Carlos Castaneda - Journey to Ixtlan

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.486 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

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    Carlos Castaneda lernte 1960 den Yaqui Don Juan Matus kennen. Eigentlich wollte er von ihm nur über die medizinische Verwendung des Peyote-Kaktus lernen, wird aber, ohne es zu wollen, sein spiritueller Schüler. In diesem Buch behandelt er dessen Lehren und die eigenen Bemühungen ohne Hilfe von psychotropen Pflanzen in eine andere Wirklichkeits- und Bewusstseinsebene zu gelangen.


    Dieses Buch war in einer geschenkten riesigen Bücherkiste und landete so in meinen Bücherregalen. Denn eigentlich kann ich mit solchen New-Age Bibeln gar nichts anfangen. Angeblich verarbeitet der Autor wahre Erlebnisse. Das will ich ihm einmal so glauben. Nicht glauben will ich allerdings, dass er bei den beschriebenen Begegnungen mit seinem Lehrer nicht doch auf irgendwelchen bewusstseinserweiterten Substanzen war.


    Die Begegnungen laufen immer nach dem selben Muster ab. Eigentlich will sich Castanedo diesmal nicht auf den Weg zu Don Juan machen, besucht ihn aber doch. Wider besseren Wissens versucht er dann von ihm etwas über psychogene Pflanzen zu lernen. Der alte Eingeborene lacht ihn aus und provoziert ihn jedesmal unnötigerweise in einen Wutanfall. Warum er permanent sein Temperament verliert, kann sich Castanedo nicht so richtig erklären. Meistens hat er das Gefühl, dass er ausgelacht wird, weil Don Juan fast die ganze Zeit am Lachen ist. Wenn er sich beruhigt hat, bekommt er unangenehme Weisheiten an den Kopf geknallt, was Castanedo dann zum Nachdenken anregt. Im richtigen Moment rascheln im Hintergrund Blätter eines Busches, rollt ein Stein den Abhang hinunter, kreischt ein Vogel. Dies deutet Don Juan als Zustimmung des von ihm gesagten. :rollen:

  • :breitgrins:


    Du hast aber auch lustige Dinge auf dem SUB! :lachen: Ich hoffe, Du liest noch ein wenig weiter, weil ich noch öfter schmunzeln will.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für die Info. Ich habe mich bewusst noch nicht schlau gemacht, weil ich das Buch unvoreingenommen lesen wollte. Es wundert mich aber jetzt auch nicht wirklich.

  • Ich war neugierig, was andere so von dem Buch halten und kann mich nur wundern. Auf Amazon überschlagen sich die lobpreisenden Bewertungen. Wahrscheinlich komme ich mit dem Geschreibsel von Carlos Castanedo nicht zurecht, weil ich weder ein Jäger noch ein Krieger bin :zwinker:


    Also der liebe Carlos besucht weiter den weisen Don Juan Matus. Dieser zerrt ihn ganz gerne auf elendslange Wanderungen durch die Wüste. Dabei ist immer wieder eines auffällig: obwohl der Schamane ein alter Mann ist, läuft, springt, hüpft und tanzt er ohne aus der Puste zu kommen durch die Gegend, während Castanedo auf der Blüte seiner Manneskraft irgendwann schweißgebadet kurz vor dem Zusammenbrechen ist. Danach erfolgen theoretische Unterweisungen in kryptischen Worten, die der wissensdurstige Schüler nicht versteht (und ehrlich gesagt, ich auch nicht). Interessanterweise schreitet Don Juan in seinem Unterricht weiter, obwohl sein Schüler bis jetzt die Umsetzung des bisher erlebten/gelehrten noch nicht geschafft hat. Bevor er zum Beispiel gemeistert hat, ein Jäger zu sein (was ihm angeblich im Blut liegt), wird ihm schon der Weg des Kriegers gelehrt - weil es die Zeichen so wollen.


    Seine Aufgabe ist nun nach Macht beziehungsweise Kraft zu streben. Dazu nimmt ihn sein Lehrer immer an unterschiedliche Kraftorte mit. Zuerst erklärt er ihm, dass er vollkommen sicher ist, um kurz darauf in großer Gefahr zu sein. Möchte er von seinem Meister die Bedeutung von dieser oder jener Erfahrung/Vision haben, bekommt er zur Antwort, dass das nicht wichtig sei oder er noch nicht stark genug für dieses Wissen ist.


    Ganz ehrlich, mir erschließt sich der tiefere Sinn dieses in eine Geschichte verpackten esoterischen Wegweisers nicht. Die Erzählung plätschert so dahin, das war es. Ich werde das Buch zu Ende lesen, aber nur weil ich zu stur bin um jetzt aufzuhören.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Du musst Deinen Geist öffnen, dann erschließt sich Dir der tiefere Sinn. :breitgrins:


    Vermutlich fehlen Dir dazu aber die entsprechenden Substanzen der Bewusstseinserweiterung. :zwinker: Ohne die ist solch esoterisches Geschreibsel nur mit dem Geschmack einer trockenen Reiswaffel vergleichbar.


    Trotzdem Danke für Deinen Durchhaltewillen, ich amüsiere mich köstlich über Deine Zusammenfassungen. :daumen:


  • Trotzdem Danke für Deinen Durchhaltewillen, ich amüsiere mich köstlich über Deine Zusammenfassungen. :daumen:


    Gern geschehen :zwinker:


    Ich kann nun stolz verkünden, dass ich durch bin :pompom:


    Nun, es hat sich bis zum Schluss nichts verändert. Castanedo hirscht mit seinem Lehrer, den weisen Don Juan durch die Gegend und versucht dabei spirituell zu wachsen. Rund drei Viertel des Buches behandeln die ersten zwei Jahre ihrer Bekanntschaft, dann gibt es einen großen Sprung von acht Jahren. Mittlerweile hilft Don Genaro dem armen Don Juan bei der Ausbildung, denn irgendwie hat mich beim Lesen das Gefühl nicht verlassen, dass der gute Carlos sehr resistent gegenüber den Anweisungen seines Lehrers war. Er versucht nach zehn Jahren(!) noch immer, eine rationale Erklärung (totlach) für seine Erlebnisse mit dem Schamanen zu finden. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als er verzweifelt eine Begründung finden wollte, wie Don Genaro sein verschlossenes Auto einfach so verschwinden lassen konnte. Noch dazu, wo er die ganze Zeit mit beiden verbracht hatte. Aber endlich, endlich schafft er es doch: er lässt die Welt anhalten und erkennt nun, dass es noch eine andere Wirklichkeit als unsere existiert. :klatschen:


    Ganz ehrlich: seine außersinnlichen Wahrnehmungen, die er beschreibt, klingen alle so, als ob er auf einen ordentlichen Trip ist - er unterstellt sogar Don Juan ein paar Mal ihn unter Drogen gesetzt zu haben. Dabei versichert er ja zu Beginn, dass er in diesem Buch die Erlebnisse verarbeitet, die er eben nicht unter dem Einfluss von Mescalin erfahren haben möchte.



    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch auf englisch gelesen und war ehrlich gesagt, nicht immer hundertprozentig konzentriert bei der Sache. Zu sehr haben sich für mich die einzelnen Episoden geglichen. Fertig gelesen habe ich es nur, weil bei den Amazon-Bewertungen die Schreiber in Lobeshymnen ausbrachen und von "lebensverändernden" Wahrheiten sprachen. Nicht dass ich das erwartet hatte, aber irgendeine kluge Weisheit wäre schon nett gewesen. Die Erkenntnis, dass der Tod jederzeit eintreten kann und man jeden Augenblick so leben soll, als sei es der letzte, ist nicht neu und hat Coelho* meiner Meinung nach besser umgesetzt. Das meiste war mir zu abgehoben, um wirklich zu verstehen, was er jetzt sagen wollte. Vielleicht hätte ich zuerst die Vorgängerbände "The Teachings of Don Juan" und "A separate Reality" lesen sollen, um das Buch besser würdigen zu können, wer weiß. :schulterzuck:


    1ratten



    * sandhofer: ich weiß, Coelho ist der Hesse für Arme :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()