Bernard Cornwell - Der Heidenfürst

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.303 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grisel.

  • The Warrior Chronices (Uhtred) Band 7
    Originaltitel: The pagan lord - das hier bezieht sich auf die englische Ausgabe


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    König Alfred von Wessex ist seit etwa 10 Jahren tot und Uhtred, gealtert und charmant, tolerant und geduldig wie immer (nicht!) ist nun Kriegsherr in seiner eigenen Halle und verbündet mit König Edward und dessen Schwester Aethelflaed, der Lady von Mercia und Uhtreds nicht wirklich geheimer Geliebter. Nur seinen Traum von der Eroberung seiner Heimatburg Bebbanburg konnte er sich immer noch nicht erfüllen. Doch wie man Uhtred kennt, kann der Friede nicht lange anhalten und schon bald macht er das, was er am besten kann, kämpfen und Ärger. Es trifft sich ausgesprochen günstig, dass die sächsischen Lande später mal wieder seine Hilfe brauchen, denn der gefährliche Däne Cnut Longsword hat den Fürsten von Mercia fortgelockt und macht sich nun daran, in das Land einzudringen.


    Mir hat bei dem Buch ein wenig der rote Faden gefehlt und die Grundstruktur ist eine sehr vertraute. Uhtred begeht eine Dummheit, überlegt, was er nun tun soll, hat eine glorreiche Idee, tut einiges und dann, wie meistens, steht er am Schlachtfeld und sieht dem sicheren Tod entgegen. Klar. Trotzdem hat sich das Buch komplett von selbst gelesen, vor allem die erste Hälfte. Und, sind wir uns ehrlich, wenn wir Uhtred nun schon so lange begleiten, da macht es einfach Spaß, ihm beim Erzählen seiner Taten zu lauschen, ob sie nun innovativ sind oder nicht.
    Etwas kurios ist, dass wir hier einen gewissen Überschuss an Figuren mit dem Namen Uhtred haben, denn insgesamt tauchen hier 4 davon auf, inkl. unseres Titelhelden. Aber man behält trotzdem schön den Überblick, da zB Uhtred Uhtredson von ihm meist als "mein Sohn" bezeichnet wird.
    Ein weiterer winziger Kritikpunkt betrifft auch die Nebenfiguren, die mir schon mal lebendiger vorgekommen sind.


    Das alles ist Jammern auf höchstem Niveau, denn das Buch hat mir Freude gemacht. Cornwell war schon besser, aber auch schon schwächer. Gibt daher von mir solide


    4ratten

  • Eine Menge Zeit ist seit dem sechsten Band vergangen und Uhtred wird langsam alt. Er ist aber immer noch genauso hitzköpfig wie eh und je und reagiert in einer Situation mit einem Mann der Kirche ein wenig über.

    Als Strafe wird er von seinem Land verwiesen und irrt nun planlos umher. Gleichzeitig spürt er, das der Frieden in "England" nur oberflächlicher Natur ist. Unter der Oberfläche gärt es schon lange ...


    Was war denn bitte mit Uhtred los? So verloren habe ich ihn noch nie erlebt, so ganz ohne Ziel vor Augen.

    Man könnte fast denken, dass Cornwell selbst nicht so recht wusste was er Uhtred nun tun lassen soll. Zum Glück fällt ihm dann Bebbanburg ein. Die könnte man ja mal überfallen (das wird leider schon auf dem Rückentext verraten).

    Was mir wie immer gut gefiel war Uhtreds Kaltschnäuzigkeit. Ich liebe seine große Klappe, seine rotzfrechen Sprüche, die Überheblichkeit und Arroganz, die er bei seinen Feinden an den Tag legt. Davon gibt es wieder eine Menge.

    Auch an Intrigen und Betrügereien fehlt es mal wieder nicht. Es gibt wie immer eine große Schlacht, die spannender nicht beschrieben werden könnte.

    Und trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Die anfängliche Ziellosigkeit bremst das Tempo der Handlung enorm aus. Das ändert sich im Laufe der Handlung zum Glück, aber das Gefühl von Uhtreds Verlorenheit bleibt bis zum Schluss.


    Auch wenn dieser Band einer der schwächeren der Reihe ist, bleibt er dennoch ein sehr guter Roman, und ist somit immer noch besser als vieles, was sich "historischer Roman" schimpft. Als Uhtred-Fan kommt man sowieso an diesem Buch nicht vorbei.


    4ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich habe ja das Lesejahr mit einem wunderschönen (bislang) Komplett-Reread der Reihe begonnen und ich muss sagen, diesmal hat mir das Buch weit besser gefallen, ja ich bin sogar erstaunt, dass ich es etwas ungnädig betrachtet hatte. Aber es macht sicher einen Unterschied, ob man es alles zusammen liest oder, damals, ein bisschen enttäuscht ist, vom lange erwarteten neuen Band.


    Und das mit dem Überschuss an Uhtreds in diesem Buch, da habe ich mich scheckig gelacht.

    "Uhtred!"

    "Ich, Vater?"

    "Nein, er!"

    :D

    Oder, später, "Du heißt jetzt XY, es gibt mit mir und meinem Sohn schon zuviele Uhtreds auf diesem Boot."


    Das zB aber war ein Faktor, der mir diesmal aufgefallen ist, dass es interessant ist, Uhtred als Vater zu sehen, wie er den jüngeren Sohn, den ich Nr. 2 nenne, damit das nicht komplett verwirrend wird, bei der Gelegenheit seines Exils ein bisschen unterrichtet.


  • Ich habe Weihnachten erst Band 11 gelesen, ich weiss gar nicht mehr was in Band 7 am Anfang passiert ist... und weil ich umziehe sind alle Bücher in Kartons und ich kann nicht nachsehen. Aaaarrgghh!

  • Grisel ,so ungnädig fand ich deine Rezi gar nicht. Erstens sind vier von fünf Ratten doch super und zweitens musste ich dir in allen Punkten Recht geben. Auch mit deinem letzten Punkt, dem jammern auf hohem Niveau.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Grisel ,so ungnädig fand ich deine Rezi gar nicht. Erstens sind vier von fünf Ratten doch super und zweitens musste ich dir in allen Punkten Recht geben. Auch mit deinem letzten Punkt, dem jammern auf hohem Niveau.

    Danke, das beruhigt mich, ich hatte ein leicht schlechtes Gewissen, weil ich es zuletzt beim zweiten Mal lesen ohne Einschränkung genossen habe, wie alle anderen. Aber, ja, ich fand das auch sehr interessant, dass Deine Worte gar nicht so unähnlich klangen. :)