Guten Morgen,
Im Sinne der guten Vorsätze stecke ich schon mitten in meinem zweiten Monatsbuch. Ich habe zwar gute Meinungen darüber gehört, bin aber doch etwas überrascht, wie flüssig sich dieses Debüt liest.
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt:
Alana Quick ist die beste Schiffsmechanikerin in Heliodor City. Aber Raumschiffe zu reparieren reicht meist nicht um die Rechnungen zu bezahlen. Als die verzweifelte Crew eines Cargoschiffs neben ihrer Werkstatt landet und nach Alanas spiritueller Schwester Nova fragt, versteckt sich Alana als blinder Passagier auf dem Schiff. Vielleicht heuert die Crew sie ja wegen ihres Mutes und ihrer Fähigkeiten für einen langfristigen Job.
Aber die Tangled Axon ist weit mehr als ein gewöhnliches Raumschiff. Der Mechaniker denkt, er sei ein Wolf. Die Pilotin flackert zwischen Existenz und Verschwinden hin und her. Der Kapitän scheint nur blonde Wallemähne, Stiefel und ein großes Ega zu sein... doch Alana kann ihre Augen nicht von ihr lassen. Aber es ist keine Zeit für Romanzen. Nova schwebt in Gefahr und jemand würde alles dafür tun - sogar Planeten zerstören - um sie in seine Hände zu bekommen.
Erste Eindrücke:
Ich habe dieses Buch für den SLW gewählt, weil es sich mit kranken Menschen beschäftigt. Alana leidet an Mel's disease, einer Krankheit, die ihre Muskeln beeinflusst und große Schmerzen bereitet. Ohne ihre Pillen hat sie ihre Hände nicht unter Kontrolle, zittert unaufhörlich, und durchlebt so nebenbei unerträgliche Schmerzen. Als "sky surgeon" ist sie darauf angewiesen, dass Schiffe bei ihr landen und repariert werden müssen. Ihr Einkommen ist also alles andere als sicher und ihr Leben hängt davon ab, dass sie sich die nächste Packung Tabletten leisten kann.
In den reicheren Gegenden des Universums gibt es eine Heilung für ihre Krankheit. Dass der Preis dafür weit über Alanas Möglichkeiten liegt, erklärt sich von selbst...
Jacqueline Koyanagi schreibt spannend und flüssig, schafft es aber gleichzeitig, das erdrückende Gewicht einer Krankheit zu beschreiben ohne dass der Roman deprimierend wird. Alana lässt sich nicht unterkriegen, sondern spart ihr Geld für eine Heilung. Bis dahin beißt sie die Zähne zusammen und nimmt nur die aller nötigsten Tabletten um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Doch die Krankheit ist allgegenwärtig. Jeder, der jemanden mit chronischer Krankheit kennt (oder selbst unter einer solchen leidet), weiß wie schnell so etwas das ganze Leben in Anspruch nehmen kann. Koyanagis Buch ist klar auch ein Kommentar zu Krankenversicherungssystem in den USA. Dass man lebens- und lebensqualitäterhaltende Pillen nicht bekommt, weil sie ein ganzes Monatseinkommen kosten, ist für mich unvorstellbar.
Wenn man aber nicht nur für ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch arbeiten muss, sondern wenn jeder Cent für Schmerztabletten gespart werden muss, sieht das Leben anders aus.
Alana bleibt trotz alledem positiv und lebensbejahend. Die Idee, sich auf dem Schiff Tangled Axon zu verstecken, war nicht schlau, doch sie hat Glück und wird nicht gleich ins schwarze All geworfen. Einige Crewmember habe ich schon kennen gelernt und es reicht zu sagen, dass sie wirklich seltsam sind. Ein bellender Mann, eine Pilotin, deren Körperteile sich immer wieder mal in Luft auflösen...
Nebenbei gefällt mir auch, dass unter den Protagonisten drei dunkelhäutige Menschen und mindestens drei lesbische Charaktere zu finden sind. Das wird bisher wenig kommentiert, es ist halt einfach so. In dieser Version der Zukunft scheint damit auch niemand ein Problem zu haben. Sehr erfrischend.
Ich bin gespannt wie es weitergeht, denn nun kommt der zusätzliche Konflikt zwischen Alana und ihrer Schwester Nova ins Spiel. Warum die zwei sich nicht verstehen, weiß ich noch nicht, aber die Spannung zwischen ihnen ist spürbar. Kurz gesagt: Schon nach wenigen Kapiteln gibt es jede Menge zu entdecken und ich habe 100 Fragen. Ein guter Anfang für ein Buch oder?