Andreas Laudan - "Das blaue Leuchten"

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  • •Taschenbuch: 416 Seiten
    •Verlag: rororo (1. März 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3499267195
    •ISBN-13: 978-3499267192


    Inhaltsangabe:


    Ein geheimnisvolles Licht, eine Geschichte aus uralter Zeit. Im Odenwald wird eine Höhle entdeckt. Sehr schnell gerät sie ins Visier fanatischer Schatzsucher. Doch welch tödliche Gefahr wirklich tief im Inneren der Erde lauert, ahnen sie nicht. Bald sitzen die Abenteurer in der Falle. Nur eine kann sie retten: Tia ist Höhlenforscherin, eine der besten - und sie ist blind. Zusammen mit ihrem Assistenten Leon stößt sie ins Unbekannte vor. Bis eine gewaltige Explosion das Höhlensystem erschüttert. Der Rückweg ist abgeschnitten ...


    Autoreninfo:


    Andreas Laudan, geboren 1967 in Lüneburg, ist promovierter Musikwissenschaftler. Neben der Musik hat er sich auch begeistert mit Philosophie, Psychologie, Geschichte und Naturwissenschaften beschäftigt. Das Romanschreiben erlaubt es ihm, seine vielfältigen Interessen gleichzeitig zu verfolgen und sein großes Wissen unterhaltsam umzusetzen.


    Meine Meinung:


    Titel: Tia und das blaue Leuchten


    "Das blaue Leuchten" ist nach "Das Geflecht" bereits der zweite Teil über die blinde Höhlenforscherin Tia Traveen.


    Dieses Mal soll Tia zusammen mit ihrem Kollegen Leon eine Höhle erforschen, aus der ein ominöses blaues Licht heraus strahlt. Wodurch entsteht das Leuchten und vor allem hat es eine Bedeutung? Kaum sind unsere Höhlenforscher in die Höhle eingestiegen passiert es: eine Explosion lässt Teile der Höhle einstürzen und unsere beiden sind plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten. Gibt es einen Weg nach draußen? Und vor allem: warum hatten so viele Leute plötzlich Interesse an genau dieser Höhle? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn die Luft wird knapp…


    Die gesamte Handlung des Thrillers spielt an nahezu einem Tag. Die Ereignisse werden aus den unterschiedlichsten Perspektiven geschildert, denn der Leser darf nahezu jeden handelnden Protagonisten mal bei Seite stehen. Zudem treffen wir auf alte Bekannte wie etwa Tias Vater Jürgen oder die Journalistin Carolin Frey.


    Am faszinierendsten fand ich mal wieder die blinde Tia und ihre Möglichkeiten sich zu orientieren, auch ohne etwas sehen zu können. Auch wenn die Handlung sich "nur" über einen Tag erstreckt, bleibt der Thriller stets spannend auf hohem Niveau. Glaubte man beim Lesen, dass es nicht mehr dramatischer werden könne, wurde man eines besseren belehrt.


    Andreas Laudan weiß mit einfachen Worten zu fesseln. Er verknüpft geschickt Fachwissen mit der Romanhandlung, so dass der Leser auch noch etwas über das Thema Höhlenforschung lernen kann ohne dabei überfordert/ überfrachtet zu werden.


    Der Thriller konnte mich über weite Strecken fesseln und die Mehrzahl der Protagonisten war gut gezeichnet, so dass man sich in diese hineinversetzen konnte und deren Handeln nachvollziehbar war.


    "Das blaue Leuchten" kann man in meinen Augen auch gut lesen und verstehen ohne den Vorgängerband zu kennen. Ich habe zwar "Das Geflecht" gelesen, aber das ist schon so lange her, dass ich davon nicht mehr allzu viel wusste.


    Gern würde ich auch einen weiteren Band über diese besondere Höhlenforscherin lesen wollen.


    Fazit: Wer Spannung liebt, der wird dieses Buch mögen. Ich kann es empfehlen, Unterhaltung, die unter die Erde führt...


    Bewertung: 4ratten


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  • In der Nähe der Stadt Lochberg wird durch Zufall ein unbekanntes Höhlensystem entdeckt. Der Stadtrat bittet die bekannte Speläologin Tia Traveen und ihren Partner Leon darum, das Höhlensystem zu erkunden. Was keiner weiß: in der Höhle befinden sich bereits Kim und Philipp, die aufgrund eines geheimnisvollen blauen Leuchtens überzeugt sind, daß sich dort ein Schatz befindet. Als Tia mit Leon und dem Polizisten Jan Möller auf die beiden Schatzsucher trifft, kommt es zu einer Explosion in der Höhle, die ihnen den Rückweg abschneidet.


    Meine Meinung:
    Da ich im Odenwald lebe, war dieses Buch für mich Pflichtlektüre – zumal mir der erste Band „Das Geflecht“ bereits sehr gut gefallen hat. Auch diesmal sind die Abenteuer unter und über der Erde spannend und packend geschrieben. Ich stelle es mir als Autor gar nicht so einfach vor, sich immer neue Abenteuer unter der Erde auszudenken, da der Handlungsspielraum in Höhlen doch recht begrenzt ist – aber Andreas Laudan hat das mit Bravour gemeistert, indem er auch diesmal wieder Themen und Tatsachen einfliessen läßt, die mir bisher gar nicht bekannt waren.


    Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog von 1937, mit dem mich das Buch direkt in seinen Bann gezogen hat. In dem Prolog findet ein Schatz Erwähnung, dem Jahrzehnte später Philipp und seine Freundin Kim hinterherjagen. Woher wissen die beiden jungen Menschen von dem Schatz? Gibt es ihn wirklich? Was hat es mit dem blauen Leuchten auf sich, dem nachgesagt wird, daß es auf verborgene Schätze hindeutet?
    Tia und Leon ahnen nichts von dem vermeintlichen Schatz und von den Gefahren, die in der Höhle auf sie warten.
    Und wieder schafft es der Autor in Situationen, in denen ich gedacht habe, es kann nicht mehr schlimmer kommen, noch eine Steigerung aufzusetzen.


    Tia Traveen zeigt in der Höhle wieder, daß sie ein Vollprofi ist, die sich mit dem Klicklaut-Verfahren nach David Kish problemlos in geschlossenen Räumen zurechtfindet. Während sie mir im ersten Band manchmal fast zu perfekt erschien, stösst sie diesmal häufiger an ihre körperlichen und geistigen Grenzen. Und auch in ihrer Beziehung zu Leon hat sich leider nicht viel getan, auch wenn ich am Ende des ersten Buches auf mehr gehofft hatte; sie hat weiterhin ein Problem, Nähe zuzulassen. Ausgerechnet, als sie in der Höhle eingesperrt sind, sieht sie sich mit diesem Problem konfrontiert.


    Leon leidet unter der Situation, daß Tia in ihm weiterhin nur einen sehr guten Freund sieht, während er viel mehr für sie empfindet. Auch er kommt in der Höhle an einem Punkt, an dem er zweifelt und Schwäche zeigt.


    Das Pärchen Kim und Philipp sind hinter dem Schatz her, mit dem sie sich die Erfüllung ihrer Lebensträume vorstellen. Während sich Philipp regelrecht fanatisch und skrupellos auf die Suche macht, kommen Kim Zweifel, wieviel Opfer sie bereit ist zu bringen, um in den Besitz des Schatzes zu kommen.


    Ganz besonders erfreut war ich darüber, daß wir die Journalistin Carolin Frey wiedertreffen, die inzwischen eine liebgewonnene Freundin von Tia und Leon geworden ist. Und es schadet immer nichts, wenn noch jemand über Tage die Augen offen hält, während die Höhlenforscher bei der Arbeit sind. Unterstützt wird sie dabei durch den sympathischen Lochberger Stadtrat Eckard Dahms.


    Ein weitere Figur hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn er nur eine kleine, aber entscheidende Rolle gespielt hat: ein Feuersalamander.


    Da mir auch das zweite spannende Abenteuer von Tia und Leon sehr gut gefallen hat, hoffe ich sehr, daß es noch weitere Bücher mit den beiden sympathischen Protagonisten geben wird.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Immer wieder wird im Odenwald ein blaues Leuchten beobachtet. Ein paar junge Schatzsucher machen sich auf die Suche nach dem Ursprung und stoßen auf eine Höhle. Philipp ist fest davon überzeugt, dass am Grunde dieser Höhle ein gigantischer Schatz verborgen sein muss, der größte der deutschen Geschichte!Während er und seine Freundin Kim sich heimlich in die Höhle schleichen, bittet der Stadtrat die bekannte blinde Höhlenforscherin Tia Traveen um Hilfe bei der Erforschung der bislang unbekannten Höhle. Gemeinsam mit ihrem Partner Leon und dem jungen Polizisten Jan macht sie sich ebenfalls auf den Weg hinab ins Dunkle.


    Schon den ersten Band um die blinde Höhlenforscherin „Das Geflecht“ hatte ich vor einiger Zeit gelesen und voller Spannung verschlungen. Dementsprechend neugierig war ich auf diesen zweiten Teil.


    Autor Andreas Laudan gelingt auch hier wieder eine äußerst spannende Geschichte. Verknüpft sowohl mit der deutschen Geschichte als auch mit dem äußerst aktuellen Thema der Erdgasförderung durch Fracking entwickelt sich hier eine Schatzsuche ganz besonderer Natur.


    Im ersten Band war mir Tia teilweise fast zu perfekt, das habe ich hier wieder ähnlich empfunden. Ihre Fähigkeiten, sich in praktisch jeder Umgebung zurechtzufinden, sind äußerst faszinierend. Umso mehr, als das keine Fiktion ist und die Methode der Ortung durch Zungenschnalzen tatsächlich von blinden Menschen angewandt wird. Einzig im zwischenmenschlichen Bereich ist Tia ziemlich hilfreich. So tut sie sich immer noch äußerst schwer damit, eine Annäherung ihres langjährigen Freundes und Partners Leon zuzulassen. Der schon lange in sie verliebte Leon konnte einem streckenweise wirklich leid tun, aber ich bin ganz zuversichtlich, dass die beiden das noch hinbekommen werden.


    Ich hoffe sehr, dass wir bald weitere Abenteuer mit Tia und Leon erleben dürfen und bin gespannt, wohin es die beiden als nächstes verschlägt – der Ausflug in den Odenwald war auch jeden Fall eine äußerst spannende und lehrreiche Lektüre!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Inhalt:
    Ein blaues Leuchten über einer Höhle im Odenwald bringt Schatzsucher auf den Plan, denn nach einem Mythos soll ein blaues Leuchten auf einen großen Schatz hinweisen. Doch die unerforschte Höhle birgt Gefahren und schon bald sitzen die ersten Schatzsucher fest. Hier kann nur noch Tia Traveen, eine der besten Höhlenforscherinnen und blind – helfen. Gemeinsam mit ihrem Assistenten Leo steigt sie hinab ins Unbekannte. Als eine Explosion die Höhle erschüttert, sitzen alle fest – verschüttet und ohne Rückweg. Ob es Tia gelingt, alle heil an die Oberfläche zurückzubringen?


    Meine Meinung:
    Dies ist das zweite Abenteuer um die blinde Höhlenforscherin Tia Traveen. Andreas Laudan ist mir aber nicht nur durch den ersten Teil – Das Geflecht – bekannt, sondern auch schon durch seine beiden vorigen Bücher: den Krimi ‚Das weiße Mädchen‘ und den Zukunftsthriller ‚Pharmakos‘. Gerade ‚Pharmakos‘ konnte mich überzeugen, auch wenn ich vermute, dass dies nicht Laudans bestverkauftes Buch ist. Doch bevor ich anfange, gehe ich gleich mal ans Ende des Buches. Herr Laudan hat hier am Ende einen „Wahr ist / Fiktiv hingegen ist“ Epilog eingebaut, in der er die Themen seines Buches in Realität und Fantasie aufteilt. Das ist eine wirklich schöne Sache – so lernt man auch noch was bei einem Thriller. ;)


    Andreas Laudans Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er vergibt sich nicht in unnötige Beschreibungen, doch es gelingt ihm, Gesteinformationen so zu schildern, dass sogar ich das verstehe und mir so die Situation besser vorstellen kann. Das Buch ist in vier Teile thematisch passend aufgeteilt und wird aus mehreren Perspektiven erzählt – meist aber von Tia, Leo und Carolin.


    Tia Traveen ist eine ungewöhnliche, aber durchaus glaubhafte Protagonistin. Erst denkt man vielleicht Höhlenforscherin und blind – kann das funktionieren? Ja, das kann es. Höhlen sind ja von grundauf nicht sonderlich beleuchtet, um nicht zu sagen, schlicht und einfach dunkel. Für Tia keine Umstellung, doch natürlich gibt es hier Ecken, Kanten, Abgründe, etc. Tia orientiert sich hier mit einer Methode zur Echo-Orientierung durch Zungenschnalzen. Diese Methode gibt es tatsächlich und es gibt Absolventen, die mit dieser Methode sogar Rad fahren können (kann man unter ‚Wahr ist‘ nachlesen). Ansonsten ist Tia eine neugierige, aber umsichtige Höhlenforscherin, die schon seit Ewigkeiten an ihrer Dissertation schreibt und zusammen mit ihrem Assistenten Leo lebt.


    Leo ist der zweite Protagonist und Tias treuer Begleiter. Er ist seit dem ersten Moment in Tia verliebt und Tia ‚sieht‘ das einfach nicht. Für sie ist Liebe sowieso etwas Seltsames und so lebt sie neben dem schmachtenden Leo und bemerkt seine Gefühle nicht. Nichtsdestotrotz ist Leo auch in den Höhlen ein Begleiter für Tia und sie kann sich hundertprozentig auf ihn verlassen.
    Die dritte Protagonistin ist Carolin. Sie ist schon im ersten Teil als Journalistin vertreten. Auch hier ist sie wieder ‚schnüfflerisch‘ tätig, auch wenn sie jetzt freischaffend ist. Sie ist nicht in der Höhle, sondern in Lochberg, dem Ort am nächsten zur Höhle.


    Die Handlung ist in zwei Teile aufgeteilt – wir haben auf der einen Seite die Vorgänge in der Höhle und zum anderen Carolin in Lochberg. Am Anfang sieht es nach einer relativ leichten Rettung aus der Höhle aus, doch als eine Explosion stattfindet, wird der Höhleneingang verschüttet. Die Explosion hat noch einen Nebeneffekt, der den Sauerstoff in der Höhle knapp werden lässt und die Spannung zusätzlich erhöht. Ich kann und will hier nicht zu viel erzählen, doch es gibt noch einige überraschende Wendungen und Vorkommnisse. Carolin ist die einzige Verbindung außen, doch es dauert eine Weile und eines Kniffs von Tia, bis sie entdeckt, dass Tia und die anderen in der Höhle feststecken. Wenn man dann denkt, die Geschichte ist zu Ende, sind noch einige Seiten übrig und dem Autor gelingt es, hier noch einen weiteren spannenden Höhepunkt einzubauen.


    Fazit:
    Der etwas andere Thriller: eine blinde Höhlenforscherin, Schatzsucher und eine Spur in die Vergangenheit. Die Mischung ist ungewöhnlich und aufregend. Ich hatte wieder ein spannendes Lesevergnügen mit Tia, Leo und Carolin. Ich bin gespannt, ob der Autor die Serie weiterverfolgt und was er sich in einem nächsten Teil einfallen lässt.


    5ratten

    Grüßle, Christina