Rainbow Rowell - Eleanor & Park

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  • Kurzbeschreibung: „Sie sind beide Außenseiter, aber grundverschieden: Die pummelige Eleanor und der gut aussehende, aber zurückhaltende Park. Als er ihr im Schulbus den Platz neben sich frei macht, halten sie wenig voneinander. Park liest demonstrativ und Eleanor ist froh, ignoriert zu werden. In der Schule ist sie das Opfer übler Mobbing-Attacken und zu Hause hat sie mit vier Geschwistern und einem tyrannischen Stiefvater nur Ärger. Doch als sie beginnt, Parks Comics mitzulesen, entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden. Zögerlich tauschen sie Kassetten, Meinungen und Vorlieben aus. Dass sie sich ineinander verlieben, scheint unmöglich. Doch ihre Annäherung gehört zum Intensivsten, was man über die erste Liebe lesen kann.“


    Bei diesem Buch weiß ich gar nicht genau wo ich anfangen soll.
    „Dieser großartige Roman erinnert mich nicht nur daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Mädchen zu sein, sondern auch daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Buch zu sein“. Dieses Zitat von John Green (Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Eine wie Alaska,...) ist auf die Vorderseite des Buches gedruckt. Und auch wenn ich schon lange nichts mehr auf die aufgedruckte Meinung von Autoren gebe, stimme ich John Green voll und ganz zu. Ich bin verliebt in dieses Buch, verliebt in Eleanor & Park.


    ***Die Charaktere***
    Eleanor ist groß, dick, hat widerspenstiges rotes Haar und ist mit Sommersprossen übersät. Nachdem sie ein Jahr lang, durch den Rausschmiss ihres Stiefvaters, bei Fremden gelebt hat, kommt sie nun zurück zu ihrer Familie. Die Situation hat sich nicht gebessert. Der Stiefvater tyrannisiert die ganze Familie, die Mutter greift nicht ein und auch Eleanors kleine Geschwister leiden unter ihm. Doch am schlimmsten trifft es Eleanor, die versucht Richie so gut es geht aus dem Weg zu gehen. In der Schule wird sie aufgrund ihres Aussehens und dem außergewöhnlichen Kleidungsstils nicht akzeptiert und gemobbt. Zuhause fehlt es an allen Ecken und Enden, sodass die Kinder nicht einmal eine Zahnbürste besitzen. An neue Klamotten ist also keineswegs zu denken.


    Park ist der Sohn einer Koreanerin und eines Amerikaners. Seine Eltern sind glücklich und verliebt wie am ersten Tag. Park leidet darunter, dass bei ihm, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder, die asiatischen Gene voll durchgeschlagen haben. Zudem ist er ein eher weicher und ruhiger Typ. Ansonsten ist die Familiensituation das genaue Gegenteil zu Eleanors Situation. Auch wenn sein Vater häufig streng zu ihm ist, hat Park ein liebevolles Zuhause in einer guten Wohngegend.


    Beide Charaktere wuchsen mir sofort ans Herz. Als Leser kann man sich in beide Charaktere einfühlen und spürt deshalb beim Lesen Liebe, Angst, Hass, Beklemmung und so viel mehr. Die Entwicklung die Eleanor & Park während der Geschichte durch machen, ist nachvollziehbar und gelungen. Auch die Nebencharaktere sind gut und authentisch gezeichnet. So empfand ich Hass für den Stiefvater, wollte der Mutter „Wach doch mal auf!“ zurufen und die gemeinen Mitschüler verprügeln.


    ***Der Schreibstil***
    Das Buch ist in sehr kurze Kapitel (oftmals weniger als eine halbe Seite) unterteilt. Die Geschichte wird abwechselnd aus Eleanor's und Park's Sicht erzählt. Dies hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach, aber sehr flüssig zu lesen und trifft den Leser mitten ins Herz. Die Geschichte spielt im Jahr 1986, allerdings spielt dies meines Erachtens eine eher unwichtige Rolle.


    ***Die Geschichte***
    Zum Inhalt möchte ich nicht mehr sagen, als in der Kurzbeschreibung zu finden ist. Dies würde zu viel verraten und den Lesespaß mindern. Allerdings möchte ich etwas zu der Besonderheit dieses Buches sagen. Ich lese sehr viel. Viel berührendes, viel schönes und viel trauriges. Doch Eleanor & Park hat mich auf eine gewisse Weise berührt, die mir neu ist. Zum einen empfand ich es als besonders, dass die Charaktere (vor allem Eleanor) wirklich nicht perfekt sind. Bei wie vielen Büchern wird dies angedeutet, jedoch nicht durchgezogen. Eleonor ist nicht wunderhübsch. Ihr optisches Problem besteht auch nicht darin, dass ihre Nase um 0,1 cm zu weit nach links steht. Nein, sie ist groß und breit. Sie hat ein Problem mit der widerspenstigen Lockenmähne (die sich auch nicht als seidig glatte Wellenfrisur raus stellt) und leidet unter der Armut und der furchtbaren Situation zuhause. In diesem Buch geht es um „echte“ Teenager und um „echte“ Probleme. Zudem wird aufgezeigt, dass man nicht perfekt sein muss um wahre Liebe zu erfahren. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch so manchem nicht ganz perfekten Teenagermädchen, aber auch Teenagerjungen, Mut machen wird. Außerdem finde ich es wunderschön wie zart, zerbrechlich und echt Rainbow Rowell die Liebe in diesem Buch beschreibt.


    ***Die geplante Verfilmung***
    Dreamworx hat bereits letztes Jahr die Filmrechte an Eleanor & Park gekauft und plant die Verfilmung im Jahr 2015. Ich blicke dem ganzen eher skeptisch entgegen und hoffe sehr, dass auf eine geeignete Besetzung geachtet wird ;)


    ***Fazit***
    Ein Meisterwerk! Ich empfehle wirklich JEDEM dieses Buch zu lesen. Egal ob jung oder alt, ob Männlein oder Weiblein. Dieses Buch lässt niemanden kalt!

  • Sehr schöne Rezi, die mich neugierig gemacht hat. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green hat mir sehr gut gefallen und wenn er dieses Buch empfiehlt, hat das für mich schon einen gewissen Stellenwert.


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  • Das klingt sehr interessant und nicht wie die typischen Teenie-Romane und da die englische E-book Ausgabe auch noch recht günstig zu haben ist, musste ich doch glatt zuschlagen! :breitgrins:


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  • „Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell ist eines dieser Bücher, bei denen es schwer fällt die Besonderheit des Buches in Worte zu fassen. Es ist eine unglaublich toll und zu Herzen gehende Geschichte. Aber den Zauber der Geschichte kann man erst verstehen, wenn man „Eleanor & Park“ wirklich gelesen hat.


    Rainbow Rowell erzählte die Geschichte von „Eleanor & Park“ ohne jede Hast. Die Geschichte entfaltet sich von Seite zu Seite immer mehr und am Ende bleibt eine wunderschöne und raue Perle, die dennoch im Glanz erstrahlt. Die Autorin hat Licht geschaffen, wo nur Dunkelheit herrscht. Und dieses Licht ist die Liebe, die zwischen zwei so unterschiedlichen Persönlichkeiten entsteht. Berührend, unterhaltsam und auf ganz spezielle Art und Weise besonders.


    Sowohl Eleanor als auch Park sind zwei außergewöhnliche Charaktere und Beide haben mein Leserherz im Sturm erobert. Ihre (Liebes)-Geschichte ist authentisch, lebhaft und endet wie sie begonnen hat - bittersüß. Die Autorin hat die Annäherung der Beiden glaubhaft für den Leser dargestellt. Mit Konflikten gespickt, voller Zweifel und Bangen und leiser Hoffnung. Als Leser ist man mittendrin in der Geschichte und leidet und liebt mit den Beiden mit.


    Ich hätte mir kein besseres Ende für „Eleanor & Park“ wünschen können. Es ist so, wie die komplette Geschichte, auf ganz besondere Art. Es ist kein Ende, sondern ein Schluss und gleichzeitig ein Anfang. Und es hätte nicht passender sein können. Die Geschichte endet wie sie begonnen hat - bittersüß und absolut bewegend.


    Ich für meinen Teil werde mit Sicherheit in Zukunft noch einige Bücher der Autorin lesen.


    Fazit
    „Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell ist eines dieser ganz besonderen Bücher, welches im keinem Regal fehlen sollte. Bittersüß, authentisch und einfach nur zu Herzen gehend. Eine außergewöhnliche Geschichte, die mein Leserherz im Sturm erobert hat. Unbedingt und absolut empfehlenswert!


    5ratten

  • Inhalt:
    Die 16-jährige Eleanor ist neu in der Stadt. Ihr Stiefvater ist ein Ekel. Und die neuen Mitschüler sind auch nicht viel besser, einige von ihnen zumindest. Es gibt ja überall Kinder und Jugendliche, die sich über Schwächere lustig machen. Und die pummelige Eleanor ist mit ihren roten Haaren und ihrem seltsamen Outfit ein gefundenes Opfer. Auch Park, dessen Mutter Koreanerin ist, wird von den anderen nicht voll akzeptiert. Eigentlich ist es nur logisch, dass er Eleanor im Bus einen Platz anbietet, als alle anderen sich so abweisend verhalten. Die Unterdrückten müssen zusammenhalten. Dass sich daraus eine wundervolle Liebesgeschichte entwickelt, muss natürlich nicht sein. Wenn es aber passiert, so wie hier, ist es umso schöner.


    Meine Meinung:
    Rainbow Rowell hat hier einen ganz wundervollen Jugendroman vorgelegt, der den Leser mitten ins Herz trifft. Nach und nach werden die Mauern, die die Protagonisten umgeben, eingerissen, sodass man dahinterschauen kann und zwei wundervolle Menschen entdeckt. Genau so ergeht es auch Eleanor und Park selbst. Sie müssen auch erst das Gegenüber, von dem sie anfangs keine wirklich gut Meinung haben, entdecken und kennenlernen. Und die beiden beweisen, dass es sich lohnen kann, genau hinzuschauen und auf die kleinen Dinge zu achten und zu hinterfragen, warum sich jemand wohl so und nicht anders benimmt.


    Besonders gut gefallen hat mir dabei, dass diese Entwicklung ganz langsam, fast minutiös vor sich geht. Auch gibt es immer mal wieder Rückschläge und Umwege. Es ist keine kurze gerade Strecke, die die beiden zueinander führt. So erscheint die Geschichte sehr authentisch, denn auch im richtigen Leben verläuft ja nicht alles geradlinig.

    Der Schreibstil ist einfach und locker zu lesen. Die kurzen Kapitel mit vielen Perspektivwechseln sorgen für Abwechslung und dafür, dass man beide Seiten gut kennenlernt. Ein personaler Erzähler führt einen ganz dicht an den Protagonisten durch die Handlung. So bekommt man die Gedanken und Gefühle, die Angst, die Wut, die Unsicherheit, die Freude, das Glück der beiden jungen Menschen intensiv und hautnah mit. Die Figuren haben eine enorme Tiefe, sie wirken richtig plastisch und real.


    Der Roman bietet viel Raum zum Nachdenken. Auch nach der Lektüre lässt er einen noch eine ganze Weile nicht los. Zu Recht bekam Rainbow Rowell für dieses Buch u. a. den Boston Globe-Horn Book Award und den Printz Award.


    5ratten

  • So. Ich habe das Hörbuch bei spotify gesehen und nach 5 Minuten hören beschlossen, dass ich das Buch lesen werde. Sollte ich dieses Vorhaben noch mal haben, haut mich. Die ersten Seiten haben mir gut gefallen. Aber eben nur die ersten Seiten. Zum Glück war das Buch wirklich kurz. Nur deshalb habe ich es zu Ende gelesen und nicht abgebrochen.
    [hr]
    Positiv

    • Eleanor liest sehr viel. Sie ist ein Bücherwurm. Das ist eine gelungene Abwechslung zu den anderen Protagonistinnen in Jugendbüchern, bei denen zwar immer gesagt wird, sie liest viel, aber vielleicht ein mal auf Seite 42 Die Sturmhöhe aufschlägt, dann aber über ihren Schwarm ihre echte und einzig wahre Liebe nachdenkt.


    • Ich fand Eleanors Familienleben sehr real geschildert


    • Auch Parks Familie fand ich sehr realistisch.


    • Die Idee, dass sich zwei Außenseiter im Bus anfreunden, weil sie gezwungen sind, nebeneinander zu sitzen, hat mir gut gefallen.


    • 1980er!


    • Der Anfang war gut.
    [hr]


    Negativ


    • Mir kam das Buch stellenweise sehr rassistisch vor. Z.B. wundert Eleanor sich, ob Park durch seine geschlitzten Augen überhaupt alles sieht oder Park fragt sich, warum seine Mutter nicht lernt, ohne Akzent zu reden, nachdem sie schon 17 Jahre in Amerika ist. Und viele, viele, viele andere Sätze.


    • Es war streckenweise sehr langweilig. Da wird seitenlang berichtet, wie sie Händchen halten. Dann wird seitenlang berichtet, dass sie Händchen gehalten haben. Bei jeder verdammten Entwicklung in ihrer Beziehung.


    • Der Schreibstil ist so einfach, er grenzt an schlecht. Keine Ahnung, obs an der deutschen Übersetzung liegt oder was, aber manche Sätze ergeben gerade so Sinn.


    • Unterpunkt zum letzten: manche Vergleiche sind echt Apfel. Bier schmeckt gelb. Sommersprossen sehen aus, wie Sahnekleckse…


    • Wenn man beim lesen ein Trinkspiel spielt, und jedes mal einen kippt, wenn E oder P anfangen, zu heulen, stirbt man an Alkoholvergiftung.


    • Die Beziehung ist echt ungesund. Nachdem Park Eleonora kennen gelernt hat, schottet er sich von allen ab. Seine Freunde besuchen ihn nicht mehr, weil Eleanora ja jetzt kommt, und sie viel wichtiger ist (das wird tatsächlich so gesagt). Er nimmt nicht mehr an Familienausflügen teil, weil Eleanora ja vorbei kommen könnte. Das wird in keiner Weiße als schlecht porträtiert, sondern als romantisch.


    • Unterpunkt 2a: Park ist eine lebende Krücke für Eleanora.


    • Unterpunkt 2b: Park wird richtig gehend aggressiv wenn es um Eleanor geht. Einmal tritt er sogar jemandem die Zähne aus.


    • Unterpunkt 2c: Eleanor schimpft über so etwas zwar, aber es ist immer genau impliziert, dass es daran liegt, dass sie denkt, sie ist so etwas nicht wert. Nicht, weil es falsch ist.


    • Ich mochte den Fokus vom Ende nicht.


    [hr]


    Ja. Das war mein letztes Buch von Rainbow Rowell. Vielleicht bin ich nun auch einfach zu alt für Jugendbücher. Auf jeden Fall mochte ich Eleanor & Park nicht.


    Fazit:
    2ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Nomnivor ()

  • @Nomnivor
    Fast alle deine Punkte kann ich unterschreiben. Im Netz wurde übrigens grade auch der Rassismusaspekt heiß diskutiert.
    Ich habe dann doch noch andere Bücher der Autorin gelesen, die mir sehr viel besser gefallen haben. Fangirl und Carry On fand ich toll. Ich denke aber, wenn ich Fangirl nicht ebenfalls ausgeliehen hätte (ich Eleanor und Park und Fangirl nebeneinaner im Regal in der Bibliothek stehen sehen) hätte ich es wohl auch nicht mehr gelesen.

  • Dass es da eine Diskussion gab, habe ich nicht mitbekommen (allerdings gabs die zu recht).


    Mir ist die Lust auf einen anderen Rowell komplett vergangen. Gerade Carry On habe ich vorhin schon von meiner Wunschliste gelöscht. Es gibt noch 5 Milliarden weitere Autoren, die voll knorke sind. Da muss ich nicht rum experimentieren.