02 - Kapitel V bis VIII (Seite 67-123)

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  • Hier könnt ihr über Kapitel V bis VIII (Seite 67-123) schreiben.
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    LG, Dani


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  • Ich hab jetzt Kapitel 5 gelesen und mich schüttelt es nur noch. Das ist ja so obereklig!


    Bei der Warze musste ich an eine Story von meinem Schwiegervater denken. Meistens beim Essen erzählte er immer, wie er sich mal mit Zahnseide einen Zahn gezogen bzw. rausgeschnitten hat.
    Habt ihr auch Verwandte/Bekannte die sich so malträtieren? :entsetzt: Oder mal selbst "operiert" (und ich meine jetzt nicht nur eine Zecke zu ziehen :zwinker: )


    Etwas Lebendes aus dem eigenen Körper ziehen ist nochmal eine Kategorie schlimmer... Oje ich glaub mir wird schlecht...

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Ich hab gestern Abend den "2. Abschnitt" gelesen und er hat mich (trotz meines doch einigermaßen "abgebrühten" Lesealters) richtig mitgenommen - vielleicht besonders heftig so vor dem Einschlafen..? Von Kapitel V bis VIII nach dem Prinzip der Steigerung - und das auf beiden Ebenen, eben durchaus und gerade auch auf der "realen".


    Ich frage mich bei Fantasy dieser Art oft, wie weit man da bei Interpretationen (gerade des Bezuges der beiden Ebenen aufeinander..) gehen sollte (was der Autor da so alles "hineingemischt" hat) und wie weit man es einfach als "Eindruck" und emotionales Gesamtbild so annimmt - wie geht es Euch damit? :/
    Ich belasse es jetzt mal bei dieser allgemeinen Anmerkung, da ich nicht zu weit vorgreifen will - Genaueres dann später zusammen..? Ich bin gespannt, ob Ihr diesen Teil auch als so "heftig" empfindet.


    Ach ja, noch ein mMn tolles Zitat aus dem 5. Kapitel für alle Fantasy-Liebhaber:


    " I liked myths. They weren't adult stories and they weren't children's stories. They were better than that. They just were. "

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()


  • Ich bin gespannt, ob Ihr diesen Teil auch als so "heftig" empfindet.


    Ein dickes, fettes JA!


    Hui, hier geht es ja ganz schön zur Sache, ich bin noch richtig mitgenommen. Ich hatte mich mit ein paar Weihnachtssüßigkeiten zum Lesen hingesetzt und das war ein großer Fehler ... die Szene mit dem Fuß und dem Wurm! :kotz:
    Und dann denkt man, dass das Schlimmste überstanden ist, und dann lernen wir Ursula Monkton kennen. Was für ein Albtraum das sein muss, so eine Person im Haus zu haben. Das ist für mich so die schlimmste Vorstellung, dass das eigene Zuhause so "unterwandert" wird und man selbst dort nicht mehr sicher ist. Furchtbar. Mich schüttelt's richtig...

    ~ The world is quiet here ~

  • Das war ja mal ein Abschnitt, erst puhlt sich der Erzähler einen Wurm aus seinem Fuß und dann wird er von dieser Haushälterin-Kreatur verfolgt, diese Stelle fand ich schon etwas unheimlich, glückerweise war Lettie zur Stelle um dem Erzähler beizustehen. So wie es ausschaut, ist es diesem Wesen gelungen, durch den Erzähler in unsere Welt zu gelangen. Ausgerechnet den Vater hat sie auserkoren, zu verführen, was ihr ja auch bestens gelungen ist.
    Soll der Erzähler das Grundstück nicht verlassen, damit es ihm nicht gelingt, Ursula wieder in die andere Welt zu verbannen?


    Mir gefallen die Zeichnungen, die ab und zu im Buch auftauchen.



    Ach ja, noch ein mMn tolles Zitat aus dem 5. Kapitel für alle Fantasy-Liebhaber:


    " I liked myths. They weren't adult stories and they weren't children's stories. They were better than that. They just were. "


    Ich lese zwar die Übersetzung, aber das dieses Zitat ist mir auch positiv aufgefallen :smile:



    Und dann denkt man, dass das Schlimmste überstanden ist, und dann lernen wir Ursula Monkton kennen. Was für ein Albtraum das sein muss, so eine Person im Haus zu haben. Das ist für mich so die schlimmste Vorstellung, dass das eigene Zuhause so "unterwandert" wird und man selbst dort nicht mehr sicher ist. Furchtbar. Mich schüttelt's richtig...


    Das Schlimme ist nun, dass die Familie dem Erzähler nicht mehr glauben wird, da Ursula Monkton immer mehr Einfluss auf sie ausübt und sie hat dem Erzähler ja schon vorgewarnt, dass sie Lügen über ihn erzählen wird, falls er sich nicht ihrem Willen beugt.

  • Kapitel 5


    Bäh, war das eklig mit diesem Wurm! *würg* Würmer im Körper gehören zum Widerlichsten, was ich mir vorstellen kann, und dann bleibt auch noch ein Stück in seinem Fuß stecken :kotz: Gut, dass Gaiman das so relativ sachlich erzählt mit dieser Nüchternheit, die Kinder manchmal an in Situationen an sich haben, bei denen sich jedem Erwachsenen die Zehennägel aufrollen ... ich war aber trotzdem froh, als er den Badewannenstöpsel zugemacht hat und hoffe, dass da nicht noch eine böse Entzündung oder so etwas nachkommt.

    Kapitel 6


    Was für ein reizender Neuzugang, diese Ursula. Wickelt den Rest der Familie um den Finger, allen voran die kleine Schwester, die tun und lassen darf, was sie möchte, schmeißt sich dem Vater an den Hals und behandelt den Jungen dafür wie den letzten Dreck. Unheimlich, wie sie ihm immer einen Schritt voraus ist. Ich habe teils sogar das Gefühl, dass sie ihn hinterlistig irgendwie dazu bringt, etwas Unerlaubtes zu tun, um ihn dann dafür bestrafen zu können. Und was heißt das bitte, dass sie "in ihm" war? Kann sie Gedanken lesen?


    Dass sie stets in Grau und Rosa gekleidet ist, kann kein Zufall sein. Genau diese Farben hatte doch der Wurm!


    Kapitel 7


    Diese Psychospielchen, die Ursula mit dem Jungen spielt, sind ja furchtbar. Und als er dem Vater wahrheitsgemäß sagt, was er (wie ich auch) vermutet, nämlich dass sie kein Mensch, sondern ein böses Ungeziefer ist, hält der das natürlich für ein besonders freches Mundwerk. Als er den Kleinen dann in der Badewanne (!) beinahe umbringt, war ich völlig geschockt. Ursula muss sich auch in seinem Hirn eingenistet haben!


    Schön fand ich in diesem und auch schon im vorigen Kapitel die Beschreibungen, wie er immer wieder in die Welt der Bücher und der Phantasie flieht, um der schlimmen Realität zu entkommen.


    Kapitel 8


    Trotz der ernsten Lage musste ich ein wenig schmunzeln, als er darüber nachdachte, den Schlüssel aus dem Schloss zu stochern und mit einem Blatt Papier unter der Tür durchzuziehen - weil er das in einem Buch gelesen hat. Eine ebensolche Szene hat mich als Kind nämlich mal extrem fasziniert (ich glaube, es war bei Kalle Blomquist), und ich habe sie mir für eventuelle Notfälle gemerkt ;)


    Die Flucht über die Regenrinne hat mich den Atem anhalten lassen. Ich war fast sicher, dass Ursula ihn erwischt, bevor er unten angekommen ist. Aber dann dauert es doch länger ... und es wird eindeutig klar, dass sie kein normaler Mensch ist, als sie von Blitzen umringt in der Luft schwebt. Lettie scheint aber eine gewisse Macht über sie zu haben.


    Ich bin gespannt, was Ursula genau ist. Eine Manifestation der Ängste des Jungen vielleicht? Schließlich ist sie ekelhaft zu ihm, durchschaut ihn, bestraft ihn, droht seine Eltern auseinanderzubringen und bevorzugt seine Schwester ganz unverhohlen.


    Übrigens fand ich es hier ganz entzückend, dass das zuvor "gepflückte" Kätzchen wieder da ist. Auch das Feld mit den wehenden Katzenschwänzchen weiter vorne war irgendwie klasse. Merkwürdig, aber cool.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • Und dann denkt man, dass das Schlimmste überstanden ist, und dann lernen wir Ursula Monkton kennen. Was für ein Albtraum das sein muss, so eine Person im Haus zu haben. Das ist für mich so die schlimmste Vorstellung, dass das eigene Zuhause so "unterwandert" wird und man selbst dort nicht mehr sicher ist. Furchtbar. Mich schüttelt's richtig...


    Als wäre der Wurm im Fuß nur ein Symbol gewesen für das, was später kommt. Nur, dass sich Ursula schätzungsweise nicht so leicht wird entfernen lassen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Diesen Abschnitt empfand ich als sehr bedrückend.


    Ich muss sagen, dass ich die Namenswahl der Kindermädchen super finde. Ursula und Gertrude... Obwohl ich eine sehr sehr nette Ursula kenne, war mir diese hier schon unsympathisch als ihr Name fiel. Ursula ist ohnehin sehr gruselig. Außen hui und innen pfui.
    Lettie war in diesem Kapitel wieder mein Lichtblick. Sobald sie auftaucht, sieht alles schon gar nicht mehr so unheimlich aus. Sie strahlt so viel Macht aus, obwohl sie ein Kind ist.


    Ich habe diesmal auch einen für mich tollen Satz gefunden (Seite 79): "Erwachsene halten sich auf Wegen. Kinder gehen auf Kundschaft." Da musste ich schmunzeln, da ist so viel Wahres dran.





    Übrigens fand ich es hier ganz entzückend, dass das zuvor "gepflückte" Kätzchen wieder da ist. Auch das Feld mit den wehenden Katzenschwänzchen weiter vorne war irgendwie klasse. Merkwürdig, aber cool.


    Ja. Ich bin gespannt ob das Kätzchen auch noch eine größere Bedeutung haben wird, nachdem es ihm so weit gefolgt ist. Oder es ist einfach nur ein plüschiger Trostspender, was auch süß ist.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Ich habe diesmal auch einen für mich tollen Satz gefunden (Seite 79): "Erwachsene halten sich auf Wegen. Kinder gehen auf Kundschaft." Da musste ich schmunzeln, da ist so viel Wahres dran.


    Ja, der hat mir auch gefallen. Und irgendwie ist es auch ein bisschen schade, dass einem das verlorengeht, wenn man erwachsen wird!


    Gaiman sagt überhaupt ganz nebenbei so einige kluge Sätze, ohne dass es lehrerhaft wirkt.


    Zitat

    Ja. Ich bin gespannt ob das Kätzchen auch noch eine größere Bedeutung haben wird, nachdem es ihm so weit gefolgt ist. Oder es ist einfach nur ein plüschiger Trostspender, was auch süß ist.


    Ein wenig erinnert es ja an den so tragisch umgekommenen, kleinen, schwarzen Fluffy (oder war das eine Sie?) Ich freu mich jedenfalls, dass der Kleine wieder einen kuscheligen Tröster hat!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab jetzt eure Posts nur überflogen, weil ich erst Kapitel 5 und 6 gelesen hab, aber der Stelle mit dem Wurm im Fuß war wirklich einfach nur EKELHAFT! :kotz: Ich find ja alles, was mit Parasiten & Co zu tun hat, schon immer absolut widerlich. Es gibt ja wirklich so Würmer, die in den Menschen gelangen, indem sie sich durch die Haut bohren...


    Aber mutig, wie er den Wurm entfernt. Allerdings hat er ja das Gefühl, einen kleinen Teil im Fuß gelassen zu haben. Hätte er sich einem Erwachsenen anvertraut, hätte dieser ihm wohl gesagt, dass es sehr wohl was ausmacht, wenn ein Teil im Fuß bleibt! Und anscheinend konnte so auch Ursula überleben. Wahrscheinlich ist ihre Macht in dem Haus so groß, weil er sie in seinem Fuß ins Haus hineingebracht hat. Naja ich hoff mal, dass er doch irgendwie noch Lettie zu Hilfe rufen kann. Bei ihren Fähigkeiten hätte ich allerdings gedacht, dass sie es merkt, wenn dieses Böse Wesen doch noch weiter sein Unwesen in dem Dorf treibt.

    "If one cannot enjoy reading a book over and over again, there is no use in reading it at all." - Oscar Wilde - :lesewetter:


  • Diesen Abschnitt empfand ich als sehr bedrückend.


    Ja - das trifft es für mich absolut (s. mein oberer Beitrag..).


    Das Motiv mit dem Wurm im Fuß, also einem fremden Organismus, der einem "unter die Haut" geht, betrifft wohl eine Urangst des Menschen - bezeichnend, dass unser Protagonist gerade damit so "cool" umgeht, während die meisten hier das am "gruseligsten" finden..


    Für mich war der Hauptpunkt in diesem Abschnitt das ohnmächtige Gefühl des Ausgeliefert-Seins, das Kinder haben können:
    " When adults fight children, adults always win. " (Abschnitt VII)
    An irgendeiner Stelle sagt der Junge, früher, als er (noch) kleiner gewesen sei, sei er selbstbewusst gewesen - und jetzt (wenn der Blick weiter wird?) ängstlich. Lettie und ihre Familie bieten hier Sicherheit - durch Freundschaft? Wohlgesinnte Stärke?


    Der oben schon erwähnte Vergleich zwischen Kindern und Erwachsenen ist mir auch aufgefallen - im Englischen finde ich ihn (wie so oft..) noch prägnanter, darum kriegt ihr ihn noch mal:
    " Adults follow paths. Children explore. "


  • Der oben schon erwähnte Vergleich zwischen Kindern und Erwachsenen ist mir auch aufgefallen - im Englischen finde ich ihn (wie so oft..) noch prägnanter, darum kriegt ihr ihn noch mal:
    " Adults follow paths. Children explore. "


    Weiter hinten wird er sogar noch mal ausgebaut: "Children, as I have said, use back ways and hidden paths, while adults take roads and official paths."


    Dieses ohnmächtige Ausgeliefertsein habe ich auch ganz stark mitempfunden, erst bei der Badewannensache mit dem Vater und dann ganz besonders Ursulas Willkür gegenüber.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich musste eben auch mal fix weiterlesen und bin weiterhin sehr angetan von der Geschichte.


    Der zweite Leseabschnitt strotzt ja nur so vor Ekelszenen. Erst wird geschildert wie unser Ich- Erzähler sich mit dem Taschenmesser eine Warze aus dem Knie schält und wenig später zieht er bereits einen graurosa Wurm aus seinem Fuß. Puh das war echt mal nicht angenehm.


    Ich hoffe wir haben keine Ursulas unter uns, denn seitdem ich Arielle gesehen habe, steht für mich Ursula als Frauenname für böse Frauen. Kaum habe ich die Krakendame aus Arielle kennengelernt, bekam ich in der Grundschule einen Drachen von Klassenlehrerin, die ebenfalls diesen Namen trug, daher finde ich die Namenswahl hier sehr passend.


    Ursula trägt nur grau und rosa, hat also die Farbe wie der Wurm, da war mir gleich klar, dass mit ihr etwas nicht stimmen kann.


    Bereits als Ursula ins Haus einzieht, hatte ich ja schon die Vermutung, dass sie ein Verhältnis mit dem Vater anfangen wird, was wir ja dann auch bestätigt bekommen.


    Schlimm fand ich die Szene im Badezimmer. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde dann schlagen weniger schlimm (auch wenn das auch schon schlimm ist) als das mit dem ins eiskalte Wasser tauchen. Als Kind würde ich danach nie wieder in diese Badewanne gehen. Stand der Vater hier unter Ursulas Einfluss? Ich hätte ihn jedenfalls nie so eingeschätzt, dass er zu so etwas fähig ist.


    Die Flucht war echt spannend und wurde durch das Bild vom Jungen umringt von Blitzen sehr gut unterstützt. Ich hatte so sehr gehofft, dass Lettie ihn retten wird und dann kommt sie auch wirklich.


    Also die Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen... :klatschen:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Neil Gaiman hat entweder sehr gute Erinnerungen an seine eigene Kindheit oder eine sehr große Empathiefähigkeit - seine Einfühlung in die Sicht eines (gut beobachtenden..) Kindes ist oft wirklich außergewöhnlich, finde ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()


  • Ich hab gestern Abend den "2. Abschnitt" gelesen und er hat mich (trotz meines doch einigermaßen "abgebrühten" Lesealters) richtig mitgenommen - vielleicht besonders heftig so vor dem Einschlafen..? Von Kapitel V bis VIII nach dem Prinzip der Steigerung - und das auf beiden Ebenen, eben durchaus und gerade auch auf der "realen".


    Ich bin gespannt, ob Ihr diesen Teil auch als so "heftig" empfindet.


    Also vor dem Einschlafen hätte ich den Abschnitt auch nicht lesen wollen, dann wäre ich wohl wieder zu sehr ins Grübeln geraten.


    Ansonsten bin ich voll und ganz bei dir, dass der Leseabschnitt schon sehr heftig war und mich emotional aufgewühlt hat.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Trotz der ernsten Lage musste ich ein wenig schmunzeln, als er darüber nachdachte, den Schlüssel aus dem Schloss zu stochern und mit einem Blatt Papier unter der Tür durchzuziehen - weil er das in einem Buch gelesen hat. Eine ebensolche Szene hat mich als Kind nämlich mal extrem fasziniert (ich glaube, es war bei Kalle Blomquist), und ich habe sie mir für eventuelle Notfälle gemerkt ;)


    Ja die Szene mit dem Schlüssel war schon herzig. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich das wohl eher mal in einem Film gesehen habe als in einem Buch gelesen zu haben, es fragt sich nur welcher Film das war. :rollen: Ansonsten sind unsere Türschlitze daheim nicht so groß, dass man den Türschlüssel unter der Tür durchziehen könnte, schade eigentlich... :breitgrins:



    Die Flucht über die Regenrinne hat mich den Atem anhalten lassen. Ich war fast sicher, dass Ursula ihn erwischt, bevor er unten angekommen ist. Aber dann dauert es doch länger ... und es wird eindeutig klar, dass sie kein normaler Mensch ist, als sie von Blitzen umringt in der Luft schwebt. Lettie scheint aber eine gewisse Macht über sie zu haben.


    Also ich dachte ja schon, dass Ursula mit in den Hüften gestemmten Händen unten am Fallrohr steht und ihn am Ohr wieder ins Haus zerrt. Schön fand ich hier, dass Gaiman schreibt, dass die Dachrinnen und Fallrohre damals noch deutlich stabiler waren als heute. Wir haben zwar keine aus Plastik, aber dran langhangeln würde ich mich deswegen trotzdem nicht, mal unabhängig davon, dass ich dafür viel zu ungeschickt bin...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Und was heißt das bitte, dass sie "in ihm" war? Kann sie Gedanken lesen?


    Also ich habe gedacht, dass sie quasi der Wurm war, da sie ja auch so gekleidet ist.



    Als er den Kleinen dann in der Badewanne (!) beinahe umbringt, war ich völlig geschockt. Ursula muss sich auch in seinem Hirn eingenistet haben!


    Die Szene fand ich auch absolut heftig und das hat mich auch sehr geschockt, dass sein Vater so reagiert.


    Bei der Flucht des Erzählers habe ich wohl auch kaum geatmet, weil ich ständig damit gerechnet habe, dass Ursula gleich hinter ihm steht... Bei dem Namen Ursula musste ich übrigens auch direkt an Arielle denken :breitgrins:

    ~ The world is quiet here ~


  • Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde dann schlagen weniger schlimm (auch wenn das auch schon schlimm ist) als das mit dem ins eiskalte Wasser tauchen.


    Das war schon regelrecht sadistisch, auch in Anbetracht dessen, dass er sich eh schon vor der Wanne graust, weil er doch den Wurm im Abfluss versenkt hat.


    Eine Ohrfeige im Affekt ist auch nicht in Ordnung, aber das hier ist noch mal ein ganz anderes Kaliber. (Hierzu gab es doch auch eine Passage, in der der Junge über Bestrafungsmethoden sinniert und meint, er hätte manchmal lieber eine gescheuert bekommen und es somit hinter sich gehabt, als von seinem Vater über längere Zeit angeschrien zu werden. Mir ging es als Kind übrigens ganz ähnlich. Ab und zu habe ich mir mal eine eingefangen und fand das aus damaliger Sicht weniger blöd als eine Woche Hausarrest.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe diesen Abschnitt heute gelesen, teils mit Faszination, teils mit Abscheu. Bei der Beschreibung der Warzen-"OP" musste ich für mich den Kopf schütteln. Mir wurden auch schon Warzen rausgeschnitten, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein Siebenjähriger da selbst mit dem Messer zu Leibe rückt, egal wie tough er ist. Das mit dem Wurm kann ich mir dagegen schon gut vorstellen. Es gibt tatsächlich irgendein Insekt, das seine Eier in offene Wunden legt, worin sich dann die Larven entwickeln. Wenn man dann die Haut über dem Tier öffnet, müsste es sich relativ einfach herausziehen lassen.



    Kapitel 6
    Und was heißt das bitte, dass sie "in ihm" war? Kann sie Gedanken lesen?
    Dass sie stets in Grau und Rosa gekleidet ist, kann kein Zufall sein. Genau diese Farben hatte doch der Wurm!


    Wegen dieser beiden Fakten glaube ich, dass Ursula der Wurm war. Wo soll sie sonst so plötzlich herkommen?



    Kapitel 7
    Diese Psychospielchen, die Ursula mit dem Jungen spielt, sind ja furchtbar. Und als er dem Vater wahrheitsgemäß sagt, was er (wie ich auch) vermutet, nämlich dass sie kein Mensch, sondern ein böses Ungeziefer ist, hält der das natürlich für ein besonders freches Mundwerk. Als er den Kleinen dann in der Badewanne (!) beinahe umbringt, war ich völlig geschockt. Ursula muss sich auch in seinem Hirn eingenistet haben!


    Davon bin ich überzeugt. Der Junge hat nichts davon erzählt, dass sein Vater früher schon gewalttätig war. Dieser Vorfall dürfte wohl der erste dieser Art sein. Wenn man Ursulas weiteres Verhalten ansieht, bleibt eigentlich nur der Schluss, dass sie hinter diesem Anschlag steckt.



    Kapitel 8
    Trotz der ernsten Lage musste ich ein wenig schmunzeln, als er darüber nachdachte, den Schlüssel aus dem Schloss zu stochern und mit einem Blatt Papier unter der Tür durchzuziehen - weil er das in einem Buch gelesen hat. Eine ebensolche Szene hat mich als Kind nämlich mal extrem fasziniert (ich glaube, es war bei Kalle Blomquist), und ich habe sie mir für eventuelle Notfälle gemerkt ;)


    Das kenne ich aus einem Buch von Enid Blyton. Dort hieß der Junge Dickie. Die Jungs ticken eben irgendwie alle gleich :zwinker:.


    Lettie taucht im richtigen Moment auf und rettet den Jungen aus der brenzligen Situation. Welche Rolle spielt sie wohl in der Geschichte? Kennt sie Ursula von früher? Sie scheint auf jeden Fall zu wissen, wie sie gegen diese Frau vorgehen muss, hat also gewisse Kenntnisse. Wie alt mag Lettie tatsächlich sein? Steckt sie im Körper einer Elfjährigen, um dem Jungen die Angst vor dem Kontakt zu ihr zu nehmen? Denn bei einer Erwachsenen hätte der Kleine sicher mehr Hemmungen gehabt. Dann wäre interessant zu wissen, warum sie sich mit ihm auf eine Ebene begibt. Irgendwas muss dahinter stecken.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()


  • Neil Gaiman hat entweder sehr gute Erinnerungen an seine eigene Kindheit oder eine sehr große Empathiefähigkeit - seine Einfühlung in die Sicht eines (gut beobachtenden..) Kindes ist oft wirklich außergewöhnlich, finde ich.


    Das finde ich auch so toll an ihm, dass er sich sowas Kindliches bewahrt hat, was man in seinen Geschichten total merkt. Und deshalb mag ich ihn als Mensch sehr gerne und wünsche mir immer, dass seine Bücher mich endlich auch zum Fan seiner Romane und Co. machen. Aber bisher war noch nichts dabei, was mich total umgehauen hat. Vielleicht ändert sich das ja jetzt... :zwinker:


    Zu dem Thema, dass wir alle eigentlich Kinder sind, gab es übrigens mal ein schönes Interview (englisch), weshalb ich unbedingt auch das Buch lesen wollte. Da erzählt auch viel zur Entstehung des Buches.
    (Okay, und die Tatsache, dass ich ein großer Fan seiner Frau Amanda Palmer bin und er das Buch für sie geschrieben hat, war auch ein Grund. :redface:)

    ~ The world is quiet here ~