Till Raether - Treibland

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    Inhalt in meinen Worten


    Auf einem Kreuzfahrtschiff, das am Altonaer Hafen anlegt, befindet sich ein Toter. Er ist vermutlich an einer Virusinfektion, die zu einem hämorrhagischen Fieber führt, verstorben. Da die Schiffsreise nur in die britischen Inseln geführt hat und kein Kontakt zu Afrika hergestellt werden kann, wird ein Fremdverschulden vermutet. Kriminalkommissar Adam Danowski muss sich um den Fall kümmern. Er ermittelt gemeinsam mit seinem Kollegen „Finzi“ und einer Virologin vom Tropeninstitut.


    Da sich bestätigt, dass es sich beim Erreger um einen hoch ansteckenden Filovirus handelt, wird das Schiff für 2 Wochen unter Quarantäne gestellt. Niemand darf das Schiff verlassen. Um es zu betreten, muss die Polizei Schutzanzüge tragen. Als bei Danowski der Schutzanzug reißt, gilt er auch als kontaminiert und muss auf dem Schiff, die Quarantänezeit abwarten. Obwohl er nicht zu den allerfleißigsten Polizisten gehört, erwacht sein beruflicher Ehrgeiz und er stellt Ermittlungen an, die einigen Leuten auf dem Schiff gar nicht gefallen. Er wird mehrmals massiv bedroht und ist sich nicht sicher, ob er sich im Kontakt mit einem Passagier nicht angesteckt hat.



    Meine Meinung


    In diesem Kriminalroman führt Till Raether einen sehr ungewöhnlichen Ermittler ein. Adam Danowski ist Familienvater und Polizist, der sich eher vor komplizierten Fällen drückt und gerne früh Feierabend macht, und sich um seine Familie kümmert. Er ist freundlich, sensibel und wünscht sich nichts sehnlicher, als wegen „Burnout“ eine berufliche Auszeit nehmen zu können. Sein Partner „Finzi“ ist trockener Alkoholiker. Gemeinsam leisten sie systematische Polizeiarbeit, die man gut nachvollziehen kann. Was mich etwas gestört hat, sind die dauernden Frotzeleien zwischen den Kollegen, die zwar im Moment auflockern und teilweise auch wirklich lustig sind, aber in gewissen Situationen doch eher unrealistisch oder unnötig in die Länge ziehend.


    Die unheimliche Atmosphäre auf dem Schiff, die einerseits durch quälende Langeweile geprägt ist und über der andererseits die bedrohliche Angst einer Ansteckung hat mir sehr gut gefallen. Das Zögern oder den Ball flach halten der Behörden, was den Fall betrifft, ist auch anschaulich dargestellt. Zwischendurch sind kurze Passagen einer Art Agentin eingestreut, die im Auftrag einer unbekannten Person, Menschen umbringt, so dass es wie ein Unfall aussieht. Diese Fälle konnte ich lange nicht einordnen, am Ende haben sich aber alle scheinbar wahllos eingeführten Nebenschauplätze zu einem unheimlichen Ganzen zusammen verwoben.


    Die Spannung war für mich das ganze Buch hinweg hoch gehalten. Einige Passagen im Mittelteil auf dem Schiff empfand ich recht in die Länge gezogen, was zwar sich mit dem Inhalt gut deckte – es herrschte ja eine Atmosphäre der Langeweile auf dem Schiff – dennoch hätten ein paar Seiten weniger auch gereicht.




    Mein Fazit


    Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt. Die Thematik bedrohlicher Virusinfektionen finde ich sehr interessant. Ich konnte die Ängste einiger Beteiligter gut mitfühlen und habe es genossen, mitzurätseln. Ich bin gespannt, ob es weitere Folgen aus Hamburg gibt, ich wäre auf jeden Fall dabei. 5ratten


    :schweiz:


    *Autornamen im Titel korrigiert, LG illy*

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()