John Boyne - Der Schiffsjunge: Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty

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    Meuterei auf der Bounty? Wir glauben die Geschichte zu kennen: Ein Kapitän quält seine Mannschaft, bis sie meutert. John Boyne aber erzählt eine ganz andere Geschichte.
    Aus der Perspektive von John Jacob Turnstile, gerade mal 14, erfahren wir, was sich wirklich zugetragen hat, damals auf der Bounty. Kapitän Bligh ist kein Tyrann, sondern wird so etwas wie ein Vaterersatz für den elternlosen Jungen. Dann kommt es zur Meuterei: auf wessen Seite wird sich Turnstile schlagen?
    Ein spannendes Abenteuer neu erzählt.



    Ich habe bisher 250 Seiten gelesen.
    John Jacob Turnstile wurde zur Strafe auf die Bounty statt ins Gefängnis verfrachtet, wo er als einfacher Diener des Kapitäns zu arbeiten hat. Ihm behagt das Leben auf der See mal mehr, mal weniger, aber eigentlich wäre er lieber nicht auf dem Schiff.
    Mitbekommen haben wir zudem, dass es unter den Offizieren öfters mal Streit gibt. Christian Fletscher, der dem Kapitän nahe zu stehen scheint, ist ein charismatischer, äußerst geschickter Mann, wenn es darum geht, Tatsachen ein wenig zu verdrehen. :breitgrins:
    Dass er etwas vorhat, ist gewiss, selbst John Jacob steht schon in seiner Schuld - er sichert sich offensichtlich Gefallen von der Besatzung.


    Ansonsten habe ich schon etwas von dem trostlosen, schrecklichen Leben von John Jacob erfahren, der mit seinen 14 Jahren schon viele fürchterliche Dinge erlebt hat.

  • Oh fein, da liest jemand John Boyne! :klatschen:
    Ich sichere mir mal ein lauschiges Plätzchen bei dir und gucke, was du noch so schreibst. Bisher hört es sich nämlich toll an! :zwinker:

  • Gerne, noch ist genügend Platz in der ersten Reihe. :breitgrins:


    Fletscher hat nun für einen anderen Offizier vor dem Kapitän gelogen - und natürlich hat er sich so auf die Gewissheit verschafft, dass noch jemand ihm etwas schuldig ist.
    Der Kapitän ahnt leider überhaupt nichts und John Jacob kann ihm schlecht erklären, dass er ein persönliches Gespräch belauscht hat.


    Ich bin nun beim dritten Teil angelangt, wo die Bounty endlich am Ziel ankommt. Der Kapitän hat schon eine Ansprache gemacht, dass die Frauen und Männer Wilde sind und die Matrosen sich in Acht nehmen sollen, ob/mit wem sie sexuellen Kontakt haben. Kapitän Bligh hat zudem offen bekundet, dass er den Schiffsjungen mag, als er diesen vor einem Offizier in Schutz genommen hat.
    John Jacob steckt am Ende wahrscheinlich in einem unglaublichen Interessenskonflikt, weil der Kapitän wirklich sehr nett zu ihm ist.

  • Tahiti ist das Land, wo die Männer gelandet sind und hier beginnen die dramatischen Ereignisse.
    Der Kapitän ist unzufrieden, weil seine Mannschaft sich oftmals eher den Frauen hingeben möchte als der Arbeit, einer hat es sogar gewagt, die verbotenen Schweine des Inselkönigs zu stehlen.
    Als nächstes soll er bestraft werden, der Kapitän muss stärker durchgreifen. Unbeliebt gemacht hat er sich zudem dadurch, dass nachts alle auf dem Schiff schlafen sollen, damit sie pünktlich bei der Arbeit sind. Weil Fletscher sich nicht angemessen gekleidet hatte bei einer Besprechung mit der ganzen Mannschaft wird er vor allen beleidigt und bekommt eine wichtige Position nicht zugeteilt.


    Spannend! Und das Buch liest sich einfach schnell weg, obwohl es über 600 Seiten hat.

  • Nachdem die Arbeiten auf Tahiti beendet sind, soll die Reise zurück nach England beginnen. Soll, denn es kommt zur Meuterei, wo Fletscher natürlich seine große Stunde hat.
    Da dieser sich allerdings nicht als Mörder versteht, darf der Kapitän mit denen, die ihm treu ergeben sind, in ein Beiboot steigen und sind somit auf dem offenen Meer alleine. John Jacob, der Schiffsjunge, bleibt ebenfalls beim Kapitän.


    Es folgen viele, viele Wochen auf dem offenen Meer in einem sehr kleinen Bott. Eingesperrt mit 19 Männern in einem solchen Boot, kaum Nahrung und kaum Wasser - die Reise erscheint endlos!
    Wer, wie, wann/ob sie es schaffen, lasse ich an dieser Stelle mal offen. :zwinker:

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    Meuterei auf der Bounty? Wir glauben die Geschichte zu kennen: Ein Kapitän quält seine Mannschaft, bis sie meutert. John Boyne aber erzählt eine ganz andere Geschichte.
    Aus der Perspektive von John Jacob Turnstile, gerade mal 14, erfahren wir, was sich wirklich zugetragen hat, damals auf der Bounty. Kapitän Bligh ist kein Tyrann, sondern wird so etwas wie ein Vaterersatz für den elternlosen Jungen. Dann kommt es zur Meuterei: auf wessen Seite wird sich Turnstile schlagen?
    Ein spannendes Abenteuer neu erzählt.


    Meine Meinung:


    Christian Fletscher und die Meuterei auf der "Bounty" waren wir natürlich vor Beginn der Lektüre Begriffe, doch ich muss gestehen, dass mein Interesse dafür bisher nicht allzu groß war.


    Zum Buch:
    Die Geschichte wird aus der Sicht des Schiffsjungen John Jacoc Turnstile erzählt, der Beginn der Reise gerade mal 14 Jahre alt war und aus keinen guten Verhältnissen stammt. Er hat auf dem Schiff mit allerhand Problemen zu kämpfen und muss mehr als einmal erleben, dass er eben nur der Schiffsjunge ist.


    Bis es zur Meuterei kommt, dauert es relativ lange. In dieser Zeit erfahren wir vieles von der Mannschaft um Kapitän Bligh und seinen Offizieren, aber auch von den normalen Seeleuten. Darum ist die Meuterei für den Leser keine große Überraschung.
    Für die, die sich dem Kapitän verpflichtet fühlen, beginnen schwere Wochen und mehr als einmal ist unklar, ob sie es überleben würden.
    Unser Schiffsjunge John Jacob profitiert in sehr vielen Hinsichten von der Reise auf der "Bounty", die er mehr durch Zufall beginnt.


    Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin! John Jacobs Beschreibungen sind teilweise lustig, teilweise sehr bedrückend.
    Ob man das Ende als in sich schlüssig findet oder nicht ist sicherlich individuell, doch für mich passt es zusammen, da der Erzähler John Jacob nicht allwissend ist und aufgrund dessen nicht alle Details der Geschichte kennt.


    4ratten

  • Meine Tochter hatte sich dieses Buch kürzlich ausgeliehen und ich nahm die Gelegenheit wahr, es auch gleich zu lesen, vor allem, weil ich endlich etwas von John Boyne lesen wollte, dessen Name mir immer häufiger unterkommt. Sein Stil gefällt mir, auch wenn er in diesem Buch, das sich in erster Linie an Jugendliche wendet, wahrscheinlich anders ist als in den Büchern, die sich an erwachsene Leser richten. Die Mischung aus Humor, Spannung und Historie macht sich gut, lediglich der Umfang war etwas zu üppig. Eine Straffung an ein paar zu ausufernden Passagen wäre von Vorteil gewesen. Besonders eines fiel mir dabei unangenehm auf, nämlich


    Abgesehen von der fiktiven Person des John Jacob Turnstile hat sich Boyne eng an die Fakten gehalten. Was er bemerkenswert gut darstellt, ist die Figur des Kapitäns Bligh. Ich kann mich gut an eine Verfilmung erinnern, in der der Kapitän nicht gut wegkam, während man gleichzeitig Verständnis für die Meuterer aufbrachte, die von dem Alten schikaniert wurde. Boyne rückt das alles ins richtige Licht und erzählt die Entwicklung der Unstimmigkeiten, die zur Meuterei führten, so objektiv wie es möglich ist, ohne die Spannung wegzunehmen. Der Schiffsjunge spielt weder in der Mannschaft noch in der Handlung eine echte Hauptrolle, er ist eher der Erzähler und rückt die anderen in den Mittelpunkt; er hat aber trotz seiner jungen Jahre eine ereignisreiche Vergangenheit, die auch immer wieder ausführlicher thematisiert wird und natürlich Einfluss auf sein Leben mit der Mannschaft hat.


    Neben dem Leben auf der Bounty und auf Tahiti fand ich die Beziehung des Kapitäns zu seinen Offizieren in all seinen Facetten toll beschrieben. Gerade mit meiner Erinnerung an die Verfilmung merkte ich selbst mit dem Abstand von Jahrzehnten, wie sehr man durch die bewusst einseitige Darstellung von Menschen unbeteiligte Außenstehende/Leser/Zuschauer in ihrer Wahrnehmung doch manipulieren kann. Ich habe schon einiges über die Meuterei gelesen und habe nach diesem Buch den Eindruck, neben aller Fabulierkunst über den Schiffsjungen endlich einmal ein objektive Charakterstudie (soweit das bei einem Jugendbuch möglich ist) des Kapitäns Bligh gelesen zu haben, der für mich die wesentliche Person dieser Meuterei war. Seine Meisterleistung, achtzehn Menschen in einem winzigen Boot mit minimaler Ausrüstung über mehrere tausend Seemeilen zum beabsichtigten Ziel zu führen, wird ja meist mit einem Satz abgefertigt.


    Ein schönes Buch, das nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern weitaus mehr bietet, auch wenn man es als Erwachsene wahrscheinlich anders liest als Jugendliche.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: