Diana Menschig - So finster, so kalt

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    Kurzbeschreibung
    Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.
    _______________


    Ich hab es mal unter Krimi/Thriller eingeordnet, da ich noch nicht weiß, wie fantastisch es wird - wer das gemeinsam mit anderen Lesern und der Autorin herausfinden möchte, kann sich zu unserer Leserunde ab 18. April anmelden - noch kann man sich auch für ein Freiexemplar bewerben!

    LG, Dani


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  • Was geschah wirklich im Kusperhäuschen?


    Die Hamburger Anwältin Merle Hänssler leidet neuerdings an schlimmen Alpträumen. Zudem erhält sie die Nachricht, daß ihre Großmutter, die in einem alten und einsam gelegenen Haus im Schwarzwald lebte, gestorben ist. Als sie zur Beerdigung nach Steinberg reist, entdeckt sie im Nachlass ihrer Oma ein Dokument, das die mysteriöse Geschichte eines gewissen Hans und seiner Pflegeschwester Greta zu Beginn des 17. Jahrhunderts erzählt, der in dem Haus gelebt hat. Hans' Geschichte erzählt davon, wie er von einem Dämon besessen ist. Kurz darauf verschwinden die ersten Kinder in Steinberg und Merle fragt sich, ob es einen Zusammenhang zwischen den damaligen und den heutigen Ereignissen gibt – und welche Rolle dabei der Verbotene Garten des alten Hauses spielt?


    Meine Meinung:
    Als Gute-Nacht-Lektüre würde ich dieses Buch nicht unbedingt empfehlen, es eignet sich eher dazu, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, so spannend und gruselig ist dieser neue Roman von Diana Menschig. Normalerweise mag ich keine Horror-Romane, weil sie mir zu abstrus sind, aber hier sind die Horror-Elemente so dezent angebracht, daß ich die Gänsehaut als wohlig-spannend empfunden habe.


    Den Beginn des Romans ziert ein Auszug aus dem deutschen Volklied „Hänsel und Gretel gingen in den Wald“ und dem Leser dämmert hier bereits, daß das berühmte Grimm-Märchen eine größere Rolle spielen wird. Aber nicht nur dieses Märchen ist bedeutend für die Handlung, auch Elemente von anderen Märchen tauchen auf und werden gekonnt eingeflochten. Dabei werden jedoch die gängigen Vorstellungen von Gut und Böse ausgehebelt, so daß ich mir sehr unsicher war, welcher Charakter die ihm im Märchen zugewiesene Rolle tatsächlich spielt.
    Die grafische Darstellung der Kapitelüberschriften hat mir übrigens sehr gut gefallen und passen perfekt zu dem Buch.


    Die vielschichtig dargestellten Figuren waren für mich häufig nicht vorhersehbar, ihre Motivation schwer einzuschätzen. Merle, eine erfolgreiche Anwältin in Hamburg, war mir sehr sympathisch, gleichzeitig tat sie mir leid, weil sie seit zwei Wochen an diesen unheimlichen Alpträumen leidet. Ist es ein Zufall, daß ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ihre Oma Mago stirbt? Merles Vater befindet sich zu dem Zeitpunkt mit dem Wohnmobil in Kanada und ist telefonisch nur schwer zu erreichen, daher kehrt sie alleine nach Steinberg und in das alte Häuschen ihrer Oma zurück. Während für Merle das Häuschen für Heimeligkeit und Sicherheit steht, empfand ich als Leser das Haus mit seinem Verbotenen Garten eher bedrohlich, außerdem scheint das Haus selbst zu entscheiden, wen es über seine Schwelle läßt und wen nicht.


    Wegen Hans' Geschichte sucht sich Merle Unterstützung bei Dr. Jakob Wolff, einem Germanisten und Märchenforscher aus Freiburg, der schnell bereit ist, ihr zu helfen. Vielleicht zu schnell? Jakob ist zwar sympathisch, aber manche Handlungen von ihm lassen nicht nur Merle mißtrauisch werden. Ist er vielleicht der böse Wolf(f)?


    Die Abschnitte um Merle und Jakob werden immer wieder durch die Geschichte von Hans unterbrochen: sie ist schaurig und könnte vielleicht die Grundlage für das Märchen „Hänsel und Gretel“ dargestellt haben. Diesem möglichen Zusammenhang möchte Jakob auf die Spur kommen.


    Das Ende des Buches konnte mich überzeugen, die Lösung liegt wiederum in den Märchen verborgen. Die wichtigsten Fragen werden beantwortet, ein paar Fragezeichen bleiben noch übrig, was ich aber gut und realistisch finde, denn ein mysteriöses Geschehen, das die Jahrhunderte überdauert, kann nicht vollständig aufgelöst werden.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Merle Hänssler lebt in Hamburg und arbeitet als Anwältin. Seit einiger Zeit quälen sie nachts schreckliche Alpträume. Zuerst schiebt sie sie auf beruflichen Stress, doch dann stirbt ihre Großmutter und Merle kehrt zurück in ihre Heimat, den Schwarzwald. Dort, in einem kleinen Dorf, hat ihre Oma Mago gelebt, in einem kleinen Häuschen mitten im Wald. Merle hat dort ihre Kindheit verbracht und den Ort und das Haus immer geliebt. Im Nachlass ihrer Großmutter findet sie ein altes Dokument, angeblich aufgezeichnet von einem Mönch im 17. Jahrhundert, der darin die Geschichte eines Mannes namens Hans beschreibt. Hans war Sohn eines Holzfällers und eines Tages brachte der Vater ein verstörtes, stummes kleines Mädchen aus dem Wald mit nach Hause. Hans kümmerte sich um die Kleine und entlockte ihr ihren Namen: Greta. Doch was genau hatte es mit diesem Mädchen auf sich? Die Geschichte von Hans wird immer unheimlicher.


    Und nun scheinen sich die Ereignisse von damals zu wiederholen, im Dorf verschwinden mehrere kleine Kinder. Haben sie sich nur verlaufen oder ist ihnen etwas Schlimmes zugestoßen? Was hat Oma Magos „verbotener Garten“ damit zu tun, was verbirgt sich hinter der Mauer?


    Merle bittet einen Freiburger Historiker um Hilfe bei der Analyse der Aufzeichnungen über Hans. Schnell ist Jakob Wolff fasziniert von der Geschichte, doch kann Merle ihm wirklich trauen?


    Eine Geschichte wie ein Märchen! Geschickt verknüpft Autorin Diana Menschig Motive aus bekannten Märchen – allen voran natürlich „Hänsel und Gretel“, aber auch andere – mit einer spannenden Geschichte im Hier und Jetzt. Zum einen erfährt der Leser nach und nach mehr über das damalige Schicksal von Hans, zum anderen wird die Geschichte in der Gegenwart rund um Merle erzählt. Das verbindende Element kristallisiert sich dabei schnell heraus: das Häuschen im Wald.


    Ich bin oft skeptisch gegenüber Grusel/Horrorgeschichten, die in unserer realen Welt spielen. Es ist eine Gratwanderung, wieviel logische, nachvollziehbare Aufklärung am Ende stehen muss und wieviel mystisch offengelassen bzw. der Phantasie der Leser überlassen werden kann. In diesem Buch ist die Balance ganz gut getroffen, es bleibt zwar ein paar Dinge unerklärt, der Leser muss einiges als gegeben hinnehmen, aber insgesamt finde ich das Ende durchaus gelungen und vor allem die Geschichte bis dahin fand ich sehr spannend, auf unterschwellige Art bedrohlich, gruselig und daher absolut fesselnd!


    Ein Buch für dunkle Wintertage und entsprechende Gruselstimmung – oder vielleicht für einen Schwarzwaldurlaub?

    4ratten

    LG, Dani


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  • Meine Meinung:
    Ich habe eine Schwäche für eher düster Bücher, die sich mit Märchen Thematiken beschäftigen. Daher war Diana Menschigs Roman für mich natürlich perfekt *g* Sie baut eine schöne Atmosphäre auf und gerade das Vermischen von Realität und unheimlichen Elementen hat mir gut gefallen. Vor allem die Frage ob die Hauptfigur langsam anfängt durchzudrehen oder doch etwas mehr dahinter steckt, das war für mich glaubwürdig dargestellt und hat auch den Leser länger im unklaren gelassen was es nun wirklich damit auf sich hat. Dadurch wurde eine gelungene Spannung aufgebaut.
    Für meinen Geschmack hätte es zwar die romantischen Elemente weniger gebraucht, aber das ist eher persönliche Präferenz und hat daher nicht so viel mit dem Erzählstil zu tun - und der ist mir dann doch etwas wichtiger. :zwinker:


    Ich habe das Lesen jedenfalls sehr genossen und hätte noch Stundenlang darin schmökern können. Ich bin regelrecht in der Handlung versunken und gerade das ist für mich immer ein Indiz für ein wirklich gutes Buch!
    Von mir daher nur ein klitzekleiner Abstrich (die Romantik war für mich einfach nicht nötig) 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich habe dieses Buch gestern beendet und Ansich hat es mir recht gut gefallen......aber....


    Irgendwie ist vieles unerklärt geblieben oder ich hab es nicht verstanden.


    Was hat es zum Beispiel mit den Lebkuchen auf sich? Warum wurden die in einem geheim Versteck für die Kinder aufbewahrt? Und warum überhaupt gebacken?
    Genauso unverständlich ist mir die Sache mit dem Polizist Felix und seinem holzstapel. Was sollte das?

  • Wir hatten eine spannende [url=http://www.leserunden.de/index.php/board,734.0.html]Leserunde[/url] mit der Autorin. Vielleicht magst du darin mal stöbern?

    LG, Dani


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  • Meine Meinung
    Die Idee der Geschichte hat mir ganz gut gefallen, der Erzählstil auch. Ansich hat mir das Buch Spass gemacht, die Atmosphäre kam sehr gut rüber, die Lovestory passte ganz gut dazu , aber......


    Ich fand vieles darin unschlüssig und zum Ende nicht aufgeklärt. Ich habe zwar in die Leserunde geschaut und dort die eine oder andere Antwort bekommen aber meiner Meinung nach ist das nicht befriedigend. Ich habe nichts gegen offene enden wo sich jeder selbst seine Gedanken zu machen kann oder muss, aber hier ist mir das deutlich zuviel. Und es macht keinen Spass wenn ich erst woanders lesen muss was die Autorin meinte und sagen wollte und das nicht bei einer Textstelle sondern bei mehreren.
    Nach dem ich es habe eine ganze Weile sacken lassen und dabei immer mal wieder drüber nach gedacht habe, bleibt mir ein fader Nachgeschmack und ich bin ein wenig enttäuscht.

  • Inhalt: Nach dem Tod von Merles Großmutter Mago passieren seltsame Dinge: Kinder verschwinden, Magos Haus scheint ein Eigenleben zu führen und dann sind da noch die Alpträume, die Merle plagen. Sie macht sich gemeinsam mit dem Germanisten Jakob Wolff auf die Spurensuche in ihre eigene Vergangenheit und fördert dabei Unheimliches zu Tage....


    Meinung: Ich fand die Geschichte um Merle, Mago, Hans und Greta von der ersten Seite an spannend. Es entwickelte sich bald nach dem Prolog eine unheimliche düstere Atmosphäre, die mich gefangen nahm und nicht wieder loslassen wollte. Am besten haben mir die "Einblenden" aus der Vergangenheit und der kontinuirliche Aufbau des Horrors gefallen. Am Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, die Seiten blätterten sich fast wie von Selbst um. Auch die Verwendung vieler verschiedener Märchenmotive hat mir gefallen.
    Ich habe inhaltlich nichts zu bemängeln, alles löste sich zufriedenstellend auf. Auch die Sprache fand ich angemessen, sie war modern und dabei keinesfalls schwülstig oder ausschweifend.


    5ratten


    Edit: Rattenzahl korrigiert.

    Einmal editiert, zuletzt von Lykantrophin ()

  • Am besten haben mir die "Einblenden" aus der Vergangenheit und der kontinuirliche Aufbau des Horrors gefallen. Am Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, die Seiten blätterten sich fast wie von Selbst um. Auch die Verwendung vieler verschiedener Märchenmotive hat mir gefallen.
    Ich habe inhaltlich nichts zu bemängeln, alles löste sich zufriedenstellend auf. Auch die Sprache fand ich angemessen, sie war modern und dabei keinesfalls schwülstig oder ausschweifend.


    4ratten


    Und wo ist dann die 5. Ratte verloren gegangen?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Inhaltsangabe:


    Die Anwältin Merle Hänssler wird von heftigen Alpträumen geplagt. Sie schiebt es auf ihren beruflichen Stress und darauf, dass sie dringend mal Urlaub bräuchte. Da erfährt sie auch noch, dass ihre Grossmutter gestorben ist. Die alte Frau lebte ganz alleine in einem abgelegenen Häuschen im Schwarzwald. Zur Beerdigung reist Merle in ihre alte Heimat und findet dort im Nachlass ihrer Omi ein Dokument, das die Geschichte von einem Jungen Namens Hans erzählt. Er erlebte Ende des 16. Jahrhunderts merkwürdige Dinge mit seiner Schwester Greta, mit der er in Omas Haus wohnte. Als plötzlich mehrere Kinder aus der Ortschaft verschwinden, wird Merle mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.


    Meine Meinung:


    Am Anfang des Buches findet man erst mal ein Rezept für Lebkuchenmännlein. Und die kommen in der Geschichte auch oft vor, so dass man bis zum Ende des Buches wirklich Lust auf Lebkuchen bekommt. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Sie spielt auf zwei Zeitebenen, man begleitet Merle in der einen und dazwischen eingeschoben sind Kapitel, in der Hans Geschichte erzählt wird. Das Buch beginnt sehr gemütlich, doch schon bald passieren merkwürdige Dinge und es wird teilweise recht gruselig. Ich konnte das Buch kaum noch zur Seite legen, obwohl das Thema der Geschichte mich als Kind schon sehr beschäftigt hat und ich schon die Befürchtung hatte, ich könnte Alpträume davon bekommen.


    Merle war mir eigentlich sympathisch, nur in den Dialogen kam sie manchmal recht zickig rüber. Das fand ich etwas schade und sie wirkte dadurch auch recht sprunghaft. So kam sie mir sonst in der Geschichte gar nicht vor. Aber nicht nur sie, auch andere Personen schienen in den Dialogen schnell reizbar und ziemlich empfindlich zu sein. Das hat mich ein wenig gestört. Die schöne, düstere und unheimliche Stimmung hingegen hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte wunderbares Kopfkino, weil alles so gut beschrieben wurde. Das Ende der Geschichte hat mich doch recht überrascht, ich hatte bis zum bitteren Ende keine Ahnung, wie es sich auflösen würde. Und dann war es doch viel einfacher als alles, was ich mir vorgestellt habe. Das Cover und die Gestaltung der Kapitelüberschriften fand ich auch sehr gelungen und hat wunderbar zu der Geschichte gepasst.


    Hier kommen Freunde von Märchen und Sagen voll auf ihre Kosten, denn die Autorin verwebt geschickt verschiedene Märchen und Sagen miteinander, und daraus entstanden ist eine spannende Variante des bekannten Märchens Hänsel und Gretel. Mich persönlich hat diese Geschichte sehr gut unterhalten und sie wird mir bestimmt in guter Erinnerung bleiben. Ich würde gerne mehr solche Bücher lesen. Auch hat mir das Rätseln darüber, wer jetzt der Entführer der Kinder und somit der Bösewicht ist, sehr viel Spass gemacht. Ich lag ja sowas von daneben….


    Von mir gibt es: 5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)