Stefan Bachman - Die Wedernoch

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  • Hallo ihr Lieben :winken:,


    ich hatte am Wochenende endlich Zeit und bin bei Seite 216 angelangt.


    Meine Eindrücke zum ersten Leseabschnitt bis Seite 95:


    Ich habe mich relativ schnell wieder in der Geschichte zurechtgefunden, am Anfang war mir nur nicht klar wie viel Zeit seit dem ersten Band vergangen war. Mr. Jelliby taucht im Prolog kurz auf, er ist zum Lord ernannt worden (weil er im ersten Teil zusammen mit Bartholomew die Welt gerettet hat?) und muss die Katastrophe bei der Mobilmachungsfeier miterleben. Ich hatte schon die Befürchtung, dass er den Zusammensturz des Hauses nicht überlebt :entsetzt:


    Eine neue Figur ist der Straßenjunge Pikey Thomas, dem eine Fee ein Auge gestohlen hat. Er landet zufällig vor dem Unglückshaus aus dem Prolog und hilft dort einer verletzten Fee. Was ich nicht so ganz verstanden habe ist, ob diese verletzte Fee mit der Katastrophe zu tun hatte oder ob sie tatsächlich zufällig dort war? Schuld sind ja eigentlich die beiden Kobolde und die alte Seltsame, eine andere Fee kam doch nicht vor, oder? Auf jeden Fall steckt der schlaue König hinter allem, sehr mysteriös. Ob das Lickerish ist der irgendwie die Ereignisse aus dem ersten Band unbeschadet überstanden hat?

    Das Alte Land in das es Hettie verschlagen hat wird im zweiten und vierten Kapitel beschrieben, es ist aber gar nicht so, wie ich mir ein Feenreich vorstellen würde, sondern kalt, dunkel und unheimlich.



    Irgendwie hatte ich gar nicht in Erinnerung, dass der Butler auch in die Feenwelt verschwunden war.


    Das wusste ich auch nicht mehr, ich dachte Hettie wäre alleine im Alten Land gelandet. Der Feenbutler ist nun nicht gerade ein sympathischer Zeitgenosse, aber immerhin rettet er Hettie vor der Fee, der die Hütte gehört, die sie schon seit Tagen/Wochen umkreisen. Bei ihrer Leiche findet Hettie den Augenanhänger mit Pikeys Auge. Das ist schon sehr gruselig und auch ziemlich ekelhaft, aber Hettie scheint sich mit der Kette sicher zu fühlen, noch dazu verbreitet sie Wärme. Und Pikey hat so die Möglichkeit, ins Feenreich zu schauen.
    Am Ende vom vierten Kapitel wird Hettie das Werdernoch einer Feendame, die mit einer sehr unheimlichen Gesellschaft zu der Hütte kommt. Den Feenbutler ereilt ein schlimmeres Schicksal, auch wenn man nur erahnen kann was ihm nun genau widerfährt...

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  • Ich bin der Meinung, dass es unter dem Haus war. Das Haus scheint nicht ganz ebenerdig zu sein und in einen Teil dieses Hohlraumes liegt Pikeys Höhle. Nicht weit von der Eingangstür entfernt denke ich, oder vielleicht sogar unter der Eingangstreppe, die es geben muss.


    Genau so hätte ich mir Pikeys Schlafplatz auch vorgestellt. Es heißt ja oft, dass es eiskalt ist, also ist der Schlafplatz bestimmt draußen.

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  • Der Feenbutler war doch schuld an Hetties "Ortswechsel"
    --
    Eine schöne Szene, als Pikey mit der Fee Mitleid hatte und ihr den Flügel wieder einrenkte..
    Allerdings bringt ihn die Fee mit ihren Geschenken immer wieder in die Bredouille, ist sie so dumm,
    oder bezweckt sie etwas anderes..ein paar Vorräte wären besser gewesen, diesem armen Jungen
    scheint ja immer der Magen zu knurren..
    :winken:


  • Was ich nicht so ganz verstanden habe ist, ob diese verletzte Fee mit der Katastrophe zu tun hatte oder ob sie tatsächlich zufällig dort war?


    Das ist eine gute Frage. Ich denke mal, dass das später noch aufgeklärt wird. Ausserdem habe ich mich auch gefragt, ob die verletzte Fee Pikey aus Dankbarkeit belohnt, oder um ihm zu schaden... Einer Fee würde ich beides zutrauen.



    ein paar Vorräte wären besser gewesen, diesem armen Jungen
    scheint ja immer der Magen zu knurren..


    Finde ich auch. Aber sollte die Fee Pikey wirklich helfen wollen, könnte ich mir vorstellen, dass die Fee gar nicht an Hunger/Nahrung denkt, sondern nur an schöne Reichtümer. Vielleicht spürt die Fee selber keinen Hunger und kann sich deshalb nicht in Pikeys Lage versetzen?

    //Grösser ist doof//


  • Der Feenbutler war doch schuld an Hetties "Ortswechsel"


    Ich merke schon, ich muss das Ende vom ersten Teil doch noch einmal lesen. :rollen:


    Das ist eine gute Frage. Ich denke mal, dass das später noch aufgeklärt wird. Ausserdem habe ich mich auch gefragt, ob die verletzte Fee Pikey aus Dankbarkeit belohnt, oder um ihm zu schaden... Einer Fee würde ich beides zutrauen.


    Anfangs dachte ich, sie wäre das Tor in die Feenwelt, aber als wir Milchblut kennen lernten, war der Gedanke dahin. Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass sie einer gegnerischen Partei zum Schlauen Königs angehört. Vielleicht als Kundschafterin?




    Zum zweiten Abschnitt:


    Hettie kann einem Leid tun. Im Tiefsten Winter und das im Nachthemd. Ich hatte eigentlich die Vorstellung, dass sie etwa 6 Jahre alt sein müsste, aber hier kommt sie mir wesentlich älter vor. Entspricht ein Tag im Alten Land vielleicht eher Monaten in England?
    Die Gesellschaft, die sich in Piscaltines Haus aufhält ist mir recht unsympathisch. Besonders die beiden Puppen, die nur eine sind. Sind das Belusiten? Ich habe nicht so recht verstanden, wer oder was das nun ist. Ist es einfach nur ein Wort für "Spion des Königs" oder eine Unterart der Elfen? :gruebel:


    Dieses Haus würde mich in den Wahnsinn treiben - ebenso wie Piscaltine, bei der ich ständig an glitschige Fische denken muss. :breitgrins: Hettie scheint sich ja einigermassen dort zurecht zu finden. Wie ihr Verhältniss zu ihrer Herrin sich gestalten wird, bleibt noch abzuwarten. Übermässig angenehm eher nicht. Aber nichts desto trotz nimmt Piscaltine sie vor den Leuten des Königs in Schutz. Weiß der Schlaue König von dem neuen Portal, das durch Hettie entstanden ist? Sucht man womöglich nach ihr? Aber wer hätte ihm das zutragen sollen? Denn von meiner Vermutung Likerish könnte der Schlaue König sein bin ich inzwischen weit entfernt.


    Barthy hat sich ja enorm entwickelt. Der Kosename von früher passt ja schon gar nicht mehr. Da Pikey sicher die Gegenwart mit seinem entschwundenen Auge sehen wird, kann die Zeit in den Welten doch gar nicht synchron ablaufen. Bartholomew ist sicher von Jelliby aufgenommen worden und wurde von ihm unterstützt bei der Suche nach einen Weg ins Feenreich. So kommen er und Pikey denn auch zusammen. Die Wahnsinnge im Gefängnis weiß recht gut Bescheid. So wie es sich anhört, gehört sie zu den Elfen und nicht zum Schlauen König. Also gibt es zwei Parteien im Alten Land. Das Kapitel vorher ist überschrieben mit Das Haus des Rebellen. Etwas irreführend, da das Haus doch Piscaltine gehört, oder nicht?


    Der Schlaue König ist noch gar nicht so lange im Feenland, habe ich den Eindruck. Woher kam er? Und wie hat er es geschafft in eine solche Position zu kommen?


  • Der Feenbutler war doch schuld an Hetties "Ortswechsel"


    Ach ja, richtig (ich habe extra nochmal nachgelesen :zwinker:). Ich hatte irgendwie in Erinnerung dass Hettie alleine im Alten Land bleibt. Hm, das wird das fortschreitende Alter sein :smile:. Danke, SABO, für diese Auffrischung!

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  • Hier noch meine Eindrücke zum zweiten Leseabschnitt:


    Hettie landet also im Haus dieser seltsamen Feendame, der Feenbutler, der vermutlich umgebracht wurde, kann ihr nun nicht mehr helfen. Das Haus und alle Bewohner darin sind unheimlich und Hettie muss eigentlich ständig um ihr Leben fürchten. Sie kommt mir hier auch viel älter und reifer vor als im ersten Band, gar nicht wie ein kleines Kind.
    Das Alte Land erscheint mir als ganz und gar schrecklicher Ort, die Feen scheinen alle böse und hinterhältig zu sein und selbst Piscaltine wird in ihrem eigenen Haus von dieser gruseligen schwarz-weißen Belusite überwacht.



    Sind das Belusiten? Ich habe nicht so recht verstanden, wer oder was das nun ist. Ist es einfach nur ein Wort für "Spion des Königs" oder eine Unterart der Elfen? :gruebel:


    Das habe ich auch nicht genau verstanden. Sind die anderen aus Piscaltines Gefolgschaft auch Belusiten? Die Fee mit den Fensterläden als Augen z.B. (wie unheimlich :entsetzt:). Interesse an Hettie haben/hat allerdings nur die Puppenfee, die sich in eine schwarze und eine weiße Hälfte aufspalten kann...




    Der Schlaue König ist noch gar nicht so lange im Feenland, habe ich den Eindruck. Woher kam er? Und wie hat er es geschafft in eine solche Position zu kommen?


    Ich dachte erst ja auch dass es Lickerish ist, der irgendwie wieder seine alte Macht und noch mehr zurückgewonnen hat, aber das erscheint mir jetzt eher unwahrscheinlich. Piscaltine scheint auf jeden Fall kein großer Anhänger von ihm zu sein, missachtet sie doch seine Anweisungen und behält Hettie als eigenes Spielzeug anstatt sie ihm auszuliefern.



    Pikey trifft im Gefängnis auf Bartholomew und auch Mr. Jelliby, den ich schon ein bisschen vermisst hatte, taucht wieder auf. Man erfährt nun, dass einige Jahre seit den Ereignissen aus dem ersten Band vergangen sind, im Alten Land vergeht die Zeit allerdings langsamer. Bartholomew hofft mit Hilfe von Pikeys Feenauge Hettie retten zu können und tatsächlich kann dieser sie ja sehen, weil sie das Amulett mit Pikeys Auge bei sich trägt. Trotzdem ist immer noch die Frage, wie sie ein Portal finden wollen dass sie ins Feenreich bringt...

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  • Jetzt wissen wir also, was es mit diesen Zwillingen auf sich hat. Die tauchten doch schon im ersten Band auf, nicht wahr? :gruebel: In deren Nähe würde ich mich auch unwohl fühlen :entsetzt:


    Hettie finde ich hier wahnsinnig stark. Sie richtet sich so gut wie möglich ein und kommt mit dieser launischen Fee einigermassen zurecht. Ob sie noch immer ihr Nachthemd trägt? Das arme Kind!
    Piscaltine finde ich zwar nicht sympathisch, aber durchaus interessant. Was das wohl werden wird? Spannend ist das Buch auf jeden Fall. Es werden Fragen aufgeworfen, aber nicht zu viele, und man wird zum Weiterlesen animiert. Sehr gut gemacht, muss ich schon sagen!


    Über das Wiedersehen mit Barthy (der Name passt tatsächlich nicht mehr zu ihm) habe ich mich sehr gefreut. Er ist richtig erwachsen geworden. Auf die neu entstandene Dreiergruppe bin ich auch gespannt. Harmonieren sie oder eher nicht?



    Diese Schattenfee, die ihn da gerettet hat war ja mal sehr mysteriös.


    Fand ich auch. Hoffentlich wird dieses Rätsel noch gelöst!



    Was hat die Fee von Hettie?


    Bisher habe ich das Gefühl, dass Hettie für Piscaltine einfach eine Art Haustier ist. Etwas, das man sich hält, um sich die Zeit zu vertreiben, und jemanden um sich zu haben.



    Das Haus, indem Piscaltine lebt habe ich mir wie eine Mischung aus Hogwarts aus Harry Potter und den Kinderzimmern bei Monster AG vorgestellt, denn da schweben die Türen ja auch so durch die Gegend.


    Nur weitaus gruseliger :entsetzt: In Hogwarts würde ich mich noch wohl fühlen, aber Piscaltines Haus schreckt mich wirklich ab. Dorthin möchte ich keinesfalls gelangen! Vor allem, weil es keinen Ausgang zu haben scheint...

    //Grösser ist doof//

  • Kommt es euch auch so vor, als ob der Stil sich sehr verändert hat? Der erste Teil war als Steampunk bezeichnet worden, ich kenne mich mit den Subgenres nicht so gut aus, aber so hatte ich mir das auch etwa vorgestellt. Dieser Teil hingegen hat sich von dieser Richtung entfernt. Es kommen zwar immer noch einige Elemente daraus vor, wie etwa die Bleigesichter, aber es ist nicht mehr so vorherrschend.

    Außerdem vermisse ich Jelliby! :sauer: Auch Bartholomew hat sich verändert. Ich finde einfach bisher keinen Zugang zu ihm. Er ist in sich gekehrt, abweisend. Seine Ungeduld mit Pikey stört mich etwas. Pikey hat doch gar keinen Einfluss darauf, wann er etwas sehen kann. Natürlich hat er Hoffnungen in Barth geweckt, aber dieser scheint eine Menge über Feenkram zu wissen, dann müsste er sich doch auch über solche "Fähigkeiten" von Menschen einigermassen klar sein.


    Mit Hettie hab ich auch so meine Probleme. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man einfach nicht so recht erfassen kann, wie viel Zeit für sie vergangen ist. Wenn ich lese, habe ich stets das Kind von etwa 6 Jahren vor Augen, aber das passt nicht so recht zu ihrem Verhalten. Besonders im dritten Abschnitt. Da erscheint sie mir zwischendurch wie eine junge Frau oder älterer Teenager und dann wieder ist ihr Verhalten und ihre Sprechweise wieder eher das eines Kindes. Gut gefiel mir die Idee mit der Maske, die das wahre Aussehen eines Wesens zeigt.


    Im dritten Abschnitt bin ich über eine Ausdrucksweise gestolpert. Dort steht, dass einer der Jungs die Beine unter den Arm nehmen würde. Sagt man nicht die Beine in die Hand nehmen, oder ist das regional unterschiedlich?


    Der Feenbutler ist mir ebenfalls ein Rätsel. Ich schreibe das lieber als Spoiler, da ich schon im vierten Teil stecke und niemanden etwas vorweg nehmen möchte.



    Ob sie noch immer ihr Nachthemd trägt? Das arme Kind!


    Daran merkt man, wie gleichgültig ihr Hettie als lebendes Wesen ist. Weder Kleidung, Essen, noch Unterkunft scheinen sie zu interessieren. :kommmalherfreundchen:


  • Kommt es euch auch so vor, als ob der Stil sich sehr verändert hat? Der erste Teil war als Steampunk bezeichnet worden, ich kenne mich mit den Subgenres nicht so gut aus, aber so hatte ich mir das auch etwa vorgestellt. Dieser Teil hingegen hat sich von dieser Richtung entfernt. Es kommen zwar immer noch einige Elemente daraus vor, wie etwa die Bleigesichter, aber es ist nicht mehr so vorherrschend.


    Definitiv. Das Ganze bewegt sich nun mehr Richtung Fantasy, auch wenn die Steampunk-Elemente noch vorhanden sind. Ich persönlich finde das gut, es hat dem Buch sehr gut getan. Es kann aber natürlich auch daran liegen, dass Bachmann sich selbst weiterentwickelt hat und die Geschichte nun besser rüberbringen kann.

    //Grösser ist doof//




  • Finde ich auch. Aber sollte die Fee Pikey wirklich helfen wollen, könnte ich mir vorstellen, dass die Fee gar nicht an Hunger/Nahrung denkt, sondern nur an schöne Reichtümer. Vielleicht spürt die Fee selber keinen Hunger und kann sich deshalb nicht in Pikeys Lage versetzen?


    Nachdem ich jetzt die Kapitel von Hettie im Feenland gelesen habe, wundert mich überhaupt nichts mehr,
    das war ziemlich abgedriftet, die Zwillingsdame, das Koboldessen, das Haus, das sich dauernd verändert
    und man keinen Weg hinausfindet..
    Fellini und Dali geben sich die Hand, Stefan Bachmann macht eine imposante Zwischen-Traum-Szene daraus, bizarr..
    --
    Hettie muss sich von der Zwillingsdame in Acht nehmen, sie sind zu neugierig, haben sie doch schon ihre Linien auf
    den Armen entdeckt, die Kette unter dem Nachthemd interessiert sie sehr..
    Kann jemand Hettie mal etwas zu anziehen geben, ich sehe immer ihre dürren Beinchen herausgucken,
    sie hat bestimmt kalte Füsse..
    :sauer:

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()


  • Jetzt wissen wir also, was es mit diesen Zwillingen auf sich hat. Die tauchten doch schon im ersten Band auf, nicht wahr? :gruebel:


    Ah ja? Daran kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. In welchem Zusammenhang war das denn, falls du dich noch erinnern kannst?


    Mittlerweile bin ich am Ende des dritten Teils angelangt. Das Haus von Piscaltine finde ich auch sehr gruselig, vor allem diese bösen pity-faeries... Irgendwie habe ich Mühe mit dem Zeitgefühl bei Hettie. Wie lange ist sie bereits in diesem Haus? Beim Lesen kam es mir so vor als habe sie sich sehr schnell ausgekannt in diesem verwirrenden sich ständig verändernden Haus. Aber vermutlich ist mehr Zeit vergangen als ich erst annahm. Ich finde auch, dass Hettie mittlerweile deutlich älter wirkt.
    Was ich mich auch gefragt habe: Wie funktioniert das genau, dass Pikey Hettie in normalem Zeitabalauf sehen kann, wenn das stimmt, dass im alten Land die Zeit eine andere Geschwindigkeit hat? :gruebel:


    Die Handlung geht mir streckenweise immer noch etwas zu schnell voran. Beispielsweise als Pikey und Barthy in diesem Feen-Gefängnis mitrollen. Beim Lesen hatte ich da Gefühl sie waren plötzlich da drin und ich wusste gar nicht genau wie. Und plötzlich waren sie dann wieder draussen. Ob sich die beiden irgendwann noch anfreunden? Auf jeden Fall scheinen beide sehr misstrauisch zu sein und nicht sehr viel miteinander zu kommunizieren.


    Gespannt bin ich auch zu erfahren, was es mit den beiden Gestalten auf sich hat, die Hettie vom Fenster aus sieht. Als erstes habe ich natürlich an Pikey und Bartholomew gedacht...

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst

  • Ah ja? Daran kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. In welchem Zusammenhang war das denn, falls du dich noch erinnern kannst?


    Ging da nicht ganz am Anfang eine Frau in rot durch die Strassen? Ich dachte, das wäre die. Vielleicht war es aber auch eine andere... :redface: Durch eure Gespräche kommen ein paar Dinge aus Band eins langsam wieder, aber die Geschichte ganz rekonstruieren kann ich noch immer nicht... Vielleicht war es auch eine Frau mit einem ähnlichen Kleid :breitgrins:

    //Grösser ist doof//


  • Irgendwie habe ich Mühe mit dem Zeitgefühl bei Hettie. Wie lange ist sie bereits in diesem Haus? Beim Lesen kam es mir so vor als habe sie sich sehr schnell ausgekannt in diesem verwirrenden sich ständig verändernden Haus. Aber vermutlich ist mehr Zeit vergangen als ich erst annahm. Ich finde auch, dass Hettie mittlerweile deutlich älter wirkt.


    Dieses Problem hatte ich auch ständig. Mal war sie für mich wie ein kleines Mädchen und dann wirkte sie wieder viel älter. Als sie beispielsweise mit dem Mann auf dem Maskenball tanzt, verhielt sie sich eher wie eine ältere Variante. Ich hatte fast den Eindruck, der Autor konnte sich nicht recht entscheiden, was sie genau sein sollte.


    Mit der Beschreibung von Barth ging es mir auch mal so. Als er mit Jelliby ins Gefängnis kommt, in dem Pikey sich befand, beschrieb Pikey seine Stimme hoch wie die eines Jungen. Dann war wieder zu lesen, dass sie zum ersten Mal so klänge, als die beiden mit den Feengefängnissen Richtung London rollten.



    Die Handlung geht mir streckenweise immer noch etwas zu schnell voran. Beispielsweise als Pikey und Barthy in diesem Feen-Gefängnis mitrollen. Beim Lesen hatte ich da Gefühl sie waren plötzlich da drin und ich wusste gar nicht genau wie. Und plötzlich waren sie dann wieder draussen. Ob sich die beiden irgendwann noch anfreunden? Auf jeden Fall scheinen beide sehr misstrauisch zu sein und nicht sehr viel miteinander zu kommunizieren.


    Das mit dem Eindringen und Entfernen aus den Feengefängnissen hat mich ebenfalls leicht ratlos zurückgelassen. Wenn es doch so einfach zu sein scheint, warum fliehen die anderen Feen dann nicht einfach? Das Verhältnis der beiden zueinander ist schwer zu ergründen. Da ging mir einfach zuviel unbeschrieben vonstatten.



  • Ging da nicht ganz am Anfang eine Frau in rot durch die Strassen? Ich dachte, das wäre die. Vielleicht war es aber auch eine andere... :redface: Durch eure Gespräche kommen ein paar Dinge aus Band eins langsam wieder, aber die Geschichte ganz rekonstruieren kann ich noch immer nicht... Vielleicht war es auch eine Frau mit einem ähnlichen Kleid :breitgrins:


    Du meinst bestimmt die pflaumenfarbene Dame, die Kinder mit Hagebutten kaufte, die eigentlich nicht sie selber war,
    ich glaube sie beherbergte einen Parasiten namens Jack, sie hat doch auch am Hinterkopf ein Gesicht..
    Jelliby wollte sie doch retten, als er sie bei Lickerish in einer Kammer vorfand..ich glaube, er hatte sich dank der
    seltsamen Behausung verlaufen..

  • Letzter Abschnitt - Ende


    Ich hatte leider bis zum Ende meine Probleme mit dem Buch. :sauer: Auf das Alter, besonders von Hettie, bin ich ja schon eingegangen. Vieles lief mir einfach auch zu schnell oder unbeschrieben ab.


    Das Ende fand ich nicht ganz einleuchtend. Hettie möchte ihr Handeln rückgängig machen und bewegt sich nun rückwärts. Sie verkleinert also das Portal. Die sich auf London zubewegenden Fee haben nun die Möglichkeit durch dieses Portal zurück in das Alte Land zu kommen. Die vom Schlauen König geführten Truppen bleiben aber auf der anderen Seite? Ich hatte erwartet, dass nach der Öffnung des Portals die Feenarmee sofort anrücken würde. Und die Feen in den Gefängnisgloben sie unterstützen würden. Gerade sie müssten den König doch unterstützen und nicht fliehen, da sie ja bereits beim ersten Probelauf mit nach England gekommen sind.


    Wie hat Hettie denn nun genau dieses Portal geschlossen? Es hat sich durch ihre Rückwärtsbewegung verkleinert, dann hätte sie doch zurück nach London kommen müssen, oder? Aber im Epilog steht sie allein auf einem Feld, und Barth, Pikey und Jelliby fahren mit einer Kutsche heran. Also sind sie außerhalb von London. Es muss einige Zeit vergangen sein, da Barth nun wieder in dieser Welt ist, Jelliby gefunden hat, Pikey aufgesammelt hat und Hettie irgendwo auf dem Land aufgespürte.


    Sind alle Feen in das Alte Land zurückgegangen? Was wird aus den zurückgebliebenen Seltsamen oder Wedernochs, wie sie in diesem Band genannt werden? Bleibt dem Schlauen König nun der Zugang nach England verwehrt? Wobei er diesen doch eigentlich schon hatte. Wozu brauchte er da Hettie? Sein Milchblut, was wohl noch ein anderer Ausdruck für ein/e Wedernoch in der Funktion eines Portals ist, konnte doch einen Durchgang erschaffen. Es muss ja ein reger Verkehr zwischen den Welten stattgefunden haben, allein schon wegen der vielen Augenketten, die er besass.

  • Ich hatte den dritten Teil bereits vor einigen Tagen durch, komme aber erst jetzt zum Posten.


    Das mit der Zeit ist interessant. Wie funktioniert diese in der alten Welt? Hettie meinte einst, es käme ihr teilweise vor, als seien Jahre vergangen. Dennoch scheint sie nur ein wenig gealtert zu sein. Vielleicht hat jeder Raum im Haus eine andere Zeit? Vielleicht existiert im Feenreich gar keine Zeit und Hetties Alter "passt sich an". Je nachdem, was gebraucht wird? Eine Art Überlebensstrategie?


    Pikey und Bart gefallen mir als Team eigentlich sehr gut. Sie nähern sich langsam an und entwickeln eine richtige Männerfreundschaft. Natürlich noch auf wackligen Schuhen. ich bin gespannt, was da noch geschehen wird.
    Dieses rollende Gefängnis verstand ich nicht wirklich... Aber ich akzeptiere das jetzt einfach mal :err:
    Dafür fand ich die Beschreibungen des Zeltlagers toll und interessant. Ich las ja nebenher noch die Biographie Abraham Lincolns und war dort gerade in der Zeit des Bürgerkriegs. Hat also alles gepasst und ich fand es doppelt faszinierend.


    Du meinst bestimmt die pflaumenfarbene Dame, die Kinder mit Hagebutten kaufte, die eigentlich nicht sie selber war,
    ich glaube sie beherbergte einen Parasiten namens Jack, sie hat doch auch am Hinterkopf ein Gesicht..
    Jelliby wollte sie doch retten, als er sie bei Lickerish in einer Kammer vorfand..ich glaube, er hatte sich dank der
    seltsamen Behausung verlaufen..


    Ah, das kann natürlich gut sein. Daran erinnere ich mich nicht mehr. Ich hab den ersten Teil noch auf Deutsch hier und werde den irgendwann noch einmal lesen. Das wird dann wohl die gewesen sein, also habe ich mich geirrt.

    //Grösser ist doof//

  • Ich hatte leider bis zum Ende meine Probleme mit dem Buch. :sauer:


    Ja? Letzten Endes mochte ich das Tempo von Buch 2 mehr als die Betulichkeit von 1. Und dass nicht alles haarklein aufgedröselt wird, finde ich auch besser, als wenn Bachmann alles hätte erklären wollen. (Hätte er gar nicht können: Schon die Grundvoraussetzung seiner Stories, dass es Mischlinge gibt, ist, wenn er gleichzeitig von Hass und Misstrauen zwischen Feen und Menschen spricht, äusserst erklärungsbedürftig. Er geht nirgends darauf ein.)


    Die sich auf London zubewegenden Fee[n] haben nun die Möglichkeit durch dieses Portal zurück in das Alte Land zu kommen. Die vom Schlauen König geführten Truppen bleiben aber auf der anderen Seite? Ich hatte erwartet, dass nach der Öffnung des Portals die Feenarmee sofort anrücken würde. Und die Feen in den Gefängnisgloben sie unterstützen würden. Gerade sie müssten den König doch unterstützen und nicht fliehen, da sie ja bereits beim ersten Probelauf mit nach England gekommen sind.


    Wenn Du Jahre Deines Lebens in einem Land verbracht hast, wo Dir nur Hass entgegenschlägt, weil Du ein Fremdling bist, würdest Du dann nicht auch noch so gern nach Hause zurückkehren? (Ich hatte, abgesehen davon, den Eindruck, dass diese Feen nicht ganz freiwillig nach England gegangen sind.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Schon die Grundvoraussetzung seiner Stories, dass es Mischlinge gibt, ist, wenn er gleichzeitig von Hass und Misstrauen zwischen Feen und Menschen spricht, äusserst erklärungsbedürftig. Er geht nirgends darauf ein[


    Oh, das finde ich nun gar nicht erklärungsbedürftig. Da reicht es doch schon sich an die Ausländerfeindlichkeit zu erinnern, die immer noch in unterschiedlich ausgeprägter Form zu finden ist. Das Misstrauen gegenüber bestimmten Volksgruppen. Und doch gibt es immer wieder Kinder, die aus Verbindungen mit Ausländern hervorgehen, und je nach Herkunft der jeweiligen Elternteile Probleme haben. Dabei handelt es sich meines Wissens zu 100% um menschliche Wesen.
    Biologisch betrachtet wäre es vielleicht erklärungsbedürftig. Da kenne ich mich nicht so aus. :breitgrins:




    Wenn Du Jahre Deines Lebens in einem Land verbracht hast, wo Dir nur Hass entgegenschlägt, weil Du ein Fremdling bist, würdest Du dann nicht auch noch so gern nach Hause zurückkehren? (Ich hatte, abgesehen davon, den Eindruck, dass diese Feen nicht ganz freiwillig nach England gegangen sind.)


    Ob sie damals freiwillig mitmachten, ist nirgends beschrieben worden. Sicher ist es möglich, dass auch unter ihnen Anhänger wie auch Gegner des Schlauen Königs zu finden waren.
    Aber das Problem, dass sie sich bei Öffnen des Portals nicht mit den Truppen des Königs vereint, sondern in das Alte Land geflohen wären, hätte auch bestanden, wenn alles nach Plan gelaufen wäre. Sie konnten von England ins Alte Land, dann hätten doch auch die anderen umgekehrt nach England einfallen können. Sind sie aber nicht. Warum? Sie wussten doch, dass und vor allem wann und wo sich das Portal öffnen würde.