Marion Zimmer Bradley/ Deborah J. Ross - Der Untergang von Neskaya

  • Inhalt:


    Coryn Leynier, Sohn eines unbedeutenden Adelshauses in den Bergen, verfügt über ein großes Potenzial von Laran. Rumail, Laranzu im Turm Neskaya, testet seine Begabung, erkennt das sein ausgeprägtes Talent und sorgt dafür, dass Coryn im Turm Tramontana aufgenommen wird. Heimlich hat er allerdings bei diesem Test einen mörderischen Befehl tief in Coryns Unterbewusstsein gepflanzt, welcher in der Zukunft den Untergang vom Herrscherhaus Hastur herbeiführen soll. Dies soll die unumschränkte Herrschaft von Rumails Bruder Damian Deslucidos über ganz Darkover sichern. Doch Coryns Standhaftigkeit und seine Liebe zu Taniquel Hastur-Acosta, deren Königreich von Damian überrannt wurde, machen dem Plan einen Strich durch die Rechnung.


    Meine Meinung:


    Das ist der erste Teil der "Die Feuer von Darkover"-Trilogie, welche Deborah J. Ross im Auftrag von Marion Zimmer Bradley und nach deren Ideen geschrieben hat. Das Buch ist in der "Zeit der Hundert Königreiche" angesiedelt. Die Laranzüchtungen innerhalb des Adels haben aufgehört, Darkover ist in viele kleinere und wenige größere Königreiche aufgesplittert. Adelige mit ausreichendem Psi-Talent werden mittlerweile in Türmen ausgebildet.
    Deborah J. Ross meint es gut, das spürt man. Ihr Roman fügt sich perfekt in die Welt Darkovers ein, es gibt keine spürbaren Brüche oder etwa grobe Fehler. Trotzdem werde ich mit ihrem Buch nicht warm. Das liegt zum einen an den vielen Ungereimtheiten. Die Charaktere entwickeln sich zu wenig und stellenweise kann ich ihren Handlungsweisen oder den dahinter liegenden Motiven einfach nicht folgen. Zum Beispiel erschließt sich mir nicht der Sinn, warum Rumail den jungen Coryn Leynier als Werkzeug seines Planes, den Hasturclan auszulöschen, einsetzt. Der Junge ist zwar hochtalentiert, stammt aber auch aus einem unbedeutenden kleinen Bergkönigreich. Da Rumail nicht über die Gabe der Vorraussicht verfügt, frage ich mich, wie er wissen kann, dass Coryn nah genug an den Hastur-Clan herankommt, damit sein Plan aufgehen kann. Die Natur des Befehls, den er tief in Coryns Unterbewusstsein gepflanzt hat, erfährt man beim Lesen des Romans übrigens nicht. Außerdem kann ich im ersten Teil des Buches den großen Hass von Rumail gegen die Hasturs nicht nachvollziehen. Sein Halbbruder Damian strebt die Alleinherrschaft über Darkover an und die Hasturs stehen ihm im Weg, das ist schon klar, aber dieser alles verzehrende Hass ist damit noch nicht ausreichend erklärt.
    Ein weiteres Handicap ist sicher, dass mir die weibliche Hauptperson Taniquel Hastur-Acosta einfach nur unsympathisch ist. Sie soll eine starke Persönlichkeit mit ausgeprägtem eigenem Willen darstellen, für mich ist sie aber nur eine verzogene Göre, die einerseits zu ihrem mächtigen Onkel König Raffael Hastur läuft, wenn sie Hilfe braucht, andererseits aber immer besser weiß, was in der jeweiligen Situation angebracht ist und doch nur so handelt, wie sie es will.
    Positiv anzumerken ist, dass die Geschichte flüssig geschrieben und kurzweilig zu lesen ist. Dass mir Taniquel auf die Nerven geht, dafür kann die Autorin nichts, also vergebe ich doch noch


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus: