Aurore Guitry - Claras Melodie

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    •Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
    •Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (18. August 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3352008426
    •ISBN-13: 978-3352008429


    Inhaltsangabe:


    Alle Hoffnung scheint verloren für Éléonore, die nach einem schweren Verkehrsunfall im Koma liegt. Die Ärzte wie auch ihre Familie haben die junge Frau aufgegeben. Nur ihr Ehemann Nicolas kann sich damit nicht abfinden und erfährt am Sterbebett seines Vaters von einer geheimnisvollen Partitur, die magische Kräfte haben soll und Éléonore retten könnte. Daraufhin beschließt er, nach Rom zu reisen und Clara Vergini, die letzte Sängerin der Partitur, ausfindig zu machen. In der „ewigen Stadt“ angekommen, muss er feststellen, dass Clara dem Wahnsinn verfallen ist und ihm nicht mehr helfen kann. Glücklicherweise trifft er ihre Tochter Giovanna, eine ebenso begnadete Sängerin, die bereit ist, ihm beizustehen. Dann allerdings offenbart ihm ein Kardinal den jahrhundertealten Fluch, der auf der Partitur lastet: Je öfter man die vollkommene Melodie singt, desto schwächer wird man – bis man entweder den Verstand verliert oder stirbt. Nicolas steht vor einer folgenschweren Entscheidung: Kann er Giovanna bitten, an Éléonores Bett die Claras heilbringende Melodie zu singen?


    Autoreninfo:


    Aurore Guitry, geboren 1980, ist die Nichte des berühmten französischen Schauspielers Sacha Guitry. Sie arbeitet als Übersetzerin, Ghostwriterin und Theaterregisseurin in Paris. „Claras Melodie“ ist ihr dritter Roman.


    Meine Meinung:


    Titel: Wie weit darf Liebe gehen?


    Nicolas Frau liegt nach einem schlimmen Unfall im Koma und es scheint keine Rettung mehr in Sicht zu sein. Da bekommt Nicolas von seinem sterbenden Vater den Tipp nach Clara und einer geheimnisvollen Partitur zu suchen, denn diese könne angeblich heilen. Wird Nicolas die Sängerin finden und ist Musik wirklich im Stande ein Menschenleben zu retten?


    Die Geschichte wird uns in Form von Tagebucheinträgen näher gebracht. Als Leser wird man direkt in das Geschehen katapultiert und man muss sich auf den ersten Seiten erst einmal zu Recht finden. Die Handlung lebt in erster Linie durch rasche Szenenwechsel. Mal begleiten wir den Protagonisten in der Gegenwart und mal schildert er uns in Rückblenden aus seinem bisherigen Leben.


    Die Autorin hat einen zauberhaften Schreibstil, der mich auf Anhieb verzaubern konnte. Man spürt förmlich ihre Liebe zur Musik, die hier wirklich sehr viel Raum einnimmt.


    Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen, denn sie schildert ein Drama und eine zauberhafte Liebe zu gleich, die einen in den Bann zieht. Das Ende hat mich übrigens überrascht und gleichzeitig glücklich zurückgelassen.


    Einziger Minuspunkt: Die erwähnte Handlung in Afrika war für mich nicht richtig greifbar und hat nicht zwingend dafür gesorgt die Haupthandlung zu verstehen.


    Fazit: Kurzweilige Lektüre, die mich fast vollends überzeugt hat. Ich empfehle das Buch gern weiter. Lesenswert!


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Inhalt


    Seit einem schweren Autounfall liegt Éléonore im Koma. Als die Ärzte die Hoffnung aufgeben, erfährt ihr Mann Nicolas von seinem todkranken Vater etwas über eine Partitur, die in der Lage sein soll, Éléonore zu retten. Getrieben von der Hoffnung macht sich Nicolas auf den Weg nach Rom, um Clara, die Sängerin der Partitur zu finden. Doch dort angekommen muss er feststellen, dass Clara ihm nicht mehr helfen kann. Sie ist wahnsinnig geworden und verschanzt sich in einem Zimmer, in dem sie Musik sammelt und die Wände mit weiteren Noten bemalt. Immer auf der Suche nach der Partitur, die sie verloren zu haben scheint. Nicolas hofft, dass Claras Tochter Giovanna ihm helfen kann und macht sich mit ihr auf die Suche nach der Partitur. Doch die Partitur vermag nicht nur zu heilen, sondern treibt auch ihren Sänger zu Wahnsinn und Tod. Wie weit wird Nicolas gehen, um Éléonore zu retten?


    Meine Meinung


    Die Geschichte ist in einer Art Briefform geschrieben, in der Nicolas seine Suche nach der Partitur für Éléonore niederschreibt. Zunächst war es etwas verwirrend, vor allem, da viele Zeitsprünge vorkommen, die nicht deutlich markiert sind. Denn Nicolas erzählt nicht nur von seinen Erlebnissen in Rom, sondern erinnert sich auch an Geschehnisse, die vor dem Unfall geschahen. Uns so erfahren wir langsam mehr über die Beziehung von Nicolas und Éléonore.


    Ich muss sagen, Nicolas war mir zunehmend unsympathisch. Am Anfang ging es noch, aber man lernt ihn nach und nach kennen und das macht es leider eher schlimmer. Er ist ein feiger, launischer Zeitgenosse und wirkte in seiner Suche nach der Partitur schon fast fanatisch. Doch auch seine Frau ist nicht nur die schöne, liebende Ehefrau, als die er sie am Anfang beschreibt, und nach und nach, entdecken wir, wie es wirklich um ihre Beziehung stand.


    Die Personen, die mir am sympathischsten waren, sind Giovanna und Nicolas Herbergsvater Felipe. Felipe begegnet Nicolas immer sehr freundlich und war irgendwie ein kleiner Anker Normalität ist Nicolas verrückter Geschichte. Und Giovanna sprühte förmlich vor Leben und ist bereit, einem völlig fremden bei einer völlig durchgeknallten Idee zu helfen. Das verdient schon einiges an Respekt.
    Ein ganz wichtiger Teil des Buches ist natürlich auch die Musik. Nicht nur die geheime Partitur mit ihren heilenden Kräften, sondern auch klassische Stücke. Da Nicolas Vater ein berühmter Pianist war, und sich wünschte, das Nicolas in seine Fußstapfen tritt, ist Nicolas mit der Welt der Musik wohl vertraut und beschreibt immer wieder die Lieder, die seine Erlebnisse begleiten. Ich hätte es sehr schön gefunden, wenn es eine Playlist für das Buch gegeben hätte, welche die erwähnten Stücke zusammenfasst.
    Das Ende fand ich sehr gelungen, auch wenn für meinen Geschmack auf dem letzten Stück alles ein bisschen zu schnell ging.


    Fazit


    Trotz des unsympathischen Nicolas ist „Claras Melodie“ eine bezaubernde Geschichte über Tod und Verlust, aber auch über Hoffnung und die heilende Kraft der Musik. Schön geschrieben und gefühlvoll erzählt.


    4ratten

  • Hallo Ihr Lieben,


    hier auch meine Meinung zu diesem Buch.


    Eléonore liegt im Koma. Nicolas ihr Mann versucht alles, um sie zu retten. Als er von einer geheimnisvollen Partitur erfährt, die angeblich heilende Kräfte besitzt, macht er sich auf die Suche, ohne zu ahnen, auf was er sich da einlässt.


    Das Buch ist in der Form von Briefen bzw. Tagebucheinträgen geschrieben, die Nicolas an seine Frau Eléonore schreibt, während diese im Koma liegt. Diese Erzählform gefällt mir normalerweise sehr gut und auch die kleinen Rückblenden, die Nicolas dabei einbaut, haben mir gut gefallen.
    Jedoch sind hier die Rückblenden zum Teil sehr verwirrend und einige Dinge werden einfach nie geklärt.


    Leider ist mir Nicolas im Laufe des Buches immer unsympathischer geworden und auch die Ehe von ihm und Eléonor rückte im Verlauf der Geschichte in ein ganz anderes Licht. Durch diese Briefform hatte ich dann nur die Sicht von Nicolas und konnte aufgrund meiner Antipathie zu ihm, irgendwann nicht mehr wirklich mit ihm mitfiebern. Für mich agierte er zum Teil einfach nur noch rücksichtslos.


    Die Idee mit der Partitur hat mir gut gefallen. Die "Jagd", denn so muss ich es schon nennen, von Nicolas hinter ihr weniger. Irgendwann ist das nur noch ein Hin und Her, gespickt mit irgendwelchen dramatischen Szenen, die dann aber oft unerläutert blieben und zum Teil einfach nur kurz eingeworfen wurden.


    Das Buch wird mit "hinreißend romantisch" angepriesen, wobei ich sagen muss, dass meine Vorstellung von Romantik irgendwie anders ist. Für mich würde "Drama" besser als Beschreibung passen und ich kann leider keinerlei romantische Züge in diesem Buch erkennen. Es ist eher tragisch, wie Nicolas die Augen vor der Wahrheit verschließt und weiter ins Verderben rennt und andere mitzieht, obwohl auch ihm schon längst einige Wahrheiten dämmern sollten.


    Gegen Ende driftet das Buch dann auch noch ins Esoterische ab, was ich irgendwie total unangemessen fand. Darüber hinaus fehlen jegliche Erklärungen für die Esoterik und daher waren für mich einige Szenen dann gar nicht mehr nachvollziehbar.


    Alles in allem kein Roman, der mich wirklich überzeugen konnte. Eine schöne Idee, die für mich aber leider nicht überzeugend umgesetzt wurde und ich mich bis heute frage, inwiefern diese Geschichte romantisch sein soll?
    Dafür gibt es noch 1ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo,


    nun auch meine Rezi.


    Elėnore liegt im Koma und ihr Mann Nicolas versucht mit Hilfe einer geheimnissvollen Melodie, sie zu retten. Dafür reist er extra von Paris nach Rom, obwohl jeder Tag der letzte sein könnte.


    Man wird bei dem Buch mitten ins Geschehen geworfen und erfährt in Tagebuchform was Nicolas denkt und tut. Somit stellt sich die ganze Handlung aus Sicht Nicolas dar, obwohl ich nie das Gefühl bekam, es ist wirklich Nicolas, der hier berichtet.
    Nach und nach werden die Umstände des Unfalls und auch die Lebensumstände deutlich, doch konnten mich Nicolas Gedanken und Taten kaum überzeugen. Er und auch andere Protagonisten blieben flach und unpersönlich. An einigen Stellen fand ich die Geschichte an sich wenig überzeugend, eher sehr fragwürdig und unlaubhaft.
    Im Text ist immer wieder von Musik im allgemeinen und von Musikstücken die Rede, doch selbst dass konnte mich gefangen nehmen. Die Melodie nimmt natürlich eine. zentrale Rolle ein, aber auch hier, schöne mystische Idee, umgesetzt ohne Zauber.
    Mich konnten weder Stimmung noch Sprache in ihren Bann ziehen und ich habe es nur beendet um zu wissen wies ausgeht und die Rezi schreiben zu können.


    2ratten


    Grüße
    schokotimmi

  • INHALT
    Die heilende Kraft der Musik ist es, die Éléonore nach ihrem tragischen Unfall aus dem Koma holen soll: Am Sterbebett seines Vaters erfährt Nicolas von einer magischen Partitur, die das Leben seiner Frau retten könnte. Sofort begibt er sich nach Rom, wo die letzte eingeweiht Sängerin lebt. Dort taucht er in ein jahrhundertealtes Geheimnis ein: Wer das Stück singt, verliert entweder den Verstand oder stirbt. Die Rettung seiner Frau würde folglich den Tod eines anderen Menschen bedeuten …(Quelle: Rütten & Loening Verlag)


    MEINE MEINUNG
    Mit ihrem Roman „Claras Melodie“ hat die französische Autorin Aurore Guitry ein vielschichtig angelegtes Drama vorgelegt, das uns in die magische Welt der Musik entführt und uns zugleich die berührende Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe und tragischen Verlusten erzählt.
    Geschrieben ist diese außergewöhnlichen Geschichte aus der Perspektive des Ich-Erzählers Nicolas, der seine Erlebnisse und seine verzweifelte Suche nach der geheimnisvollen Partitur für seine im Koma liegende Frau Éléonore in Form von Briefen und als eine Art Tagebuch notiert hat. Durchsetzt sind seine Schilderungen immer wieder von Rückblicken in ihre gemeinsame Vergangenheit vor dem tragischen Unfall und ihrem Leben in Afrika. Die raschen Wechsel der Erzählstränge zwischen Vergangenheit und Gegenwart bringen gekonnt Spannung in die Handlung. Anhand der vielen verschiedenen Bruchstücke ergibt sich für den Leser erst allmählich ein Bild von den Ereignissen und der wahren Beziehung zwischen Nicolas und Éléonore.
    Einfühlsam und facettenreich hat die Autorin den Charakter von Nicolas angelegt, dennoch ist ihr nicht gelungen ihn als durchgängig überzeugende Persönlichkeit auszuarbeiten. So lernt man der anfangs sehr interessanten Nicolas durch seine gefühlvollen Schilderungen kennen, hat Einblick in sein Fühlen und Denken und unmittelbar Anteil an seinen Ängsten, Sorgen und Hoffnungen. Doch je mehr man aus seinen Berichten über ihn und seine Ehe aber auch die Hintergründe des Unfalls erfährt, desto unsympathischer wird er. Größere Probleme hatte ich schließlich mit seinem zunehmend unnahbaren Charakter und seinen teilweise unhaltbaren Verhaltensweisen zu verstehen, wodurch sein zunächst so hingebungsvolles Verhalten und seine Motive immer fragwürdiger, weniger nachvollziehbar und schließlich sehr egozentrisch wirken. Romantische Beweggründe – wie auf der Buchrückseite angedeutet - konnte ich in seinem Handeln leider nicht mehr erkennen und so wurden bei mir leider auch wenig Emotionen geweckt.
    Leider sind die verschiedenen Nebenfiguren zwar interessant angelegt, kommen im Laufe der Handlung allerdings viel zu kurz und bleiben recht blass.
    Sehr gelungen und originell ist die mystische Ausgangsidee der Geschichte rund um die magische Melodie, die einen anfangs über ihre mysteriöse Vergangenheit und wahre Natur rätseln lassen, und dem Roman eine besondere Note verleiht. Leider hätte diese aber von der Autorin für meinen Geschmack deutlich konsequenter und plausibler umgesetzt werden können.
    Rasant und sehr ereignisreich entwickelt sich Nicolas fanatische Suche nach der heilbringenden Partitur, um die sich ein Jahrhunderte altes Geheimnis rankt, doch bleibt vieles zum Ende hin doch sehr verworren und wird nicht aufgelöst.
    Zum Ende hin konnte mich die Autorin noch einmal überraschen und lieferte einen stimmigen Ausklang ihrer Geschichte.


    FAZIT
    Insgesamt ein interessanter, vielschichtig angelegter Roman mit einer fesselnden, mystischen Ausgangsidee, der mich zwar gut unterhalten, aber nicht berühren konnte. Leider hat die Autorin einiges Potential bei der Umsetzung ihrer Idee verschenkt.


    3ratten

  • Nicolas Frau Eléonore liegt im Koma, es gibt kaum Hoffnung, dass sie noch einmal aufwacht. Ihre Familie will sie gehenlassen, doch Nicolas ist noch nicht bereit dazu.


    Am Sterbebett seines Vaters erfährt er von einer magischen Partitur, die angeblich Krankheiten heilen und das Leben verlängern kann.


    Nicolas sieht in dieser Partitur die letzte Chance für seine geliebte Frau und macht sich auf nach Rom. In der ewigen Stadt soll die Frau leben, die die geheimnisvolle Melodie kennt und auf einzigartige Weise singen kann. Doch in Rom angekommen, muss Nicolas feststellen, dass die Sängerin Clara völlig dem Wahnsinn verfallen ist, denn die Partitur und ihre Nutzung fordert ihren Preis. In diesem Punkt hat es mich irgendwie an das Bildnis des Dorian Gray erinnert, auch wenn die Handlung ansonsten nichts gemein hat. Nicolas folgt dennoch den Spuren der Melodie und stößt so auf das Geheimnis ihrer Geschichte.
    Es ist eine magische Geschichte, auf sonderbare Art und Weise erzählt. Erst nach und nach erschließt sich aus Nicolas‘ Tagebucheinträgen, die eine Art Brief an seine Frau sind, ein Bild.


    In Bücher in Briefform muss mich meist erst einmal hineinfinden, fand die Geschichte aber nach einigen Seiten durchaus faszinierend. Die Sache mit der Partitur ist natürlich sehr mysteriös und rational nicht wirklich erklärbar, vor allem, dass Nicolas sich tatsächlich auf den Weg macht, um sie zu suchen. Aber seine Verzweiflung angesichts des drohenden Verlusts seiner geliebten Frau wird überzeugend dargestellt. Insgesamt habe ich mich mit Nicolas aber schwergetan, er wurde mir einfach nicht sonderlich sympathisch. Die Sprünge in der Geschichte erfordern schon auf Aufmerksamkeit, aber das ist ja an sich nicht schlecht und eigentlich finde ich es toll gemacht, wie der Leser so nach und nach immer mal wieder Bruchstücke aus der Vergangenheit erfährt und sich so das Bild langsam zusammensetzt. Gerade die Rückblenden in die Zeit, in der Nicolas und Eléonore in Afrika gelebt haben, lasen sich für mich aber teilweise wie aus einem Fiebertraum.


    Ein Buch, das sicher nicht jedem gefällt, das man auf sich wirken lassen muss und nicht zu genau hinterfragen darf. Ich fand es dennoch irgendwie faszinierend und bin gerne in der Lektüre versunken.


    4ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Nach einem Unfall liegt Nicolas' Frau Éléonore im Koma. Die Chancen auf Wiederherstellung stehen äußerst schlecht. Éléonores Familie beginnt sich schon mit dem Gedanken an den Abschied vertraut zu machen, doch Nicolas will sie nicht einfach so aufgeben und klammert sich an jeden Strohhalm.


    Überraschend nimmt sein Vater zu ihm Kontakt auf, mit dem er vor langer Zeit gebrochen hat, und vertraut ihm einige Geheimnisse an. Unter anderem erfährt Nicolas von einer uralten Partitur, die heilende Kräfte haben soll.


    Er sieht eine letzte Chance, seine Frau zu retten, und reist nach Italien, um die Sängerin Clara Vergini aufzusuchen und sie zu bitten, das sagenumwobene Stück für Éléonore zu singen. Doch das ist nicht so einfach, wie es zunächst geklungen hat. Die Wirkmacht der Partitur erweist sich als zweischneidiges Schwert, und Nicolas muss sich einigen Herausforderungen stellen.


    Eine Melodie mit magischen Kräften, die Kranke heilen und dem Sterben nahe Menschen zurückholen kann - wer würde sich das nicht wünschen, wenn ein Nahestehender mit dem Tod ringt? Und wie würde man zu dem Ganzen stehen, wenn mit den Heilkräften auch weniger Gutes einherginge? Ein interessantes Gedankenexperiment, das auch die geneigte Leserin ins Grübeln bringen kann, und eine reizvolle Ausgangssituation für einen Roman.


    Leider ist dieser hier jedoch mal wieder ein Fall von "Tolle Idee, aber ..." Die Autorin will zu viel auf zu wenigen Seiten und überfrachtet das Buch zusätzlich zu der Handlung um die märchenhafte Partitur mit Geheimnissen, Schicksalsschlägen, Actioneinlagen und, weil das Ehepaar lange in Afrika gelebt hat, voodooartigen afrikanischen Stammesritualen.Am besten gefiel mir noch die Entstehungsgeschichte der Partitur und deren Schauplatz, die Kirche Santa Cecilia in Trastevere (Rom).


    Das Buch liest sich schnell weg und hat spannende Passagen, doch vieles wirkt konstruiert, als habe die Autorin versucht, möglichst viele, oft hollywoodeske Ideen abzuhaken und irgendwie in die Geschichte zu stopfen. Die Figuren bleiben dabei eher leblos und schablonenhaft. Gefühle kamen bei mir kaum an, obwohl die Geschichte vor Tragik geradezu strotzt.


    Schade um die schöne Idee, aus der man mit mehr Zauber und liebevoll gestalteten Charakteren viel mehr hätte machen können als diese Aneinanderreihung von Klischees und merkwürdigen Gestalten. Die auf der Rückseite des Buches beschworene hinreißende Romantik habe ich darin absolut nicht gefunden.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Dani79

    Hat den Titel des Themas von „Aurore Guitry - "Claras Melodie"“ zu „Aurore Guitry - Claras Melodie“ geändert.