasy gibt es thematisch ja eher wenig Varianz.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich breche hier mal eine Lanze für Osten-Ard.


    Tad Williams Osten Ard wird von vielen namhaften Autoren als Initialzündung bzw. als Ideengeber angeführt. George R. Martin ist nur einer von Ihnen. Also ist das Vergleichen (auch bei Autoren wie Sanderson u.a.) eigentlich das Pferd von hinten aufzäumen. Denn die haben ja oft von Tad Williams abgekupfert und nicht umgekehrt. ;) Parallelen zu HdR? Naja, es ist natürlich High Fantasy und gewisse Strukturen sind in diesen Geschichten, vor allem bei so großem Personalaufwand, ja immer vorhanden. Z.B. Junge Helden/Heldinnen wie Simon kommen ja relativ häufig in diesem Genre vor. Und auch Schwerter sind wichtig (ich lese gerade eine Arthur-Reihe und sage nur Excalibur). Ja, und Bösewichte wie Pyrates und Schlachten vor Burgen, das ist ja doch immer so, dass man da Ähnlichkeiten finden kann, wenn man es möchte. So eine Burgbelagerung läuft ja auch in den Histos ähnlich ab. Da sind der Fabulierkunst ja durchaus Grenzen gesetzt. Und ich suche auch nicht explizit nach Ähnlichkeiten, weil ich weiß, wenn ich High Fantasy zur Hand nehme, werde ich solche finden. Aber ich mag es ja gerade, so etwas zu lesen. Wichtig ist, dass die Figuren für mich glaubwürdig und irgendwie eigen rüber kommen und das die Geschehnisse spannend, überraschend und nachvollziehbar dargestellt werden. Und dass es richtig fiese Bösewichte gibt, gebrochene Könige, unfreiwillige Helden usw. ja, auch das erwarte ich bis zu einem gewissen Grad. Alten mit neuen zu verquicken, so dass es mich begeistert, das hat Tad Williams für mich in Osten Ard vortrefflich geschafft. (Wie gesagt, er hat sich auch aus so alten Sagen wie der von König Arthus sicher bedient, aber muss es deshalb negativ sein?)


    Am ersten Band haben mich beim ersten Lesen (vor über 20 Jahren) die ersten 200 Seiten gestört, weil sie ein etwas langatmiger Einstieg waren. (Beim wiederholten Lesen hat sich das gegeben.) Aber dann hatte es für mich keine Längen mehr (im letzten Buch gibt es vielleicht nochmal eine kleine Sequence von ein paar Seiten ;)). Mich hat die Komplexität der Handlungsstränge fasziniert und wie Williams ein dichtes Netz webt, in dem am Ende alle Fäden logisch und dramatisch zusammenlaufen. Und seine Liebe zum Völkerbuilding und zur Charakterbildung seiner Darsteller hat mich umgehauen - und tut es jedes Mal wieder, wenn ich die Reihe lese oder höre. Es gibt so viele Figuren, die ich in mein Herz geschlossen habe - Binabik und seine Wölfin ebenso wie Isgrimnur und noch zwei Hände voll anderer. :love:


    Ja, es ist meine absolute Lieblingsreihe, was High Fantasy anbelangt. Ob die Fortsetzung der ersten vier Teile da rankommt, darüber kann man sich sicher streiten. Ich als Fan liebe aber auch die mit ihren kleineren Schwächen. Und freue mich, dass im März und Mai die nächsten zwei Bände auf Deutsch erscheinen.


    Leider konnte mich keine andere Reihe von Tad Williams so fesseln. Weder Shadowmarch, welches ich nach zwei Bänden abgebrochen habe, noch Otherland - das war mal wirklich ausufernd, verwirrend und langatmig. :(


    Ich freue mich immer wieder für die, die Osten Ard ganz neu entdecken dürfen. 8o

    :lesen:





  • Das ist wahrscheinlich so ein bisschen das Problem, ich hab ja auch schon sehr viel High Fantasy gelesen - da kennt man halt einfach viel von dem Setting, ahnt viel voraus; man vergleicht mehr, kaum etwas ist wirklich überraschend, das "Kopfkino" ist viel stärker beeinflußt.

    Da hast Du wohl recht. In der High Fantasy gibt es thematisch ja eher wenig Varianz.

    Ich stelle mir prinzipiell die Frage, was erwarte ich denn, wenn ich zu einem bestimmten Genre greife? Erwarte ich wirklich, dass ALLES neu und überraschend ist? Geht das überhaupt noch? Wenn ich viel in einem Genre gelesen habe, habe ich doch so gut wie jede Konstellation schon mal gehabt. Den jungen Helden ebenso wie den alten Haudegen (die sind ja gerade wieder sehr in), den dummen Helden ebenso wie den makellosen, den häßlichen wie einen Lanzelot-Typ. Oder die Bösewichte. Da gab es doch auch schon alles mal, oder?

    So oder so faszinieren mich die Charaktere, die in verschiedenen Facetten schillern, die gut und böse in sich vereinen. (Josua ohne Hand ist z.B. ein Charakter, der wirklich Tiefgang hat und nicht so ohne weiteres schwarz/weiß ist, finde ich.)

    :lesen: