Elizabeth George - Denn keiner ist ohne Schuld/Missing Joseph

Es gibt 69 Antworten in diesem Thema, welches 18.077 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Dezember: Schnee
    Wieder einmal Debbie und ihr unerfüllter Kinderwunsch. Geht es nur mir so, oder ist sie in diesem Kapitel sehr dramatisch. Keiner versteht sie. Ihr Mann nicht, der ihr eine Adoption vorschlägt damit ihr Wunsch endlich in Erfüllung geht. Der Arzt nicht, der ihr rät ihrem Körper Ruhe zu lasen bevor sie erneut versucht schwanger zu werden. Und schon gar nicht der Priester, der sich mit den Sorgen seiner Mitmenschen natürlich nicht auskennt :rollen: Manchmal möchte ich sie schütteln.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Bin ich die Einzige, die schon liest?


    Ich finde sowohl den deutschen als auch den englischen Titel sehr gelungen. Den fehlenden Josef sehe ich nicht nur auf dem Bild in der National Gallery, sondern auch in den Vätern, die in der Geschichte schon am Anfang fehlen. Und dass in diesem Dorf keiner wirklich unschuldig ist, wird immer deutlicher.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin "leider" gestern abend bei einem guten TV-Film versackt und daher nicht mit meinem Vorgängerbuch fertiggeworden, aber ich fange heute noch an zu lesen.


    Kann allerdings sein, dass ich nicht vor Samstag zum Posten komme.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Macht nichts, morgen wird eher ein forenfreier weil Lauftag sein. Außerdem habe ich noch ein anderes Buch an der Hand, das auch sehr spannend ist :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin bis Januar/Kapitel 6 gekommen.


    Deborah stehe ich hier am Anfang etwas ambivalent gegenüber. Einerseits kann ich ihre Verzweiflung nachvollziehen, weil es ihr so ein Herzenswunsch ist, ein Kind zu haben, und ich es in der aktuellen Situation von Simon etwas ungeschickt finde, gleich mit den Adoptionspapieren ins Haus zu fallen; andererseits ist sie aber irre unvernünftig, weil sie nicht auf den Rat des Arztes hören will, ihrem geschlauchten Körper erst mal eine Pause zu gönnen und es dann mit vielleicht mehr Aussicht auf Erfolg erneut zu versuchen. Da ist sie ein bisschen wie ein Kind, das jetzt sofort haben will, was es sich wünscht.


    Diese Townley-Youngs sind ja ein sympathischer Haufen *ironieoff* Brendan hat sich die Hochzeit zwar selber eingebrockt und hätte es besser wissen müssen, aber ein ganz klein wenig tut er mir leid, weil er jetzt diese grässliche Familie an der Backe hat, allen voran die rotzverwöhnte Rebecca. Cousine Cecily hingegen fand ich ganz nett.


    Bei Polly Yarkin bin ich gespannt, ob da zwischen ihr und dem Pfarrer etwas gelaufen ist und was es eigentlich mit diesem Hexengedöns auf sich hat. Glaubt sie wirklich daran oder ist das eher ein Relikt aus ihrer Kindheit? Ihre Mutter scheint ja allem Esoterischen herzlich zugetan.


    Juliet Spence, die mutmaßliche Mörderin, hat etwas mit dem Dorfpolizisten. Sehr pikant. Und ihrer Tochter tischt sie offenbar seit Jahren Lügen über ihren Vater auf. Hat sie den etwa auch aus dem Weg geräumt, weil er sich nicht für das Kind interessiert hat? Auch die heftige Reaktion auf Maggies Techtelmechtel mit Nick ist auffällig. Natürlich ist keine Mutter begeistert, wenn ihre Tochter so früh sexuell aktiv wird, aber Juliets Maßnahmen wirkten doch etwas über Normalmaß.


    Ein bisschen gewundert habe ich mich darüber, dass Maggie mit ihrem schlechten Gewissen in die Kirche flieht und sich für eine Sünderin hält, obwohl sie und ihre Mutter nichts mit der Kirche am Hut zu haben scheinen (und Juliet einen richtiggehenden Hass auf die Institution und ihre Vertreter hat). Ich könnte es mir nur so erklären, dass ein Außenstehender Maggie dahingehend beeinflusst hat - aber wer?


    Zwischen Lynley und Helen gibt es schon wieder Gezicke. Wegen einer blöden Krawatte. Oh Mann! :rollen:


    Der fehlende Joseph ist übrigens in der Tat ein interessantes Motiv mit starkem Bezug zum Buch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • bis Januar: Frost Kapitel 1


    Mir hat der Anfang richtig gut gefallen. Die Beschreibung des weltschmerz- und depressionsheilenden Cappuccinos hat mich zum Lächeln gebracht. Ich trinke meinen Kaffee nämlich am liebsten ganz einfach und schwarz und verstehe bei den meisten sogenannten Kaffeegetränken überhaupt nicht, warum die noch so heißen, weil man den Kaffee mit der Lupe suchen muss.



    Dezember: Schnee
    Wieder einmal Debbie und ihr unerfüllter Kinderwunsch. Geht es nur mir so, oder ist sie in diesem Kapitel sehr dramatisch. Keiner versteht sie. Ihr Mann nicht, der ihr eine Adoption vorschlägt damit ihr Wunsch endlich in Erfüllung geht. Der Arzt nicht, der ihr rät ihrem Körper Ruhe zu lasen bevor sie erneut versucht schwanger zu werden. Und schon gar nicht der Priester, der sich mit den Sorgen seiner Mitmenschen natürlich nicht auskennt :rollen: Manchmal möchte ich sie schütteln.


    Eigentlich mag ich die Figur von Deborah, aber hier kann ich auch kaum Verständnis für sie aufbringen. Sie sagt irgendwo, dass sie verzweifelt auf der Suche nach jemanden ist, der auf ihrer Seite ist. Gerade in solchen Momenten sollte man sich dann doch überlegen, ob man selbst auf der richtigen Seite ist. Wenn sich wirklich alle einig sind und man nur selbst eine andere Meinung hat, sollte man gründlich darüber nachdenken, ob man vielleicht doch seine Ansichten ändern sollte. Ich hoffe, dass sie bald zur Vernunft kommt und ihrem Körper Ruhe gönnt.


  • bis Januar: Frost Kapitel 1


    Mir hat der Anfang richtig gut gefallen. Die Beschreibung des weltschmerz- und depressionsheilenden Cappuccinos hat mich zum Lächeln gebracht. Ich trinke meinen Kaffee nämlich am liebsten ganz einfach und schwarz und verstehe bei den meisten sogenannten Kaffeegetränken überhaupt nicht, warum die noch so heißen, weil man den Kaffee mit der Lupe suchen muss.


    Abgesehen davon, dass ich einige Mode-Heißgetränke auch lächerlich finde, musste ich hier vor allem schmunzeln, weil Cappuccino als der allerneueste hippe Trend beschrieben wird. Da merkt man dann doch, dass die Bücher schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich bin auf Seite 74, da endet Januar. Kapitel 2.


    Mir hat der Beginn sehr gut gefallen. Wie Deb vor dem Londoner Regen ins Museum flüchtet und über das Kunstwerk ins Gespräch mit dem Geistlichen kommt. Wie ihr finde ich auch dass Deb sehr überempfindlich ist.


    Ohje, sowohl Brendan Power als auch die ganze Familie Townley-Young sind ja ein höchst umsympathischer Haufen, allen voran die strunzdumme Rebecca, die mit der "fatalen Ähnlichkeit mit der alternden Königin Viktoria". :breitgrins: Am besten nehme ich das Ganze mit Humor wie Cecily.


    Bei Rita, der Wahrsagerin und Polly, ihre Tochter dreht sich ja viel ums Esoterisches und es ist die Rede davon, dass Polly Gaben hat, die sie aber absichtlich nicht nutzt. Ich bin gespannt, inwieweit das noch eine Rolle spielen wird.

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;


  • allen voran die strunzdumme Rebecca, die mit der "fatalen Ähnlichkeit mit der alternden Königin Viktoria". :breitgrins:


    Darüber musste ich auch grinsen. Vicky war ja wohl selbst als junge Frau keine sonderliche Schönheit.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bis Januar/Kapitel 8


    Dass Juliet Spence den Pfarrer vergiftet hat, scheint Tatsache zu sein und die Frage, die es zu klären gilt, ist nur, ob sie es absichtlich oder versehentlich getan hat - auch wenn letzteres bei ihrer großen Erfahrung mit Pflanzen und Kräutern eher unwahrscheinlich klingt. Aber ist die Sache wirklich so einfach oder versucht ihr doch wer was in die Schuhe zu schieben? Die Ermittlungen jedenfalls sind wohl nicht gerade wie aus dem Lehrbuch abgelaufen.


    Und aus der Unterhaltung zwischen Kenneth und Colin Shepherd, nachdem St. James und Lynley gegangen sind, lassen sich einige Rückschlüsse ziehen. Hat Colin versucht, Juliets Mord am Pfarrer zu vertuschen, weil er mit ihr ein Verhältnis hat? War er es am Ende selber? Irgendwie erscheint es mir zuuu einfach, dass es nur darum geht, Juliets Schuld und Colins Fehlverhalten bei den Ermittlungen aufzudecken. Andererseits läge Juliet als Mörderin wirklich nahe - es hat ihr nicht gepasst, dass Maggie offenbar ein Vertrauensverhältnis zu Sage entwickelt hat, und sie ist gegen die herumstreunenden Jugendlichen ja auch recht unzimperlich mit der Schrotflinte vorgegangen, Salzladung hin oder her.


    Ich bin außerdem gespannt, was es mit dem seltsamen Stein auf Annie Shepherds Grab auf sich hat, den Deborah findet. Soll das vielleicht eine Warnung an Shepherd sein?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine: Frau George legt wieder jede Menge Spuren. Damit kriegt sie mich jedes Mal wieder dran- ich folge nämlich immer der falschen :redface:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Den Verdacht habe ich bei mir derzeit auch. Juliet Spence wäre ein wenig zuuu offensichtlich.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich komme in letzter Zeit kaum zum lesen und habe eben erst mit diesem Buch begonnen. Ich freue mich jedoch schon jetzt einmal wieder ein wenig Londonluft zu schnuppern, wenn auch nur literarisch. Eine perfekte Vorbereitung für unseren Londonaufenthalt im Dezember. :klatschen:


    Ich habe Mitleid mit Deborah, denn viele Dinge kann man ja irgendwie regeln, nicht aber den Wunsch ein eigenes Kind zu bekommen. Dies ist ein so besonderes und einschneidendes Erlebnis, dass es ganz besonders schlimm ist, wenn man das Gefühl hat machtlos zu sein.
    Ebenso kann ich sehr gut ihre Beweggründe verstehen bei solch einem Wetter in die National Gallery zu flüchten :regen:, denn das habe ich nämlich auch schon oft gemacht. Ein herrlicher Ort um sich aufzuwärmen und das auch noch in einer ganz besonderen und faszinierenden Atmosphäre, umgeben von Kunstwerken, die einem den Atem verschlagen.


    Ich werde nachher noch ein wenig im Bett weiterlesen.

  • Hey, Tina, schön, Dich wieder zu lesen! Gestern hab ich noch an Dich gedacht und mir ein bisschen Sorgen gemacht, weil ich Dich so lang nicht gesehen hatte.


    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es noch nie in die National Gallery geschafft habe :redface:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bis Mitte Kapitel 5


    Ich bin ein wenig geschockt über Mags Alter. Sie ist gerade mal dreizehn! Jungs fand ich in dem Alter zwar auch schon ganz nett, aber bei Küssen war dann auch Schluss. Natürlich gibt es in jeder Generation auch sehr frühreife Jugendliche, aber mich hat das Alter trotzdem geschockt.
    Ich war schon sehr verwundert über das Alter des wild knutschenden Paares in der Bar, in der Deb und St. James zu Abend essen. Da waren ja schließlich auch genug Erwachsene im selben Raum und keiner hat sich daran gestört. Besonders verwunderlich, weil man sich in so einem Dorf doch so gut kennt und damit sicher auch die Eltern der entsprechenden Kinder/Jugendlichen.



    Den Verdacht habe ich bei mir derzeit auch. Juliet Spence wäre ein wenig zuuu offensichtlich.


    Mir ist das ganze auch suspekt! Man kann ja schließlich nicht schon zu Beginn des Buches den Verdacht auf den wahren Mörder legen...


  • Bis Mitte Kapitel 5


    Ich bin ein wenig geschockt über Mags Alter. Sie ist gerade mal dreizehn! Jungs fand ich in dem Alter zwar auch schon ganz nett, aber bei Küssen war dann auch Schluss. Natürlich gibt es in jeder Generation auch sehr frühreife Jugendliche, aber mich hat das Alter trotzdem geschockt.


    Mir wird da auch ganz schlecht, vor allem wenn ich bedenke, dass meine Tochter bald 11 wird. :entsetzt: Da überlegt man schon, ob man sich ein Gewehr hinter die Tür stellen soll. :breitgrins:


    Ebenso wie Valentine verwundert mich die religiöse Einstellung Maggis ihrer "Sünde" gegenüber, da weder sie, noch ihre Mutter einen Bezug zur christlichen Religion haben.
    Nach allem was ich bisher von Sage gelesen habe, erscheint er mir sehr nett und sympathisch und ich finde es immer trauriger, dass er tot ist.
    Was Maggis Mutter anbelangt - wenn sich jemand so gut mit Kräutern auskennt wie sie, dann ist es schon sehr merkwürdig, dass sie Pastinake und Schierling verwechselt, auch wenn sich beide Kräuter sehr ähnlich sehen.
    Mich würde interessieren, wie der Vater von Maggi ums Leben kam, denn an den Autounfall kann ich nicht so recht glauben.


    Auf alle Fälle macht es Spaß, wieder Elizabeth George zu lesen. Sie kann wunderbar Charaktere und Situationen beschreiben und führt den Leser so herrlich an der Nase herum, denn genau das denke ich auch hier. Alles andere wäre zu einfach. Ich rechne noch mit einigen verwirrenden Wendungen. :smile:

  • Hm also wenn ich mir so das Alter der Kids hier in meiner Stadt anschaue, ist das mit dem Knutschen gar nicht sooo ungewöhnlich, wobei ich schon das Gefühl habe das die Teens zur Zeit wieder etwas konservativer werden. Zu meiner Zeit (Späte 90er und frühe 2000er Jahre) war es jedenfalls eher normal das man mit 13 schon einen festen Freund hatte und ich weiß das einige aus meiner Klasse auch schon mehr als nur Knutschen hatten. Ich bin da eher Spätzünder (wobei ich auch ehrlich gesagt froh darüber bin, bestimmte Horrorstories finden sich sicher auch dadurch zum Glück nicht in meiner Vita)


  • Mir wird da auch ganz schlecht, vor allem wenn ich bedenke, dass meine Tochter bald 11 wird. :entsetzt: Da überlegt man schon, ob man sich ein Gewehr hinter die Tür stellen soll. :breitgrins:


    Das Alter hat mich auch etwas erschreckt, wobei es so frühreife Teenies ja durchaus gibt. (Das einschlägige Wissen lässt aber hier zumindest bei Josie ziemlich zu wünschen übrig ...)


    Zitat

    Ebenso wie Valentine verwundert mich die religiöse Einstellung Maggis ihrer "Sünde" gegenüber, da weder sie, noch ihre Mutter einen Bezug zur christlichen Religion haben.


    Da bin ich echt gespannt, wie/ob sich das noch aufklärt. Bisher finde ich das noch nicht sehr schlüssig.


    Zitat

    Mich würde interessieren, wie der Vater von Maggi ums Leben kam, denn an den Autounfall kann ich nicht so recht glauben.


    Ich bin mir nicht mal sicher, dass er wirklich tot ist. Vielleicht ist er einfach nur abgehauen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen