Jonathan Stroud - Die Pforte des Magiers / Ptolemy's Gate (Bartimäus 3)

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  • Jonathan Stroud: Bartimaeus - Ptolemy’s Gate


    Inhaltsbeschreibung:
    Vor zweitausend Jahren war Bartimäus auf der Höhe seiner Macht - unbesiegbar in der Schlacht und befreundet mit Ptolomäus, dem mächtigen Magier. Nun aber ist er schon zu lange in der Gewalt seines Meisters Nathanael - und ein Dämon, der nicht regelmäßig seine Heimatebene aufsuchen kann, wird schwach.
    Die junge Kitty dagegen arbeitet mittlerweile an einem Plan, die ewigen Konflikte zwischen Menschen und Dschinn zu beenden und ist auf der Suche nach Bartimäus.
    Das Schicksal führt Nathanel, Bartimäus und Kitty wieder zusammen - gemeinsam müssen sie verräterische Magier bekämpfen, eine Verschwörung aufdecken und gegen die gefährlichste Bedrohung von allen kämpfen. Und das Schlimmste dabei: sie müssen zusammenarbeiten!



    Beurteilung:
    Es handelt sich um den dritten Teil einer Trilogie:
    1. Das Amulett von Samarkand (The Amulet of Samarkand)
    2. Das Auge des Golems (The Golem’s Eye)
    3. Ptolemy’s Gate (noch nicht auf Deutsch erschienen)



    Der kleine Nathanael aus dem ersten Band ist mächtig geworden und nennt sich inzwischen John Mandrake, denn kein Zauberer würde je seinen wirklichen Namen benutzen! Doch der Aufstieg in den Kreis der Mächtigen bringt auch Probleme mit sich und ein neuer Name allein verändert nicht den Menschen dahinter. Als die Herrschaft der Magier von Rebellion und Verrat bedroht ist und seine Welt zusammenfällt, muß dies auch Nathanel erkennen. Gemeinsam mit Bartimäus (den er in seinen Dienst gezwungen hat) und Kitty Jones (die Magier verachtet) stellt er sich der Bedrohung und nimmt den Kampf auf.


    Sowohl das Amulett von Samarkand (aus dem ersten Band) als auch Gladstones Stab (aus dem zweiten Band) spielen eine wichtige Rolle. Von daher ist die Trilogie in sich schlüssig und endet mit einem großen Finale. In diesem Band wird übrigens auch die Bindung zwischen Bartimäus und Ptolomäus erklärt, die in den anderen beiden Büchern immer nur angeschnitten wurde.
    Leider ist Bartimäus’ Humor hier nicht so ausgeprägt und das Buch ist ziemlich ernst. Die Atmosphäre jedoch ist auch hier stimmig und die Geschichte zieht den Leser in ihren Bann - ob im London der „Gegenwart“ oder im Alexandria des Jahres 124 vor Christus. Besonders gegen Ende wird es sehr actionlastig.
    Natürlich ist es ein Jugendbuch, mich hat aber dennoch der erhobene Zeigefinger gestört: Dikaturen sind böse und zum Scheitern verurteilt!
    Auch das Ende war mir nicht schlüssig genug, hier hätte ich mir ein Nachwort gewünscht.


    Fazit: Von der Atmosphäre her schön und mit viel Action - aber für fünf Leseratten reicht es nicht…


    Meine Wertung:
    4ratten


    deutscher Titel: leider noch nicht auf deutsch erschienen
    Kategorie: Fantasy
    Taschenbuch
    Transworld
    514 Seiten
    ISBN: 0385608683


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    EDIT: Betreff angepasst und Amazon-Links eingefügt. LG Seychella

    viele Grüße<br />Tirah

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Hier noch etwas, das mir aufgefallen ist als Spoiler (nur lesen, wenn man das Buch kennt oder sich den Spaß verderben will ;) :(


    Zitat

    Es gibt kein Happy End, was mich gar nicht stört. Es gibt Bücher, bei denen ein Happy End einfach unpassend wäre - egal, wie sehr man es den Charakteren wünschen würde. Bei Ptolemy’s Gate ist das der Fall.
    Gestört hat mich jedoch, daß das Ende sehr abrupt kam. Erst wird das ganze Buch über auf den epischen Schlußkampf hingearbeitet. Dann kommt der Kampf in aller Länge und mit allen Effekten (insgeheim habe ich mich gefragt, wo der Film dazu bleibt - die Beschreibungen sind jedenfalls drehbuchreif). Dann siegen die Guten, wie sich das gehört. Und dann - nichts! Kein langes Nachwort, kein „Abspann“. Eine Trilogie ist bekanntlich mit dem dritten Teil beendet (es sei denn, man heißt Douglas Adams :breitgrins: ) - was wird aus Kitty? Was wird mit Bartimäus? Wagt Kitty sich noch einmal in die Dämonenwelt? Beschwört sie Bartimäus in ihre Welt? Wie wandelt sich das Bild der Magier in der Öffentlichkeit?
    Nathanel stirbt, aber seine Charakterwandlung wird nur angerissen, alles bleibt oberflächlich.
    Nachdem über lange Zeit eine ungeheure Spannung aufgebaut wurde, „verpufft“ plötzlich alles und der Leser steht im leeren Raum. Offene Enden bei Büchern mag ich nur im Ausnahmefall und diese Trilogie gehört nicht dazu. Hier hätte ich mir einen Abschluß gewünscht!

    viele Grüße<br />Tirah

  • Hallo Tirah,


    ohweh... ich werde den 3. Teil ja auch lesen, aber ich hatte ja schon so meine Schwierigkeiten mit den ersten beiden Teilen. Wenn und auch noch Bartimäus Humor kürzer tritt - da bleibt ja gar nix vom Buch übrig :rollen:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo, Nimue!


    Das Buch ist spannend, aber der typische Bartimäus-Humor hat mir sehr gefehlt. Gerade dieser Humor hat mich am ersten Teil ja so begeistert! Ein gutes Buch ist es aber trotzdem und das Lesen lohnt sich :smile:

    viele Grüße<br />Tirah

  • Hallihallo!


    Da bin ich ja wirklich mal gespannt!
    Mir hat der erste Band besser gefallen als der Zweite, einfach weil er viel witziger war. Außerdem kann man ihn sehr gut als einzelnes Buch empfehlen.
    Dass der dritte Band jetzt noch ernster sein soll, macht mich sehr neugierig :smile: und vor allem natürlich das Rätsel um Ptolemäus und Barti...


    Hat jemand eine Ahnung wann der dritte Band übersetzt wird?


    Grüße
    Sandra

  • Hallo!


    Ich hatte eigentlich vorgehabt das Buch auf Englisch zu lesen, aber ich habe natürlich nicht nein gesagt, als es mir von einer Freundin auf Deutsch asugeliehen wurde.
    Da ich die ersten beide Teile ganz gerne mochte, ging ich mit ziemlich großen Erwartungen an den dritten Teil heran.
    Viel ernster als die Vorgänger kam mir das Buch ehrlich gesagt nicht vor. Der Stil ist immer noch derselbe. Vielleicht kommt einem das ein oder andere Problem gravierender vor, aber Batrimäus ist doch nach wie vor sehr komisch, auch wenn es ganz schön an seine Substanz geht.
    Die offenen Handlungsfäden aus den ersten Teilen laufen hier zusammen. Es wird einiges geklärt. Sehr schön fand ich, dass ich endlich ein wenig mehr über die Beziehung zwischen Bartimäus und Ptolemäus erfahren habe. Das hatte mich schon seit dem Amulett von Samarkand sehr interessiert.


    Allerdings fand ich die Sache (Achtung: Spoiler!)

    vorhersehbar.


    Mir hat das Ende nachdem ich nach der letzten Seite noch ein paar Mal Luft geholt hatte, ganz gut gefallen. Es müssen ja nicht alle Fragen beantwortet werden.


    Ein sehr schönes Buch, das mitreißt.


    5ratten


    Liebe Grüße


    Nirika


    [size=2pt]Ich suche nach Fußnoten. Ich denke in Fußnoten. Ich spreche in Fußnoten. Ich bin von nun an eine Fußnote. [/size]
    :breitgrins:

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Der 3. Bartimäus war für mich auch wieder eine gelungener Abschluss einer Trilogie.


    Im Gegensatz zu meinen Vorrednern muss ich aber sagen, dass mir gerade die Ernsthaftigkeit sehr begeistert hat und der klamaukige Humor von Bartimäus eher etwas weniger Gewicht bekommen hat. Mir gefielen auch die Erzähstränge von Kitty sehr gut, auf die Teile habe ich mich immer gefreut, während ich bei den Bartimäuskapiteln eher froh war, wenn sie vorbei waren.


    Der Showdown am Ende war dem Ernst der Lage angepasst, auch wenn mich das eigentliche Endedann doch sehr bestürzt hat und sogar ein Tränchen geflossen ist. :zwinker:


    Für mich der beste Band der Trilogie, gefolgt vom Zweiten. Also insgesamt eine Steigerung an sich. Hoffe dann dass es bei Eragon auch so werden wird. :breitgrins:


    Ich gebe 4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich habe das Buch am Samstag beendet und mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen. Zu einer ausführlichen Rezension reicht es jetzt bei mir gerade nicht aber zumindest ein paar Worte was ich an dem Buch mochte und warum:
    Wie Weratundrina hat auch mir die Ernsthaftigkeit sehr gefallen, ich hatte das Gefühl, die Bücher sind mit jeder Seite hintergründiger geworden. Begann es im ersten Teil noch mit viel Witz und Albernheiten, endet die Geschichte stimmig und mit einem tieferen Sinn. Das Ende hat mich nicht traurig gemacht, sondern eher nachdenklich. Und auch die Teile über Bartimäus "Welt" hatten diese Auswirkung auf mich.


    Spoiler bis zum Ende


    Ich werde gleich noch ein wenig in der Leserunde auf leserunden.de nachlesen, leider musste ich ja damals aus der Runde aussteigen.


    5ratten

  • Ich habe "Die Pforte des Magiers" nun auch gelesen. Mir hat es sehr gut gefallen; ich fand den Schluss nicht überstürzt, sondern genau passend.


    Was Ingroscha in ihrem Spoiler schreibt ( :winken:), ging mir auch durch den Kopf. Und daher war ich zwar bewegt, aber nicht traurig.


    Allerdings muss ich auch Tirah recht geben mit dem, was sie in ihrem Spoiler schreibt ( :winken:) in Sachen


    Da mir trotzdem alle drei Teile gleichermaßen gut gefallen haben und ich von Bartimäus hin und weg bin, bekommt der 3. Teil von mir ebenfalls


    5ratten


    Viele Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hi!


    Ich habe den letzten Teil der Bartimäus-Trilogie in zwei Tagen weggelesen. Hier meine Meinung:


    Der letzte Teil der Bartimäus-Trilogie ist gleichzeitig auch der blutigste. Furchtbare Dämonen werden beschworen, schlimme Pläne geschmiedet und es gibt ein tragisches Ende. Trotzdem gibt es auch in Teil 3 einiges zu lachen und auch wenn das Setting des Buches sehr düster ist, so gibt es doch auch immer Hoffnung. «Die Pforte des Magiers» ist ein würdiger Abschluss für eine lesenswerte Trilogie, die nicht nur etwas für eingefleischte Fantasy-Fans ist.
    Auch in «Die Pforte des Magiers» ist die Geschichte zu einem guten Teil vorhersehbar, es hat mich in diesem Fall aber nicht gestört, da es interessant war, der Handlung zu folgen, besonders der Entwicklung, die Nathanael und Kitty durchlaufen. Ausserdem erfährt man endlich, was es mit Bartimäus und Ptolemäus auf sich hat.
    Apropos Bartimäus: Der hat zwar seinen Humor nicht verloren, er muss aber auch in Teil 3 etwas kürzer treten, was ich aber nicht bedauert habe. Sein zynischer Humor wäre schnell einmal anstrengend, wenn er überstrapaziert würde. Diese Klippe hat Jonathan Stroud elegant umschifft, indem er die ätzenden Sprüche in der richtigen Dosierung eingestreut hat. Bis zum Schluss werden auch alle Handlungsstränge schön aufgelöst, was nichts selbstverständlich und deshalb ein weiterer Pluspunkt ist.
    Alles in allem eine Jugendbuch-Trilogie, die man auch Erwachsenen noch ohne schlechtes Gewissen zum Lesen geben kann.


    4ratten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich habe den dritten Band regelrecht in mich eingesogen, nach den ersten zwei Bänden fand ich das warten auf den dritten wie eine Qual....


    Allerdings fand ich den letzten nicht so gut wie die ersten beiden, am besten hat mir immernoch der erste Band gefallen.
    Vorallem Bartimäus seine Zwischenkomentare und seinen Humor fand ich toll, dass hat mir im dritten Band doch sehr gefehlt. Aber wäre wohl auch nicht so passend gewesen^^
    Aber sonst so:
    4ratten


    :breitgrins:

    (Shika-&gt;)&nbsp; &nbsp; &nbsp; Ich Bin Ich<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &amp;<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Du Bist Du<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Es Hat Keinen Sinn <br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Uns Zu Vergleichen!<br />SLW: 2/5<br />SuB:22

  • In London geht es rasant zu. Nicht nur das viele Streitkräfte der Regierung im fernen Amerika kämpfen, und die sogenannten "Gewöhnlichen" immer aufmüpfiger und revolutionärer werden, nein auch die Regierung selbst scheint von Zaubereren aus dem eigenen Lande angegriffen zu werden. Ganz logisch, dass John Mandrake, Informationsminister, da einschreiten muss. Und mit dabei ist natürlich unser geliebter Bartimäus.


    Bartimäus ist in diesem Band die meiste Zeit über schwach. Ein Zustand, der für den Leser ganz neu ist. Trotz seiner sich auflösenden Substanz, hat Barti meiner Meinung nach nichts von seinem Witz und zynischen Sprüchen und ironischen Fußnoten verloren. Wenn ich mich recht entsinne, so finde ich, dass Barti in Sachen Schlagfertigkeit und Witz seit dem zweiten Band wieder einiges zugelegt hat!


    Auch die dritte Hauptperson, Kitty, ist wieder mit von der Partie. Mit ihr konnte ich mich am meisten identifizieren. Ihre Gedankengänge waren klar und schlüssig. Ich habe mit ihr gezweifelt, wenn ihre Ideale zusammenbrachen und ich habe mich mit ihr gefreut, wenn sie zu neuen wichtigen Erkenntnissen gelangte. Während Nathanael im Laufe des Buches eine Wandlung durchzieht, bleibt Kitty ihrem Charakter doch treu.


    Auch wenn Nathanael charakterlich eindeutig kein Held ist, so habe ich ihn doch sehr lieb gewonnen. Ich finde, für einen Menschen, hat ihn Jonathan Stroud sehr gut dargestellt. Nathanael ist auf seinen eigenen Erfolg aus und achtet nicht darauf, ob andere Wesen deswegen leiden müssen. Dennoch zeigt er dann durch seine Wandlung, dass er doch kein kaltes Herz hat!


    Zwei Sachen muss ich noch heraus heben, die mir sehr gut gefallen haben. Das waren zum einen die Kapitel die in Alexandria noch v.Chr. gespielt haben. Ich fand diese Kapitel sehr aufschlussreich und interessant. Vor allem hat man da sehr viel über die Beziehung von Bartimäus und Ptolemäus erfahren, die ja in den vorherigen Bänden schon oftmals erwähnt und angedeutet wurde.
    Und zum anderen war für mich die Geschichte nicht vorhersehbar. Es mag sein, dass das für andere Leser anders war, aber ich habe mit vielen Wendungen nicht gerechnet. Das ist es auch, was mich an einem Buch so fesselt, denn wenn ich alles schon vorher weiß, dann wird das Buch für mich langweilig. Aber dieses Buch habe ich in vier Tagem gelesen, was für mich zeigt, wie klasse "Bartimäus und die Pforte des Magiers" ist. Auch das Ende kam für mich überraschend. Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann ist es genau passend für dieses Buch.


    von mir gibt es daher auf jeden Fall: 5ratten

  • Nachdem mir der zweite Teil der Trilogie eher weniger gefallen hatte, bedurfte es schon des SuB-Wettbewerbs, um mich dazu zu bewegen, den Abschlussband in die Hand zu nehmen. Es war aber dann gar nicht so schlimm :zwinker:


    Wie auch die Vorgänger, liest sich dieses Buch sehr flüssig, was gerade am Anfang, als ich noch nicht sehr enthusiastisch war, zumindest auf diese Art zu einem Erfolgserlebnis führte.
    Die Aufteilung in drei Erzählperspektiven fand ich gelungen, so wurde keine Perspektive langweilig. Man erfährt einiges interessantes darüber, wie es den Protagonisten in den drei Jahren seit dem letzten Band ergangen ist, und was es mit der besonderen Verbindung zwischen Bartimaeus und Ptolemaeus auf sich hat.
    Bis die Geschichte für mich an Tempo aufnahm, verging aber doch so einige Zeit, richtig spannend fand ich nur das letzte Drittel. Das habe ich aber dann größtenteils in einem Rutsch weggelesen.
    Das Ende fand ich großartig, es hat mich im Nachhinein über so manche fade Lesestunde hinweggetröstet. Besser hätte Stroud die Trilogie meiner Meinung nach nicht beenden können.


    Es bleibt aber dabei, dass ich nicht besonders begeistert von der Trilogie als ganzem war. Weiterempfehlen werde ich sie nur eingeschränkt, und ob ich noch etwas von Stroud lesen werde, steht auch in den Sternen.


    3ratten

  • Ähnlich wie adia gefiel mir der 2. Teil der Bartimäus-Trilogie nicht unbedingt so sehr. Aus Spaß an der Freude habe ich im abschließenden Band die letzten Zeilen gelesen und war gespannt, wie es denn soweit kommen konnte. Meine Neugierde wurde geweckt und aus diesem Grund habe ich Teil 3 sofort nach Teil 2 gelesen.


    Zwischen den Büchern liegen wieder einige Jahre. Nathanael ist inzwischen Informationsminister und somit im Kabinett des Ministers vertreten. Dort muss er sich seiner Haut erwehren, denn die anderen Minister sind ihm nicht unbedingt wohlgesonnen. Aus diesem Grund ist Nathanael so gut wie jedes Mittel recht, um Erfolge vorzuweisen. Daher zwingt er Bartimäus, so lange vom Anderen Ort fernzubleiben, dass dieser am Ende ist.
    Neben Bartimäus und Nathanael ist auch Kitty wieder mit von der Party. Nach ihrer Zeit im Widerstand hat sie sich ein neues, unauffälliges Leben aufgebaut. Doch es kommt, wie es kommen muss und Nathanael erfährt von ihrem Überleben.


    Aufgrund dieser Situation gibt es einige Veränderungen zum Vorgänger-Band. So tritt Bartimäus aufgrund seiner angegriffenen Substanz etwas in den Hintergrund und die Beziehung Nathanael-Kitty tritt dafür hervor. Gut gefällt mir die Schilderung ihrer Meinungsverschiedenheit, aber auch ihr Pragmatismus angesichts ihrer Gegner. Da taut der sonst so verschlossene Magier auf und wird wieder ein Stück weit zu dem unsicheren Jungen, der er einst war. Schön auch die Szene, in der Miss Luytens nochmal auftaucht. Auf ihre Meinung legt Nathanael offensichtlich immer noch großen Wert und so beeinflusst ihre Abneigung gegen den Informationsminister sein Selbstbild stärker als die Meinung seiner gesamten Umgebung (mit Ausnahme von Kitty).
    Ein gelungener Kniff um Nathanaels Innenleben dem Leser näher zu bringen, ist die Verbindung mit Bartimäus. Obwohl ich den Jungen im 2. Band als wahres Ekel eingeschätzt habe, muss ich nun eingestehen, dass es Stroud gelungen ist, meine Meinung zu ändern.
    Auch über Bartimäus und Ptolemäus erfährt man sehr viel mehr. Während im 2. Teil das Eingangskapitel über Prag im folgenden Buch nicht wieder aufgegriffen wurde, liegen mit den ägyptischen Kapiteln Einblicke in die damaligen Geschehnisse zwischen Bartimäus und seinem ehemaligen Meister vor. Endlich versteht man auch, warum Ptolemäus Bartis Lieblingsgestalt ist.


    Insgesamt gesehen ist es ein gelungener Abschlussband der Trilogie. Viele Fäden aus den vorherigen Büchern wurden wieder aufgenommen und logisch mit dem Geschehen verknüpft. Auch erscheint mir das Ende als absolut stimmig und ich bin froh, dass es keinen Epilog gibt. Nach Harry Potter und "30 Jahre danach" war dies sehr angenehm. So kann sich der Leser selber ausmalen, ob diesmal die Gewöhnlichen endgültig die Herrschaft der Zauberer gebrochen haben oder ob sich doch irgendwo eine neue Dynastie erhebt.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Der Dschinn Bartimäus ist nun schon seit über 600 Tagen ununterbrochen in der Welt der Menschen, "dank" seinem Meister Nathaniel. Das zehrt an der Essenz, und er schwächelt von Tag zu Tag mehr. Doch Nathaniel denkt nicht daran, ihn aus seinen Diensten zu entlassen, damit er Kraft tanken kann, denn mit Erschrecken hat die Magierregierung Englands festgestellt, dass immer mehr Nichtmagier völlig unempfindlich gegen Zauberei geworden sind und noch dazu in immer größerer Zahl Magie spüren und erkennen können. Allen voran Kitty Jones, die unter falschem Namen sowohl in einem Magierpub kellnert als auch einem alten Zauberer bei der Verwaltung seiner riesigen Bibliothek zur Hand geht und dabei sehr viel über Magie lernt.


    Irgendwie müssen die Magier dieser Entwicklung Herr werden, doch wie das gehen soll, weiß man nicht so genau - bis es zu bedrohlichen Umwälzungen kommt, bei denen die gefährlichsten Dämonen beschworen werden und nur noch das "Tor des Ptolemäus" helfen kann, ein riskantes magisches Manöver, das seit 2000 Jahren keinem Menschen mehr geglückt ist.


    Im Abschlussband der Bartimäus-Trilogie läuft Jonathan Stroud wieder zu gewohnter Hochform auf und zeichnet mit liebevoll spitzer Feder ein scharfes Bild eines von machtgierigen Magiern beherrschten Großbritannien, das nicht nur Krieg gegen Amerika führt, sondern auch im Inneren schon wieder mit (vermeintlichen?) Bedrohungen zu kämpfen hat.


    Um eine Katastrophe zu verhindern, müssen sich Nathaniel, der sich hier endlich zum Positiven entwickelt, nachdem er im 2. Teil bestenfalls ein überhebliches Gör mit zuviel Macht zu nennen war, und Bartimäus zusammenraufen. Natürlich geht das nicht ohne viele bissige Kommentare des Dschinns ab, die erst die Würze des Buches ausmachen und selbst in den brenzligsten Situationen noch einen gehörigen Schmunzelfaktor bringen.


    Wer sich schon immer gefragt hat, warum Bartimäus am liebsten die Gestalt seines früheren Meisters Ptolemäus annimmt, wird zudem in diesem Buch den Grund erfahren.


    Nach dem etwas schwächeren zweiten Teil stimmt diesmal wieder alles: Timing, Plot, Figuren, phantasievolle Schilderungen, erbitterte Kämpfe, witzige Dialoge und ein überraschender Schluss. Ein würdiger, krönender Abschluss.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Verlag: cbj (12. Juni 2006)

    Gebundene Ausgabe: 608 Seiten

    ISBN-13: 978-3570127773

    empfohlenes Alter: ab 10 Jahren

    Originaltitel: Ptolemy’s Gate

    Übersetzung: Katharina Orgaß und Gerald Jung

    auch als E-Book, als Taschenbuch und als Hörbuch erhältlich


    Gelungener Abschluss der Trilogie


    Inhalt:

    Nathanael ist nun Informationsminister. Sein Ehrgeiz steigt ihm immer mehr zu Kopf. Mehr denn je weitet sich die Kluft zwischen den Gewöhnlichen und den Zauberern. London wirkt wie ein Pulverfass, und der Krieg in Amerika macht das auch nicht gerade besser.


    Bartimäus ist am Ende seiner Kräfte, denn Nathanael weigert sich, den Dschinn zu entlassen, damit er sich am Anderen Ort wieder regenerieren kann.


    Unterdessen hat Kitty sich heimlich Kenntnisse in Magie angeeignet.

    Als nun eine ganz besondere Gefahr London zu überrollen droht, müssen Nathanael, Bartimäus und Kitty zusammenarbeiten, um die Welt zu retten.


    Meine Meinung:

    Dies ist der 3. Band der Bartimäus-Trilogie. Die beiden Vorgänger sollte man unbedingt gelesen haben, denn die Handlung ist mehr oder weniger fortlaufend. In „Die Pforte des Magiers“ erfahren wir aber noch mehr von Bartimäus’ Vergangenheit im alten Ägypten. Diese Teile konnten mich nicht so fesseln, sie sind aber für das Verständnis des aktuellen Geschehens notwendig.


    Wie gewohnt gibt es wieder viele sehr spannende Szenen, Kämpfe zwischen Zauberern und Dämonen, Intrigen und brenzlige Situationen für unsere Held*innen. Doch leider ist Bartimäus nicht wirklich auf der Höhe, und so empfand ich seinen Sarkasmus und die Anzahl der witzigen Dialoge gegenüber den ersten beiden Bänden als stark verringert. Schade!


    Insgesamt ist die Handlung aber schlüssig und fesselnd. Details aus den ersten beiden Büchern werden wieder aufgegriffen und begonnene Handlungsstränge zusammen- und zu Ende geführt. Die Spannung gipfelt in einem gewaltigen Showdown, der wie die anderen Kampfszenen sehr plastisch beschrieben ist, was das Kopfkino auf Hochtouren antreibt.


    Besonders gefiel mir die Entwicklung, die Nathanael durchmacht. Der Junge erkennt endlich, was wirklich wichtig ist und handelt danach.


    Fazit:

    Nicht ganz so witzig wie die Vorgänger, aber ein insgesamt guter Abschluss der Geschichte.


    Die Reihe:

    1. Das Amulett von Samarkand

    2. Das Auge des Golem

    3. Die Pforte des Magiers

    Bartimäus’ Vorgeschichte: Der Ring des Salomo


    ★★★★☆