Adam Hardy - Die George Abercrombie Fox Reihe

  • Und schon wieder habe ich eine marinehistorische Reihe in einem Rutsch abgeschlossen - das wird ein erfolgreiches Jahr 2014!


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    Also, nach Hornblower, Ned York und Aubrey & Maturin war jetzt GA Fox dran, sieben eher schmale Bände, bei Ullstein erschienen und nur noch antiquarisch erhältlich. Hinter den sieben Bänden verbergen sich ursprünglich 14 Folgen, die in deutscher Sprache zuerst als Heftromane in der Reihe der "Seewölfe" erschienen sind. Daran sieht man schon, dass diese Bücher in einer anderen Liga spielen, als zB Patrick O'Brians Aubrey & Maturin, und zuerst hatte ich meine Zweifel, ob mir diese Art von Groschenromanen gefallen würden - der Stil ist doch seeeeehr anders. Aber, um das vorwegzunehmen, ich hatte meinen Spaß mit dieser Reihe, und der nahm sogar mit den Bänden noch zu, vielleicht gerade weil die Reihe so anders ist als O'Brian oder Hornblower.


    Der größte Unterschied zu den "klassischen" marinehistorischen Reihen: GA Fox ist kein geborener Offizier, der gradlinig seinen Weg vom midshipman zum captain und darüber hinaus macht, er ist eine Themseratte, kommt von ganz unten, und musste sich seinen Weg vom Pulverjungen zum Offizier hart und gegen viele Widerstände erkämpfen. Dies ist auch das durchlaufende Motiv: sein Neid und sein Haß auf die adligen Nieten in Uniform, die ihm seinen verdienten Platz in der Navy nicht gönnen, und, in der Person von einigen immer wieder auftauchenden Intimfeinden, ihm das Leben immer wieder zur Hölle machen.


    Was gibt es sonst in diesen Büchern: Seegefechte, Geheimaktionen, Schiffbruch und wundersame Rettung, Gefangennahme und Flucht, und dabei viel Blut und Pulverdampf. Natürlich ist Fox ein nautisches Genie, das auch mit einem Ruderboot noch eine halbe französische Flotte erobert; so gesehen sollte man die Bücher eher mit Karl May als mit POB vergleichen - aber who cares! Die Nautik stimmt, soweit ich das beurteilen kann und die Übersetzung ist ordentlich. Dazu hat Fox ein paar "sympathische" Macken, die seinen Superheldenstatus immer wieder etwas untergraben: neben seiner niedrigen sozialen Stellung, die ihm bis zum Ende der Reihe die Beförderung zum Captain verwehrt, hat er ein Augenleiden, dass ihn immer in den ungünstigsten Momenten erblinden läßt; eine andere Schwäche beschreibt ein englischer Rezensent irgendwo so, dass Fox "vertically challenged" sei: in Gegenwart weiblicher Wesen hält ihn nichts in der Vertikalen, was zwar nicht ganz der heutigen "political correctness" entspricht, ihm aber den Ruf des schwärzesten Bastards der ganzen Navy einbringt.


    Fazit: eine action-geladene marinehistorische Reihe hart an der Groschenheft-Grenze; für Liebhaber des Genres ein Geheimtipp.

    "What we remember is all the home we need."

    Roberet Holdstock, Avilion


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