Anna Romer - Das Rosenholzzimmer

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    Audrey Kepler lebt gemeinsam mit ihrer Tochter Bronwyn in Sydney. Von Tony, Bronwyns Vater, ist sie schon lange getrennt und sie sehen sich nur noch unregelmäßig. Dennoch erschüttert sie die Nachricht, dass er Selbstmord begangen hat, sehr. In seinem Testament vererbt er Audrey Thornwood House, das Anwesen seiner Familie in Queensland.
    Eigentlich ist Audrey fest entschlossen, sich das Haus nur einmal anzusehen und dann zu verkaufen, doch sie verliebt sich auf den ersten Blick in das alte Anwesen und seine Atmosphäre. So beschließt sie, mit Bronwyn umzuziehen und dort ein neues Leben anzufangen.
    Schon in den ersten Tagen stößt sie auf Geheimnisse aus der Vergangenheit. Tonys Großvater soll vor vielen Jahren eine Frau umgebracht haben und er selbst kam später bei einem Unglück auf dem Gelände ums Leben. Audrey fühlt sich den Geistern des Hauses merkwürdig verbunden, umso mehr, als sie auf ein altes Tagebuch stößt.


    Ein schönes Cover, eine interessant klingende Inhaltsbeschreibung und meine Neugier war geweckt. Die Geschichte liest sich auch durchaus flüssig und hätte wirklich Potential gehabt, wenn die Autorin nicht an vielen Stellen den Inhalt nahezu krampfhaft so hingebogen hätte, dass es irgendwie zu ihrer Story passt. Dazu gehört zum Beispiel, dass Audrey anfängt, äußerst lebhaft von einer Frau zu träumen, die hier gelebt hat, auch wenn sie sie nie getroffen hat und nicht mit ihr verwandt ist. Mir fehlte für die spirituell gedachten Elemente des Buches einfach jegliche Grundlage und somit konnte ich das nicht so wirklich ernst nehmen.
    Auch wenn ich das Buch in 2 Tagen weggeschmökert habe, fand ich in der Handlung noch vieles unlogisch und es klafften immer wieder riesige Lücken, die ich mir beim besten Willen nicht erklären konnte. Von den Figuren konnte mich wirklich keine einzige überzeugen und vor allem die Entwicklung mancher Personen wirkte leider völlig unglaubwürdig, wie zum Beispiel eine Frau, die seit Jahren praktisch als Einsiedlerin gelebt hatte und plötzlich zwei ihr wildfremden Menschen Haus und Hof öffnet und sie fröhlich willkommen heißt.


    Achja, neben Familiengeschichte, Mystery und ein bisschen Krimi musste natürlich auch noch eine Liebesgeschichte dazu – die war aber so klischeehaft, dass ich nur noch mit den Augen rollen konnte. Erste Begegnung: er wäscht sich mit freiem Oberkörper an einem Brunnen. Also bitte, fiel der Autorin denn gar nichts Besseres ein?


    Mir scheint, die Autorin hat in diesem Buch zu viele verschiedene Dinge unterbringen wollen. Dadurch wirkt die Story leider überladen und konstruiert. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen, einige gute Ansätze waren ja durchaus erkennbar!


    2ratten

    LG, Dani


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  • Inhalt:
    Die Fotografin Audrey Kepler erbt nach einem Schicksalsschlag ein Anwesen im australischen Queensland. Als sie sich das Haus nur mal anschauen möchte, fühlt sie sich zu diesem so verbunden, dass sie kurzerhand mit ihrer Tochter darin einzieht. Während sich beide darin einleben, entdeckt Audrey in einem Zimmer eine alte Fotografie eines gutaussehenden Mannes. Schnell ist ihr Interesse geweckt und sie beginnt Nachforschungen über ihn anzustellen um heraus zufinden, wer er war und was aus seiner Familie geworden ist.


    meine Meinung:
    Schnell ist ein Buch heutzutage in eine Schublade gesteckt. Zwar geht es hier um ein Familiengeheimnis, aber das Buch lässt sich nicht mit Kate Mortens oder Katherine Webbs Romanen vergleichen. Anders als diese spielt der Roman hier überwiegend in der heutigen Zeit. Nur drei oder vier Kapitel werden aus der Vergangenheit erzählt. Daher weiß der Leser nie viel mehr als die Hauptperson und ist ihr nicht besserwisserisch voraus.


    Die Handlung spielt in einem abgeschiedenen Teil Australiens. Die Autorin gibt der Natur viel Raum und Zeit sich vor dem inneren Auge des Lesers zu entfalten. Dank der Karten vorne im Buch und der detailreichen Beschreibungen kann man sich gut in die Umgebung einfühlen. Auch hat die Autorin ein Händchen dafür die drückende Hitze zu beschreiben und so habe ich manchmal schon den Schweiß spüren können, obwohl es hier gerade Winter ist.


    Die Geschichte selbst ist spannend und teilweise düster erzählt. Es gibt hier mehr als nur einen mysteriösen Todesfall und erst nach und nach werden die Ereignisse und Fakten von der Protagonistin aufgedeckt. Dabei spielen Zeugnisse der Vergangenheit, wie Fotos und Briefe eine entscheidende Bedeutung. Darüber hinaus wird Audrey aber auch von Tagträumen und Gedankenfetzen überrascht, so als ob sie eine Verbindung zu einer Figur in der Vergangenheit hätte. Das ist wahrscheinlich der unlogischste Teil an der Geschichte, denn Audrey hat keinerlei familiäre Beziehungen zu dieser Figur und doch genaue Eindrücke von ihren Erlebnissen. Das fand ich zwar etwas seltsam, hat aber die gruselige Stimmung sehr schön vertieft.


    Nach und nach lernt man die Personen auf den Fotos kennen. Dabei ist oft nicht gleich klar, welche Rolle sie gespielt haben und wer gut oder böse ist. Schwarz-Weiß-Malerei ist hier zum Glück nicht gegeben. Allerdings bin ich auch nicht mit jeder Figur warm geworden. Angefangen mit Audrey selbst, die eigentlich gerade dabei ist sich endlich neu zu verlieben, aber nichts anderes im Kopf hat als die Geheimnisse der Vergangenheit aufzudecken. Daneben auch ihre 11jährige Tochter, die sich teilweise merkwürdig erwachsen verhält, dann aber wiederum völlig austickt und ihre Mutter am liebsten zum Teufel scheren würde, was meines Erachtens eher zu einer Pubertierenden passt. Oder auch Luella die seit Jahren allein lebt und sogar zum Einkaufen in eine andere Stadt fährt, um nicht bekannten Gesichtern zu begegnet, aber dann vollkommen fremdem Leuten die Türe öffnet und sie freudig zum Kuchenessen einlädt.
    Andere kleinere Nebenfiguren, wie Corey und Hobe haben mir da besser gefallen!


    Auch Themen wie Homosexualität und Behinderungen werden aufgegriffen, aber nicht tiefgreifend thematisiert. Sie runden das ganze ab, weil es eben zu unserem täglichen Leben gehört.


    Fazit:
    Alles in allem fällt es mir ein wenig schwer, hier eine abschließende Meinung zu verkünden. Das Buch hat durchaus positive Aspekte und auch wenn einem kurz nach der Hälfte klar ist, wer hinter all dem steckt, hat es mich auch zum Ende hin noch fesseln können. Andererseits lebt so ein Roman auch von seinen Figuren und die haben meines Erachtens manchmal recht seltsam gehandelt. Daher würde ich sagen, ein guter mittelmäßiger Roman von einer Autorin, die sich in kommenden Büchern noch steigern kann.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Inhaltsangabe:
    Von ihrem Exfreund Tony erbt Audrey ein verlassenes Herrenhaus in Queensland. In einem Zimmer entdeckt sie die Fotografie eines Mannes, der sofort eine ungeheuere Anziehungskraft auf sie ausübt. Es handelt sich um Samuel Riordan, dem Großvater von Tony, der beschuldigt wurde, eine junge Frau ermordet zu haben. Doch Audrey kann das nicht glauben und möchte seine Unschuld beweisen. Bei ihren Nachforschungen findet sie heraus, dass der wahre Täter noch leben muß und bringt sich somit selber in Lebensgefahr.....


    Meine Meinung:
    Wow, was für eine Geschichte! Gut, dass ich dieses Wochenende soviel Zeit zum Lesen hatte, denn die Geschichte hat eine absolute Sogwirkung, man kann das Buch nicht mehr weglegen, bis man am Ende angelangt ist.
    Bereits der Prolog beginnt sehr spannend, was sich aber im Laufe der Geschichte stetig steigert und einem bis zum Schluß die Luft anhalten läßt.
    Audrey ist eine sympathische junge Frau, die sich natürlich wundert, warum sie von ihrem ehemaligen Freund Thornwood House geerbt hat, was ja ursprünglich seinem Großvater gehörte. Während ihrer gemeinsamen Zeit hat Tony nie etwas über seine Familie erzählt.
    Aber so wie es aussieht, sollte wohl Audrey eine Verbindung mit dem Haus bekommen, denn es gelingt ihr wirklich meisterhaft, die Geheimnisse Stück für Stück aufzulösen. Hilfreich sind hier viele Briefe und Tagebucheinträge.
    Die gemeinsame Tochter Bronwyn ist ebenfalls ein sehr netter Teenager und auch die weiteren Protagonisten, die im Laufe der Geschichte hinzukommen sind alle sehr authentisch.
    Ich lese ja viele Familiengeheimnisse, weil mich das einfach begeistert, aber diese Geschichte hat mich besonders erreicht, denn durch Audreys Träume und Visionen habe ich zuerst in eine ganz andere Richtung gedacht. Die Autorin versteht es auch, den Leser in die Irre zu führen, was die Geschichte natürlich nur umso spannender für mich machte.
    Zuviel mag ich über den Inhalt aber gar nicht verraten, dass würde dem Leser nur die Spannung nehmen und es gibt hier wirklich ungeheueres und zum Teil auch mystisches zu entdecken.


    In Rückblicken erzählt uns Anna Romer die Geschichte von Aylish und Samuel, die mich ebenfalls sehr berührt hat.


    Der Schreibstil von Anna Romer ist wunderbar flüssig und bildhaft, ich konnte mir Thornwood House, die Zimmer, die ganze Umgebung und die australische Landschaft wunderbar vorstellen und so richtig in der Geschichte versinken.


    Für mich mit eines der besten Familiengeheimnisse, die ich gelesen habe und ich freue mich sehr, dass es von der Autorin bereits ein neues Buch gibt. Wenn mir dieses auch so gut gefällt, habe ich eine weitere neue Lieblingsautorin.


    5ratten


    LG Karin

  • Familiengeheimnisse über drei Generationen


    Audrey Kepler wünscht sich einen Neustart in ihrem Leben und bezieht mit ihrer Tochter Bronwyn nach dem Selbstmord ihres Ex-Freundes Tony dessen malerisches ländliches Anwesen Thornwood House im australischen Queensland, welches er ihr vermacht hat. Schon kurz nach dem Umzug von Melbourne in das Haus erfasst Audrey eine innere Unruhe und sie begibt sich auf die Suche nach der Geschichte des Hauses und deren vorherigen Bewohner. Bei ihren Nachforschungen fällt ihr ein altes Foto von Tonys Großvater Samuel in die Hände, der vor langer Zeit eine junge Frau ermordet haben soll. Doch dies ist nicht der einzige merkwürdige Todesfall. Audrey will die ganze Geschichte herausfinden und gräbt immer tiefer. So kommt sie einigen alten Familiengeheimnissen auf die Spur, die lieber im Verborgenen geblieben wären. Denn die Ereignisse erfassen auch ihr eigenes Leben und bringen sie und ihre Tochter in Gefahr.


    Anna Romer hat mit ihrem Debütroman „Das Rosenholzzimmer“ eine sehr fesselnde Familiengeschichte vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und nimmt den Leser gleich mit in die Geschichte hinein. Die Autorin hat eine sehr bildhafte, blumige und auch sehr detaillierte Erzählweise, die aber insgesamt sehr gut zur Geschichte passt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr malerisch und bilden beim Lesen gleich Bilder im Kopf, man kann sich alles wunderbar vorstellen. Der Roman selbst ist in zwei Handlungsstränge unterteilt, der eine beschreibt die Geschichte von Audrey und ihrer Tochter in der Gegenwart, der zweite beginnt in den 40er Jahren und erzählt die Geschichte der vergangenen Generationen, wobei sich die Autorin auch mit Tagebucheinträgen und alten Briefen schöner Stilmittel bedient. Nach und nach laufen beide Handlungsstränge aufeinander zu und münden am Ende in der Auflösung. Der Spannungsbogen entfaltet sich erst langsam, baut sich aber innerhalb der Geschichte immer weiter auf und hält fast bis zum Schluss, der leider etwas übertrieben geraten ist. Einige Ungereimtheiten in der Geschichte sowie Audreys lebhafte Träume und Visionen wirken nicht authentisch und passen nicht so ganz in die Handlung, schmälern aber im Großen und Ganzen nicht das Gesamtbild des Romans. Durch geschickte Verwirrspiele der Autorin werden die Gedanken des Lesers immer wieder auf neue Möglichkeiten gelenkt, wobei man der Lösung bis zum Ende aber nicht unbedingt näher kommt.


    Die Charaktere sind vielfältig und gut skizziert. Audrey ebenso wie Bronwyn wirken sehr sympathisch und man heftet sich als Leser gleich an ihre Fersen, um bei der Geschichte hautnah dabei zu sein. Zu Beginn wirkt Audrey noch sehr schüchtern und zurückhaltend, doch im Verlauf des Romans kann man an ihr die Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau erleben, die sich wie ein Pitbull in etwas verbeißt und unbedingt den Dingen auf die Spur kommen will. Tochter Bronwyn ist ein liebes Mädchen, das leider manchmal etwas altklug wirkte. Trotzdem ist sie ebenso sympathisch wie ihre Mutter.


    Ein schöner Roman für alle Liebhaber von Büchern über spannende und vielschichtige Familiengeschichten voller Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Hier gibt es Liebe, Lügen, mysteriöse Todesfälle, alles, was man sich von solch einem Buch wünscht. Leseempfehlung!


    4ratten