04 - Achtes und Neuntes Buch

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  • Hier könnt ihr zu dem oben genannten Bereich schreiben.


    Achtes Buch
    1 Der Gulden, der in ein dürres Blatt verwandelt wurde
    2 Weiteres vom Gulden, der in ein dürres Blatt verwandelt wurde
    3 Zum letzten Male der Gulden, der in ein dürres Blatt verwandelt wurde
    4 Lasciate ogni Speranza
    5 Die Mutter
    6 Drei Männerherzen verschiedenen Schlags


    Neuntes Buch
    1 Fieber
    2 Einäugig, bucklig und hinkend
    3 Taub
    4 Ton und Kristall
    5 Der Schlüssel der roten Pforte

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • In diesem Kapitel fand ich Claude sehr interessant. Seine Liebe äussert sich auf ziemlich derbe Art. Wenn er Esmeralda nicht haben kann, dann soll sie keiner haben. Sogar dem Galgen liefert er sie aus! Die Rettung Esmeraldas durch Quasimodo muss wirklich spektakulär gewesen sein! Meiner Meinung nach könnte Esmeralda etwas mehr Dankbarkeit zeigen. Oder etwas mehr Bestürzung darüber, dass sie unschuldig angeklagt war. Nun ja, ich versteh dieses Mädel nicht... Läuft immer noch ihrem Männe nach und bittet sogar Quasimodo, ihn ihr zu bringen :rollen:

    //Grösser ist doof//

  • Esmeraldas Geschichte ist wirklich tragisch.
    Sie wird der Hexerei angeklagt und soll sterben. Claude lässt sie wissentlich an den Galgen bringen und überlässt sie ihrem Schicksal, weil er sie nicht haben kann.
    Gerettet wird sie von Quasimodo, der alles für sie tut und trotz keinen Dank bekommt. Sein Lied und seine Äußerungen finde ich übrigens sehr schön und vor allem wahr, denn auch die Esmeralda lässt sich von der Schönheit des Hauptmanns beeindrucken. Dass sie ihm nun immer noch nachläuft, finde ich allerdings seltsam. Immerhin hat er keinen Versuch unternommen, mit ihr zu sprechen.


    Die Szene mit Claude fand ich schrecklich.
    Was muss er empfinden, dass er seine gesamte Existenz in Frage stellt wegen Esmeralda? Allerdings ist sein nächtlicher Auftritt mehr als unpassend und sie kann nur froh sein, dass Quasimodo in der Nähe war.

  • Also ist der Priester doch in Esmeralda verliebt! Aber dafür jemanden wegen Eifersucht zu töten ist eine Sache , sie dafür zu bestrafen dann eine andere! Hätte Quasimodo in letzte Minute sie nicht gerettet, dann wäre sie erhängt worden.


    Das Esmeralda immer noch in für Hauptmann schwärmt und im 9. Kapitel immer noch an seine Liebe glaubt, da konnte ich auch nur mit dem Kopf schütteln. ( Das Mädchen neben ihm war bestimmt die Schwester) :vogelzeigen:


    Quasimodo tut mir echt leid, weil Esmeralda sich ja schon irgendwie vor ihm ekelt oder angst hat... Der Arme spürt jede Bewegung und es schmerz ihm noch mehr, dass er so ist wie er ist. Der Arme wünsch sich sogar lieber ein Tier zu sein als ein Zwischending...

  • 8.Buch + Fieber


    Tja, was soll man dazu sagen? Die Prozesse aus der Zeit sind ja hinreichend bekannt und ebenso der darauf reagierende Pöbel :rollen: Interessant finde ich wie emotional Hugo den Mob beschreibt, ohne Sinn und Verstand scheint es einem heute, unzivilisiert, obwohl derartiges in anderen Ländern durchaus noch passiert...
    Geradezu reißerisch empfinde ich das Kapitel "Fieber", irres Lachen, Phantastereien, Haare ausreißen...alles dabei.


    Zitat

    Nicht einen Augenblick kam dabei dem Elenden der Gedanke, ein Ende seiner Qualen im eigenen Tod zu suchen.


    Zitat

    Das gleichmäßige Wiegen des Nachens und das einförmige Rauschen des Bugwassers hatten den Archidiakon schläfrig gemacht.[...]Ein überghroßer Schmerz ermüdet zumeist in dieser Weise den Geist.


    Kein Wunder, dass der feine Herr nach seiner Toberei fix und fertig ist.


    Wie mögen wohl Hugos Zeitgenossen auf dieses Buch reagiert haben?


    Auf jeden Fall wundert es mich nicht, dass es heute noch gelesen wird, der Roman hat alles was Leser auch heute noch gern lesen + einen flüssigen Stil, in den man sich sehr schnell reingelesen hat.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • 9.Buch


    Na ich weiß nicht, irgendwie scheinen mir Esmeralda und Quasimodo als Charaktere ziemlich unausgegoren zu sein...Esmeralda erst naiv, liebreizend, ziemlich sanft dargestellt entpuppt sich als Furie gegenüber Quasimodo, als er ihr den geliebten Phöbus nicht bringen kann, dann, ganz entgegen ihrer vorigen Haltung bedroht sie den Diakon und lacht ihm ins Gesicht. Quasimodo nicht viel besser, erst als tumb beschrieben, mehr Tier als Mensch, ist er plötzlich der Zigeunerin gegenüber der perfekte Gentleman und drückt sich noch dazu sehr gewählt aus, wo doch vorher mehr von Lallen die Rede war :schulterzuck:
    Das scheint mir nicht ganz schlüssig....

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Buch 8


    Nachdem man Esmeralda der Hexerei bezichtigt hat und ihr den Prozess machen wollte, war klar, dass sie nicht unbeschadet daraus hervorgehen kann. Es war damals üblich auch Tiere anzuklagen und ihnen den Prozess zu machen, aber es kommt mir jedes Mal so lächerlich vor, wenn ich davon lese. Die Ziege tat mir fast mehr leid als Esmeralda, deren Verhalten ich für sehr unrealistisch halte.


    Was für eine gequälte Person muss Claude sein, dass er ihr sogar später gesteht an der peinlichen Befragung dabei gewesen zu sein und sich sogar mit dem Messer verletzt zu haben, weil er so darunter litt. Dabei ging mir mal wieder auf, was die Bedeutung des Wortes genau bedeutet. Wie oft verwenden wir heute den Begriff peinlich und meinen damit, dass es uns unangenehm ist. Wie unangenehm müssen erst Spanische Stiefel sein. :sauer:


    Entsetzt war ich über die Unwissenheit des Gerichts über den wahren Zustand von Phöbus. Dem war Esmeraldas Schicksal natürlich egal, sie war nur eine nette Abwechslung, immerhin hatte er eine Regung gezeigt, als er sie im Büßerhemd vor Notre Dame sah. Wenn ich seine Blässe eher der ihm bevorstehenden Befragung durch die edle Lys zuschreibe.


    Einen grandiosen Auftritt hatte dann Quasimodo. Und was hatte ich vor Augen? Tarzan an der Liane schwingend! :redface: Der Pöbel war begeistert. Da sieht man mal wieder, wie schnell sich die Massen beeinflussen lassen.
    Eigentlich frage ich mich schon eine ganze Weile, warum das Buch im Deutschen Der Glöckner von Notre-Dame heißt. Im Grunde ist er doch nur eine Nebenfigur.


  • Eigentlich frage ich mich schon eine ganze Weile, warum das Buch im Deutschen Der Glöckner von Notre-Dame heißt. Im Grunde ist er doch nur eine Nebenfigur.


    Das frage ich mich öfters. :breitgrins:

  • Das Esmeralda wegen angeblicher Hexerei angeklagt wurde und ihr unter Folter ein falsches Geständnis entlockt wurde, finde ich schrecklich, gerade deshalb hätte sie sich gegenüber Quasimodo etwas dankbarer zeigen können, im Gegenteil, sie schmachtet noch immer Phöbus hinterher und ist dann noch auf ihren Retter sauer, weil er ihn nicht zu ihr bringen konnte und versucht noch, so weit es geht, Quasimodo zu meiden.


    Claude wird mir immer unheimlicher, er scheint sich ja schon sehr nach seiner Angebeteten zu verzehren und wenn er sie schon nicht haben kann, soll sie keiner haben. Erst versucht er sie an den Galgen zu bringen und dann verübt er einen Mordanschlag auf sie, und wieder war Quasimod rechtzeitig zur Stelle, denn ansonsten hätte es wieder böse für Esmeralda ausgeschaut. Aber dass Quasimodo nach diesem Mordversuch Frollo immer noch so ergeben ist, hätte ich nicht gedacht, gut, der Erzdechant ist die einzige Bezugsperson für ihn, aber trotzdem über soetwas einfach hinwegsehen?



    Das Esmeralda immer noch in für Hauptmann schwärmt und im 9. Kapitel immer noch an seine Liebe glaubt, da konnte ich auch nur mit dem Kopf schütteln. ( Das Mädchen neben ihm war bestimmt die Schwester) :vogelzeigen:


    Ja, das dachte ich auch, Esmeralda scheint schon wirklich sehr hinter dem Mond zu leben, wobei man ihr ja eigentlich mehr Verstand zutrauen könnte, nach dem Leben, was sie bisher geführt hat.


    Das frage ich mich öfters. :breitgrins:


    Tja, viele deutsche Übersetzer nehmen es nicht so genau, mit der genauen Übersetzung des Titels, ist ja heute teilweise auch noch so :breitgrins:

  • Wikipedia sagt


    Zitat

    1831 publizierte er eines seiner erfolgreichsten Werke, den 1482 spielenden Roman Notre Dame de Paris, dessen zentrale Figuren und Handlungsstränge sich um die Kathedrale gruppieren und ein Bild vom spätmittelalterlichen Paris entwerfen sollen (weshalb der gängige deutsche Titel „Der Glöckner von Notre-Dame“ nicht recht zutreffend ist)


    Ich vermute mal, dass der deutsche Titel einfach mehr Leser locken soll(te). Eine missgestaltete "Kreatur" ist einfach interessanter als ein ein Bauwerk :zwinker:
    Wobei ich mir, ehrlich gesagt, mehr von beidem gewünscht hätte...

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ja, das dachte ich auch, Esmeralda scheint schon wirklich sehr hinter dem Mond zu leben, wobei man ihr ja eigentlich mehr Verstand zutrauen könnte, nach dem Leben, was sie bisher geführt hat.


    Ich weiß nicht, warum Hugo Esmeralda und auch Gringoire so naiv und weltfremd hinstellt, obwohl sie doch kein weltabgeschiedenes, wohlbehütetes Leben führten. Die einzige Figur, die ich als glaubhaft und auch interessant empfinde, ist Claude Frollo.

  • Ich weiß nicht, warum Hugo Esmeralda und auch Gringoire so naiv und weltfremd hinstellt, obwohl sie doch kein weltabgeschiedenes, wohlbehütetes Leben führten. Die einzige Figur, die ich als glaubhaft und auch interessant empfinde, ist Claude Frollo.


    Wenn du ein Nachwort hast und einiges von dem drinnen steht, was bei mir drinnen steht, werden ein paar deiner Fragen beantwortet werden. :zwinker:


  • Eigentlich frage ich mich schon eine ganze Weile, warum das Buch im Deutschen Der Glöckner von Notre-Dame heißt. Im Grunde ist er doch nur eine Nebenfigur.


    Gute Frage! Ich dachte eigentlich auch die Handlung sich mehr , um ihn handeln würde. Bin deswegen auch etwas enttäuscht.

  • Gute Frage! Ich dachte eigentlich auch die Handlung sich mehr , um ihn handeln würde. Bin deswegen auch etwas enttäuscht.


    Geht mir auch so. Anfangs bin ich auch davon ausgegangen, dass wir uns mehr mit Quasimodo beschäftigen werden. Ehrlich gesagt, wäre mir das auch lieber gewesen. Quasimodo mochte ich mehr als Esmeralda.

    //Grösser ist doof//

  • Ich befürchte, dass es an der Disney-Verfilmung liegt, dass ihr alle etwas anderes erwartet habt?! Wie gesagt, ich erinnere mich daran überhaupt nicht und habe auch nicht allzu viel erwartet.


  • Ich befürchte, dass es an der Disney-Verfilmung liegt, dass ihr alle etwas anderes erwartet habt?! Wie gesagt, ich erinnere mich daran überhaupt nicht und habe auch nicht allzu viel erwartet.


    Ich kenne den Disney-Film nicht :zwinker: Mehr erwartet habe ich eher durch den Original-Titel und aus dem vielleicht unsinnigen Grund, dass es ein Klassiker ist.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Buch 9


    Claude Frollos Gedankengänge im Kapitel Fieber waren gut beschrieben. Seine Schlussfolgerungen seiner Bildung entsprechend. Er erkannte das Übel von dem alles ausging sehr gut, nur nicht, dass sein übermässiger Egoismus Schuld an allem hatte, das wollte er nicht wirklich wahr haben. Genau so wenig, dass wahre Liebe auch Verzicht bedeuten kann. Bei ihm waren es eher ausgeprägte, nicht unterdrückbare Hormonschübe.


    Mich wunderte, dass es so lange dauerte bis Claude von der Anwesenheit Esmeraldas Kenntnis hatte. So banale Sachen, wie woher das Fressen für die Ziege kam und so fort, verlange ich schon gar nicht mehr zu wissen. Das hat sicher der Hausboy Quasimodo übernommen.
    Dieser hat ja einen enormen Entwicklungsschub durchgemacht. Feinfühlig, zurückhaltend, wo hat er das nur alles plötzlich gelernt. Sicher nicht von Claude, der Frauen als nötiges Übel ansah. Quasimodos Verhalten erschien mir eher derb oder unterschwellig agressiv. Dass er dem Mädchen gegenüber scheu sein könnte, ist glaubwürdiger.
    Aber eben nicht, dass er es ihr verbal zu auszudrücken weiß.


    Bei der Szene mit dem Zweikampf zwischen Claude und Quasimodo musste ich an dessen Worte gegenüber Esmeralda denken, als er meinte, es wäre besser er wäre ein Tier und nicht Mensch. Claude gegenüber ist er das. Wie ein geschlagener Hund zieht er sich zurück, obwohl sein Herr dem Mädchen auf eine Art zu Leibe rückt, die für einen Mann seiner Stellung nicht zulässig ist.


    Ich hoffe ja wirklich, dass das Nachwort mir einige Fragen beantwortet, da ich mit der Figur der Esmeralda so gar nicht klar kam in diesem Abschnitt. Ihr Getue um diesen Phöbus würde ich mehr von einer Fleur-de-Lys erwarten, während ich ihr ungehaltenes Gebahren gegenüber Quasimodo, als dieser unfähig war den Herrn zu einem Besuch zu nötigen, ihrer angemessener finde. Die Agressivität gegenüber Claude war ja mal ganz was neues. Ja, das passt zu dem Bild, das ich von einer jungen Frau mit ihrem Hintergrund hätte. Ich frage mich eigentlich von Anfang an, wie sie zu diesem seltsamen Gelübde kam mit ihrem Talisman oder was das ist, was ihr um den Hals hängt. Ich glaube schon fast, dass in dem Säckchen der zweite rosa Babyschuh steckt. Aber warum hat sie den eigentlich? Warum sollten den die Zigeuner nicht weggeworfen haben. Oder ihr gar eingeredet haben, dass sie ihre Eltern wiederfindet, wenn sie dies oder das nicht tut. Und wenn ich noch oft von diesem Schmollmündchen lesen muss, bekomme ich Zustände. :rollen:

  • Keine Sorge, das "Mäulchen" taucht nicht mehr allzu oft auf :breitgrins:


    Zitat

    Claude Frollos Gedankengänge im Kapitel Fieber waren gut beschrieben. Seine Schlussfolgerungen seiner Bildung entsprechend. Er erkannte das Übel von dem alles ausging sehr gut, nur nicht, dass sein übermässiger Egoismus Schuld an allem hatte, das wollte er nicht wirklich wahr haben. Genau so wenig, dass wahre Liebe auch Verzicht bedeuten kann. Bei ihm waren es eher ausgeprägte, nicht unterdrückbare Hormonschübe.


    Vermutlich weil es nie gelernt hat? Am Anfang klang es ja so, als wäre er relativ früh von zu Hause weg und hat überhaupt erst etwas für jemanden empfunden als er Johannes/Jean aus seinem Elternhaus holte.


    Deine Gedanken dazu denken sich so ziemlich mit meinen :winken:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”


  • Vermutlich weil es nie gelernt hat? Am Anfang klang es ja so, als wäre er relativ früh von zu Hause weg und hat überhaupt erst etwas für jemanden empfunden als er Johannes/Jean aus seinem Elternhaus holte.


    Deine Gedanken dazu denken sich so ziemlich mit meinen :winken:


    Stimmt! Er ist bereits sehr früh in diese Klosterschule gegeben worden. Wahrscheinlich hatte er ab da keinen größeren Kontakt mehr zu Frauen.


    Beim Nachlesen deiner Beiträge merkte ich, dass wir ziemlich gleicher Meinung sind. Ich weiß nicht, was ich genau erwartete, aber nicht dies. Ich habe nun nicht das Problem mit diesem Disney-Film, wie einige andere, da ich ihn nie gesehen habe. Ich kenne nur die alte Version, die, wenn ich mich recht erinnere, recht gut den Ablauf und die Bilder des Buches wiedergab. Da es mein erstes Buch von Hugo ist, habe ich auch keine Vergleichsmöglichkeit.