01 - Kapitel 1 bis 7 (Anfang - S. 79)

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 7.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kleinerHase.

  • Hallo Ihr Lieben,


    hier treffen wir uns zur Leserunde zu "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" von Jessica Park.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden Eure Rezensionen anschließend sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auch literaturschock.de direkt ein. Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.



    Hier könnt ihr über Kapitel 1 bis 7 (bis Seite 79) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo zusammen,


    weil ich neugierig bin, habe ich gestern abend schon ins Buch hineingeschnuppert und gleich die ersten zwei Kapitel gelesen.


    Der Einstieg in den Roman ist mir leicht gefallen, man wird sofort in das Geschehen hineinkatapultiert und steht zusammen mit einer fassungslosen Julie vor einem Burritorestaurant wo doch eigentlich ihr Collegeappartment sein sollte. Das konnte ich ihr gut nachempfinden, da kommt man mutterseelenallein in einer fremden Stadt an, mit einer Mischung auf Aufregung und Vorfreude, und dann soeine mittlere Katastrophe. Zum Glück weiß ja Julies Mum Rat.


    Finde ich übrigens klasse, dass das Buch in Boston spielt. Ich liebe ja College-Romane, aber in Harvard oder am MIT war ich lesetechnisch noch nie.


    Was mir auch auffiel, dass das Buch sehr am Puls der Zeit ist: Craigslist, Facebook, Smartphone wurden bisher erwähnt. Das spricht sicher die junge Leserschaft als Zielgruppe an. Ich selbst hab damit ja nicht soviel am Hut, aber mich stören diese Dinge in einem Roman nicht, solange es nicht überhand nimmt, und das tut es hier nicht.


    Julie finde ich schon mal sehr sympathisch, Matt ebenso. Diese Kombination aus lernbegeisterten Bücherwürmern und coolen Sprüchen lassen mich übrigens ein wenig an die Gilmore Girls denken. :breitgrins:

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;


  • Julie finde ich schon mal sehr sympathisch, Matt ebenso. :breitgrins:


    Matt finde ich auch sympathisch, Julie liegt mir dagegen gar nicht. Sie ist mir viel zu oberflächlich und achtet zu sehr auf Äußerlichkeiten. So beschwert sie sich darüber, dass sie ihre Begeisterung für das Lernen und Bücher in ihrer alten Clique verstecken musste und blickt auf ihre "hirnlosen Freunde" herab, die nichts anderes als Football, Mode und Kino im Kopf haben, herab. Es ist ihr wichtig, dass sie möglichst viele Freund auf Facebook hat und gibt zu, dass ihr einige ihre realen Freunde eigentlich nicht sympathisch waren. Gleichzeitig macht sie sich über Matt lustig, dass er ein Nerd ist, peinliche T-Shirts trägt und keine Ahnung von LadyGaga und Coolatta hat. Sie will individuell und massenkompatibel sein. Beides auf einmal geht einfach nicht. Entweder man läuft wie ein Lemming der Herde nach oder man hat seinen eigenen Kopf und steht zu seinen Vorlieben und Abneigungen. Allerdings ist sie noch jung und hat einen ganzen Roman Zeit, sich weiter zu entwickeln. Ich bin einmal gespannt.


    Zu Finn/Pappfinn: Irgendwie ist da etwas im Busch. Ich habe da so einen Verdacht, will aber noch nicht vorgreifen. Hoffentlich habe ich nicht recht, denn sonst ist das Buch zu vorhersehbar. :rollen:

  • Ich habe nun auch schon den ersten Abschnitt gelesen und weiß noch nicht genau, was ich erwarten soll.


    Matt finde ich klasse! Allgemein habe ich ja sowieso schon etwas für Nerds übrig und er ist einfach sehr sympathisch. Finn mag ich dagegen schon aufgrund seiner Facebook-Einträge nicht sonderlich gerne.
    Julie ist allerdings ebenfalls bisher noch nicht die große Sympathieträgerin in meinen Augen.


    Eigentlich mag ich bisher nur Matt aus der Familie. Die Eltern kümmern sich nicht wirklich um ihre Kinder und sind ständig in Gedanken bei ihrer Arbeit. :rollen:



    Zu Finn/Pappfinn: Irgendwie ist da etwas im Busch. Ich habe da so einen Verdacht, will aber noch nicht vorgreifen. Hoffentlich habe ich nicht recht, denn sonst ist das Buch zu vorhersehbar. :rollen:


    Ich würde SO gerne wissen, was für einen Verdacht du hast. :zwinker:

  • Hallo ihr Lieben,


    das ist ja ein richtig schönes Buch, gefällt mir bisher sehr gut. Der Start in Boston verläuft für Julie nicht gerade glücklich; ich glaube, da wären meine Nerven auch blank gelegen, wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre. Gut, daß ihrer Mutter Erin einfällt und die Familie sie auch so herzlich aufnimmt. Ich denke, das mit der Wohnung wird nicht so schnell klappen, aber ich habe nicht das Gefühl, daß sie die Familie nervt. Und wenn sie es tatsächlich schafft, Celeste aus ihrem Schneckenhaus zu holen, wären ihre Eltern sicherlich auch nicht böse: die Aktion, Celeste zum Einkaufen zu überreden, war sehr gut gelungen. Vorallem nach Matts Warnung, daß Celeste sehr schlecht mit Veränderungen des gewohnten Tagesablaufs klarkommt, hatte ich schon befürchtet, daß sie ganz und gar nicht positiv darauf reagieren würde, wenn sie von Julie abgeholt wird.


    Ich mag Julie ganz gern: ein stückweit ist sie ein typischer Teenager, die sich eine Menge Gedanken darum macht, wie sie auf andere wirkt, auf der anderen Seite steht aber auch ihr Wunsch nach Individualität - sie hat sich einfach noch nicht richtig gefunden. Auch was ihre Freunde anbetrifft: sie hat gerne eine Menge virtuelle Freunde, weil man das einfach so hat, wenn man nicht Aussenseiter sein möchte, weiß aber genau, daß unter diesen Freunden genügend dabei sind, denen sie eigentlich egal ist.
    Umso erstaunlicher finde ich es, daß sie sich Papp-Finn und Celeste schnappt und in aller Öffentlichkeit in einen Supermarkt geht. Ob sie sich das auch in Ohio getraut hätte, wenn die Gefahr bestanden hätte, daß Freunde oder Bekannte sie sehen würden? Daher kann sowohl Celeste als auch Julie voneinander etwas lernen.


    Julies Humor gefällt mir auch gut; laut lachen mußte ich auf S. 14, als sie ihre Mutter erzählt, daß Matt in einer Hand bunte Süßigkeiten hält und in der anderen Hand eine bluttriefende Sichel :err:


    Matt ist mir auch sympathisch, er steht dazu, daß er ein Nerd ist - die Hänseleien von Julie scheinen ihm auch nichts auszumachen, im Gegenteil, er steigt direkt darauf ein. Auch die Beiden können sicherlich voneinander profitieren. Und Julie hat mit ihrer Rolltreppenphobie schließlich auch eine "Macke", mal sehen, ob wir noch erfahren, ob es dafür einen Grund gibt.


    Eine zeitlang dachte ich mir, daß Finn nicht mehr lebt, aber dafür reden die Eltern zu sorglos von ihm, außerdem gibt es anscheinend aktuelle Fotos bei Facebook. Aber irgendwas stimmt nicht mit Finn, das wird mehrmals deutlich, z.B. als Matt zu Julie sagt, daß Finn cool und sorglos durch die Welt reist, das hört sich beinahe etwas vorwurfsvoll an, und Erins Erinnerungen daran, daß Finn so ein tolles Kind war und ihre anschließende verkrampfte Reaktion. Auch weiß keiner, wann er mal wieder nach Hause kommt.
    Dann bin ich auch gespannt, seit wann Celeste diesen Papp-Finn-Tick hat und warum genau? War sie schon immer so, daß sie sich zurückgezogen hat? Zuerst hatte ich den Verdacht, ob sie Autistin ist, aber dazu zeigt sie zu viel Neugierde für ihre Umwelt.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich denke schon, dass Finn tot ist. Celeste kann damit nicht umgehen und baut sich eine eigene Welt auf, in der sich ihr Bruder auf einer großen Weltreise befindet, um seine Abwesenheit zu erklären. Er klingt einfach zu gut, um wahr zu sein. Er sucht sich überall, wo er sich aufhält sofort eine Arbeit und zusätzlich eine ehrenamtliche Tätigkeit. Daneben sieht er umwerfend aus, hat einen gestählten Körper und ist natürlich auch noch wahnsinnig klug.


    Matt reagiert immer sehr verhalten , wenn das Gespräch auf den großen Bruder kommt. Man könnte meinen, dass es Eifersucht ist, aber ich denke, dass etwas anderes dahinter versteckt. Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht einverstanden ist, eine künstliche Fantasiewelt aufrecht zu erhalten. Finns Facebookfotos sind für mich kein Beweis, dass er noch lebt. Fotos lassen sich manipulieren und Matt kennt sich offensichtlich sehr gut mit Computerprogrammen aus. Für einen Globetrotter hat er viel zu wenige virtuelle Freunde. Wenn man neue Menschen kennen lernt, will man doch mit ihnen in Kontakt bleiben oder nicht? Dafür sind soziale Netzwerke schließlich da.


    Auch die Eltern verhalten sich eigenartig, wenn das Gespräch auf Finn kommt. Erin schwelgt in einer Kindheitserinnerung und krallt gleichzeitig ihre Finger in die Serviette. Sie legt offensichtlich großen Wert auf die Leistungen ihrer Kinder - sie erinnert Matt in dem kurzen Abschnitt mehrmals, dass das Semester wieder beginnt und er sich darauf vorbereiten soll - hat aber kein Problem damit, dass sich ihr Ältester mutterseelenallein in der Weltgeschichte herumtreibt. Die Tischgespräche drehen sich über alle möglichen Themen, persönliches wird anscheinend vermieden. Sie sind bis auf die Abendessen nicht zu Hause, sondern flüchten sich in ihre Abend, so als ob sie etwas von ihrem Haus vertreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, ob Finn nun noch lebt oder nicht. Sehr spannend!

  • Irgendwie habe ich gedacht, ich würde hier auf eine Art netten lustigen und doch etwas oberflächlichen Roman treffen. Aber jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, daß die Geschichte sich doch in eine andere Richtung entwickelt.
    Die Sache mit dem Pappfinn finde ich schon mehr als seltsam und auch, daß die kleine Schwester unter Panikattacken und anderen netten Kleinigkeiten leidet.
    Fast könnte man meinen Finn exsistiert nicht mehr wirklich oder er hat nie exsisitiert. Aber für die Aufrechterhaltung eines Toten finde ich es schon mehr als skuril.


    Julie, irgendwie weiß ich noch nicht so genau wie ich sie finden soll. Fast wirkt es so, als wenn ihr Leben vor Bosten als oberflächlich gilt und sie nun durch Bosten doch zu den Tiefen des Lebens wandert. Ihre Wortwechsel bei Facebook finde ich teilweise lustig, aber auch teilweise etwas schräg. Aber ich bin auch nicht mehr so ganz aus der Generation die mit facebook groß geworden ist, sondern eher mit facebook in die Jahre gekommen ist. Vielleicht liegt es daran.


    Schnell weg liest sich das Buch bisher, aber noch kann ich es auch recht gut zur Seite legen.


  • Der Einstieg in den Roman ist mir leicht gefallen, man wird sofort in das Geschehen hineinkatapultiert und steht zusammen mit einer fassungslosen Julie vor einem Burritorestaurant wo doch eigentlich ihr Collegeappartment sein sollte. Das konnte ich ihr gut nachempfinden, da kommt man mutterseelenallein in einer fremden Stadt an, mit einer Mischung auf Aufregung und Vorfreude, und dann soeine mittlere Katastrophe. Zum Glück weiß ja Julies Mum Rat.


    Schon ein klein wenig klischeemäßig, oder? Und auch recht naiv. Würdet Ihr ein Appartment mieten, was ihr noch nie gesehen habt? Aber gut, sonst wäre Julie natürlich auch nie in die Lage geraten sich bei der Freundin ihrer Mutter einzuquatieren.
    Ich bin i.ü. immer wieder erstaunt, wie locker und leicht das klappt. Wenn ich so an meine damaligen Studienkollegen denke, ich würde meine Tochter bei keinem spontan einquartieren. Vor allem, nachdem ich seit mehreren Jahren keinen Kontakt mehr hatte.



    Julie finde ich schon mal sehr sympathisch, Matt ebenso. Diese Kombination aus lernbegeisterten Bücherwürmern und coolen Sprüchen lassen mich übrigens ein wenig an die Gilmore Girls denken. :breitgrins:


    Komischer Weise habe ich von der ersten Begegnung an das Gefühl, daß Julie wenn es denn zu einer Liebesgeschichte kommen sollte mit ihm zusammen kommen wird. So nach der Art eigentlich habe ich jemand anderen gewollt, aber dann in Dir auf einmal meinen Traumprinzen erkannt.



    Matt finde ich auch sympathisch, Julie liegt mir dagegen gar nicht. Sie ist mir viel zu oberflächlich und achtet zu sehr auf Äußerlichkeiten. So beschwert sie sich darüber, dass sie ihre Begeisterung für das Lernen und Bücher in ihrer alten Clique verstecken musste und blickt auf ihre "hirnlosen Freunde" herab, die nichts anderes als Football, Mode und Kino im Kopf haben, herab. Es ist ihr wichtig, dass sie möglichst viele Freund auf Facebook hat und gibt zu, dass ihr einige ihre realen Freunde eigentlich nicht sympathisch waren. Gleichzeitig macht sie sich über Matt lustig, dass er ein Nerd ist, peinliche T-Shirts trägt und keine Ahnung von LadyGaga und Coolatta hat. Sie will individuell und massenkompatibel sein. Beides auf einmal geht einfach nicht. Entweder man läuft wie ein Lemming der Herde nach oder man hat seinen eigenen Kopf und steht zu seinen Vorlieben und Abneigungen. Allerdings ist sie noch jung und hat einen ganzen Roman Zeit, sich weiter zu entwickeln. Ich bin einmal gespannt.


    Ich finde es jetzt nicht so schlimm, daß sie so zu Anfang ist wie sie ist. Denn ich glaube schon, daß sie gar nicht so oberflächlich ist wie sie zu Anfang erscheint. Das zeigt für mich, wie einfühlsam sie mit Matts Schwester umgeht.


    Zitat


    Zu Finn/Pappfinn: Irgendwie ist da etwas im Busch. Ich habe da so einen Verdacht, will aber noch nicht vorgreifen. Hoffentlich habe ich nicht recht, denn sonst ist das Buch zu vorhersehbar. :rollen:


    Ich habe auch so ein paar Befürchtungen in welche Richtungen das Buch wandert und ich hoffe, es wird nicht so tränenreich wie ich im Moment annehme. Vor allem, weil es wenn so unerwartet wäre. Nach diesem Cover und dem Klappentext.



    das ist ja ein richtig schönes Buch, gefällt mir bisher sehr gut. Der Start in Boston verläuft für Julie nicht gerade glücklich; ich glaube, da wären meine Nerven auch blank gelegen, wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre. Gut, daß ihrer Mutter Erin einfällt und die Familie sie auch so herzlich aufnimmt. Ich denke, das mit der Wohnung wird nicht so schnell klappen, aber ich habe nicht das Gefühl, daß sie die Familie nervt. Und wenn sie es tatsächlich schafft, Celeste aus ihrem Schneckenhaus zu holen, wären ihre Eltern sicherlich auch nicht böse: die Aktion, Celeste zum Einkaufen zu überreden, war sehr gut gelungen. Vorallem nach Matts Warnung, daß Celeste sehr schlecht mit Veränderungen des gewohnten Tagesablaufs klarkommt, hatte ich schon befürchtet, daß sie ganz und gar nicht positiv darauf reagieren würde, wenn sie von Julie abgeholt wird.


    Irgendwie glaube ich genau wie Du, daß sie dieses Haus nicht so schnell wieder verlassen wird. Wahrscheinlich bittet Matts Mutter sie bei ihnen zu bleiben, weil sie Celeste gut tut. Denn das dsa Mädchen ein Problem hat ist denke ich mehr als deutlich. Mit normalen Verlustängsten kann man ihr Verhalten nicht erklären. Zu Anfang war es ja ganz lustig, aber jetzt finde ich es eher recht traurig.




    Eine zeitlang dachte ich mir, daß Finn nicht mehr lebt, aber dafür reden die Eltern zu sorglos von ihm, außerdem gibt es anscheinend aktuelle Fotos bei Facebook. Aber irgendwas stimmt nicht mit Finn, das wird mehrmals deutlich, z.B. als Matt zu Julie sagt, daß Finn cool und sorglos durch die Welt reist, das hört sich beinahe etwas vorwurfsvoll an, und Erins Erinnerungen daran, daß Finn so ein tolles Kind war und ihre anschließende verkrampfte Reaktion. Auch weiß keiner, wann er mal wieder nach Hause kommt.
    Dann bin ich auch gespannt, seit wann Celeste diesen Papp-Finn-Tick hat und warum genau? War sie schon immer so, daß sie sich zurückgezogen hat? Zuerst hatte ich den Verdacht, ob sie Autistin ist, aber dazu zeigt sie zu viel Neugierde für ihre Umwelt.


    Diese Sorglosigkeit ist auch bei mir der einzige Grund, warum ich glaube das er nicht wirklich tod ist. Es wäre schon sehr markaber und gefühllos, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Christine ()

  • Hallo zusammen!


    Na, ihr seid ja schon fleißig am diskutieren. Mich hat die Hitze hat mich gestern so geschafft, dass ich abends ziemlich zeitig ins Bett bin und gar nicht mehr dazu kam hier hereinzuschauen.



    Julie liegt mir dagegen gar nicht. Sie ist mir viel zu oberflächlich und achtet zu sehr auf Äußerlichkeiten. (...) Sie will individuell und massenkompatibel sein. Beides auf einmal geht einfach nicht. Entweder man läuft wie ein Lemming der Herde nach oder man hat seinen eigenen Kopf und steht zu seinen Vorlieben und Abneigungen.


    Ich finde das typisches Teenager-Verhalten. Einerseits möchte man etwas Besonderes sein, andererseits auch nicht als kompletter Außenseiter alleine seinen Weg gehen. Dazu kommt, dass amerikanische Highschools berüchtigt sind für Mobbing gegenüber Schülern die nicht ins Raster passen. Da würde ich mich auch verstellen, nur um dem zu entgehen.


    Und wenn sie aus einer US-Kleinstadt kommt ist es durchaus vorstellbar dass ihre Highschool eher unterdurchschnittlich war und ihren Fokus mehr auf Football als auf Bildung gelegt hat. :rollen: Das Leistungsniveau der Schulen dort ist wirklich sehr unterschiedlich.



    Schon ein klein wenig klischeemäßig, oder? Und auch recht naiv. Würdet Ihr ein Appartment mieten, was ihr noch nie gesehen habt? Aber gut, sonst wäre Julie natürlich auch nie in die Lage geraten sich bei der Freundin ihrer Mutter einzuquartieren.
    Ich bin i.ü. immer wieder erstaunt, wie locker und leicht das klappt. Wenn ich so an meine damaligen Studienkollegen denke, ich würde meine Tochter bei keinem spontan einquartieren. Vor allem, nachdem ich seit mehreren Jahren keinen Kontakt mehr hatte.


    Klar ist das unwahrscheinlich, ein Telefonanruf genügt und schon nehmen die Watkins die Tochter einer alten Freundin auf obwohl sie Julie noch nie getroffen haben. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass im echten Leben jemand mit einer Pappfigur durch die Gegend läuft? :zwinker:



    Mit normalen Verlustängsten kann man ihr Verhalten nicht erklären. Zu Anfang war es ja ganz lustig, aber jetzt finde ich es eher recht traurig.


    Das geht mir genauso. Ich möchte gerne mal wissen, warum ihre Eltern ihr solch eine Macke durchgehen lassen und nicht alarmiert sind. Aber diese Frage lässt sich wohl erst beantworten, wenn man auch weiß, was mit dem echten Finn ist.


    Mal von der Pappfigur abgesehen, ist Celeste ja auch sonst ziemlich seltsam für ihr Alter. Auf der einen Seite ihre gestelzte Ausdrucksweise und ihre Fähigkeit lange konzentriert zu arbeiten. Andererseits, welche Dreizehnjährige schlägt sich bei dem Wort "Arsch" die Hand vor den Mund und fängt an zu kichern? Ich schätze, in dieser stark leistungsorientierten Familie hat man sich zwar gut um ihre Bildung gekümmert aber ihre restliche Entwicklung ist irgendwo auf der Strecke geblieben. Und das finde ich dann ganz schön traurig.


    Christine
    In deinem Beitrag finden manche Zitate doppelt doppelt doppelt hintereinander. Das soll bestimmt nicht so sein. :zwinker:

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von rubenselfe ()


  • Ich finde das typisches Teenager-Verhalten. Einerseits möchte man etwas Besonderes sein, andererseits auch nicht als kompletter Außenseiter alleine seinen Weg gehen. Dazu kommt, dass amerikanische Highschools berüchtigt sind für Mobbing gegenüber Schülern die nicht ins Raster passen. Da würde ich mich auch verstellen, nur um dem zu entgehen.


    Und wenn sie aus einer US-Kleinstadt kommt ist es durchaus vorstellbar dass ihre Highschool eher unterdurchschnittlich war und ihren Fokus mehr auf Football als auf Bildung gelegt hat. :rollen: Das Leistungsniveau der Schulen dort ist wirklich sehr unterschiedlich.


    Wahrscheinlich unterschätze ich wirklich das soziale Gefüge in einer amerikanischen Highschool. Denn ich kann schon verstehen, dass man dazu gehören will, ich war ja in dem Alter nicht anders, nur wäre es mir nie eingefallen, meine Hobbies zu verheimlichen, schon gar nicht vor meinen Freunden.



    Mit normalen Verlustängsten kann man ihr Verhalten nicht erklären. Zu Anfang war es ja ganz lustig, aber jetzt finde ich es eher recht traurig.


    Ich kann mir vorstellen, dass es der Rat eines Therapeuten war auf Celestes "Spiel" einzugehen, anders kann ich mir den Umgang der Familie mit Pappfinn zur Zeit nicht erklären.



    Umso erstaunlicher finde ich es, daß sie sich Papp-Finn und Celeste schnappt und in aller Öffentlichkeit in einen Supermarkt geht. Ob sie sich das auch in Ohio getraut hätte, wenn die Gefahr bestanden hätte, daß Freunde oder Bekannte sie sehen würden? Daher kann sowohl Celeste als auch Julie voneinander etwas lernen.


    In Ohio hätte sie sich das sicher nicht getraut. Vermutlich wird Julie Celeste dabei helfen aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen und Celeste wird Julie im Gegenzug lehren, zu sich selbst zu stehen.



    Komischer Weise habe ich von der ersten Begegnung an das Gefühl, daß Julie wenn es denn zu einer Liebesgeschichte kommen sollte mit ihm zusammen kommen wird. So nach der Art eigentlich habe ich jemand anderen gewollt, aber dann in Dir auf einmal meinen Traumprinzen erkannt.


    Ich traue mich fast meinen rechten Arm verwetten, dass Matt und Julie am Ende ein Paar sind :breitgrins:


  • Ich finde das typisches Teenager-Verhalten. Einerseits möchte man etwas Besonderes sein, andererseits auch nicht als kompletter Außenseiter alleine seinen Weg gehen. Dazu kommt, dass amerikanische Highschools berüchtigt sind für Mobbing gegenüber Schülern die nicht ins Raster passen. Da würde ich mich auch verstellen, nur um dem zu entgehen.


    Ich glaube das ist nicht nur in Amerika so. Sondern auch leider in anderen Ländern u.a. auch in Deutschland.



    Klar ist das unwahrscheinlich, ein Telefonanruf genügt und schon nehmen die Watkins die Tochter einer alten Freundin auf obwohl sie Julie noch nie getroffen haben. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass im echten Leben jemand mit einer Pappfigur durch die Gegend läuft? :zwinker:


    Wenn ich ehrlich bin und davon ausgehe, daß es sich bei dieser Pappfigursache um eine Traumbewältigung geht, halte ich das sogar für wahrscheinlicher :breitgrins:.



    Mal von der Pappfigur abgesehen, ist Celeste ja auch sonst ziemlich seltsam für ihr Alter. Auf der einen Seite ihre gestelzte Ausdrucksweise und ihre Fähigkeit lange konzentriert zu arbeiten. Andererseits, welche Dreizehnjährige schlägt sich bei dem Wort "Arsch" die Hand vor den Mund und fängt an zu kichern? Ich schätze, in dieser stark leistungsorientierten Familie hat man sich zwar gut um ihre Bildung gekümmert aber ihre restliche Entwicklung ist irgendwo auf der Strecke geblieben. Und das finde ich dann ganz schön traurig.


    Mich wundert es ehrlich gesagt, daß sie es so tollerieren. Entweder sie sind selbst noch nicht in der Lage mit dem Traum (ich denke es handelt sich dabei um den Tod von Finn) umzugehen oder zu leben und verschließen deswegen ein wenig die Augen davor. Oder es ist ihnen nicht klar, daß dieses mit der Pappfigur leben auf Dauer nicht funktionieren wird und sie das Problem auf dauer damit auch nur verschieben oder sogar vergrößern.



    Ich traue mich fast meinen rechten Arm verwetten, dass Matt und Julie am Ende ein Paar sind :breitgrins:


    Oh je, dann hoffe ich die Autorin weiß das Dein Arm auf dem Spiel steht. Irgendwie habe ich mittlerweile ein ganz ungute Gefühl was das Ende betrifft.

    Einmal editiert, zuletzt von Christine ()

  • Nachdem ich gestern unerwartet Besuch hatte, konnte ich erst heute mit dieser klasse Lektüre starten. Und ich verstehe, warum die ersten einfach nicht mit lesen aufhören konnten, denn das Buch ist einfach klasse. Hier wird es schon schwer fallen jeden Tag nur einen Abschnitt zu lesen. :breitgrins:


    Wir lernen also Julie Seagle kennen, die gerade frisch in Boston angekommen ist und keine Wohnung hat, weil sie einem Betrüger in die Fänge geraten ist und so kommt sie bei einer ehemaligen Freundin ihrer Mutter unter, bei Erin Watkins. Diese ist Dozentin in Harvard, ist verheiratet mit Roger und hat drei interessante Kinder. Ihr ältester Sohn Finn bereist die Welt, Matt studiert Physik und Mathe und die Jüngste Celeste geht noch zur Schule und kann nicht ohne ihren Papp-Finn.


    Julies Eltern sind offenbar geschieden. Wurde eigentlich erwähnt wie alt Julie ist?


    Also ich finde alle beschriebenen Charaktere für sich betrachtet sehr sympathisch. Julie scheint zwar ein wenig überheblich zu sein, aber auf die nette Art und Matt könnte man sich gut als Kumpel vorstellen. Tja und bei Celeste weiß ich ehrlich gesagt nicht woran sie leidet, ob sie vielleicht Autistin ist?


    Interessant fand ich den Satz: "Internetzugang kommt vor Stolz." Das beschreibt die heutige Jugend wohl sehr gut. :zwinker:


    Ich finde das Buch jedenfalls ungemein witzig und ansprechend, habe mich sofort in der Geschichte wohl gefühlt und lese sehr gerne weiter.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Julie finde ich schon mal sehr sympathisch, Matt ebenso. Diese Kombination aus lernbegeisterten Bücherwürmern und coolen Sprüchen lassen mich übrigens ein wenig an die Gilmore Girls denken. :breitgrins:


    Mir gefällt das Setting auch sehr gut und ob du es glaubst oder nicht, aber ich fühlte mich auch sofort an die Gilmore Girls erinnert, was für ein Zufall. :smile:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich denke schon, dass Finn tot ist. Celeste kann damit nicht umgehen und baut sich eine eigene Welt auf, in der sich ihr Bruder auf einer großen Weltreise befindet, um seine Abwesenheit zu erklären. Er klingt einfach zu gut, um wahr zu sein. Er sucht sich überall, wo er sich aufhält sofort eine Arbeit und zusätzlich eine ehrenamtliche Tätigkeit. Daneben sieht er umwerfend aus, hat einen gestählten Körper und ist natürlich auch noch wahnsinnig klug.


    Matt reagiert immer sehr verhalten , wenn das Gespräch auf den großen Bruder kommt. Man könnte meinen, dass es Eifersucht ist, aber ich denke, dass etwas anderes dahinter versteckt. Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht einverstanden ist, eine künstliche Fantasiewelt aufrecht zu erhalten. Finns Facebookfotos sind für mich kein Beweis, dass er noch lebt. Fotos lassen sich manipulieren und Matt kennt sich offensichtlich sehr gut mit Computerprogrammen aus. Für einen Globetrotter hat er viel zu wenige virtuelle Freunde. Wenn man neue Menschen kennen lernt, will man doch mit ihnen in Kontakt bleiben oder nicht? Dafür sind soziale Netzwerke schließlich da.


    Auch die Eltern verhalten sich eigenartig, wenn das Gespräch auf Finn kommt. Erin schwelgt in einer Kindheitserinnerung und krallt gleichzeitig ihre Finger in die Serviette. Sie legt offensichtlich großen Wert auf die Leistungen ihrer Kinder - sie erinnert Matt in dem kurzen Abschnitt mehrmals, dass das Semester wieder beginnt und er sich darauf vorbereiten soll - hat aber kein Problem damit, dass sich ihr Ältester mutterseelenallein in der Weltgeschichte herumtreibt. Die Tischgespräche drehen sich über alle möglichen Themen, persönliches wird anscheinend vermieden. Sie sind bis auf die Abendessen nicht zu Hause, sondern flüchten sich in ihre Abend, so als ob sie etwas von ihrem Haus vertreibt.


    Wow was für interessante Gedankengänge, in diese Richtung hatte ich so gar nicht gedacht, aber plausibel klingt es. Vor allem weil keiner weiß, wann Finn denn eigentlich heim kehrt. Aber wer schreibt Julie dann die Nachrichten? Vielleicht Matt, denn die Freundschaftsanfragen werden gleichzeitig von Matt und Finn positiv beantwortet, was ja schon recht zufällig ist...


    Ich habe übrigens in eine ganz andere Richtung gedacht. Celeste verhält sich für mich sehr merkwürdig, weil sie ihre genauen Tagesabläufe etc. braucht dachte ich eher an Autismus. Nun ja und um ihre Welt nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und damit sie aushalten kann, dass ihr alles geliebter, großer Bruder auf Weltreise ist, hat sie eben diesen Papp-Finn, denn ich bemerkenswert finde. Ist doch komisch, dass sie verstört reagiert als Julie sie abholt und nicht Matt und sich erst nach Erklärungen wieder einkriegt, oder?


    Ich lasse mich auf jeden Fall überraschen was da im Busch ist, denn dass das was im Busch ist, das ist eigentlich klar, oder?

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich habe übrigens in eine ganz andere Richtung gedacht. Celeste verhält sich für mich sehr merkwürdig, weil sie ihre genauen Tagesabläufe etc. braucht dachte ich eher an Autismus. Nun ja und um ihre Welt nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und damit sie aushalten kann, dass ihr alles geliebter, großer Bruder auf Weltreise ist, hat sie eben diesen Papp-Finn, denn ich bemerkenswert finde. Ist doch komisch, dass sie verstört reagiert als Julie sie abholt und nicht Matt und sich erst nach Erklärungen wieder einkriegt, oder?


    Ich fand es schon sehr seltsam, wie sie reagiert hat, als eine ihr bekannte, aber andere Person sie abgeholt hat. Immerhin lässt Julie sich durch ihr Verhalten nicht abschrecken und will sogar mit Papp-Finn einkaufen gehen. :breitgrins:


  • Matt reagiert immer sehr verhalten , wenn das Gespräch auf den großen Bruder kommt. Man könnte meinen, dass es Eifersucht ist, aber ich denke, dass etwas anderes dahinter versteckt. Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht einverstanden ist, eine künstliche Fantasiewelt aufrecht zu erhalten. Finns Facebookfotos sind für mich kein Beweis, dass er noch lebt. Fotos lassen sich manipulieren und Matt kennt sich offensichtlich sehr gut mit Computerprogrammen aus. Für einen Globetrotter hat er viel zu wenige virtuelle Freunde. Wenn man neue Menschen kennen lernt, will man doch mit ihnen in Kontakt bleiben oder nicht? Dafür sind soziale Netzwerke schließlich da.


    Das hatte ich mir auch schon überlegt, ob der FB-Account vielleicht von Matt gepflegt wird, falls Finn tatsächlich nicht mehr leben sollte. Wenn dann aber niemand Julie ins Vertrauen zieht, dann muß das Trauma in der ganzen Familie schon sehr tief sitzen, weil niemand wahrhaben will, daß er nicht mehr zurückkehren wird. Außer vielleicht Matt, der mir teilweise etwas überfordert vorkommt in seiner Rolle.


    Ich tendiere übrigens auch in die Richtung, daß Matt und Julie tatsächlich ein Paar werden könnten, vorallem, wenn sich herausstellen sollte, daß FB-Finn eigentlich Matt ist.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Ich tendiere übrigens auch in die Richtung, daß Matt und Julie tatsächlich ein Paar werden könnten, vorallem, wenn sich herausstellen sollte, daß FB-Finn eigentlich Matt ist.


    Wie süß die Diskussionen der beiden immer sind. :breitgrins: