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Inhalt:
Im Winter 1953 landet Boy Novak zufällig in einem kleinen Dorf in Massachusetts auf der Suche nach - so denkt sie - Schönheit, dem Gegenteil von dem Leben, das sie in New York hinter sich gelassen hat. Sie heiratet einen Witwer und wird Stiefmutter seiner hübschen Tochter, Snow Whitman.
Eine böse Stiefmutter zu werden ist das letzte, was Boy erwartet hätte. Doch es schleicht sich immer mehr eine Besessenheit von Ästhetik in ihr Leben, als Boys Tochter Bird geboren wird. Bird ist dunkelhäutig und entpuppt die Whitmans als sehr hellhäutige Afroamerikaner. Boy, Snow und Bird konfrontieren die Tyrranei des Spiegels und müssen in Frage stellen, wie viel Macht er wirklich über sie hat.
Erste Eindrücke:
Ich bin etwas vorsichtig an mein erstes Oyeyemi-Buch herangegangen. Gehört hatte ich von der Autorin nur, dass sie nicht ganz leicht zu lesen ist und eher literarische Fantasy schreibt, die auch als Mainstream durchgehen könnte. Nach dem ersten Kapitel bin ich aber schon voll begeistert von ihrem Stil.
Boy Novak flieht vor ihrem tyrannischen Vater, einem Rattenfänger mit Hang zur Gewalttätigkeit, ins Nirgendwo. Die bedrückte Stimmung und Boys leichte Paranoia sind beim Lesen so spürbar, dass ich richtig erleichtert war, als sie endlich im Bus saß und weg von ihrem Vater konnte. Ich war etwas verwirrt was Boys Alter anbelangt. Zu Beginn wirkt sie eher wie ein verschrecktes Kind, als sie erst einmal weg von zuhause ist, stellt sich heraus, dass sie wohl doch schon erwachsen ist. Genau weiß ich es immer noch nicht, aber zumindest ist sie alt genug um zu arbeiten.
Sie hat auch Herrn Whitman schon kennen gelernt und - das gefällt mir besonders gut - die beiden können sich "auf den Tod nicht ausstehen". Ich erlebe also gerade eine zickige Streit-Romanze, die irgendwie an die Kindergartenzeit erinnert. Wenn er dich an den Haaren zieht, heißt es, er mag dich.
Ich habe erst ein paar Kapitel gelesen, aber es ist beeindruckent wie dicht sie geschrieben sind. Obwohl es sich um kein allzu dickes Buch handelt, schafft die Autorin es, viele Ereignisse in ihre Kapitel zu stecken. Trotzdem passiert alles genau in der richtigen Geschwindigkeit. Mal fließt die Zeit schneller, mal langsamer, aber immer so, dass ein Kapitel schön abgerundet ist.
Auch spannend ist, wie oft aber vorsichtig von Schönheit die Rede ist. Boys Freundin schreibt etwa einen Artikel über Blondinen (und die geheime Welt, in der diese angeblich leben) und Boy stellt ihr eigenes Äußeres in Frage bzw. vergleicht sich mit anderen Frauen. Die Entwicklung zur bösen Schneewittchen-Stiefmutter sieht man also schon ein bisschen kommen.
Heute Abend geht's weiter und ich freue mich schon richtig aufs Lesen.