Dru Pagliassotti - Das mechanische Herz

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    Titel: Das mechanische Herz
    Autorin: Dru Pagliassotti


    Allgemein:
    510 S., Feder & Schwert; 2010


    Inhalt:
    Taya scheint das große Los gezogen zu haben. In ihrer Aufgabe als Ikarierin (eine fliegende Kurierin) von Ondinium, einer großen Stadt, hat sie eine Erhabene (die höchste Kaste) und deren Sohn das Leben gerettet. Doch was wie ein Unfall aussah, wird als terroristischer Akt eingestuft. Wärenddessen trifft die Ikarierin auf zwei Brüder die unterschiedlicher nicht sein könnten, Alister, der selbst einen hohen Regierungsposten inne hat und brilliante Programme schreibt, die es der Stadt ermöglichen einwandfrei zu funktionieren und Cristof, der seinem hohen Stand als Erhabener den Rücken gekehrt hat und ein einfaches Leben als Uhrmacher führt und in einem der ärmsten Viertel lebt. Nebenbei hat er eine Messerscharfe Zunge, die er nicht in Zaum halten kann. Ganz anders als sein charmanter Bruder, der Taya auch aufgrund seines guten Aussehens gefällt. Doch nach und nach stellt sie fest das beide Brüder ihre Geheimnisse hüten und wärend eines Balles, zu dem sie als Ehrengast geladen wurde, stellt sie fest das es hier eine politische Verbindung auch zum Attentat auf die gerettete Erhabene zu geben scheint und das die ganze Sache weit ernster ist als Taya jemals vermutet hätte...


    Meine Meinung:
    Es gab mal eine Zeit da war ich dermaßen versessen auf Steampunk, das ich eher wahllos alles gekauft bzw. gelesen habe, das irgendwie damit zu tun hatte. Das ich das heute nicht mehr tue, liegt vor allem auch daran das ich das Gefühl hatte, das nur Schrott seinen Weg in den deutschen Buchhandel gefunden hatte... Inzwischen lese ich nur Gail Carriger *g* und sonst lasse ich die Finger davon. Außer es wird von Lesern die ich kenne empfohlen.
    Schade, das Thema gefällt mir immer noch, aber die Umsetzung... :rollen: Mit "Das mechanische Herz" habe ich nun eines dieserr Bücher gelesen, die so ihren Weg in mein Regal gefunden hatten. Und einmal mehr wurde ich enttäuscht. Das lag übrigens nicht am Steampunk, der für mich in diesem Roman sehr schön eingebunden war und für das eigene Kopfkino wirklich interessant. Leider hat die Autorin es dann aber versäumt drum herum eine Handlung aufzubauen, die nicht dem bekannten Schema entspricht. Dazu kamen Gespräche die mich zum Augenrollen gebracht haben und das nicht nur einmal. Da werden dann Dinge erklärt die dem Leser eigentlich glasklar sind - aber nein er ist ja zu doof dazu, also muss man das auf jeden Fall ansprechen, damit jede Subtilität im Keime erstickt wird... Und auch in sehr einfacher Sprache, das passte zum Teil gar nicht richtig in das ganze Setting drumherum.


    Die Handlung war für mich wie erwähnt eine Enttäuschung. Immer wenn ich mich freue das eine Frau die Hauptfigur ist, muss ich mich oftmals dann darüber aufregen das sie dann am Ende doch nur wieder auf einen oder zwei Männer (oooh was für eine Neuheit...) fixiert wird. Und letztendlich hat wird dann aus einer Ikarierin die sehr auf Freiheit und Unabhängigkeit und ihre eigene Arbeit ausgerichtet wird, doch nur wieder zu einer Frau die nur dann glücklich werden kann wenn sie endlich endlich einen Mann gefunden hat - natürlich würde sie das selbst immer bestreiten, aber alle anderen sehen es deutlich und schubsen sie dann schon in die richtige Richtung (vorsicht Ironiemodus wird hier nicht wirklich ausgeschaltet ;) )
    Die anderen Frauenfiguren sind auch nicht besser gezeichnet und mit Klischees behaftet. Schade das eine Autorin so über Frauenfiguren denkt...


    Klar wird der Roman als Steampunk Romance bezeichnet, aber irgendwie hätte man sich trotzdem gewünscht das mal etwas mehr passiert, als das Aufbauen der üblichen Konstellationen.


    Interessanterweise rege ich mich gerade mehr darüber auf, als wärend dem Lesen. (und da hatte ich mich schon auch geärgert ) :breitgrins: Da wurde ich dann wohl von Steampunk abgelenkt *gg* Obwohl die Geschichte eher auf einen Steampunkkrimi ausgerichtet ist übertüncht sie das eigentliche Thema nur geringfügig. Und das ist eben die altbekannte Storyline, Frau trifft auf zwei Männer, davon ist einer der hübsche und der andere eben nicht *g* aber dem Leser ist eigentlich schnell klar, wie das gelöst werden wird. :rollen:
    Wirklich schade, zu Mal der Roman auch noch bei Feder und Schwert erschienen ist, ein Verlag den ich Aufgrund seines Programmes sehr mag. Nun ja, das mechanische Herz hat seine Leser ja trotzdem gefunden. Ich persönlich habe jedenfalls einmal mehr gelernt, ganz genau hinzusehen bevor ich ein Buch kaufe.


    2ratten

  • @Holden: Schade, das hört sich gar nicht gut an. Dabei ist das Thema Steampunk doch so interessant und dann läuft der Roman auf Klischees hinaus. :rollen: Danke für die Warnung.


    Ich hätte da noch einen Buchtipp für dich: Des Teufels Maskerade von Victoria Schlederer. Ist zwar kein Steampunk, sondern eher ein historischer Fantasyroman im Wien und Prag des Jahres 1909, aber was für einer. Die Sprache der Autorin lehnt sich sehr stark an die "typische" Sprechweise der Mittel - und Oberschicht zu Beginn des 20, Jahrhunderts an, die Handlung erfolgt mehr in Andeutungen und kleinen Hinweisen (sprich: zwischen den Zeilen lesen) , aber genau das macht meiner Meinung nach den Reiz dieses Romans aus.
    Oder kennst du den etwa schon?

  • @Aurelia
    Ich hab da mal reingelesen, zu dem Zeitpunkt war das irgendwie nicht so mein Ding. Aber ich hab ihn trotzdem noch im Hinterkopf behalten. Eine Leseprobe ist ja nur ein Ausschnitt und sagt oftmals nicht so viel über einen Roman aus. :)
    Naja ich bin auch etwas pingelig geworden, vor allem was Klischees und Frauenbilder angeht.

  • HoldenCaulfield: Ich habe den Roman bis etwas über die Hälfte gelesen und mich stören dieselben Dinge, die dich stören. Ich bringe das Buch morgen wieder zurück in die Bibliothek.


    "Das mechanische Herz" war leider ein Flop. :thumbdown:

    Einmal editiert, zuletzt von Lykantrophin ()