Hi!
Das es bisher erst den Leserunden-Thread zu «Lilith» gibt, eröffne ich hier mal den Diskussionsthread.
Ich habe «Lilith» vor ein paar Tagen zu Ende gelesen, hier ist meine Meinung:
Zum Inhalt:
«Lilith» ist die Fortsetzung von Lycidas. Emily Laing ist inzwischen 16 Jahre alt und wohnt bei ihrem Mentor Wittgenstein. Vier Jahre, in denen es in London ruhig war, sind vergangen. Doch jetzt geschieht wieder Mysteriöses: Menschen verschwinden oder werden getötet. So genannte Vinshati, blutrünstige Wesen, die sich vom Blut anderer nähren, machen die Stadt unter London unsicher. Um dem allem Einhalt zu gebieten, muss Emily in die Hölle hinabsteigen und die Asche Liliths finden.
Meine Meinung:
Wie schon «Lycidas» ist auch «Lilith» ein ziemlich kompliziertes und verwirrendes Buch, in dem man als Leser vor lauter Nebenhandlungen, Zwischenbemerkungen und eingeschobenen Geschichten schon mal vergisst, worum es eigentlich überhaupt geht. Will sagen: Die Geschichte hat keine klare Struktur und man weiss als Leser oftmals weniger als die handelnden Charaktere. Wenn man einer solchen Geschichte begegnet, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder wirft man es in die Ecke und vergisst es oder man quält sich durch.
Ich habe mich durchgebissen, und zwar weil das Buch eine ungewöhnliche Geschichte erzählt, von der ich dann doch wissen wollte, wie sie ausgeht. Zudem werden Fakten und historische Persönlichkeiten geschickt mit Fiktion verknüpft, was mir sehr gut gefällt. Eine gute Portion Sagen und Legenden hat Autor Christoph Marzi auch noch reingekippt. Das alles zusammen ergibt einen einmaligen Mix, den man nicht so schnell vergisst.
«Lilith» ist ein Leseerlebnis der besonderen Art und ich empfinde, wie schon bei «Lycidas», eine Art Hassliebe dafür. Ich liebe die verschiedenen Elemente, die aussergewöhnliche Geschichte und die meisten Charaktere. Die verwirrende und sprunghafte Erzählweise und die Geheimniskrämerei haben mir den Spass allerdings ziemlich verdorben. Es war bei «Lilith» allerdings weniger schlimm als bei «Lycidas», wahrscheinlich habe ich mich schon ein Stück weit daran gewöhnt.
Deshalb gibt es, wie bei «Lycidas»
Gruss
Alfa Romea