Thomas Harris - Das Schweigen der Lämmer

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    Rückentext:
    "Buffalo Bill" geht um: Ein geistesgestörter Frauenmörder gibt dem FBI Rätsel auf. Nur ein Mann könnte die entscheidenden Hinweise auf den bestialischen Serientäter geben: Der Psychiater Dr. Hannibal Lecter, der in der geschlossenen Abteilung einer Klinik sitzt. Lecter ist hochintelligent, beherrscht und äußerst gefährlich – ein menschliches Monster, polizeiintern nicht ohne Grund "Hannibal, der Kannibale" genannt. Die junge Agentin Clarice Sterling soll ihn verhören …



    Meine Meinung:
    Kaum zu glauben, dass es zu diesem Buch noch keinen eigenen Thread gibt. Ich habe den Eindruck, als wäre ich die letzte, die weder Buch noch Film kannte. Da ich von allen Seiten schief angeschaut wurde, weil ich diesen Klassiker noch nicht kannte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch.


    Der Beginn war arg holprig – ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung lag, aber ich kam einfach nicht in diesem Lesefluss. Es schien, als wären die englischen Sätze einfach ins Deutsche übersetzt worden, ohne dass auf übliche Sprachmuster Rücksicht genommen wurde. Dazu dann an manchen Stellen jede Menge Fachwörter hintereinander und ich war leicht genervt.


    Davon abgesehen ist das Buch durchaus spannend und Hannibal Lecter ist nicht umsonst eine Figur, die fast jeder kennt. Harris hat mit ihm einen solch unnahbaren, unmenschlichen und faszinierenden Psychopathen erschaffen, dass ich als Leser trotz allem irgendwie auf seiner Seite stand. Die Passagen mit Clarice Sterling und ihm waren die Highlights des Buches.
    Dagegen hat der aktuell gesuchte Täter kaum eine Chance. Selbst zum Schluss noch empfand ich diese Person als facettenlos, sodass mir jetzt auch keine Eigenschaften einfallen, mit denen sie beschrieben werden könnte. Insgesamt gibt es fast ein wenig zu viele Personen, die ... nicht ganz fertig wirkten.


    Was mich am meisten verwunderte: An kaum einer Stelle fand ich das Buch unheimlich oder schockierend. Dass Menschen die Haut abgezogen wird, ist abstoßend, aber mir fehlte im Buch die Atmosphäre, sodass ich solche Stellen fast schon überlas, wo ich doch sonst ein Angsthase bin.


    Kurzgefasst: Der Star der Handlung ist Hannibal Lecter, das Buch könnte als Vorlage für eine Criminal Minds-Folge dienen und wartet mit Spannung auf, die jedoch durch sonst blasse Charaktere und (zumindest in dieser Fassung) stockender Übersetzung etwas an Reiz verliert.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Kaum zu glauben, dass es zu diesem Buch noch keinen eigenen Thread gibt.


    Das hat mich auch gewundert


    Dagegen hat der aktuell gesuchte Täter kaum eine Chance. Selbst zum Schluss noch empfand ich diese Person als facettenlos, sodass mir jetzt auch keine Eigenschaften einfallen, mit denen sie beschrieben werden könnte.


    Da gebe ich dir recht. Täter und Tat passen nicht unbedingt zusammen. Dass so ein weinerlicher Typ so ausgebuffte Verbrechen begeht finde ich schon seltsam.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Ich glaube ich habe alle Bücher rund um Lecter gelesen. Obwohl er in anderen Büchern auch nur eine Nebenrolle wie nun auch gespielt hat, freut man sich doch immer wieder wenn die Gespräche mit ihm statt finden.


    Wenn man bedenkt, dass man eigentlich hinter dem Serienmörder Buffalo Bill ist, ist er leider zu wenig präsent im Buch. Seine Art Frauen zu töten, um die Haut zu sich zu verarbeiten ist ja eigentlich recht interessant, wenn man da Motiv kennt. Der Täter ist sehr gestört, aber weder von ihm noch von den Opfern kriegt man sehr wenig mit. Ich finde hier hätte man die Stellen mehr ausbauen können.


    Die Art und Weise des Buches gefiel mir trotzdem. Das Buch ist nicht zu detailliert und man hat trotzdem genug Information um die Handlung zu verstehen. Allerdings waren zu viele Nebencharaktere vorhanden und viele von ihnen fand ich unsympathisch.


    Da ich den Film auch vor Jahren schon mal angeguckt habe störte es mich dann doch ein wenig , weil ich das Gefühl hatte das Buch schon gelesen zu haben, weil einige Stellen mir noch so genau in Erinnerung geblieben sind.


    Ich weiß, man sollte Psychopathen nicht mögen, aber als Lecter Trinkgeld und einen Brief an Barney schickte, fand ich das wiederum sehr sympathisch von ihm. :breitgrins:


    3ratten

  • Ich habe das Buch begonnen, weil ich wirklich neugierig auf die Geschichte war. Ich kenne auch bisher den Film nicht. Ich muss allerdings sagen, dass ich nicht wirklich in die Handlung reingekommen bin. Die Figuren sind seltsam blass, allen voran Protagonistin Clarice Sterling. Ihre Motive, ihre Handlungen... alles irgendwie "so da", aber nicht hundertprozent überzeugend. Hannibal Lecter ist sicherlich eine interessante Figur, da steckt auch mehr dahinter. Aber für mich hat sich das Buch einfach nicht wie ein Buch gelesen, sondern mehr wie ein Filmdrehbuch - deshalb werde ich mir die oscargekrönte Verfilmung auf jeden Fall bald anschauen. Das Innenleben der Personen kam mir hier deutlich zu kurz bzw. sie wurden einfach nur wie von außen beschrieben, z.B. gibt es relativ früh eine Szene vom FBI-Typen mit seiner kranken Frau und er handelt einfach nur, aber man erfährt weder, was da los ist, noch was er empfindet - und das, obwohl die Szene aus seiner Sicht ist. Das mag später noch aufgelöst werden, aber mir gab es zu viele solcher Szenen und auf Bösewicht 2 (Buffalo Bill) war ich auch überhaupt nicht neugierig. Deshalb habe ich das Buch nach ca. einem Drittel abgebrochen und freue mich, das Ganze einfach als Film weiterverfolgen zu können.

  • Ich habe das Buch vor vielen Jahren gelesen, entweder noch zu meinen Schulzeiten oder direkt danach. Ich bin etwas verwirrt über eure Einschätzung und Enttäuschung über das Buch. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich das Buch super fand. Ich habe mir auf jeden Fall auch alle anderen Bücher des Autors mit Hannibal Lector gekauft und gelesen. Jetzt frage ich mich, ob ich nach zwanzig Jahren immer noch so darüber denken würde. Zum erneuten Lesen habe ich aber leider momentan überhaupt keine Zeit, aber ich habe mit Begeisterung festgestellt, dass meine Onleihe das Hörbuch hat. Das habe ich mir direkt ausgeliehen und höre mal herein. Leider handelt es sich nur um eine gekürzte Ausgabe. Aber um wieder einen Eindruck zu erhalten sollte es ausreichen.

  • Ich denke, ich bin - besonders was Thriller angeht - einfach extrem kritisch geworden. Ich habe jahrelang fast nichts anderes gelesen

    Genau deswegen bin ich neugierig, was ich heute zu dem Buch sagen werden. Ich habe es zu Beginn meiner Krimi- und Thrillerlesephase gelesen und kannte noch nicht viele andere im Vergleich.

    So, ich starte jetzt mit dem Hörbuch.