Corina Bomann - Die Sturmrose

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    Klappentext:


    Nach einer gescheiterten Beziehung verliebt Annabel Hansen sich in einen alten Kutter mit dem Namen »Sturmrose«. Sie will das Schiff restaurieren und ein Café daraus machen. Bei den Renovierungsarbeiten findet sie einen Brief: Vor über dreißig Jahren hat das Boot einer jungen Frau zur Flucht aus der DDR verholfen. Vollkommen aus der Bahn geworfen, geht Annabel dem bewegenden Schicksal nach und begegnet dabei Christian, dessen Geschichte tragisch mit dem Kutter verbunden ist. Gemeinsam suchen sie nach der Frau von damals und finden Erschreckendes über Annabels eigene Kindheit heraus.



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 27.03. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 13.03. Wer mag noch mitlesen? :winken:

  • Die Sturmrose (Corina Bomann)


    Ullstein Verlag


    Die Autorin


    Corina Bomann ist 1974 geboren und wuchs in Mecklenburg auf. Sie veröffentlichte 1999 ihre erste Kurzgeschichte, arbeitete jedoch bis 2002 als Zahnarzthelferin. Kurz zuvor veröffentlichte sie mit Der Schattengeist und Der Traum des Satyrs ihre beiden ersten Fantasy-Romane. Seit 2008 konzentriert sie sich auf historische Frauenromane, die hauptsächlich zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert angesiedelt sind.


    Die Sturmrose


    Als sich ihr Mann Jan von ihr trennt, bricht für Annabel Hansen eine Welt zusammen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Leonie, die sie liebevoll „Leonie Löwenherz“ nennt, reist sie nach Binz, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Sie ziehen in ein wunderbares Haus am Strand, welches durch Schönheit und Gemütlichkeit überzeugt. Als Annabel eines Tages eine Anzeige findet, ist es um sie geschehen. Es geht um den Verkauf eines Fischkutters namens „Sturmrose“. Das Schiff ist nicht unbedingt in bestem Zustand, doch da ihr Adoptivvater Schiffsbauer ist, muss Annabel diesen Kutter haben. Beim Kauf trifft sie auf den Geschäftsmann Christian Merten, der ihren Traum unterstützt und ihr eine Zusammenarbeit anbietet. Doch hinter diesem Angebot steckt mehr als bereitwillige Hilfe und auch die „Sturmrose“ birgt für Annabel ungeahnte Geschichten, die ihr Leben mehr betreffen, als ihr lieb ist…


    Fazit


    Ein unglaublich berührendes und spannendes Buch, welches den Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Protagonistin Annabel ist ebenso liebenswert wie ihre kleine Tochter Leonie, welche sie vergöttert. Gemeinsam wollen sie sich in Binz ein neues Leben aufbauen und stürzen sich kurzerhand in das Ostseeabenteuer. Die „Sturmrose“ macht ihr Glück nahezu perfekt. Als dann jedoch Christian Merten in ihr Leben tritt und ebenfalls an dem Schiff interessiert ist, beginnt ihre Idylle zu wanken und plötzlich steht ihr Exmann Jan wieder vor der Tür.


    Der Schreib- und Erzählstil der Autorin Corina Bomann ist, wie immer, wunderbar angenehm und leicht. Dies fiel mir schon in einigen ihrer Roman auf, wie beispielsweise in „Und morgen am Meer“ (http://immer-mit-buch.blogspot…6/und-morgen-am-meer.html). Auch hier findet sie einen tollen Mittelweg, um den Leser einerseits bei Laune zu halten und Spannung aufzubauen, auf der anderen Seite jedoch auch, Gefühl und Emotion zu vermitteln. Gerade diese Mischung macht meiner Meinung nach die Autorin so erfolgreich.


    Die Sturmrose ist ein großartiger Roman, welcher das Schicksal deutscher Flüchtlinge aus der DDR thematisiert. Er stellt Schicksale in den Mittelpunkt, welche es sich getraut haben, sich dem System in den Weg zu stellen oder vor diesem zu flüchten. Er zeigt grandios, dass es Menschen gab, die für die Flüchtenden aus der Deutschen Demokratischen Republik ihr Lebens aufs Spiel gesetzt haben, um ihnen beispielsweise beim Flüchten über die Ostsee zu helfen. Dies macht meiner Meinung nach den größten Triumph dieses Romans aus. Alles in allem wirklich gelungen und einzigartig erzählt.


    5 von 5 Goldenen Büchern
    http://immer-mit-buch.blogspot…rmrose-corina-bomann.html

  • Ich habe bisher fast alle Bücher von Corina Boman gelesen und mit der Sturmrose ist es ihr wieder gelungen, mich von Anfang an zu fesseln.



    Die Lebensgeschichte der Protagonisten berührt einen sehr. Viel verbindet sie mit der Sturmrose, was man im Laufe des Romans erfährt. Jeder von ihnen, besonders Annabel Hansen und Christian Merten haben so ihr Päckchen zu tragen. Dies schweißt die Beiden zusammen. Sie kämpfen nicht nur darum, dass die Sturmrose in ihren Besitz gelangt, sondern gleichzeitig um ihr ganz persönliches Glück. Es wird ihnen zwar der ein oder andere Knüppel in den Weg geworfen, z. B. durch den Mann von Annabel und dem Hotelbesitzer Hartmann, der gleichzeitig auch ihr Auftraggeber ist. Unterstützung erhalten sie aber auch unerwartet von anderen Seiten und geben deshalb nicht auf.


    Sie wagen einen Neuanfang auf Rügen, der vergleichbar ist mit dem Auf und Ab der Sturmrose auf den Wellen der Ostsee.


    Die Sturmrose hallt noch lange in einem nach, nachdem man den Roman beendet hat. Auch das Cover ist zauberhaft und vermittelt den Flair dieser ganz besonderen Geschichte.


    5ratten

  • Nach ihrer Scheidung zieht Annabel Hansen mit ihrer kleinen Tochter Leonie raus aus Hamburg nach Rügen. Dort hat sie ein wunderschönes Haus am Strand gemietet und will nach ihrer gescheiterten Ehe zur Ruhe kommen. Als Werbefachfrau kann sie überall arbeiten und den ersten Auftrag zieht sie schnell an Land, sie soll eine Marketingkampagne für ein Hotel in Sassnitz auf die Beine stellen. Nach ihrem ersten Termin mit dem Hotelbesitzer sieht sie zufällig im Hafen ein heruntergekommenes Schiff. Irgendetwas zieht sie geradezu magisch an und obwohl sie weiß, wie verrückt es ist, will sie die "Sturmrose" kaufen. Ihr schwebt vor, ein Kulturschiff aus ihr zu machen, doch sie muss schnell feststellen, dass ihre finanziellen Mittel nicht für den Kauf und die Reparatur des maroden Schiffes ausreichen werden. Doch es gibt einen weiteren Interessenten und die beiden werden sich einig.


    Annabel findet in einem Versteck auf dem Schiff einen alten Brief, der belegt, dass die "Sturmrose" vor 30 Jahren Flüchtlinge aus der DDR über die Ostsee gebracht hat. Ihre Neugier ist geweckt, immerhin ist sie selbst auch im Osten geboren und ihre Mutter hat angeblich damals ebenfalls "rübergemacht" und sie als kleines Mädchen im Stich gelassen. Annabel wurde damals adoptiert und hat die Vergangenheit ruhen lassen, doch nun lässt sich der Gedanke an ihre leibliche Mutter nicht mehr unterdrücken. Sie fängt an, nachzuforschen, sowohl über die Geschichte des Schiffes und seiner Passagiere als auch über ihre eigene Herkunft.


    Die Autorin greift hier ein spannendes und tragisches Kapitel deutsch-deutscher Geschichte auf.


    Mich persönlich hat dies auch mehr interessiert als die romantischen und familiären Verwicklungen, die Annabel mit ihrem neuen Partner und ihrem Exmann nebenbei noch erlebt. Insbesondere auf den Ex hätte ich in der Handlung größtenteils verzichten können, mir kam es streckenweise so vor, als hätte eben noch ein "Bösewicht" in die Geschichte gehört und diese Rolle bekam nun mal er zugeteilt. Ich konnte es daher immer kaum erwarten, bis wir wieder einen neuen Teil aus der Vergangenheit präsentiert bekommen haben. Obwohl ich schon diverse Geschichten über Flucht aus der DDR gelesen habe, war noch keine dabei, die den Weg über die Ostsee beschrieben hat und so waren die Schicksale, die die "Sturmrose" miterlebt hat, für mich das Fesselndste an diesem Roman!


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • >>Die Sturmrose<< von Corina Bomann


    Für mich hat sich leider nicht dieses wunderbare Gefühl , beim versinken in eine neue Geschichte eingestellt, wie ich es bisher bei Corina Bomann gewöhnt war. Es war zwar flüssig geschrieben und auch die Protagonistin Annabel mit ihrer kleinen Tochter fand ich Sympatisch, aber mir war das alles zu wenig. Es gab eigentlich keine Spannungsbögen, alles war einfach zu glatt und eigentlich wusste man von Anfang an was als nächstes passiert. Ich konnte leider auch vieles nicht nachvollziehen, wie auch Annabels ständige überlegungen ob sie Jan nun geteiltes Sorgerecht zugesteht ? Jede andere Mutter hätte vielleicht Jan einfach die möglichkeit eingeräumt seine Tochter regelmäßig zu besuchen, zumindest nach der Vorgeschichte ? Aber wegen gemeinsamen Sorgerecht sich überhaupt Gedanken zu machen ?
    Auch fand ich den Anfang warum Annabel unbedingt das Schiff "Sturmrose" haben wollte eigentlich schlecht gewählt. Jemand der noch nie was mit Gastronomie / Kulturveranstaltungen am Hut hatte und auch keine Freunde in dieser Richtung hat, der hat keine solchen Pläne als zweites Standbein. Ich denke da zu realistisch und ich finde das eben hier nicht glaubwürdig erzählt.
    Die DDR Geschichte und wie das damals mit der Stasi war, das war eigentlich ganz gut beschrieben und die Idee an sich für das Buch war ja wirklich ganz gut. Es wurde eben nur leider nicht richtig umgesetzt, zumindest für mich.
    Jeden Leser kann man ja nicht mit seinen Buch in den Bann ziehen und andere hat sie damit ja vielleicht erreicht. Von mir für dieses Buch daher nur 3 Sternchen und das nächste Buch von Corina Bomann kann mich vielleicht wieder besser fesseln.


    3ratten

  • Meine Meinung:
    Ich meckere ständig über zuviel Romantik *gg* und greife dann doch zu Romanen von Corina Bomann. Aber die eigentlicheh Handlung der Sturmrose hat mich einafch sehr interessiert. Zu Mal die anderen Romane der Autorin bisher in ferne Länder führten und mir etwas zu verklärt waren. "Die Sturmrose" ist bodenständiger und trotzdem auch sehr stark mit der Vergangenheit verbunden. Gerade auch Annabels Ambivalenz zu ihrer leiblichen Mutter kam dabei ganz gut heraus. Auch die Gründe weshalb sie lange brauchtu m überhaupt nach den wahren Umständen zu fragen, das war glaubwürdigu nd nachvollzihebar. Schade fand ich dabei aber das sich das dann sehr gefällig und etwas dramatisch auflöst.

    Außerdem werden viele Konfliktpotentiale umgangen. Ich finde das die Autorin aus ihrer Grundidee an ein paar Stellen mehr hätte machen können, wenn sie sich stärker auf den historischen Hintergrund konzentriert hätte, statt romantische Verwicklungen einzubauen.
    Vermutlich wird das von Bomanns Romanen inzwischen aber auch erwartet.
    Wenigstens setzt sich die Autorin aber überhaupt mit der Thematik der Zwangsadoptionen in der DDR auseinander. Einer Tatsache die viele Familien auseinander gerissen hat, oftmals ohne das die Betroffenen jemals wieder zu einander finden konnten.
    Bomann kann sehr farbig und plastisch erzählen und so hat mich der Roman trotz meiner Kritik durchaus unterhalten. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, das sie mehr Mut bewiesen und sich von ihrem alten Schema nach und nach verabschiedet hätte. Aber das wäre wohl vom Schema mit denen sich ihre Romane gut verkaufen abgewichen.


    Gut gemeinte: 3ratten

  • Dieses Buch hat sich geradezu aufgedrängt, als Urlaubslektüre an der Ostsee gelesen zu werden. Erwartet hatte ich nach Cover und Klappentext eine unkomplizierte Sommerlektüre mit viel Sand und Meer - daher hat es mich dann doch sehr überrascht, wie tiefsinnig und ernst sich die Geschichte dann entwickelte. Aber mal von vorn.


    Die Idee, ein ausgedientes Schiff als Aufhänger für einen Roman zu nehmen, fand ich schon mal sehr gut. Annabel befindet sich in einer Orientierungsphase; neues Zuhause, neue Aufträge für ihre Werbeagentur, auch ihr Kind Leonie muss sich in ihr neues Leben eingewöhnen, da steht die “Sturmrose” für einen Neuanfang. Dass damit auch eine neue Liebe verbunden ist, war für mich ein schöner Nebeneffekt, obwohl natürlich etwas arg “zufällig”.


    Überhaupt ist die Rahmenhandlung schon etwas überkonstruiert, manches läuft einfach zu geschmiert, um noch real zu sein, aber ich hab diesen Aspekt nicht überbewertet. Viel zu sehr war ich fasziniert von den Rückblenden, die nach und nach eine ganz eigene Geschichte erzählen, nämlich über die Flucht aus der DDR über die Ostsee. Davon weiß ich sehr wenig, aber gerade weil ich direkt am Schauplatz der Geschichte war, nahm mich dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte sehr gefangen.


    Sehr genial, wie Corina Bomann verschiedene Protagonisten als Ich-Erzähler zu Wort kommen lässt und ihre Erlebnisse schildern lässt. Diese Erzählweise schafft eine große Nähe und machte es mir einfach, mich in die Situation hineinzuversetzen. Dass manches ein bisschen dick aufgetragen war und manche Verflechtung einfach zu konstruiert wirkte, war für mich angesichts meiner Faszination an der Geschichte verzeihlich.


    Der romantische Anteil der Rahmenhandlung kam mir da manchmal als Verschnaufpause gerade recht, um die wirklich dramatischen und erschütternden Ereignisse aus der Vergangenheit zu verdauen. Die Protagonisten handeln dabei nicht immer logisch, aber für mich dennoch nachvollziehbar. Der Roman hat mir damit einen neuen Blickwinkel auf die deutsche Geschichte eröffnet, der seinen Fokus mehr auf das inneren Erleben der Protagonisten, ihrer Emotionen und ihrer Schicksale als auf die nackten historischen Fakten legt.


    Mein Fazit: eine bittersüße Geschichte, mit Romantik und Urlaubsfeeling, aber auch Tiefgang und Dramatik, zum Teil ein wenig überladen. Trotzdem eine sehr lohnenswerte Lektüre!


    4ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel